Sennheiser Ambeo im Test: Soundbar-Riese mit Dolby Atmos

- Lautsprecher-Leistung (Hersteller-Angabe)
- 250 Watt (Sinus), 500 Watt (Peak)
- Anzahl Kanäle
- 5.1.4
- Anschlüsse / Schnittstellen
- 3 x HDMI 2.0a, 1 x HDMI Out (eARC), Google Chromecast, Bluetooth, UPnP, LAN, Optisch, Koax, Cinch, Sub Out
- Netzwerk
- Ja
- Preis
- 2.499,00 Euro
Mehr Dolby-Atmos aus einer einzelnen Soundbar gibt es zur Zeit wohl nicht. Die Sennheiser Ambeo passt zwar nicht unter jeden Fernseher, bringt aber jedes Wohnzimmer zum Beben. Bedienung und Konnektivität stimmen auch, nur bei den smarten Funktionen dürfte es gerne noch etwas mehr sein.
- Beeindruckende Dolby-Atmos-Wiedergabe
- Tolles Klang-Feintuning per App
- Chromecast Built-In integriert
- Sehr groß und schwer
- Wenige Smart-Funktionen
- Hoher Preis
1,27 Meter breit, fast 14 cm hoch und 18,5 Kilo schwer. Was Sennheiser da als erste Soundbar der Firmengeschichte auftischt, zeugt von großen Ambitionen und einer „Wenn-schon-denn-schon“-Mentalität. Dafür soll die Sennheiser Ambeo, bzw. AMBEO, wie Sennheiser sie schreibt, aber auch jedes Heimkinoherz im Sturm erobern und nebenher auch noch Maßstäbe bei der Dolby-Atmos-Wiedergabe setzen. Ob sie das schafft und ob sie ihrem sehr hohen Preis von 2.500 Euro gerecht wird, liest du hier.
Neben der Sennheiser Ambeo haben wir viele weitere Soundbar-Modelle getestet, die genialen Dolby Atmos Sound wiedergeben können.
Klangtest Sennheiser Ambeo – Wer braucht noch mehr?
Der Film beginnt, es wird dunkel im Raum und die Sennheiser Ambeo legt los: Wir sind baff. Eine so lebhafte, weite und realistische 3D-Wiedergabe von Dolby-Atmos-Inhalten haben wir bis dato bei einer Soundbar noch nicht erlebt. Die Klanglandschaft erstreckt sich ohne jede Lücke seitlich und an der Decke entlang von hinter deinem Rücken bis kurz vor den Fernseher. Dicke Tropfen prasseln dir akustisch senkrecht von oben auf den Kopf, Gewittergrollen umspült dich bedrohlich von allen Seiten, und Wasser platscht überall um dich herum in Pfützen. So hört sich das an, wenn dich eine Atmos-Soundbar akustisch enorm überzeugend im Regen stehen lässt.

Die Helikopter in der Anfangsszene des Katastrophenfilms The Midnight Sky heben ab und verschwinden am Bildrand, aber ihre Rotorblätter hörst du noch weit darüber hinaus über dich hinweg fliegen. Wohlgemerkt nicht nur die hohen Klanganteile, die relativ leicht von der Decke zurückgestrahlt werden können, sondern auch die ihr tiefes Wummern. Das zeugt von einer durchdachten, harmonischen Abstimmung.
Für ein tolles Klangerlebnis in deinem Wohnzimmer gibt es die Sennheiser Ambeo derzeit bei HiFi Klubben zu kaufen:
Ausgewogener Klang mit Biss
Generell fällt auf, wie ausgewogen die Sennheiser Ambeo abgestimmt ist. Schon in der neutralen Klangeinstellung wirst du selten das Gefühl haben, etwas zu vermissen. Das Experimentieren mit den verschiedenen Klangmodi macht davon unabhängig so viel Spaß, dass dir immer wieder neue Details in deiner Musiksammlung oder Lieblingsfilmen auffallen werden.

Addierst du zu diesem realistischen Effekt auch noch die extrem weite Bühne durch die seitlichen Lautsprecher und das massive Bassfundament, kannst du anfangen zu verstehen, warum wir bei jedem Donnergrollen eine Gänsehaut bekamen. Und das Erstaunlichste: Das war schon vor der Raumeinmessung so. Hat die Ambeo einmal dein Wohnzimmer mit Testtönen vermessen, ist der Effekt noch stärker.
Aber auch bei der reinen Musikwiedergabe kann die der Soundbar-Koloss punkten. Mit einem Paar guter Standlautsprecher hast du vielleicht noch mehr Stereo-Effekt, doch welchen Klang die Sennheiser Ambeo aus ihren insgesamt 13 Treibern zaubert, macht einfach nur Spaß. Stimmen und Instrumente nehmen klar abgegrenzt vor dir Aufstellung, und sogar ein gewisses Gefühl von Tiefe vermittelt die Ambeo.

