Startseite HiFi Elektronik Verstärker Wiim Vibelink Amp im Test: Wandelbare Power-Ergänzung für moderne Anlagen

Wiim Vibelink Amp im Test: Wandelbare Power-Ergänzung für moderne Anlagen

Kompakte Class-D-Amps für kleines Geld sind ein bewährter Start ins HiFi-Hobby. Der neue Wiim Vibelink Amp klingt aber gleich so gut, dass selbst gestandene Audiophile einen haben wollen.
Wiim Vibelink Amp im Test – Titelbild
Leistung
2x 100 W (8 Ohm), 2x 200 W (4 Ohm)
Eingänge
1x Line Cinch, 1x S/PDIF koaxial, 1x S/PDIF optisch
Audio-Ausgänge
1x Lautsprecher
Quellen kabellos
Abmessungen (BxHxT)
205 x 73 x 205 mm
Gewicht
1,3 kg
Preis
369 Euro
In Kürze
Egal, ob du ihn als puristischen Vollverstärker oder als reine Endstufe für deinen Streaming-Preamp verwendest: Der Vibelink bringt mit hochdynamischem, verzerrungsarmem Klang jede Musik zum Leben. Der klangliche Gegenwert, den er für seinen Preis liefert, ist schlicht sensationell.
Vorteile
  • Preisbezogen überragender, hochauflösend-dynamischer Klang
  • Ausreichend Leistung auch für etwas schwierigere Boxen
  • Geringe Wärmeentwicklung, minimaler Platzverbrauch
Nachteile
  • Keine Fernbedienung
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Wiim hat sich in den vergangenen Jahren einen festen Platz in der HiFi-Branche gesichert. Vom kleinen Streamer Wiim Mini zum ausgewachsenen Wiim Amp: Nicht nur der Preis, sondern auch die Leistung stimmt. Neu dazu gesellt sich der Vibelink Amp, den du als Endstufe für deinen Streaming-Preamp, aber auch als puristischen Vollverstärker verwenden kannst. Und klanglich spielt er ganz weit oben mit, wie unser Test zeigt.

Den Wiim Vibelink Amp kannst du hier kaufen:

Wiim Vibelink Amp im Detail – Aufs Nötigste reduziert und trotzdem eine Wucht

Am Wiim Vibelink Amp ist wirklich nur das Nötigste dran. Selbst der Begriff Vollverstärker passt nur, wenn man ein Auge zudrückt. Denn typische Vollverstärker haben mehr als einen Analogeingang, während der Vibelink wirklich nur ein Cinch-Input-Pärchen an seiner Rückwand trägt. Aber diesem gesellen sich noch zwei Digitaleingänge hinzu – womit der Verstärker perfekt in die moderne, durch Streaming geprägte Musikwelt passt.

Dabei bringt er überraschend erwachsene Leistungswerte von bis zu 200 Watt an vier Ohm mit. Das ist kein Desktop-Spielzeug – auch wenn der Vibelink auf dem Schreibtisch eine gute Figur macht. Wiim hat den Vibelink als hochwertige Amp-Ergänzung zu den hauseigenen Streaming-Vorverstärkern maßgeschneidert: Einer Kombi aus Vibelink und etwa dem Topmodell Wiim Ultra fehlt es an rein gar nichts.

Wiim Vibelink Amp im Test – mit Wiim Ultra
Ein echtes Dream-Team – oder eher Wiim-Team? Der Wiim Ultra ist ein idealer Partner für den Vibelink.

Genauso haben wir den Vibelink dann auch hauptsächlich getestet: als optisch wie technisch harmonische Kombination mit dem Wiim Ultra. Aber wir haben statt des Ultra natürlich auch andere Player angeschlossen, haben digitale mit analogen Anschlussvarianten verglichen, ausgewachsene Vollverstärker aus unserem Fundus gegen das Miniformat-Türmchen antreten lassen. Und umgekehrt auch voll integrierten Streaming-Amps wie dem Eversolo Play die Chance gegeben, sich gegen das Wiim-Team zu profilieren.

Wiim Vibelink Amp im Hörtest: Kraftvoll, sauber und fein

Wenn man HiFi testet und dabei Streaming-Dienste nutzt, lernt man ganz nebenbei neue spannende Platten kennen – die sich manchmal als gar nicht so neu entpuppen. The Cry! vom Prince Lasha Quintet featuring Sonny Simmons tauchte neulich als Wiederveröffentlichung in den Tidal-Neuheiten auf.

Beim ersten Durchhören hielten wir das Album für eine nagelneue Produktion – und selbst für eine solche wäre The Cry aufregend. Meist als Freejazz einsortiert, ist das Album keine Entspannungsmusik. Die Stücke haben sich aber bis heute eine Frische und Dynamik bewahrt, als wären die Musiker gestern erst im Studio gewesen.

