Die besten Plattenspieler für 500 Euro

Vinyl ist ein teures Hobby – stimmt das? Wer weiß, wo er am besten sucht, muss zumindest für die Plattensammlung keine exorbitanten Summen ausgeben. Eine Ausgabe bleibt allerdings immer bestehen: Der Plattenspieler. Auf dem Markt gibt es Modelle von 50 bis 5.000 Euro und darüber hinaus. Ganz so teuer soll es dann doch nicht sein? Auch für 500 Euro gibt’s zahlreiche Optionen. Wir stellen dir hier unsere Lieblings-Plattenspieler für 500 Euro vor, die wir im HIFI.DE-Testlabor begrüßen durften.

Plattenspieler: Wie teuer muss dein Dreher sein?
Alle, die schon mal nach ihrem Traum-Plattenspieler gesucht haben, werden sie gesehen haben: Plattenspieler, die preislich weit in den vierstelligen Bereich vordringen. Ganz so teuer muss dein neues Wiedergabegerät zwar nicht sein, bei Plattenspielern ist der Preis aber meist mehr als ein Marken-Aufpreis. Während digitales HiFi davon profitiert, dass sich die Technik rasant weiterentwickelt, bleiben Plattenspieler im Kern immer Feinmechanik – und die hat ihren Preis. Einem Plattenspieler sollte deshalb bei der Zusammenstellung deiner HiFi-Anlage ein viel höheres Gewicht zugerechnet werden, als einem Digitalplayer. Bei Plattenspielern ist jeder zusätzlich investierte Euro hörbar.
Das Preissegment 500 Euro ist doch nicht das richtige für dich? Hier findest du eine Liste mit allen von uns getesteten Plattenspielern:
Natürlich sind selbst dreistellige Summen ein großer Schritt. Du kannst dich aber damit trösten, dass dir ein Plattenspieler für sehr lange Zeit ein treuer Begleiter sein wird. Vinyl ist schon seit Jahrzehnten technisch überholt, das hat der Beliebtheit von Schallplatten aber kaum Abbruch getan. Im letzten Jahrzehnt haben sie sogar einen regelrechten Hype erlebt. Platten haben eben eine ganz besondere Ästhetik – da passen coole Projekte wie der Vinyl-Bus von Michael Lohrmann ganz gut ins Bild. Und seit einiger Zeit werden sogar wieder jedes Jahr mehr Platten gepresst und sogar nagelneue Presswerke gebaut. Die Zukunft des Mediums Schallplatte ist also gesichert.
Du bist bereit, etwas mehr Geld in dein Hobby zu investieren und auf der Suche nach einem Plattenspieler, der sich gut in deiner HiFi-Anlage macht? Wir zeigen dir hier unsere Lieblings-Plattenspieler für 500 Euro. Alle Modelle konnten wir in unserem Testlabor auf den Prüfstand stellen.
Pro-Ject Automat A1
Der erste vollautomatische Plattenspieler von Pro-Ject
Antrieb: Riemen, vollautomatisch | Tonabnehmer ab Werk: Ortofon OM10 | Motor: DC | 33 ⅓ / 45 / 78 RPM: ja / ja / – | Anti-Skating einstellbar: nein (fest eingestellt) | Integrierter Phono-Vorverstärker: ja, schaltbar | Preis: 399 Euro
- Sehr einfache Inbetriebnahme und Bedienung
- Warmer, sauberer Klang
- Feststehende Tellerachse
- Auflagekraft nicht verstellbar
Der Automat A1 ist Pro-Jects erster Versuch, einen vollautomatischen Plattenspieler zu entwickeln. Diese Kategorie Plattenspieler übernimmt nicht nur die Endabschaltung, sondern reduziert auch den Startvorgang auf einen einzigen Tastendruck oder Hebelzug. Für das Mehr an Komfort ist Pro-Ject keinen Kompromiss beim Klang eingegangen. Der Automat A1 ist mit seinen 399 Euro dazu noch rund 100 Euro günstiger als der größere Bruder Debut Carbon Evo. Freunde von weichem, warmem Klang kommen hier ganz auf ihre Kosten.