Sollte der Sound trotz Raumeinmessung nicht deinen Vorstellungen entsprechen, kannst du immer noch auf einen anderen der insgesamt fünf Sound-Profile zurückgreifen. So klang die Sennheiser Ambeo im Film-Modus zum Beispiel etwas voluminöser und gab dem Bass den zusätzlichen Kick.
Aufbau – Sennheiser Ambeo
Das Verhältnis von Lautsprecheranzahl zu Gehäusegröße ist wohl bei kaum einer anderen Dolby Atmos Soundbar so hoch. Kaum ein Quadratzentimeter, der nicht von Lautsprechern besetzt ist: Davon sind fünf Hochtöner, sechs Tiefmitteltöner und zwei nach oben gerichtete Breitbänder für die Atmos-Inhalte. Alle erhalten ihre Signale von Verstärkern mit insgesamt 250 Watt Sinusleistung. Es verwundert also nicht, dass du mit der Sennheiser auch weit über das mit Nachbarn verträgliche Maß hinaus Gas geben kannst.

Ihre WLAN-Verbindung benutzt die Ambeo „nur“ für die Steuerung via App, Streaming über Chromecast und von deinem UPnP-Medienserver sowie Software-Updates über das Internet. Apple AirPlay2 oder eine direkte Integration von Spotify oder Tidal Connect gibt es leider nicht. Auch auf einen Sprachassistenten musst du verzichten. Alexa und Google Assistant brauchen ein Mikro, welches die Sennheiser Ambeo nicht bietet. Immerhin gibt es aber eine Bluetooth-Verbindung, über die du kabellos Inhalte vom Smartphone oder Tablet streamen kannst. Sennheiser legt aber den Schwerpunkt bei der Ambeo ganz klar auf die Verbesserung des Fernsehtons.

Das gelingt ihr dafür umso besser. Neben dem erweiterten Audiorückkanal (eARC) verfügt die Sennheiser Ambeo über drei weitere HDMI-Eingänge. Blu-ray-Player und Co. finden also definitiv ihren Platz an der Soundbar. 4K, HDR10 und Dolby Vision werden problemlos zu deinem Fernseher durchgeschleust. Willst du noch weitere Quellen anschließen, stehen dir ein Cinch-Eingang für analoge und ein optischer Eingang für digitale Signale zur Verfügung.

Sollte dir der Bass der Ambeo nicht ausreichen, kannst du einen zusätzlichen Subwoofer über einen entsprechenden Coax-Ausgang anschließen. Passende Subs oder Rear Speaker hat Sennheiser allerdings noch nicht im Angebot. Aber auch ohne Surround-Zubehör gelingt der Sennheiser Ambeo den Raum realistisch mit Effekten zu füllen.
Bedienung und Praxis
Die Sennheiser Ambeo ist zwar groß, aber sehr klug verpackt. Spezielle Polster sorgen dafür, dass du die Soundbar bei der Installation auf die Front wälzen kannst, ohne dass Lautsprecher oder Untergrund Schaden nehmen. Du solltest dir trotzdem ein zweites Paar Hände dazu holen.
Sind alle Kabel auf der Rückseite angeschlossen, lassen sie sich mit einem flexiblen Gurt fixieren. Auch hier hat Sennheiser mitgedacht. Und mehr musst du im Grunde nicht machen, um der Ambeo die ersten Töne zu entlocken.
Die Raumeinmessung solltest du trotzdem auf jeden Fall ausprobieren. So etwas gibt es etwa bei Sonos auch, da heißt die Funktion Trueplay. Dabei wird jedoch das Mikro deines Smartphones genutzt und du musst damit durch den Raum laufen. Andere Soundbars setzen dafür auf integrierte Mikrofone. Sennheiser geht jedoch einen gewaltigen Schritt weiter und liefert die Ambeo mit einem speziellen Mess-Mikrofon aus, dass in Sachen Verarbeitungsqualität mit der eigentlichen Soundbar mithalten kann. Das Mikro sitzt an der Spitze eines über 70 cm langen Metallstabes, der schwenkbar in einem ebenfalls aus Metall gefertigten Fuß montiert ist. Kann man machen!

Damit ist die Einmessung erfreulich leicht. Einfach das Mikrofon auf deinen Lieblingsplatz stellen, das Kabel mit dem dafür vorgesehenen Anschluss an der Soundbarfront verbinden und auf die AMBEO-Taste drücken. Keine lästigen Positionswechsel, kein Rumgewedel mit iPad oder iPhone, nur ein paar Testtöne und der Effekt ist überdeutlich.
Ein Display hat die Ambeo auch, auf dem knackscharf Lauftext und einige Symbole dargestellt werden. Allerdings fällt es im Verhältnis zur Größe der Soundbar geradezu winzig aus und ist aus einer normalen Wohnzimmer-Entfernung nur schwer zu erkennen.

