Marshall Heston 120 im Test: Die erste Soundbar trifft voll ins Schwarze

- Anzahl Kanäle
- 5.1.2
- Anschlüsse / Schnittstellen
- HDMI-eARC, HDMI, Cinch, Sub Out, Ethernet, USB-C, Bluetooth, WLAN
- Unterstützte Soundformate
- Dolby Atmos, DTS:X, Dolby Digital Plus, Dolby TrueHD, DTS-HD, DTS Express, DTS 5.1ch
- AirPlay 2
- Ja
- Netzwerk
- Ja
- Sprachsteuerung
- Nein
- Abmessungen (BxHxT)
- 1100 x 76 x 145 mm
- Preis (UVP/Straßenpreis)
- 999 Euro / um 1.000 Euro
Marshalls erster Versuch einer Soundbar geht auf: Tolles Design, viele Anschlüsse und ein kräftiger, dreidimensionaler Klang, alles untergebracht in einem Gerät. Nur der Preis fällt etwas hoch aus.
- Wuchtiger Klang mit viel Dreidimensionalität
- Kristallklare Dialoge und natürliche Stimmen
- Klasse Design mit tollen Akzenten
- Viele Anschlüsse für Heimkino- und Musik-Fans
- Bass teilweise zu undefiniert
- Recht hoher Preis
Hinter der etwas kryptischen Bezeichnung Heston 120 steckt nicht etwa ein neuer Bluetooth-Speaker, nein, Marshall möchte jetzt die Wohnzimmer vollends erobern. Wie genau? Mit einer Soundbar im bekannten Look, die zudem mit Dolby Atmos und eher ungewöhnlichen Anschlüssen punkten möchte. Warum das am Ende aufgeht, erfährst du in unserem Test.
Du bist schon überzeugt? Hier kannst du die Marshall Heston 120 vorbestellen:
So klingt die Marshall Heston 120
- Kraftvoller Sound mit ordentlich Bass
- Gesprochenes Wort ist immer klar und verständlich
- Sehr guter 3D-Sound
Marshall kennen wir etwa durch tolle Bluetooth-Lautsprecher wie den Middleton. Eine Soundbar ist uns aber neu – kein Wunder, die Heston 120 ist die erste Soundbar aus dem Hause Marshall. Versprochen wird ein 5.1.2-Setup. Sprich: Fünf Kanäle für den Surround-Sound, ein Subwoofer und noch zwei Kanäle für den 3D-Klang. Unterstützt wird dabei sowohl Dolby Atmos als auch DTS:X.

Aber: Das gesamte Setup hat Marshall in eine einzige All-in-One-Soundbar gepackt. Kein externer Subwoofer, keine Rear-Speaker, einfach nur die Soundbar an sich. Wie kann das klingen? Wir machen es uns auf der Couch bequem, werfen ein paar Discs in den Blu-ray-Player und hören es uns an.
Viel Bass auch ohne externen Subwoofer
Direkt fällt auf: Die Marshall Heston 120 macht keine halben Sachen, wenn es um den Tieftonbereich geht. Bässe sind äußerst kräftig und spürbar und verleihen Actionstreifen wie Top Gun: Maverick das nötige Etwas, um wirklich in den rasanten Flugszenen wirken zu können.

Zocken wir hingegen eine Runde Halo Infinite auf der Xbox Series X fällt auf, dass ein Schuss aus der Sniper nicht ganz so klingt, wie er klingen sollte. Denn: Die Marshall Heston 120 schafft es nicht immer, den Bass unter Kontrolle zu halten. Dadurch gehen manchmal Details verloren. Und: Der Tieftöner drängt sich so gerne mal auf und übertönt den Rest.
Glücklicherweise ist es per App oder auch praktischem Drehregler auf der Oberseite der Soundbar möglich, Höhen und Bässe zu regulieren. Ein wenig vom Bass herausgedreht, klingt alles deutlich ausgewogener, der Subwoofer drängt sich nicht mehr auf. Das bleibt am Ende aber immer Geschmackssache, wer noch mehr Bass wünscht, kann das Gegenteil machen und voll aufdrehen.
Kino-Klang daheim
Ähnlich überrascht sind wir von der Performance des 3D-Klangs. Denn die Dolby-Atmos-Soundbar macht ihrem Namen alle Ehre und schafft es sehr gut, Töne im Raum zu platzieren. Um es auf den Punkt zu bringen: So eine gute Performance haben wir nur selten von All-in-One-Soundbars gehört.

