Sennheiser Ambeo Soundbar Mini im Test: Wie klingt die kleinste Sennheiser-Soundbar?

Es ist noch gar nicht lange her, dass Sennheiser mit der Ambeo Soundbar Max in den Markt der Soundbars vorstieß. Es folgte kurze Zeit später die deutlich schlankere, aber nicht weniger beeindruckende Plus-Variante. Nun soll mit der Sennheiser Ambeo Soundbar Mini das Sortiment um eine kompakte Soundbar erweitert werden. Schon vor dem offiziellen Verkaufsstart konnten wir die kleine Sennheiser im Testlabor auf Herz und Nieren überprüfen. Wie viel Klang die Ambeo Mini von den größeren Schwestern geerbt hat, erfährst du hier.

Hier findest du die Sennheiser Ambeo Soundbar Mini im Angebot:

Sennheiser Ambeo Soundbar Mini im Klangtest

Offen gestanden sind wir ziemlich gespannt auf den Klangtest. Denn die größere Schwester, die Sennheiser Ambeo Soundbar Plus, lieferte für eine All-in-One-Soundbar schon einen sehr überzeugenden, räumlichen Klang. Und wie bei der Plus-Version auch, verspricht Sennheiser bei der Ambeo Soundbar Mini Sound, der an ein Heimkinosystem mit 7.1.4-Kanälen heranreichen soll.

Größter Unterschied , abgesehen von der Breite und der damit verbundenen Anordnung von Lautsprechern: Die Mini simuliert nur die für Dolby Atmos oder DTS:X so wichtigen Deckenkanäle. Hier sind also keine nach oben abstrahlenden Lautsprecher verbaut, wie wir sie etwa von der Samsung HW-Q995GC oder den größeren Geschwistern aus dem Hause Sennheiser kennen.

Aber genug der langen Vorreden, wir wollen Taten folgen lassen. Also klemmen wir kurzerhand die Sennheiser Ambeo Soundbar Mini an unseren Fernseher, werfen den Blu-ray-Player an und verdunkeln den Raum, schließlich soll Heimkino-Feeling aufkommen. Aber ganz ehrlich: Das Verdunkeln bräuchte es gar nicht, denn schon bei den ersten Klängen aus Denis Villeneuves Blade Runner 2049 sind wir von dessen Cyberpunkt-Welt gefesselt.

Die gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für integrierte Schaltungen IIS entwickelte Virtualisierungstechnik lässt die ähnlich funktionierende Sonos Beam förmlich im Regen stehen. Während dort ein paar zusätzliche Höhenfrequenzen so eingesetzt werden, dass der Klang etwas dreidimensionaler scheint, fühlen wir uns bei der Sennheiser Ambeo Soundbar Mini wirklich mitten im Geschehen. Ob nun in den verregneten Straßen des zukünftigen Los Angeles oder den Klangweiten des Alls in Gravity, von einer so kleinen Soundbar hätten wir einen derart breiten Klang nicht erwartet.

Detaillierter Klang bei Filmen

Zugegeben, ganz raumfüllend ist der Klang nicht, an ein Soundbar-Surround-Set kann die Sennheiser Ambeo Soundbar Mini nicht heranreichen. Denn hinter uns ist vergleichsweise wenig los, was fairerweise ohne Rear-Lautsprecher auch kaum möglich ist. Suchst du hier nach einem möglichst gut klingenden, einfachen Set, könnte die JBL Bar 1000 eine Alternative für dich darstellen. Oder du wirfst einen Blick in unsere Liste der besten Dolby-Atmos-Soundbars:

Abgesehen von den Effekten hinter uns gibt es aber wirklich kaum etwas auszusetzen. Die Klangbühne ergießt sich sehr breit in unseren Raum und auch über unserem Kopf ist viel los. Abseits vom raumfüllenden Klang überzeugt aber auch die Qualität des Sounds. Mitten und Höhen gibt die Sennheiser Ambeo Soundbar Mini sehr fein wieder und sie verliert sich auch in den hektischsten Situationen nicht. Selbst der Tiefton spielt bis zu einem gewissen Grad mit. Irgendwann erreicht die Dolby-Atmos-Soundbar natürlich ihre Grenze – und lässt es darauf beruhen. Statt durch Dröhnen oder Wummern noch irgendwie die richtig tiefen Bässe herauszuquetschen, belässt es die Sennheiser-Soundbar einfach bei ihren Stärken.

Mit Ambeo Sub für noch mehr Bass

Für das Bass-Problem, wenn man es überhaupt als solches bezeichnen will, gibt es aber eine einfache Lösung: den Sennheiser Ambeo Sub. Im Handumdrehen kannst du so aus der Sennheiser Ambeo Soundbar Mini eine Soundbar mit Subwoofer machen. Und nicht nur das: Es lassen sich bis zu vier Ambeo Subs von Sennheiser anschließen. Kabellos.