Wiim Vibelink Amp im Test – Frontalansicht
Der Wiim Vibelink Amp lässt den musikalischen Funken im Test so heiß und direkt überspringen, wie es selbst deutlich teurere Amps oft nicht schaffen.

Wenn das Quartett/Quintett – Flöte, Sax, Drums sowie ein bis zwei Kontrabässe – loslegt, zeigen HiFi-Verstärker schnell ihre Stärken und Schwächen. Beim Vibelink hören wir vor allem Stärken: Da ist eine unübersehbare, tiefe Studioakustik hinter den Musikern, in der Gene Stones rumpelnde Drumbreaks herrlich ausklingen. Gary Peacocks Kontrabass entwickelt vitalen Druck und griffigen Drive, und in den Höhen funkeln die Bläser mit den Schlagzeugbecken um die Wette, die man fast an ihren Ständern schaukeln sehen kann.

Sehr fein aufgelöst, aber nicht hell

Dass ein Verstärker im Jahr 2025 eine Aufnahme aus dem Jahr 1962 perfekt durchleuchtet, könnte man als selbstverständlich voraussetzen. Ist es aber keineswegs. In der Preisklasse des Vibelink gibt es weit und breit keinen Amp, der den musikalischen Funken so heiß und direkt überspringen lässt. Selbst deutlich teurere Amps mit bester HiFi-Reputation sehen neben ihm plötzlich überraschend alt aus.

Der Audiolab 6000A MkII etwa, den wir wirklich mögen und schätzen. Okay, er macht den Grundton etwas fülliger. Aber dafür wirken Sax und Flöte rauer, und der umgebende Raum nicht mehr so stabil und suggestiv. Den Esprit der Musik, das Gefühl, etwas Neuem und Aufregendem beizuwohnen, beschwört der Wiim definitiv stärker herauf.

Wiim Vibelink Amp im Test – seitlich
Der Vibelink Amp lässt uns im Test altbekannte Stücke ganz neu entdecken.

Als gut gemachter Class-A/B-Amp kann der Audiolab immerhin mit kräftig-warmem Phono-Klang punkten. Hier wird der Vergleich etwas schief, weil der Vibelink tatsächlich über seine Digitaleingänge am besten klingt. Das ist nicht typisch für Class D, wie man vielleicht meinen könnte. Denn die Endstufen des Wiim verlangen nach analoger Ansteuerung. Und wir hatten auch schon Class-D-Streaming-Amps wie den NAD M10, wo die analogen Inputs fast noch spannender klangen als die integrierten Digitalquellen.

Beim Vibelink ist es umgekehrt, warum auch immer: Selbst unsere Referenz-Plattenspieler klingen am eindrucksvollsten, wenn sie nicht direkt an seinem Analog-Input hängen, sondern am Phono- oder Line-Eingang des Wiim Ultra.

Dich interessiert, wie wir andere HiFi-Verstärker im Test bewertet haben? Dann wirf einen Blick auf unsere Bestenliste:

Digital ist – hier jedenfalls – besser

Nimmt man den Ultra als Streamer-Vorverstärker, hat man stets, unabhängig von der Quelle, beide Möglichkeiten: Entweder, der Ultra wandelt die Musik mit seinem eigenen D/A-Wandler und reicht sie dem Vibelink in analoger Form. Oder aber der Ultra gibt die Musik als digitales Signal aus und der Vibelink verarbeitet dieses mit seinem DAC.

Hätten wir vor dem Hörtest Geld auf eine der beiden Varianten setzen müssen – wir hätten Verlust gemacht. Denn regelmäßig zogen wir die digitale Übertragung zum Amp vor. Und das sogar bei analogen Quellen, die auf diesem Weg eine eigentlich unnötige A/D- und D/A-Wandlung absolvieren müssen.

Wiim Vibelink Amp im Test – mit Wiim Ultra
Verwendest du den Vibelink Amp mit dem Wiim Ultra hast du die Wahl, welcher von beiden sich um die D/A-Wandlung kümmert.

Als Vertreter der All-In-One-Streaming-Amps ließen wir schließlich den ebenfalls brandneuen Eversolo Play gegen die Kombi aus Wiim Ultra und Wiim Vibelink Amp antreten. Preislich nehmen sich die beiden Seiten dieses Vergleichs nicht viel: 699 Euro kostet der Play ohne CD-Laufwerk, die Wiim-Listenpreise summieren sich zu 768 Euro.

Wiim Vibelink Amp im Test – mit Wiim Ultra
Die Wiim-Kombi kann sich im Test klanglich gegen All-in-One Streaming-Verstärker durchsetzen, im Vergleich fehlt es ihr aber an einigen Komfort-Funktionen.

