Inklang Ayers Three: Schlanker Design-Lautsprecher im Test

- Treiber
- 3 (1 x Hochtöner, 2 x Mitteltöner, 1 x Tieftöner)
- Wirkungsgrad
- 83 dB (1 W / 1 m)
- Abmessungen (BxHxT)
- 239 x 1013 x 353 mm
- Verfügbare Farben
- 10 verschiedene Farben, drei verschiedene Oberflächen, freie Farbwahl gegen Aufpreis
- Paarpreis
- 3.298 Euro
Die Inklang Ayers Three ist ein todschicker Lautsprecher, der in kleinen bis mittleren Räumen eine glasklare Klangbühne mit scharfen Details und knackigem Bass erzeugen kann. Ein tolles Gesamtkunstwerk aus Hamburg.
- Sehr klarer und präziser Sound
- Durch schlanke Form sehr wohnraumfreundlich
- Große Farbauswahl
- Könnte etwas mehr Bass vertragen
- Brauchen Verstärker mit viel Leistung
In Hamburg Altona baut das Team um Thomas Carstensen Lautsprecher unter dem Namen Inklang. Dabei verfolgt man den Ansatz, möglichst guten Klang in möglichst schicke Gehäuse zu packen. Ein besonderes Augenmerk legt Inklang dabei auf Individualisierung. Die Oberflächenstruktur und -farbe deiner Lautsprecher kannst du nach deinen persönlichen Vorlieben aussuchen. Mit der Inklang Ayers Three haben wir uns den kleinsten – und schlanksten Standlautsprecher des Unternehmens vorgenommen. Ob der ranke Lautsprecher in unserem Hörstudio eine überzeugende Figur machen kann, erfährst du in unserem Test.

Schlanker Aufbau mit viel Know-How
Der Inklang Ayers Three ist ein Standlautsprecher in klassischem 3-Wege-Aufbau. Das Musiksignal wird also in drei Bereiche geteilt: Den Hoch-, Mittel- und Tieftonbereich. Die entsprechenden Hoch- und Mitteltöner sitzen auf der Front, der Basstreiber aus Platzgründen auf der Seite. Ähnlich wie die um einiges größere Mission QX-5 MKII kann die Front des Lautsprecher so schön schmal bleiben. So wächst die Ayers Three also in die Tiefe um das für den guten Klang nötige Volumen zu schaffen.
Der Hochtöner fällt mit seinem Durchmesser von 30 Millimeter für eine Seidenkalotte sehr groß aus. Dadurch soll er in der Lage sein, bis hinab zu einer Frequenz von 750 Hz spielen zu können. Davon verspricht sich Inklang eine bessere räumliche Abbildung. Auch sein Zusammenspiel mit dem Mitteltöner soll so verbessert werden. Dessen Membran durchmisst 120 Millimeter und besteht aus mit Glasfasern verstärktem Papier. Alles unterhalb von 100 Hz übernimmt der seitliche Basstreiber. Auch seine 180-mm-Membran setzt auf das Glasfaser-Papiergemisch. Mit ihm soll die Inklang Ayers Three bis in den Bereich um 20 Hz spielen können.

Ihr Signal erreichen alle drei Treiber von der aufwändig konzipierten Frequenzweiche. Sie sitzt in einer luftdichten Kammer, was sie vor Vibrationen durch den wechselnden Schalldruck im Inneren des Lautsprechers schützen soll. Von außen siehst du davon nichts. Nur die großen vergoldeten Polklemmen ragen auf der Rückseite hervor. Oberhalb der großen Abdeckung öffnet sich ein Bassreflexkanal, der der Basswiedergabe unter die Arme greifen soll.

So klingt die Inklang Ayers Three
Tim Minchin performt mit Prejudice eine Hymne an alle Rothaarigen da draußen. Die Menge in der Queen Elizabeth Hall weiß nicht, ob sie lachen oder klatschen soll und macht einfach beides. Die Inklang Ayers Three versetzt dich mitten ins Publikum und lässt dich das Gejubel um dich herum hautnah miterleben. Bühne und Instrumente stehen felsenfest vor dir, ein Schritt nach vorne und du könntest den großen Konzertflügel berühren. Die Abbildung gelingt den schlanken Boxen also schon einmal außerordentlich gut.