Über die App, auf die wir noch zu sprechen kommen, ist die Einbindung in Sekunden erledigt. Noch schnell eine Einmessung erledigt und schon spielen Soundbar und Subwoofer im Einklang. Und wie! Genau in den Tiefton-Momenten, in den die Sennheiser Ambeo Soundbar Mini sonst ihren Dienst quittiert hätte, setzt der Ambeo Sub ein und übernimmt. Heraus kommt ein sehr harmonischer und vor allem kräftiger Klang. Tatsächlich regeln wir den Subwoofer um rund fünf Dezibel herunter, damit er sich nicht in den Vordergrund spielt.

Gaming an der Soundbar

Grund genug, uns die Xbox Series X zu schnappen und uns endlich der letzten Mission in Halo Infinite zu stellen. Und dabei haben wir nicht nur aufgrund des Gameplays ein Dauergrinsen im Gesicht. Jeder einzelne Schuss kommt, unterstützt vom Sub, mit einer solchen Gewalt aus der Soundbar, dass das Gaming zum Erlebnis wird. Das Schöne: Die Details gehen dabei nicht verloren und selbst die feinen Stimmen, die teilweise im Raum um uns herum stehen, nehmen wir noch wahr.

Allerdings hat das auch seinen Preis. Ein Sennheiser Ambeo Sub kostet fast so viel wie die Soundbar selbst, rund 750 Euro UVP – schon deutlich darunter bekommst du bei der JBL Bar 500 ein Set aus Soundbar und Sub. Gemeinsam zahlst du bei Sennheiser also fast 1.550 Euro. Aber: Es bleibt eben auch eine gute Option, um bei Bedarf später nachzurüsten. Und wenn du das nicht willst, kann die Bassperformance für eine so kompakte Soundbar auch für sich überzeugen. Wenn du dann doch den Sub ergatterst, vielleicht im Angebot, überflügelt die Kombination aus Ambeo Soundbar Mini und Ambeo Sub sogar die große Schwester, die Sennheiser Ambeo Soundbar Max – zumindest bei den Bässen.

Das passende Angebot rund um den Sub findest du übrigens hier:

Partytauglicher Klang bei Musik?

Gaming kann die Sennheiser Ambeo Soundbar Mini also, Filme und Serien ohnehin. Aber wie sieht es mit Musik aus? Da schwächeln Soundbars gerne, vor allem wenn es um den puren Stereo-Sound geht – es sei denn, du greifst zu Soundbars wie der Nubert nuPro XS-8500 RC.

Wir legen mit White Walls von Macklemore & Ryan Lewis los, wechseln dann zu Blinding Lights von The Weeknd und schwelgen in Erinnerungen in Feel Good Inc. von den Gorillaz. Und ehe wir uns versehen, sind es noch viele weitere Tracks geworden. Denn: Bei Musik bestätigt sich, was wir auch vorher bemerkt haben. Viele Details, auf Wunsch räumlicher Klang und ein ordentliches, wenn auch für die tief herunter reichenden Tracks nicht ganz ausreichendes Bassfundament, schnell ergänzt durch den Sub.

Selbst bei ruhigeren Singer/Songwriter-Songs kommt die Sennheiser Ambeo Soundbar Plus nichts ins Schwitzen und verwöhnt uns mit einer sehr natürlichen Stimmabbildung. Dabei spielen wir auch mit den insgesamt sechs Soundmodi herum, die von Musik über Film und News reichen. Da zudem noch ein Sprachverstärker und Nachtmodus zur Verfügung stehen, solltest du hier kein Problem haben, den richtigen Sound für dich zu finden.

Die Anschlüsse der Soundbar

Bei den Anschlüssen merken wir dann fast noch die größten Unterschiede zur größeren Schwester. Denn hier wurde bei der Sennheiser Ambeo Soundbar Mini eingespart. Ein einziger HDMI-Anschluss ist geblieben, über den du per eARC Sound an die Klangleiste schicken kannst. Passthrough ist also nicht möglich.

Und dann bleiben da nur noch der Stromanschluss sowie eine USB-Buchse, die jedoch nur für die Stromversorgung externer Geräte gedacht ist. Falls dir ein AUX-Eingang oder eine Anschlussmöglichkeit für einen kabelgebundenen Subwoofer wichtig sind, musst du dann doch zu der Plus oder der Max greifen, die noch mehr Verbindungsmöglichkeiten bieten.

Die Sennheiser Ambeo Soundbar Mini in der Praxis

Gewohnt gut bleibt die Sennheiser Ambeo Soundbar Mini im Alltag. Weil du nur zwei Kabel anschließen musst und alle Lautsprecher in der Soundbar stecken, ist das Setup in Sekunden erledigt. Und dann kann es eigentlich auch schon losgehen.

