Audiolab 6000A MkII im Test: Audiophiler und erschwinglicher Vollverstärker

- Leistung
- 2x 50W (8 Ohm), 2x 75W (4 Ohm)
- Eingänge
- 3x Line Cinch, 1x Phono MM (Cinch), 2x S/PDIF koaxial, 2x S/PDIF optisch, 1x HDMI-ARC, 1x Power Amp In
- Audio-Ausgänge
- 1x Lautsprecher, 1x Kopfhörer 6,3mm, 1x Pre Out Cinch
- Quellen kabellos
- Bluetooth aptX HD
- Abmessungen (BxHxT)
- 444 x 65 x 299 mm
- Gewicht
- 7,8 kg
- Preis
- 899 Euro
Der 6000A MkII klingt wunderbar ausgewogen, kommt mit einem reichhaltigen Ausstattungspaket und bietet im Rack einen zeitlos vornehmen Anblick. Viel mehr kann man sich von einem 900-Euro-Amp wirklich nicht wünschen.
- Warmer, dennoch lebendiger Klang mit guter Dynamik
- Rauscharmer, gut klingender Phonoeingang
- Kräftiger Kopfhörerausgang
- Reichlich Ein- und Ausgänge
- Kein USB-Eingang
Flach, mattschwarz und unauffällig steht das Testexemplar des neuen Audiolab 6000A MkII in unserem Hörraum-Rack. Mit drei gleich großen Drehknöpfen, einem dezenten, abschaltbaren Display und einem Minimum an Beschriftung stellt der 6000A MkII sofort klar, dass es ihm ums Musikmachen geht und nicht ums Eindruckschinden. Dabei hat der Audiolab technisch eine Menge zu bieten. Wir haben ihn ausführlich getestet.
Den Audiolab 6000A MkII findest du online bei HiFi-Regler:
Audiolab 6000A MkII im Detail: Das ist neu in Version zwei
Beim Audiolab 6000A MkII handelt es sich um einen Vollverstärker. Wie der Vorgänger ist die MkII-Version auftrennbar: also auch als Vor- und Endstufe nutzbar. Auch die analogen wie digitalen Anschlüsse, die praktisch jede Ansammlung an Zuspielern verarzten, brachte schon der Vorgänger mit. Der MkII füllt die wenigen verbliebenen Lücken. HDMI-ARC und Bluetooth stoßen hinzu, damit sich der 6000A MkII noch eleganter in jedes zivile Wohnzimmer einfügt.

Da der 6000A MkII nicht mal teurer ist als sein Vorgänger, wären wir mit dem Plus an Ausstattung eigentlich schon hochzufrieden. Aber IAG – der chinesische Konzern, der die Marke vor 20 Jahren kaufte – will auch noch den Klang verbessert haben. Dafür sorgen ein Upgrade des eingebauten D/A-Wandlers und einige Tweaks an der analogen Verstärkerschaltung.
Nun sind wir wirklich neugierig. Schließlich kennen wir den bisherigen 6000A als freundlichen, musikalisch-sonor spielenden Wohlfühl-Verstärker in der Tradition seiner „Made in England“-Ahnen. Also haben wir den neuen Audiolab in unseren Hörraum verfrachtet und ausgiebig mit verschiedenen aktuellen Mitbewerbern verglichen. Eine Übersicht der besten HiFi-Verstärker, die wir getestet haben, findest du hier:
Audiolab 6000A MkII im Hörtest: kräftig, unkompliziert und stimmig
An der bewährten Abstimmung hat das Entwicklerteam von Audiolab auch beim MkII nichts geändert. Der Amp klingt warm, harmonisch und unaufdringlich. Diesen Charakter wirst du zu schätzen wissen, wenn du manchmal auch mit weniger perfekt produzierten Alben Spaß haben möchtest.
Warum etwa 80er-Jahre-Pop im Bass oft so blutleer tönte, kann heute keiner mehr plausibel erklären. Was wir aber sicher wissen: dass er mit dem Audiolab ein gutes Stück weniger schrill und aufdringlich rüberkommt. Eine natürliche, relaxte Milde charakterisiert den Klang des 6000A MkII, eine leichte Fülle im Oberbass, gepaart mit einem weichen, aber nicht stumpfen Hochton.