Allerdings entblößt dieser Song auch eine kleine Schwachstelle des Lautsprechers. S-Laute in Minchins Stimme werden leicht, aber merklich überbetont. Auch die Schlagzeugbecken hinterlassen dank des Hochtöners einen bleibenden Eindruck. Nicht zu leugnen ist jedoch, dass jedes einzelne Teil des Schlagzeuges präzise vor dir Gestalt annimmt. Auch glänzen Stimmen und Instrumente mit enorm viel Präsenz.
Bass: überschaubar, aber präzise
Die seitlich angebrachten Tieftöner des Lautsprecherpaares scheinen einfach nicht so viel Luft in Schwingungen versetzen können, wie du es von einem Standlautsprecher dieser Größe gewöhnt bist. The Doomed von A Perfect Circle kann normalerweise mit einer gehörigen Portion Bassgewalt aufwarten. Die harten Trommelschläge am Anfang verlieren jedoch einen Teil ihrer gewohnten Angriffsenergie.

Das mag teilweise an der Position der Basstreiber liegen, die bisher nach außen schauen. Wir tauschen die Lautsprecher, sodass sich die Basstreiber nun durch den Raum anblicken. Der Bass wird sofort stärker und baut merklich mehr Fundament auf. Das geht zwar ein bisschen auf die Kosten der Kontrolle, von der hat die Inklang jedoch zum Glück mehr als genug. Auch wenn Bässe nicht ganz so laut und tief grollen reichen, hat die Ayers Three jeden Impuls felsenfest im Griff.

So wird die Inklang Ayers Three also vielleicht nicht deine Wände zum Wackeln bringen. Ihr Maß an Präzision und gnadenlos ehrlicher Aufzeichnung ist uns bisher jedoch nur selten im Hörstudio begegnet. Ihr Klang ist etwas schlank und „clean“, spricht aber auch von großen HiFi-Tugenden. Die Inklang Ayers Three ist demnach in vielerlei Hinsicht das genaue Gegenstück zur erst kürzlich getesteten Mission QX-5 MKII. Trotz eines ähnlichen Aufbaus (Basstreiber an der Seite, Mittel- und Hochtöner auf der Front) bietet die Mission einen viel stärker ausgeprägten Bass, klingt dafür aber weniger präzise in Mitten und Höhen.
Die Inklang verspricht durch diesen Aufbau besonders für moderne Wohnsituationen sehr interessant zu sein. Ihr Bass übertreibt es nicht, lässt aber auch keine Langeweile aufkommen und passt so hervorragend zum durchdesignten Stil der Inklang Ayers Three.
In unserer Bestenliste findest du alle von uns getesteten Standlautsprecher im Vergleich:
Die Ayers Three im Praxis-Check
Frisch aus dem Karton solltest du der Inklang Ayers Three – wie allen Lautsprechern – einige Stunden bis Tage Einspielzeit gönnen. In unserem Hörstudio profitierte ihr Klang erheblich davon, da erst so die einzelnen Membranen und Treiber ihre volle Beweglichkeit entfalten können. Der Effekt, den zwei durchspielte Nächte auf den Standlautsprecher haben, lohnt sich sehr!

Die Art der Aufstellung kann einen eklatanten Unterschied beim Sound deiner HiFi-Anlage machen. Wie du oben schon gelesen hast, können die Lautsprecher einen ganz anderen Charakter entwickeln wenn die Basstreiber nach innen oder außen zeigen. Auch kannst du die Bühnenabbildung dadurch beeinflussen, dass du die Lautsprecher etwas in deine Richtung drehst. Wenn du noch mehr Tipps für die ideale Aufstellung deiner Lautsprecher suchst, schau doch mal in unseren Ratgeber.

Natürlich gibt es viele Merkmale, die darüber entscheiden, ob ein Verstärker mit deinen Lautsprechern gut zurechtkommt. Der Wirkungsgrad kann jedoch ein erster Indikator dafür sein, ob ein Lautsprecher leicht zu bändigen ist oder nicht. Mit einem Wirkungsgrad von gerade einmal 83 dB sollte dein Verstärker nicht allzu schwach auf der Brust sein. An einem Rotel RA-1592 MKII kann die Inklang einen souveränen Auftritt hinlegen, der digitale Verstärker Lyngdorf TDAI-1120 gelangt hier jedoch an seine Grenzen.
Inklang-Design: Vielseitig und todschick
Die Ayers Three von Inklang ist erkennbar ein HiFi-Lautsprecher, gleichzeitig aber auch ein modisches Raum-Objekt. Durch die schlanke Form lässt sich die Box recht einfach in die meisten Wohnzimmer integrieren, ohne zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Für die perfekte Abstimmung auf das Interieur kannst du die Ayers Three in einer beachtlichen Farbauswahl bekommen. Inklang bietet dir 10 verschiedene Standard-Farben an. Gegen Aufpreis geht Inklang jedoch auch auf deine persönlichen Farbwünsche ein.

Die Namen der Standard-Farbtöne haben übrigens – wie schon der Lautsprecher selbst – vielfach einen Bezug zu Australien. So kannst du deine Ayers Three zum Beispiel in Uluru Red oder Kalbarri White bestellen. Zusätzlich hast du die Wahl zwischen einer matten, einer seidenmatten oder glänzenden Oberfläche. Die Verarbeitung und Lackierung unseres Boxenpaars (übrigens in seidenmattem Yarrabah White) ist makellos.

Trotz ihrer zierlichen Form bringt die Inklang Ayers Three mit je 20,5 kg ein beachtliches Gewicht auf die Waage. Das spricht für eine erfreulich starke Gehäusekonstruktion. Dafür, dass der Lautsprecher trotz seines hohen Gewichtes und der schmalen Grundfläche fest steht, sorgt die Sockelplatte aus eloxiertem Aluminium. Hier kannst du dich zwischen einer silbernen und schwarzen Variante entscheiden.
Magnetische Abdeckungen für die Front und den Basstreiber auf der Seite gibt es natürlich auch, jedoch ebenfalls nur gegen Aufpreis. Im Lieferumfang ist tatsächlich nur das eigentliche Paar Lautsprecher enthalten.
Testfazit Inklang Ayers Three: Designmöbel mit Spitzenklang
Inklang bietet dir mit der Ayers Three einen Standlautsprecher, den du höchst individuell auf deine optischen Vorstellungen zuschneiden kannst. Dieser Lautsprecher ist definitiv ein Designobjekt. Auch der Klang passt mit seiner feinen Auflösung und messerscharfen Bühnendarstellung dazu. Andere Lautsprecher bieten dir vielleicht mehr Bassdruck, doch dafür kann die Ayers Three mit trockener Präzision und gestochen scharfer Abbildung punkten. Im modisch-karg eingerichteten Loft ist der schlanke Bass sogar genau richtig, und die elegante Ästhetik sowieso.
Willst du Party-Lautstärke im Wohzimmer erreichen, passen Lautsprecher mit mehr Wumms vielleicht besser zu dir. Auch für Räume jenseits von 35 qm gibt es besser geeignete Lautsprecher. Aber wenn du auch die feinsten Nuancen aus deiner Musik wahrnehmen möchtest, ohne dir opulente Boxen-Türme ins Wohnzimmer zu stellen, ist die stylische Inklang Ayers Three der Lautsprecher für dich.
Technische Daten | |
Wege | 3 |
Treiber | 3 (1 x Hochtöner, 2 x Mitteltöner, 1 x Tieftöner) |
Anschlüsse | Single-Wiring |
Frequenzbereich | k.A. |
Wirkungsgrad | 83 dB (1 W / 1 m) |
Abmessungen (BxHxT) | 239 x 1013 x 353 mm |
Gewicht | 20,5 kg |
Verfügbare Farben | 10 verschiedene Farben, drei verschiedene Oberflächen, freie Farbwahl gegen Aufpreis |
Paarpreis | 3.298 Euro |
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Wie gefällt dir die schlanke Standbox Ayers Three von Inklang? Wie wichtig ist dir ein gutes Design bei deiner HiFi-Anlage? Schreib es uns in die Kommentare!