Aktuelle Angebote für den Pro-Ject Automat A1:
Hier findest du unseren ausführlichen Test des Pro-Ject Automat A1.
Dual CS 418
Zeitloses Design, solider Klang
Antrieb: Riemen | Tonabnehmer ab Werk: Ortofon 2M Red (MM) | Tonarm: 9 Zoll, abnehmbare Headshell | Motor: DC | 33 ⅓ / 45 / 78 RPM: ja / ja / ja (Schalter, elektronisch) | Anti-Skating einstellbar: ja | Integrierter Phono-Vorverstärker: ja, abschaltbar | Preis: 499 Euro
- Ruhiger und geräuscharmer Antrieb
- Dynamischer und transparenter Klang
- Integrierter Phono-Vorverstärker
- Keine höhenverstellbaren Füße
- Klingt manchmal etwas zu nüchtern
Mit dem Dual CS 418 hat sich die Traditionsmarke Dual 2021 neu erfunden. Wie wir finden, ist das auf voller Linie gelungen. Der Dual CS 418 mag schlichter als ein Debut Carbon Evo sein. Dafür hat er uns klanglich mit hoher Dynamik und viel Kontrolle auch bei detailreichen Musik-Passagen überzeugt. Ein guter, nachhaltiger Einstieg in die analoge HiFi-Welt.
Aktuelle Angebote für den Dual CS 418:
Hier findest du unseren ausführlichen Test des Dual CS 418.
Pro-Ject Debut Carbon Evo
Stylischer Kompakt-Player aus Traditionshaus
Antrieb: Riemen | Tonabnehmer: Ortofon 2M Red | Tonarm: Carbon-Tonarm (einteilig, 8,6”) | Motor: 15V-Synchronmotor | 33 ⅓ / 45 / 78 RPM: ja / ja / ja (Schalter, 78 rpm per Riemen) | Anti-Skating einstellbar: ja | Integrierter Phono-Vorverstärker: nein | Preis: 599 Euro
- Komplett-Player mit vormontiertem Tonabnehmer
- Angenehmer, reifer Klang
- Höhenverstellbare Füße
- Eingeschränktes Upgrade-Potential mit besseren Tonabnehmern
Wenn es doch etwas teurer sein darf, könnte dir der Debut Carbon Evo gefallen. Pro-Ject hat mit dem Modell bewiesen, dass Platten auch für moderne HiFi-Fans von Bedeutung sind. Der Dreher liegt mit seinen 500 Euro bequem im Mittelfeld der österreichischen Experten, die sich sowohl auf günstigere als auch wahre Luxus-Modelle verstehen. Der Debut Carbon Evo ist ein besonders stylischer Eintrag ins Portfolio, verliert aber gleichzeitig nicht den Blick für den bekannt guten Ton der Wiener. Der Player hat den Ortofon 2M Red vormontiert – hier findest du also einen hervorragenden Komplett-Player für deine Vinyl-Sammlung. Der Debut Carbon Evo ist außerdem in spannenden Farben erhältlich. Wie wär’s zum Beispiel mit Sonnengelb?
Aktuelle Angebote für den Pro-Ject Debut Carbon Evo:
Hier findest du unseren ausführlichen Test des Pro-Ject Debut Carbon Evo.
Plattenspieler für 500 Euro: Worauf kommt es beim Kauf an?
In einem Plattenspieler steckt so einiges an Feinmechanik, und die hat ihren Preis. Aber was genau sind das für Teile, die da zusammenarbeiten? Worauf solltest du beim Kauf deines Plattenspielers besonders Wert legen? Wir werfen hier einen Blick auf Antrieb, Tonarm und mehr und versuchen dir zu helfen, deinen perfekten Plattenspieler für 500 Euro zu finden.

