NAD M10 v3 – Streaming-Verstärker bekommt endlich Phono-Eingang

Komapakte Maße und stilechtes Design gehen schon lange nicht mehr auf Kosten des Klanges. Das konnte uns schon der Vorgänger des jetzt vorgestellten NAD M10v3 beweisen. Aber nicht nur deinen Plattenspieler sollst du jetzt direkt an den Streaming-Verstärker anschließen können. Auch am DAC und der Raumkorrektur will man geschraubt haben.
NAD M10v3 – Kleine Upgrades, große Wirkung?
Kompakte Verstärker mit Phono-Eingang sind für NAD nichts Neues. Bereits der günstigere NAD C 700 hat einen eingebauten Phono-Vorverstärker. Es schien also nur eine Frage der Zeit, bis auch sein größerer Bruder NAD M10 v2 ein Upgrade erhält. Jetzt kannst du also deinen Streaming-Verstärker direkt an deinen Plattenspieler koppeln, das ist aber noch längst nicht alles.
NAD betont, dass man alle guten Eigenschaften des Vorgängers beibehält, sie aber an einigen Stellen erweitert. Geblieben sind die 100 Watt Dauerleistung an 4 und 8 Ohm, das große Touch-Display und die einfache Bedienung über BluOS. Das Betriebssystem gewährt dir nicht nur Zugriff auf all deine Streamingdienste – inklusive Spotify Connect und Tidal Connect – sondern macht den NAD M10v3 auch zur eigenen Multiroom-Zone. Das bedeutet auch, dass du die Signale sämtlicher Musikquellen, die am M10 hängen, auch an andere BluOS-Geräte schicken kannst. Dazu gehört zum Beispiel der Bluesound Pulse 2i, aber auch die Aktivboxen Dali Rubicon 6 C.

Auf die Art kannst du theoretisch sogar deine Filme mit 4.1 oder 4.2 Kanälen hören. Dafür werden einfach zwei passende BluOS-Lautsprecher zu Rear Speakern. Die beiden Subwoofer-Ausgänge befinden sich direkt auf der Rückseite des M10v3. Hier findest du auch alle anderen Schnittstellen: HDMI eARC, Cinch, Phono (MM), optisch-digital und koaxial-digital. Dazu gesellt sich noch eine LAN-Buchse für ruckelfreies Internet und eine USB-A-Buchse für deine Musikfestplatte. Hier ist also, bis auf den Phono-Eingang, alles beim Alten geblieben.
Neuer DAC, mehr Raumkorrektur
Neu hingegen ist der interne DAC. Im M10v3 sorgt ein ESS Sabre ES9039 dafür, dass aus digitalen Streams wieder analoge Musiksignale werden. Erst vor Kurzem hat die ebenfalls zur Lenbrook Group gehörende Firma Bluesound gleich drei neue Produkte mit demselben Chip ausgestattet. Die Wahl des DAC überrascht also wenig, sondern erscheint logisch. Auch dieser DAC soll Highres bis hinauf zu 192 kHz und 24 Bit verarbeiten, was die oberste Grenze bei den meisten Highres-Streamingdiensten darstellt. Neben den üblichen Formaten FLAC, WAV, MP3 und AAC kann der M10v3 weiterhin auch das umstrittene Format MQA vollständig dekodieren und rendern. Ein Hinweis darauf, dass man sich bei NAD alle Möglichkeiten eines Lenbrook-eigenen Streamingdienstes offen hält? Schließlich hat sich die Gruppe alle Rechte am Format gekauft und erst kürzlich drei neue Marken unter der Ägide der neu gegründeten MQA Labs bekannt gegeben.
Deutlich spannender wird für die meisten aber die Option sein, den NAD M10v3 noch mehr auf deinen Hörraum anpassen zu können. Denn neben der im Kaufpreis enthaltenen Light-Version von Dirac Live, bietet dir der M10 nun auch die Möglichkeit, Dirac Live Bass Control zu nutzen. Der Verstärker ist Dirac-Live-Ready, sobald du also deine Lizenz gekauft hast, steht dir die komplette Raumkorrektur-Software, inklusive der neuen Subwoofer-Einrichtung zur Verfügung. Erst vor wenigen Wochen hat Bluesound angekündigt, dass möglichst viele ihrer Produkte diese Features erhalten sollen. Da der M10v2 ohnehin schon mit der abgespeckten Korrektur-Software ausgestattet war, war abzusehen, dass der Nachfolger ebenfalls ein Upgrade auf die optionale Subwoofer-Einrichtung bekommen wird.
Bedienung via Apps, Display oder neue Fernbedienung
Wie schon bisher kannst du auch den neuen M10 über seinen Touchscreen oder die BluOS-App bedienen. Alternativ kannst du auch deine Spotify- oder Tidal-App nutzen – oder startest Roon, denn der Streaming-Verstärker ist auch Roon-ready. Äußerlich verändert hat sich hingegen die ebenfalls im Lieferumfang enthaltene Fernbedienung. Die Funktionen sind die gleichen – immer noch kannst du über das Zifferfeld zehn Presets abspeichern, statt der eleganten, runden Form ähnelt das kantige Design nun jedoch wieder herkömmlichen Fernbedienungen.

NAD M10v3 – Preis und Verfügbarkeit
Die Unterschiede fallen auf den ersten Blick gering aus, können aber, je nach Anwendungsfall einen großen Zugewinn darstellen. Trotzdem bleibt die UVP unverändert bei 2.499 Euro. Kein kleines Sümmchen, aber in Sachen Bedienung, Klang und Design reichen nur wenige kompakte Streaming-Amps dem M10v2 das Wasser. Wir sind schon gespannt, wie sich sein Nachfolger in unserem Test schlagen wird. NAD spricht davon, dass der NAD M10v3 im Laufe des 4. Quartals 2024 in die Läden kommen wird. Wenn du nicht so lange warten möchtest, findest du hier alle von uns getesteten Streaming-Verstärker im Vergleich: