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Huawei FreeArc im Test: Von den Besten inspiriert?

Die Huawei FreeArc sind bereits Huaweis zweiter Exkurs in die Welt der Open-Ears. Hier ist unser Praxistest.
Huawei FreeArc Test HIFI.DE | Titelbild
Bluetooth-Standard
5.2
Codecs
SBC, AAC
Akku-Laufzeit
7 Std. / bis 28 Std. mit Ladecase
Schnellladefunktion
Ja (10 Min. laden für 3 Stunden Laufzeit)
Noise Cancelling
Nein
Wassergeschützt
IP57
Preis
119,99 Euro
In Kürze
Die Huawei FreeArc sind fair bepreist, klingen ordentlich und sehen wirklich schick aus. Leider halten die Open-Ears akkutechnisch nicht mit großen Teilen der Konkurrenz Schritt. Auch das Design fällt nicht so innovativ aus, wie bei den hauseigenen FreeClip.
Vorteile
  • Natürliche Transparenz
  • Sicherer Halt
  • Ordentlicher Klang
Nachteile
  • Kein Scharnier am Ohrbügel
  • Vergleichsweise schwacher Akku
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Mit den Huawei FreeClip gelang dem Hersteller schon zu Beginn des anhaltenden Open-Ear-Hypes ein echter Achtungserfolg. Top-Design traf hier auf einen Sound, der besonders in den Tiefen zu wünschen übrig ließ. Jetzt legt Huawei nach. Auf die FreeClip folgen die Huawei FreeArc und damit Open-Ear Kopfhörer im Ohrbügel-Design. Die Konkurrenz hat vorgemacht, dass aus diesem Konzept durchaus ein passabler Bass samt beeindruckender Klangbühne herausgekitzelt werden kann. Gilt das auch für Huawei? Wir finden es heraus.

Die Huawei FreeArc kannst du ab sofort bei Amazon bestellen:

Wie klingen die Huawei FreeArc?

Im Durchschnitt fallen die Einzelnoten in der Kategorie Klang bei Open-Ear Kopfhörern in unseren Tests deutlich geringer aus, als bei In-Ear Kopfhörern. Das liegt daran, dass wir Open-Ears analog zu In-Ears testen. Weil letztere den Gehörgang effektiver versiegeln, bieten sie in der Regel detaillierteren Sound, prägnantere Bässe und eine bessere Balance.

Eine klangliche Performance, die im Feld aller True Wireless Kopfhörer nur für ein „Gut“ reicht, kann im Open-Ear-Kosmos also durchaus das Prädikat „Sehr gut“ verdienen. Wo sich die Huawei FreeArc hier einordnen können? Wir machen den Sound-Check und legen die Kopfhörer an.

Huawei FreeArc – In der Hand
Das Case der Huawei FreeArc fällt etwas größer aus, als gewohnt.

Schon beim ersten Track, Haims Falling, merken wir, dass die FreeArc sich klanglich deutlich von den Huawei FreeClip abheben. Wo letztere noch eher klinisch klangen, dabei zwar mit natürlichen Sprechstimmen punkten konnten, aber nicht wirklich musikalisch waren, bieten die FreeArc deutlich mehr. Die Open-Ears bauen eine ansprechende Klangbühne auf und legen auch in puncto Bass nach.

Das kommt zwar nicht an unseren aktuellen Testsieger, die Nothing Ear (open), heran, klingt aber schon lebendiger als der etwas matte Sound der Huawei Clip-Ons. Damit empfehlen sich die Huawei FreeArc definitiv als Sport-Kopfhörer, die sich beim Joggen nicht nur für Podcasts eignen, sondern auch etwas Kraft mitbringen. Diese kommt bei poppigen Produktionen wie Don’t Look Down von Jai Wolf und Banks gut zur Geltung, lässt bei Metronomys Whitsand Bay aber schon etwas Kontrolle vermissen.

Huawei FreeArc – Neben dem Case
Die Treiber hängst du dir direkt vor den Gehörgang. So können die FreeArc auf einen Silikonausatz verzichten.

Kritische Hörer:innen werden mit den FreeArc kaum ihre geliebten In-Ear Kopfhörer ersetzen können, alltagstauglich ist der Sound aber allemal. Wenn du dir schon jetzt einen Überblick darüber verschaffen willst, wie die FreeArc im Vergleich zu anderen Open-Ears performen, wirst du in unserer Bestenliste zum Thema fündig.