Einige praktische Faktoren sprechen für den Eversolo. Etwa sein noch größeres Spektrum an unterstützten Streamingprotokollen oder der noch größere, hochauflösende Touchscreen. Klanglich macht die Wiim-Kombi mit dem Eversolo aber kurzen Prozess: Offener, dynamischer, großformatiger haut der Vibelink die Musik raus. Seine Qualität lässt sich sogar noch steigern, wenn ihm statt des Ultra unser in tausend Tests bewährter Streaming-Altmeister Linn Sneaky DS die Daten liefert. Dann tönt die Musik tatsächlich noch energiegeladener, unmittelbarer und dynamischer.

Wiim Vibelink Amp: Technischer Aufbau und Praxis

Für den Komfort bedeutet der Wechsel vom Ultra zum Sneaky allerdings einen Rückschritt. Denn der Linn-Streamer gibt Digitalsignale nur unskaliert, bitgetreu und mit vollem Pegel aus. Typisch für alte Player. Laut und leise drehen müssen wir daher am Vibelink, und dessen Volumenregler ist nicht fernbedienbar. Weder per Infrarot noch per App. In diesem Punkt ist der Vibelink eher eine Endstufe mit Pegelanpassung als ein Vollverstärker: Steht er nicht direkt in Griffweite, ist er nur mit einer regelbaren Quelle sinnvoll nutzbar.

Wiim Vibelink Amp im Test – Lautstärkeregler
Ein Nachteil des Vibelink Amp: Seine Lautstärke kannst du (ohne Umwege über Zuspieler zu nehmen) nur am Gerät und nicht aus der Ferne steuern.

Ganz streng betrachtet hat Wiim dem Vibelink damit einen kleinen Widerspruch eingebaut. Am allerbesten klingt er mit digitalen, ungeregelten Eingangssignalen, die er selbst D/A-wandelt und dann mit seinem eigenen Poti im Pegel anpasst. Das geht aber nur, wenn man am Gerät laut und leise dreht.

In der Praxis wird aber viel häufiger der Ultra geregelte Digitalsignale liefern. Denn dann kannst du Komfortvorteile wie Raumeinmessung und Equalizer nutzen, auch mit analogen Quellen. Aber eben mit – zugegeben kleinen und in vielen Fällen akademischen – Abstrichen im Klang. Die ihn freilich nicht daran hindern, doppelt so teure Amps konventioneller Bauart vernichtend zu schlagen. So entstand auch praktisch der gesamte obige Hörtest in diesem Modus.

Wiim Vibelink Amp im Test
Der Wiim Vibelink Amp kann im Test auch teurere Konkurrenten unter den Tisch spielen.

Class D mit reichlich Leistung – vor allem über den digitalen Input

Der Vibelink steckt – ähnlich wie schon der Wiim Amp – in einem schönen, nahtlosen Alugehäuse, das alle fünf sichtbaren Flächen des Geräts umspannt. Eine Kunststoffplatte mit vier Gummifüßen bedeckt den Boden, aber dahinter kommt direkt wieder Aluminium in Form einer vollflächigen Kühlplatte. Man ahnt schon: Das ist kein Spielzeug-Amp.

Die Ahnung wird vom Typenschild bestätigt, das bis zu 500 Watt Leistungsaufnahme androht. Bis zu 400 davon – 200 pro Kanal – kann der Vibelink an vier-Ohm-Lautsprecher abgeben. An acht Ohm sind es 100 Watt pro Kanal. Sofern du den optischen oder koaxialen Digitaleingang verwendest. Für den einsamen Analog-Input gibt es eine zweite, geringere Leistungsangabe. Dort sind laut Datenblatt nur 60/120 Watt pro Kanal zu holen.

Wiim Vibelink Amp im Test – Spezifikationen
Der Vibelink Amp bringt auch für schwierigere Boxen ausreichend Leistung mit.

Die divergierenden Leistungsangaben sind unüblich. Schließlich erhält die Endstufe des Vibelink unabhängig vom verwendeten Eingang stets ein analoges Signal. Bei Verwendung der Digitaleingänge entsteht dieses im eingebauten D/A-Wandler des Vibelink. Dabei handelt es sich um einen topaktuellen ESS 9039Q2M, also den Nachfolger des 9038Q2M im Wiim Ultra.

Wiim Vibelink Amp im Test – Anschluesse
Egal, ob analog oder digital: Der Vibelink Amp bringt ausreichend Leistung auf.