Idealerweise lädst du dir direkt die Sennheiser Smart Control App für Android oder iOS herunter. Dort solltest du dann direkt die Soundbar finden und koppeln können – übrigens auch mit deinem WLAN-Netzwerk. Und dann kommt es schon zur Einmessung, die du auf jeden Fall durchlaufen solltest. Die Mikrofone für die Raumkalibrierung sitzen direkt in der Sennheiser Ambeo Soundbar Plus.

Ist das erledigt, kannst du direkt deine Filme gucken, ein paar Runden auf der PlayStation 5 zocken oder Musik hören. Bei letzterem ist die Einbindung ins Heimnetzwerk praktisch, denn so kannst du Spotify Connect sowie Tidal Connect nutzen. Oder du sendest einfach deine Tracks per Bluetooth an die Soundbar. Bequemer geht’s zusätzlich per AirPlay 2 oder Google Chromecast.

Bedienung per App, Sprache oder Fernbedienung

Bei der Bedienung stehen dir ebenfalls einige Optionen offen. Über das verbaute Mikrofon kannst du etwa auf Zuruf Alexa aktiveren. Per kompatiblen Smart-Speakern kannst du aber auch mit dem Google Assistant oder Siri deine Musik an die Ambeo Soundbar Mini senden.

Nutzt du lieber Tasten, stehen dir auf der Oberseite der Soundbar ein paar zur Verfügung. Darüber sitzt eine LED-Leiste, die dir etwa die Lautstärke oder per Farbe die gewählte Quelle anzeigt. Oder du greifst auf die Fernbedienung zurück, die für jeden Soundmodus eine eigene Taste bietet, gut in der Hand liegt und sehr hochwertig verarbeitet ist.

Unser präferierter Weg ist aber die Steuerung per App. Das Startmenü ist schön aufgeräumt, die einzelnen Soundmodi mit einem Klick auswählbar. Und mit der Ambeo-Demo kannst du dir den Ambeo-Sound anhand verschiedener Beispiele genau anhören und vergleichen. Übrigens: Neben Dolby- und DTS-Sound unterstützt die Sennheiser Ambeo Soundbar Mini auch noch MPEG-H sowie 360-Reality-Audio-Formate von Sony.

Verarbeitung und Zubehör

Bei der Verarbeitung gibt es absolut nichts zu beanstanden. Im Endeffekt handelt es sich wirklich nur um eine geschrumpfte Version der Sennheiser Ambeo Soundbar Plus. Dich erwartet also eine abgeschrägte, vom Rest der Soundbar abgehobene Oberseite samt Tasten und LED-Leiste, das leuchtende Ambeo-Logo an der Front, der zu einem Großteil mit Stoff bespannte Lautsprecherpart und die gewohnt sehr hochwertige Verarbeitung. Die Höhe bleibt dabei fast gleich, rund sechseinhalb Zentimeter sind es hier. Dadurch sollte sie locker unter die meisten Fernseher passen.

Toll finden wir auch die nahezu auf Kunststoff verzichtende Verpackung, selbst die Soundbar ist in dickes Papier eingewickelt. Das HDMI-Kabel beim Zubehör hat sich Sennheiser dieses Mal gespart, dabei sind „nur“ Stromkabel und Fernbedienung.

Vergleich zur Sonos Beam

Wie bereits angedeutet, kann im Duell Sennheiser Ambeo Soundbar Mini vs. Sonos Beam die Lösung von Sennheiser deutlich mehr beim Klang überzeugen – zumindest die All-in-One-Lösung für sich betrachtet. Bei Praxis und Bedienung im Alltag kommt es etwas auf den Geschmack an, ist dir Multiroom jedoch wichtig, überzeugt die Sonos Beam mehr.

Unser Testfazit zur Sennheiser Ambeo Soundbar Mini

Wir hätten nicht gedacht, von einer so kompakten Soundbar so begeistert zu sein. Klangtechnisch spielt die Sennheiser Ambeo Soundbar Plus ganz oben bei den All-in-One-Soundbars mit. Und das gilt gleichermaßen für die Verarbeitung und Steuerung. Lediglich bei den Anschlüssen bist du etwas eingeschränkter als bei den größeren Varianten unterwegs.

Auf Wunsch kannst du dann noch mit einem Subwoofer nachrüsten, um beim Bass nachzuhelfen. Aber auch ohne den externen Sub lässt sie die Konkurrenz aus dem Hause Sonos deutlich zurück. Einzig der Preis könnte zum kleinen Stolperstein werden – rund 800 Euro sind schon eine Menge Geld, für das du schon ganze Soundbar-Surround-Sets kaufen kannst. Suchst du aber nach einer kompakten All-in-One-Lösung, die richtig gut klingt, führt kaum ein Weg an der Sennheiser Ambeo Soundbar Mini vorbei.

Ob nun mit oder ohne Sub, hier findest du das passende Angebot zur Sennheiser Ambeo Soundbar Mini:

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