Die Raumabbildung gelingt dem Audiolab angenehm breit, aber nicht übertrieben scharf fokussiert. Das war angesichts des eher weichen, zurückhaltenden Hochtons auch nicht anders zu erwarten. Dennoch wirkt der MkII mit rhythmisch komplexer Musik straffer und knackiger als sein Vorgänger, der es mit der Wärme schon etwas übertreiben konnte.

Ein weicher, leicht romantischer Sound ist kein Problem, solange du nicht das Gefühl bekommst, etwas zu verpassen. Indem er beispielsweise Schlagzeugbecken Attacke und metallischen Glanz gibt, ohne jedoch ins Überbrillante zu kippen, stellt der 6000er immer noch rechtzeitig die richtige Balance her. Gegenüber dem Vorgänger scheint der MkII auch im Bass mehr Punch zu besitzen.
Gutes Phono- und exzellentes Digitalteil
Der MM-Phonoeingang des 6000A MkII ist weit mehr als ein Alibifeature. Er rauscht kaum, lässt MM-Systeme ausgewogen und transparent tönen. Als preislich und qualitativ passenden Plattenspieler haben wir den Rega Planar 2 angeschlossen. Und zwar in der Version mit dem Rega-MM-System Nd3, dessen sauberer, aber lebendiger Hochton gut mit dem HiFi-Verstärker harmonierte. Denn auch der Phono-Eingang zeichnet sich durch milde Musikalität aus, weicht also nicht von der Gesamtabstimmung ab.

Noch mehr Spaß hatten wir aber mit den Digitaleingängen. Auch als Analogfans müssen wir eingestehen, dass der günstigste Weg, den Audiolab klanglich voll auszureizen, über seine Daten-Inputs führt. Hier reicht ein Streamer mit bitgenauem Digitalausgang als Quelle, etwa der Wiim Mini. Und schon strömen Highres-Dateien von Streamingdiensten oder aus unserem lokalen Server übers optische Kabel.
Die klanglichen Resultate, die der interne DAC daraus gewinnt, wirken faszinierend geschmeidig und hochauflösend. Ein fantastischer Sound, wenn man bedenkt, dass wir selbst mit dem Wiim Mini in der Summe noch unter 1.000 Euro liegen. Das Gespann sticht auch Audiolabs Streaming-Verstärker, den 6000A Play, mühelos aus. Einerseits, weil dessen bordeigenes PlayFi-Streaming unkomfortabler zu bedienen ist als der Wiim Mini. Andererseits, weil der Klang mit dem Mini stabiler und klarer wirkt.

Amps, die den 6000 MkII klanglich in die Schranken weisen, sind entweder teurer oder deutlich schlanker ausgestattet. Der neu erschienene Rega Brio Mk7 spielt etwa für 100 Euro mehr noch klarer und dynamischer, hat aber weniger Eingänge und kein Bluetooth. Noch mehr Wumms setzt der Musical Fidelity M3si frei. Allerdings für weitere 200 Euro mehr – und mit digitaler Minimalbestückung in Form eines einsamen USB-Eingangs der Klasse 1.0.
Audiolab 6000A MkII: Technischer Aufbau und Praxis
USB ist dann auch die eine Digitalfunktion, die der Audiolab nicht hat. Du fragst dich jetzt, ob das ein Problem ist? Dann brauchst du das Feature auch nicht. PC-Audiophile, die einen Amp als USB-DAC am Rechner betreiben wollen, müssen halt auf andere Angebote ausweichen. Oder die Bluetooth-Fuktion des 6000A MkII nutzen, die dank aptX HD im Test kaum von den Kabel-Eingängen zu unterscheiden war.
Wichtiger im täglichen Betrieb – und für die Akzeptanz des Audiolab im heimischen Wohnumfeld – ist eindeutig HDMI-ARC. Darüber zieht sich der 6000er den Filmton vom Fernseher und erhält von diesem Steuerbefehle etwa für Lautstärke und automatisches Einschalten.

Abgesehen von den beiden neuen Digital-Inputs bietet der MkII weiterhin zwei Koax- und zwei optische Eingänge. Auch die optischen Inputs kommen dabei mit Auflösungen bis 192 kHz/24 Bit zurecht, für die der Toslink-Standard ursprünglich gar nicht spezifiziert war. Ob Highres via Lichtleiter letztlich funktioniert, hängt aber auch am Player: Mit dem Wiim Mini, der ausschließlich über Toslink verfügt, klappte es jedenfalls tadellos.
Der Wandler auf dem neuen Digitalboard könnte sogar noch viel höhere Datenraten: Audiolab setzt jetzt mit dem ES9038Q2M einen ausgewiesenen Highend-Chip ein. Dass dieser noch ein paar dB weniger rauscht als der auch schon utopisch rauscharme ES9018 im Vorgängermodell, ist wohl akademisch.