Zwischen AUX- und Digitaleingang sind keine nennenswerten Lautstärkeunterschiede hörbar, wenn als Quelle ein voll aufgedrehter Wiim Ultra dient. Auf beiden Wegen liegen genug Spannung an, um die Leistungsstufe voll auszusteuern. Was es also genau ist, das den Vibelink nominell kräftiger macht? Darüber kann man nur spekulieren. Aber zumindest passt dieser Sachverhalt zu unserer Beobachtung, dass der Vibelink seine digitalen Inputs bevorzugt.

Class D mit PFFB

Für die üppige Power des Vibelink verantwortlich ist natürlich eine Class-D-Endstufe. Und zwar eine klanglich bestens beleumundete, basierend auf dem TPA3255-Chip von Texas Instruments. Dessen Leistungsreserven sind über einen recht weiten Bereich skalierbar, indem man ihn mit einem größeren oder kleineren Netzteil arbeiten lässt. Die Implementierung im Vibelink gehört schon zu den kräftigeren, liegt aber immer noch in beruhigendem Abstand zu den Maximalwerten des Chips.

Wiim Vibelink Amp im Test – Anschluesse
Die Anschlüsse des Vibelink Amp sind überschaubar.

Das im Datenblatt verwendete Kürzel PFFB steht für Post-Filter Feedback. Das bedeutet, dass seine Ausgangsfilter in eine stabilisierende Gegenkopplungs-Schleife mit einbezogen sind. Diese Ausgangsfilter sind bei Class-D-Amps dringend notwendig und klangkritisch. Ihre Implementierung im Vibelink bringt eine deutlich geringere Abhängigkeit des Klangs von den Lasteigenschaften des Lautsprechers. Er ist dadurch nicht nur wohlklingender, sondern auch universeller kombinierbar.

Sehr gut gefallen uns am Vibelink die bündig eingesetzten, massiven Bananenbuchsen zum Anschluss der Lautsprecherkabel. Für Kabel mit losen Enden liegen dem Verstärker – ebenfalls sehr solide – Adapter bei.

Wiim Vibelink Amp im Test – Adapter
Wiim legt dem Vibelink netterweise Adapter bei.

Strom zieht sich der Vibelink über ein dreipoliges Kaltgerätekabel im „Mickymaus“-Stil (auch IEC 60320 C5 oder „Kleeblatt“). Und das war es auch schon an Anschlussmöglichkeiten – sieht man einmal vom Triggereingang ab, der in Installations-Szenarien hilfreich sein kann. HDMI gibt es hier nicht, ebenso wenig einen Phono-Eingang, Kopfhöreranschluss oder gar Bluetooth. Wobei Bluetooth sogar vorhanden ist. Es dient aber nicht als Musikeingang, sondern lediglich für Softwareupdates.

Unser Fazit zum Wiim Vibelink Amp

Dass der Vibelink mit Komfort knausert, ist Teil des Konzepts: Er ist in erster Linie als Power-Ergänzung für moderne Streaming-Vorverstärker konzipiert. Wobei du selbst die Schwerpunkte setzen kannst. Besonders preiswert bist du mit kleinen Streamern wie dem Wiim Mini unterwegs. Als puristische Alternative stellst du ihm einen Partner mit ungeregeltem Digitalausgang zur Seite – wobei du den nicht fernbedienbaren Vibelink dann in Griffnähe stehen haben solltest.

Du bist auf maximalen Komfort aus? Dann besorge dir einen Zuspieler, der bereits Lautstärke-skalierte Daten liefert und die ganzen Eingänge mitbringt, an denen der Vibelink spart. Allen voran fällt uns da logischerweise der Wiim Ultra ein. Zusammen bilden die beiden ein wahres Wiim-Team. Auf einmal ergibt die Sparsamkeit Sinn: Du zahlst keine teuren Features doppelt. Und erhältst einen Verstärker, der für sein Budget mit faszinierender Lässigkeit neue Klangmaßstäbe setzt.

HIFI.DE-Testsiegel-Verstaerker-Wiim-Vibelink-Amp-7.9

Aktuelle Angebote

Technische Daten
Leistung 2x 100 W (8 Ohm), 2x 200 W (4 Ohm)
Eingänge 1x Line Cinch, 1x S/PDIF koaxial, 1x S/PDIF optisch
Audio-Ausgänge 1x Lautsprecher
Quellen kabellos
MQA
Roon tested
Multiroom
Raumeinmessung
Netzwerk
Gehäuse-Ausführungen Silber, Grau
Abmessungen (BxHxT) 205 x 73 x 205 mm
Gewicht 1,3 kg
Mitgeliefertes Zubehör Netzkabel
Preis 369 Euro

Du suchst doch eher einen Verstärker, der auch streamen kann? Dann wirst du in unserer Bestenliste sicher fündig:

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