Huawei AI Life: Das kann die App

Wer sich sorgt, dass wegen der anhaltenden Spannungen zwischen Google und Huawei keine App-Personalisierung mit Android-Smartphone möglich sei könnte, kann beruhigt sein. Über die Webseite des Herstellers führt ein einzelner Klick direkt zu einer APK-Datei, die du auf deinem Android-Gerät installieren kannst. Das ist zum Glück kein Hexenwerk und von Huawei intuitiv gelöst, sodass wir ziemlich schnell die eigentliche App vor uns haben.

Diese ist eher spartanisch gestaltet und lässt wenig Markenidentität durchscheinen. Stock-Images zieren den Equalizer und einige, kleine Icons illustrieren die diversen Untermenüs. Da findet sich hier zum Beispiel eine „Wo ist?“-Funktion, die Software-Aktualisierungen und die Personalisierung der Touch-Funktion. Die einmalige Berührung bleibt hier funktionsfrei, wohl auch um versehentliche Eingaben beim Richten der Open-Ears zu vermeiden.

Ansonsten funktioniert die Bedienung sehr gut und intuitiv. Eine Wisch-Geste lässt sich wahlweise mit der Lautstärke oder der Wiedergabesteuerung belegen, während langes Halten den Sprachassistenten aktiviert. Hier hätten wir uns etwas mehr Freiheit gewünscht, etwa um die Lautstärke über das lange Drücken eines Buds zu steuern, sind im Großen und Ganzen aber zufrieden.

Kommen wir also zum Equalizer. Ein Equalizer ist für die Nutzung eines Open-Ear Kopfhörers beinahe unabdingbar. Weil der Sound so speziell ausfällt – und auch teilweise von Nutzer:in zu Nutzer:in allein aus anatomischen Gründen minimal variiert – bietet sich eine Personalisierung hier in jedem Fall an. Die Huawei FreeArc bieten ab Werk nicht ganz so viel Bass wie Teile ihrer Konkurrenz, dafür erscheint uns der Sound schon ohne Equalizer hier recht ausgeglichen.

Ob wir mit dem Equalizer noch mehr aus den FreeArc herauskitzeln können? Jein! Einerseits empfängt uns in der App ein wirklich ausführlicher, manueller Equalizer, mit dem wir zahlreiche eigene Presets anlegen und anwählen können. Andererseits fallen die Unterschiede hier wirklich nur minimal aus. So bleiben die Huawei FreeArc ihrem werksbedingt eher zurückhaltenden Sound auch nach der EQ-Individualisierung treu. Das war uns so auch schon bei Huaweis FreeClip aufgefallen.

Transparenz als Teil des Konzepts – Open-Ear

Open-Ear Kopfhörer sind auf dem aktuellen True-Wireless-Markt quasi das Gegenstück zu Kopfhörern mit Noise-Cancelling. Wo letztere sich über einen Transparenz-Modus behelfen müssen, um die Umgebungsgeräusche zu dir weiterzuleiten, bieten Open-Ears ganz natürliche Transparenz. Dafür verzichtest du hier auf die aktive Geräuschunterdrückung.

Huawei FreeArc – Vergleich mit FreeClip
Geschwister im Geiste: Die beiden Open-Ears von Huawei verfolgen ganz unterschiedliche Konzepte.

Das kann zum Beispiel beim Joggen wirklich angenehm sein, weil du so den Verkehr immer im Ohr behalten kannst. Im Fitness-Studio oder auf den Schienen wiederum wird der Hörgenuss von der Geräuschkulisse deutlich geschmälert. Deine Umgebung wird zwar kaum etwas von deiner Musik mitbekommen, du aber umso mehr von ihr. Rein theoretisch steht einer Nutzung beim Sport aber nichts im Weg, die FreeArc sind mit IP57 gründlich gegen Wasser und Staub geschützt.

Solider Akku und grundlegende Bluetooth-Ausstattung

Bei der Bluetooth-Ausstattung besinnt sich Huawei auf die absoluten Basics. Mit SBC und AAC sind nur zwei Bluetooth-Codecs an Bord. Bluetooth 5.2 ermöglicht in der Theorie auch eine Kompatibilität mit LE Audio und Auracast, bei den FreeArc fehlen diese Features aber. Wenn du ein kompatibles Huawei-Gerät benutzt, kannst du aber jedenfalls über „Audio Share“ gleich zwei Kopfhörer mit dem Wiedergabegerät verbinden.

Huawei FreeArc – Ladecase
Die Huawei FreeArc können mit einem ordentlichen Akku überzeugen.