Bemerkbar macht sich der Edelchip eher durch seine Immunität gegenüber Taktschwankungen im ankommenden Datenstrom. So klingt der DAC bereits mit preiswerten, weniger taktgenauen Quellen wie dem Wiim Mini nahezu perfekt.
Bewährtes, robustes Endstufenkonzept
Weitgehend beim Alten bleibt der analoge Teil des Verstärkers mit Relais-Eingangswahl, elektronischer Lautstärkeregelung und klassischer A/B-Endstufe. Trotzdem haben sich die Entwickler jede Baugruppe erneut angeschaut und behutsam optimiert. So ist die Stromlieferfähigkeit des Amps um 20 Prozent auf 11 Ampère gestiegen. Zugelegt hat auch der Phono-Eingang, der die empfindlichen MM-Signale jetzt mit besonders rauscharmen OP275 von Analog Devices in Empfang nimmt.

Nach der Lautstärkeregelung, die in einem analogen Chip in präzisen 1-dB-Schritten erfolgt, strömen die ausgewählten Signale den Endstufen zu. Diese sind quasi in Doppelmono mit zwei separaten Guss-Kühlprofilen aufgebaut und werden durch einen habhaften Ringkerntrafo alimentiert. Ein klassischer Aufbau, der dem Namen Audiolab absolut zur Ehre gereicht.
Bei der Bedienung des Audiolab hast du die Wahl: Du kannst die schöne, gut in der Hand liegende Fernbedienung oder die drei Drehknöpfe am Gerät nutzen.

Links wählst du die Quellen. Der rechte Knopf regelt die Lautstärke mit angenehm direktem Ansprechverhalten. Knopf drei in der Mitte wechselt die Betriebsart zwischen klassischem Vollverstärker, reiner Vorstufe oder Vor- und Endstufe mit jeweils separatem Anschluss. Er führt zudem durch das Setup-Menü, wo du Balance, Einschaltlautstärke, Digitalfilter-Charakteristik (beim MkII jetzt fünffach) und weitere Details einstellen kannst.
Unser Fazit zum Audiolab 6000A MkII
Die Verarbeitung des 6000A MkII ist grundsolide, mit dickwandigem Stahlblechgehäuse, stabilen Anschlüssen und präzise sitzenden Knöpfen. Hergestellt wird der Amp im selben Riesenwerk in Südchina, das auch Schönheiten wie den Quad 3 oder den Leak Stereo 230 hervorbringt. Der Audiolab ist im Vergleich viel unauffälliger, aber kaum schlechter. Ein idealer Verstärker, wenn du audiophilen Klang und maximalen Nutzwert ohne große Showeffekte suchst.
Aktuelle Angebote
Technische Daten | |
Leistung | 2x 50W (8 Ohm), 2x 75W (4 Ohm) |
Eingänge | 3x Line Cinch, 1x Phono MM (Cinch), 2x S/PDIF koaxial, 2x S/PDIF optisch, 1x HDMI-ARC, 1x Power Amp In |
Audio-Ausgänge | 1x Lautsprecher, 1x Kopfhörer 6,3mm, 1x Pre Out Cinch |
Quellen kabellos | Bluetooth aptX HD |
MQA | – |
Roon tested | – |
Multiroom | – |
Raumeinmessung | – |
Netzwerk | – |
Gehäuse-Ausführungen | Silber, Schwarz |
Abmessungen (BxHxT) | 444 x 65 x 299 mm |
Gewicht | 7,8 kg |
Mitgeliefertes Zubehör | Fernbedienung |
Preis | 899 Euro |
Der Audiolab 6000 MKII ist doch nicht der richtige Verstärker für dich? Dann schau dir weiter auf unserer Seite um. Hier findest du z. B. eine Übersicht der besten HiFi-Verstärker, die wir getestet haben:
- Audiolab 6000A Play im Test: Klangstarker Streaming-Amp mit Schwächen beim Komfort
- Musical Fidelity M3si im Test: Fein, kraftvoll und natürlich
- HiFi-Verstärker Test: Die 39 besten Stereo-Amps für deine Lautsprecher 2025
- Streaming-Verstärker Test: Die 33 besten Verstärker für Spotify und Co. im Vergleich