Klänge schaffen es gut, auch hinter uns zu gelangen. So machen schon Surround-Tonspuren eine Menge Spaß und lassen uns tiefer ins Geschehen eintauchen. Nicht nur das, was über unseren Köpfen los ist, schaffen nur wenige Soundbars in der Präzision. In A Quiet Place zum Beispiel können wir sehr genau nachverfolgen, wo die Eindringlinge im Haus herumstapfen. Und bei Testszenen unserer Demo-Disc haben wir das Gefühl, Raumschiffe hinter oder über uns wahrnehmen zu können.
Natürlich kann die Marshall Heston 120 am Ende nicht mit echten Soundbar-Surround-Sets wie einer Samsung HW-Q995GF konkurrieren, die noch dazu zwei weitere Atmos-Kanäle mitbringt. Aber wer wirklich nur eine Soundbar im Wohnzimmer platzieren möchte, bekommt 3D-Sound der Spitzenklasse, der selbst Größen wie die Sennheiser Ambeo Soundbar Plus oder die Devialet Dione herausfordert.
Wie sich die Marshall-Soundbar im Vergleich mit anderen All-in-One-Modellen schlägt, zeigt unsere Bestenliste:
Gemacht für Musik?
Wer Soundbars kennt, weiß, dass nur die wenigsten wirklich Musikspaß fördern können. Marshall hingegen kommt aus der Musik-Ecke. Wie also klingt die erste hauseigene Soundbar bei modernen Popsongs oder Soundtracks in Filmen?
Im passenden Soundmodus tatsächlich sehr ausgewogen. Sowohl den Instrumenten als auch den Stimmen wird in der Regel genügend Platz eingeräumt, um zu glänzen. Aber: Die Details bleiben mitunter auf der Strecke – das kann die KEF Xio besser. Je nach Musikgenre schafft es die Marshall Heston 120 auch nicht immer, den kraftvollen Bass zurückzunehmen. Das schmälert nur selten den Genuss, aber an die Klasse der eigenen Bluetooth-Lautsprecher reicht das Gebotene nicht immer heran.

Sehr positiv sind aber Stimmen, ob nun bei Musik oder Filmen. Denn die klingen jederzeit absolut natürlich, kräftig und sind selbst in den hektischsten Filmszenen bestens zu verstehen. Es gibt sogar einen zusätzlichen Voice-Modus, den man, wie den Nacht-Modus auch, in der Intensität anpassen kann. Notwendig war er in unserem Fall aber nicht, denn in den anderen Klangmodi sind Dialoge, wie zuvor erwähnt, immer bestens verständlich. Das erinnert stark an die Performance einer Bose Smart Ultra Soundbar – auch wenn bei Marshalls Soundbar minimal andere Tonfrequenzen ebenfalls angehoben werden.
Die Marshall Heston 120 bietet Anschlüsse für jeden Geschmack
- Anschluss für externe Zuspieler
- HDMI-Eingang mit Gaming-Features
- Kein digital-optischer Audioeingang
Bei den Anschlüssen der Heston 120 geht Marshall die Extra-Meile. Standardmäßig ist natürlich ein HDMI-eARC-Anschluss dabei, damit du den Fernseher bestmöglich verbinden kannst, um auch 3D-Tonformate verlustfrei zu übertragen. Obendrein gibt es einen weiteren HDMI-Anschluss, über den du etwa eine PlayStation 5 anschließen kannst. Und das mit bis zu 120 Hertz in 4K!

Wer hingegen gerne Musik hört, darf sich über einen Cinch-Anschluss freuen. Darüber kannst du etwa einen Plattenspieler mit Vorverstärker oder einen CD-Player anstöpseln. Suchst du hingegen mehr Bass, ist noch ein Subwoofer-Ausgang verbaut. Wer hingegen lieber die eigene Musikbibliothek streamt, kann sich über Bluetooth- und Internet-Funktionen freuen.
Zusätzlich bringt Marshall bei der Heston 120 noch einen USB-C-Anschluss auf der Rückseite unter. Der dient vor allem für Service-Zwecke. Kann aber zudem zum Aufladen von Geräten genutzt werden – jedoch nicht zum Übertragen von Musik. Einzig einen optisch-digitalen Audioeingang hat Marshall weggelassen. Allzu tragisch ist das aber nicht, HDMI sollte immer als Verbindung zum Fernseher bevorzugt werden.
Die Marshall-Soundbar im Praxistest
- Übersichtliche App
- Drehregler statt einfacher Knöpfe
- Keine Fernbedienung
Wenn es um den Alltag und die Bedienung geht, hat Marshall bei der Heston 120 auf eine Fernbedienung verzichtet. Wenn wir ganz ehrlich sind, vermissen wir die auch gar nicht. Denn: In der Regel nutzen wir bei unseren Tests immer die passenden Apps, um schnell Einstellungen vorzunehmen. Und die Lautstärke kann man dank CEC per TV-Fernbedienung regeln.
Passenderweise hat Marshall für die Soundbar die eigene App überarbeitet. Aus der Marshall-Bluetooth-App wird jetzt die Marshall-App. DIe gibt’s natürlich für Android und iOS und kann kostenlos heruntergeladen werden. In der App wird die Soundbar dann direkt gefunden und kann eingerichtet werden. Im Grunde musst du nur eine Verbindung zum Internet herstellen – sofern du die Streaming-Optionen nutzen möchtest. Anschließend kann die Einmessung vorgenommen werden, das war es auch schon.
Bei der Einmessung werden verschiedene Töne abgespielt. Zwei Mikrofone in der Soundbar analysieren diese und passen dann den Klang auf deinen Raum an. Das geht schnell, ist simpel und das Ergebnis kann einen großen Unterschied machen, je nachdem, wie dein Raum aufgebaut ist.
Bedienung per App – oder Drehregeler
Anschließend bist du mit der Einrichtung schon fertig. In der App selbst kannst du dann über die Startseite etwa die Quellen wechseln oder einen der vier Klangmodi auswählen. Jeden einzelnen Soundmodus kannst du zudem per Equalizer anpassen – um etwa den Bass herunterzuregeln.
Außerdem kannst du drei Presets belegen, um beispielsweise einen bestimmten Internetradio-Kanal auf Knopfdruck parat zu haben. Und das war es dann eigentlich auch schon in der App. Über die erweiterten Einstellungen können noch Bild und Ton aufeinander abgestimmt werden, ansonsten gibt es Hilfen, um etwa Spotify Connect oder Tidal Connect einzurichten.