Akkutechnisch machen die FreeArc zwar auf den ersten Blick einen ordentlichen Eindruck – sie bringen immerhin sieben Stunden Wiedergabezeit und mit Case sogar 28 Stunden mit – setzen im Vergleich mit der Open-Ear Konkurrenz aber keine neuen Standards. Soundcores AeroFit Pro bringen bis zu 46 Stunden aufs Parkett, Beyerdynamics Verio 200 bis zu 35 Stunden und die Nothing Ear (open) immerhin noch 30 Stunden. Länger als Teufels Airy Open TWS und JBLs Soundgear Sense halten die Huawei-Hörer trotzdem durch.

Design: Unscheinbar und komfortabel

Die Huawei FreeArc sind zwar Huaweis zweiter Open-Ear-Entwurf, sie deshalb als Nachfolger der FreeClip zu bezeichnen, würde aber den Anspruch der Kopfhörer verfehlen. Das zeigt nicht nur das Preisschild, welches hier deutlich moderater ausfällt, sondern insbesondere das Design. Wo die FreeClip auf ein Clip-On-Design setzten, halten die FreeArc dank Ohrbügel an deinem Ohr. Open-Ear-typisch fallen hier also die leidigen Silikonaufsätze, die nicht selten als unangenehm empfunden werden, weg.

Huawei FreeArc – Am Ohr
Beim Design der Buds setzt Huawei auf glänzende Akzente, die wir so auch schon von den FreeBuds Pro 4 kennen.

So weit, so gut – einen derartigen Bügel haben wir auch schon bei Nothings Ear (open), JBLs Soundgear Sense und Beyerdynamics Verio 200 gesehen, um nur einige Vertreter zu nennen. Der Ohrbügel der FreeArc fällt im direkten Vergleich besonders flexibel aus, hält dank des voluminösen Gegengewichts trotzdem sicher am Ohr. Auch rasche und ruckartige Bewegungen machen den Open-Ears nichts aus.

Schwieriger wird es schon mit einem dickeren Brillenbügel, der den Halt der Kopfhörer leicht destabilisieren kann. Hier haben andere Modelle, wie die JBL Soundgear Sense, einen optionalen Nackenbügel im Angebot, der für zusätzlichen Halt montiert werden kann. Die Teufel Airy TWS Open wiederum demonstrieren, wie ein flexibles Scharnier am Ohrbügel für zusätzlichen Halt sorgen kann.

Huawei FreeArc – Nahaufnahme Buds
Am Ohrbügel lässt sich kein Nackenbügel befestigen. Auch ein Scharnier zur Personalisierung fehlt.

Im Spektrum der Open-Ear Kopfhörer wirkt das Design der FreeArc so zwar eher konservativ, lässt aber auch keine wirklichen Kritikpunkte zu. Die Kopfhörer halten sich auch sonst optisch, bis auf wenige glänzende Details, eher bedeckt. Wer mit Open-Ears ein Fashion-Statement setzen möchte, greift also lieber zu Huaweis hauseigenen FreeClip oder Boses Ultra Open Earbuds.

Ähnlich unscheinbar fällt auch das Case aus. Das kleine, abgerundete Quadrat passt problemlos in die Jacken- oder Hosentasche und nutzt den Innenraum effizient aus. So werden die beiden Buds teilweise übereinander gelagert, um möglichst wenig Platz zu benötigen. Dass Huawei auch höherwertigere Schatullen produzieren kann haben die FreeClip und FreeBuds Pro 4 schon bewiesen, beim moderaten Preisschild der FreeArc können wir das unscheinbare Design aber verkraften.

Unser Fazit zu den Huawei FreeArc

Die Huawei FreeArc machen nichts grundsätzlich anders, als die Konkurrenz. Stattdessen vertraut Huawei für seinen zweiten Open-Ear-Entwurf auf ein bewährtes Design. Die Umsetzung gelingt, bis auf wenige Mäkel bei Akku und Sound, richtig gut. Ob die FreeArc sich im breiten Feld der Ohrbügel-Hörer durchsetzen können, wird auch davon abhängen, wie sich die Preise der Konkurrenz entwickeln. Hier locken die Hersteller nämlich teilweise mit echten Kampfpreisen.

HIFI.DE Testsiegel Open-Ear-Kopfhoerer Huawei FreeArc 7.8

Aktuelle Angebote

Technische Daten
Bluetooth-Standard 5.2
Codecs SBC, AAC
Akku-Laufzeit 7 Std. / bis 28 Std. mit Ladecase
Schnellladefunktion Ja (10 Min. laden für 3 Stunden Laufzeit)
Noise Cancelling Nein
Wassergeschützt IP57
Anschlüsse des Ladecase USB-C
Gewicht Hörer: 8,9g / Ladecase: 67g
Preis 119,99 Euro

Du möchtest doch lieber In-Ear-Kopfhörer mit ANC? Dann wirst du in unserer Bestenliste fündig:

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