Umso mehr Spaß macht es, die Soundbar mit ihrer Fernbedienung zu steuern. Jeder Knopf hat seinen Sinn und ist ansprechend gestaltet. Ein schönes Detail ist, dass die Tasten für „vorherige Quelle“ und „leiser“ leicht konkav sind, während die gegensätzlichen Tasten („nächste Quelle“ und „lauter“) konvex gewölbt sind. So findest du dich auch im Dunkeln mit den wichtigsten Funktionen zurecht.

Eine App mit vielen Möglichkeiten
Wie es sich für eine Soundbar mit Netzwerkzugang gehört, lässt sich die Sennheiser Ambeo auch über die passende Sennheiser Smart Control App steuern. Diese funktioniert sowohl mit iOS, als auch mit Android und erlaubt dir die Soundbar umfangreich zu personalisieren.
Ein ausgefeilter Equalizer erlaubt dir, jedes der fünf Klang-Profile nach deinen Vorstellungen anzupassen. Zusätzlich kannst du die Intensität des 3D-Sounds einstellen oder direkt in den Nachtmodus schalten, damit die Nachbarn nicht alles mithören.

Hier kannst du auch alle Quellen umbenennen. So werden aus „HDMI 1“, „HDMI 2“ und „Optisch“ ganz schnell „Receiver“, „Blu-Ray-Player“ und „CD-Player„. Ein sehr praktisches Feature, um den Überblick zu behalten. Auch lassen sich hier die Helligkeit des Displays und des AMBEO-Schriftzugs an der Front einstellen.

Trotz der Verbindung zum Internet implementiert die Soundbar keinerlei Streamingdienste oder Sprachassistenten. Auch auf AirPlay2 musst du verzichten. Dafür kannst du deine Musikdaten über Google Chromecast zur Sennheiser Ambeo schicken. Im Test gelang das problemlos.
Sennheiser Ambeo: Eleganz trotz Größe
Mit ihren schieren Ausmaßen zielt die Sennheiser Ambeo klar auf eine Nutzung mit einem eher größeren Fernseher. Solltest du ein 55-Zoll-Gerät besitzen, wird die Soundbar definitiv breiter als dein Bild sein. Die meisten 65-Zöller entsprechen ungefähr der Breite der Ambeo, bei noch größeren Bildschirmen stellt sich das übliche Größenverhältnis TV zu Soundbar ein. Trotzdem schafft es Sennheiser, die Ambeo elegant wirken zu lassen. Die Stoffbespannung lässt die Lautsprecher nur erahnen, die reduzierte Knopfzeile auf der Oberseite unterstützt diesen Eindruck noch. Hier bekommst du nicht nur klangliche Raffinesse, sondern auch einen absoluten Hingucker für dein Geld.

Mit ihrer imposanten Höhe von fast 14 cm verdeckt sie jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit Teile des Bildes, wenn der TV auf seinem Standfuß hinter der Soundbar steht. Zumal es auf deinem Sideboard auch in der Tiefe zu eng würde. Idealerweise hängt dein Fernseher also in angemessener Höhe an der Wand.
Testfazit Sennheiser Ambeo – Eine Investition wert
Sennheiser hat sich jedes Recht verdient, seine erste Soundbar in Großbuchstaben zu schreiben. Die AMBEO ist nicht nur groß, sie klingt auch so. Musikstreaming geht über Bluetooth oder Chromecast Built-In, weitere Smart-Funktionen fehlen leider. Das ist aber auch die einzige Einschränkung, die du mit der Sennheiser Ambeo in Kauf nehmen musst.
Denn in Sachen Klang übertrumpft sie mit ihrer realistischen Atmos-Wiedergabe, dem tiefen, präzisen Bass und der weiten Bühnendarstellung klar alle anderen uns bekannten Soundbars auf dem Markt. Wenn du also maximales Heimkino-Feeling mit minimalem Aufwand suchst, ist die Sennheiser Ambeo definitiv eine gute, wenn auch keine günstige Investition.
Aktuelle Angebote
Technische Daten | |
Lautsprecher-Leistung (Hersteller-Angabe) | 250 Watt (Sinus), 500 Watt (Peak) |
Anzahl Kanäle | 5.1.4 |
Anschlüsse / Schnittstellen | 3 x HDMI 2.0a, 1 x HDMI Out (eARC), Google Chromecast, Bluetooth, UPnP, LAN, Optisch, Koax, Cinch, Sub Out |
Unterstützte Soundformate | Dolby Atmos, Dolby Digital, Dolby Digital Plus, Dolby True HD, DTS, DTS:X, LPCM, DSD, MPEG-H |
Frequenzbereich | 30 Hz – 20 kHz (-3 dB) |
AirPlay 2 | Nein |
Netzwerk | Ja |
Sprachsteuerung | Nein |
Farbvarianten | Schwarz |
Abmessungen (BxHxT) | 126,5 x 13,5 x 17,1 cm |
Gewicht | 18,5 kg |
Preis | 2.499,00 Euro |
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