Möchtest du auf die App verzichten, kannst du sonst tatsächlich auch einige Einstellungen direkt an der Soundbar vornehmen. Marshall beleibt sich hier treu und setzt nicht etwa auf unleserliche Displays oder langweilige Knöpfe. Stattdessen sind Drehregler verbaut, die sich wertig anfühlen und äußerst befriedigend zu bedienen sind. So macht die Steuerung Spaß und ermuntert zum Aufstehen. Die Regler dürften auch ein schöner Gag bei den nächsten Partys sein.
Beim Design blüht die Marshall Heston 120 auf
- Saubere Verarbeitung
- Außergewöhnliches Design
- Passende Akzente
Im Endeffekt konntest du es schon herauslesen: Das Design begeistert uns. Ein fehlendes Display mag vielleicht einige stören, die coolen Regler mit der wertigen Griffigkeit überzeugen dafür und stellen einen schönen Gegenpol zu nahezu allem dar, was es auf dem Soundbar-Markt derzeit gibt.
Dazu passt das typische Marshall-Design, das an die typischen Gitarrenverstärker erinnert. Zwar ist am Ende auch viel Kunststoff verbaut, aber die Soundbar fühlt sich wertig an und überzeugt bei Haptik und Optik gleichermaßen.

Neben dem Flechtdesign der Lautsprecherabdeckungen gefallen uns die Zierleisten und der Schriftzug, die in einem goldenen Farbton gehalten sind. Die Drehregler sind im selben Farbton gehalten. Das sorgt am Ende für Auflockerung und elegante Akzente. Design und Verarbeitung geben daher in Summe keinen Grund für Kritik.
Unser Testurteil zur Marshall Heston 120
Mit der Heston 120 gibt Marshall ein hervorragendes Debüt im Soundbar-Markt. Die Optik ist erfrischend anders, gleichzeitig bleibt die Marke sich treu. Die Bedienung fällt gut aus, bei den Anschlüssen kommen nicht nur Heimkino-Fans auf ihre Kosten.
Gepaart wird das alles mit einem wuchtigen Sound, der zudem bestens Dialoge wiedergeben und für ein Mittendrin-Gefühl sorgen kann. Wer mag, kann sogar noch einen externen Subwoofer anschließen. Alles in allem ein tolles Gesamtpaket, das nur wenig Feinabstimmung benötigt. Allerdings ist der Preis schon in der gehobenen Klasse angesiedelt, für rund 1.000 Euro bekommt man bei der Konkurrenz teilweise schon ganze Soundbar-Surround-Sets.
Die Marshall Heston 120 ist genau, wonach du suchst? Dann wirst du hier fündig:
Technische Daten | |
Anzahl Kanäle | 5.1.2 |
Anschlüsse / Schnittstellen | HDMI-eARC, HDMI, Cinch, Sub Out, Ethernet, USB-C, Bluetooth, WLAN |
Unterstützte Soundformate | Dolby Atmos, DTS:X, Dolby Digital Plus, Dolby TrueHD, DTS-HD, DTS Express, DTS 5.1ch |
AirPlay 2 | Ja |
Netzwerk | Ja |
Sprachsteuerung | Nein |
Farbvarianten | Schwarz |
Abmessungen (BxHxT) | 1100 x 76 x 145 mm |
Gewicht | 7 kg |
Preis (UVP/Straßenpreis) | 999 Euro / um 1.000 Euro |
Und falls du dir einen Überblick verschaffen möchtest, hilft dir unsere Bestenliste aller von uns getesteten Soundbars sicher weiter:
- All-in-One-Soundbars Test: Die 30 besten All-in-One-Soundbars im Vergleich
- Dolby-Atmos-Soundbars im Test: Die 38 besten Soundbars mit 3D-Klang
- Soundbars Test: Die 38 besten Soundbars von 2025 im Vergleich
- KEF Xio im Test – So eine All-in-One-Soundbar hast du noch nicht gehört
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