Antrieb: Vollautomatisch oder manuell?
Wer Vinyl mag, der schätzt wahrscheinlich die taktilen Eigenschaften des Mediums. Vollautomaten scheinen da eher widersinnig. Tatsächlich sind Plattenspieler, die ihren Tonarm automatisch aufsetzen, am Plattenende anheben und zurückführen, selten geworden. Das hat aber eher Kostengründe: Einen Plattenspieler zu automatisieren erfordert immer mehr Mechanik, statt nur ein paar Zeilen Code. Die zusätzliche Komplexität erschwert zudem eine klangliche Optimierung des Spielers.

Bedenke auch, dass selbst manuell bedienbare Plattenspieler einen Tonarmlift zum sicheren Absenken und Anheben der Nadel haben. Dafür brauchst du nicht extra einen vollautomatischen Plattenspieler. Ob es dir wichtig ist, deinen Plattenspieler mit nur einem Knopfdruck zu bedienen, hängt also ganz von deinen persönlichen Wünschen ab.
Plattenspieler für 500 Euro: Riemen- oder Direktantrieb?
In höheren Preisklassen gibt es kaum mehr Unterschiede in der Klangqualität von Spielern mit Riemen- oder Direktantrieb. Doch einen guten direkten Antrieb zu bauen, hat eben seinen Preis. Deswegen sind in der günstigen Preisklasse unter 500 Euro Riemenantriebe meistens die Regel, weil sie deutlich besser klingen.

Tonarm und Tonabnehmer
Tonarme müssen nicht immer klassisch gerade sein. Auch S- und J-Formen sind öfter zu finden. Lass dich davon nicht irritieren: Die geometrischen Grundlagen für Drehtonarme sind so alt, dass du davon ausgehen kannst, dass sie bei fast allen Plattenspielern richtig implementiert sind – ungeachtet von der Form.

Viel wichtiger sind eine präzise Fertigung und sorgfältige Montage. Das ist besonders wichtig, wenn dein Spieler dich über sehr viele Jahre begleiten soll. Mit einem guten Tonarm kannst du auch preiswerten Tonabnehmern guten Sound entlocken. Das macht spätere Upgrades wirkungsvoller.
Klang: Warm und weich oder doch eher spritzig
Natürlich ist bei einem Plattenspieler, wie bei jedem Teil deiner HiFi-Anlage, die wichtigste Frage: Gefällt dir der Klang? Wie üblich hat die Antwort eine subjektive Komponente. Manche Plattenspieler hören sich weicher an, andere eher spritzig – Testhören lohnt sich also in jedem Fall.

Aber auch bei Plattenspielern gibt es objektive Bewertungskriterien für die Klangqualität. Das wichtigste ist die Präsenz von Nebengeräuschen. Bei einem guten Plattenspieler solltest du in musikalischen Pausen den Antrieb nicht hören.
Du möchtest deinen Plattenspieler auch per Bluetooth verbinden können? Wir haben die besten Plattenspieler mit Bluetooth getestet.
Vorsicht: Nicht jeder Plattenspieler funktioniert mit externen Verstärkern
Achte außerdem darauf, wie gut dein Wunsch-Plattenspieler mit externen Phono-Vorverstärkern funktioniert. Das ist nicht selbstverständlich. Bei vielen Spielern funkt ihr internes Phonoteil einem externen Vorverstärker dazwischen, selbst, wenn es ausgeschaltet ist. Interne Vorverstärker machen aber natürlich nicht nur Probleme. Sie sind besonders dann nützlich, wenn du einen günstigen Verstärker hast, der keinen eingebauten Phono-Preamp an Bord hat.
Vinyl ist dir doch zu Retro, aber ganz digital willst du auch nicht? Wie wär’s mit einem CD-Player?
Bist du derzeit auf einer Suche nach einem Plattenspieler? Kann dich eins unserer Lieblings-Modelle für 500 Euro überzeugen? Lass es uns in den Kommentaren wissen!