Soundcore C40i im Test: Anders – und besser?

- Bluetooth-Standard
- 5.4
- Codecs
- SBC, AAC
- Akku-Laufzeit
- 7 Std. / bis 21 Std. mit Ladecase
- Schnellladefunktion
- 10 Min. Ladezeit für 2 Std. Wiedergabe
- Noise Cancelling
- Nein
- Wassergeschützt
- IPX4
- Preis (UVP/Straßenpreis)
- 99,99 Euro
Die Soundcore C40i merzen einige Schwächen der C30i, wie etwa die empfindliche Touch-Bedienung, aus und sitzen noch komfortabler. Der Akku leidet allerdings unter dem kräftigeren Sound und hält nicht mit dem Vorgänger Schritt. Open-Ear-Fans müssen hier also abwägen, was ihnen am wichtigsten ist.
- Hoher Tragekomfort
- Volle Transparenz
- Haptische Tasten
- Relativ kräftiger Sound im Clip-On-Sektor
- Etwas enge Klangbühne
- Verzerrt bei hohen Lautstärken
Das ging fix! Nicht mal ein Jahr nach dem Release der C30i stehen schon die Soundcore C40i auf der Matte. Das Konzept bleibt das Gleiche: Open-Ear-Kopfhörer im Clip-On-Design für unter 100 Euro. Ob Soundcore sich die Kritikpunkte an den C30i zu Herzen genommen hat und mit den C40i ein reiferes Produkt auf den Markt bring? Wir haben den Praxistest gewagt.
Die Soundcore C40i findest du hier:
Soundcore C40i: Open-Ears im Klangtest
Schon beim Vorgänger haben wir feststellen müssen: Bei dieser Bauweise dürfen wir aktuell noch keine klanglichen Höhenflüge erwarten. Die Position hinten am Ohr sorgt für einen recht flachen Sound, weil der Gehörgang aus einer gewissen Entfernung angespielt. Dazu kommt, dass Clip-Ons kleine Fehler beim Anlegen der Kopfhörer noch weniger verzeihen als etwa Ohrbügel-Open-Ears. Während letztere dank des Bügels in einer relativ fixierten Position verhaaren, kannst du Clip-Ons praktisch an der ganzen Ohrmuschel hoch und runter schieben – und dabei zusätzlich den Winkel verändern.

Damit ist aber auch erstmal genug tiefgestapelt für heute, denn zumindest eine Erwartung haben wir trotzdem an den Sound der C40i: Er sollte den der deutlich günstigeren C30i übertreffen. Ob das gelingt, finden wir im Klangtest heraus und hören uns erstmal durch dieselben Tracks, die wir auch mit den Soundcore C30i unter die Lupe genommen haben.
Den Anfang macht Rayes imposante Trilogie Genesis. Und im ersten Teil des genre-transzendierenden Single-Experiments können wir kaum Unterschiede feststellen zwischen C30i und C40i. Die Stimme bleibt – im Rahmen der Möglichkeiten eines Clip-Ons – warm und relativ klar, driftet bei höheren Lautstärken aber zusehends ins Ungenaue ab und lässt wirkliche Tiefe vermissen. Einen Unterschied bemerken wir eher im zweiten Teil, also Genesis pt.ii, das mit sattem R’n’B die Stärken der C40i illustriert.

Die Tiefen haben hier spürbar an Power dazugewonnen, dominieren das Klangbild noch etwas stärker und lassen den Sound lebendiger wirken. Gleichzeitig leiden die C40i aber weiterhin unter einer ziemlich flachen Klangbühne, die dem Track viel an Tiefe raubt. Kritische Hörer:innen dürften also auch an den C40i kaum Gefallen finden und müssen im Clip-On-Sektor weiterhin auf eine echte Alternative warten. Hier haben Nothing Ear (open) und Beyerdynamic Verio 200 deutlich mehr zu bieten, wenn es unbedingt Open-Ear Kopfhörer sein sollen.
Genesis pt.iii beendet die Trilogie mit jazzigen Instrumentals und dynamischen Bläsern. Obwohl Gesang und Instrumente für sich eine ordentliche Figur machen, empfinden wir beim Hören immer wieder eine störende Distanz zwischen den einzelnen Elementen des Songs. Details verschwimmen und greifen nicht so ineinander, wie wir es von richtigen In-Ear Kopfhörern gewohnt sind.

Im Großen und Ganzen fällt das klangliche Upgrade von C30i zu C40i an sich eher mager aus. Der Sound hängt immer noch stark von der Position der Clip-Ons ab und bringt bei Bedarf jedenfalls so viel Wumms mit, dass die C40i auch als Sport-Kopfhörer durchgehen dürfen. Außerdem – und darauf gehen wir beim Design noch ausführlicher ein – ist es deutlich einfacher, die C40i in die richtige Position zu bringen. Auf die große Innovation bei Open-Ear-Treibern müssen wir also weiterhin warten. Weil nur unter 12 Monate zwischen den beiden Modellen liegen, können wir diesen Vergleich aber verzeihen. Denn der Fokus der C40i liegt woanders.
Wie die C40i im Vergleich mit anderen Open-Ears abschneiden, erfährst du hier:
Soundcore-App: Viele Features mit viel Wirkung
In puncto App lohnt sich ein eigenes Kapitel für die C40i kaum. Denn Soundcore liefert hier das gleiche Paket ab, welches wir schon bei den Soundcore C30i begutachten durften. Das ist insofern erwähnenswert, weil Soundcore anderen Mitbewerbern in diesem Preissegment funktionstechnisch einiges voraus hat. Der Equalizer zum Beispiel fällt nicht nur wirklich ausführlich und intuitiv aus, sondern funktioniert auch noch richtig gut. Wir wählen zum Test den voreingestellten Bass-Preset aus und hören noch einmal in Genesis pt.iii rein.
Siehe da – das warme Zupfen des (Kontra-)basses dringt umgehend viel deutlicher zu uns durch und macht wirklich Spaß. Soundcore hat den Open-Ear-Sektor also wirklich verstanden und die Wichtigkeit eines funktionierenden Equalizers anerkannt. Das war zuletzt bei Huaweis FreeArc beispielsweise nicht der Fall. Hier hatten die einzelnen Soundprofile kaum Einfluss auf den Klang.
Auch die Bedienung lässt sich weiterhin in der App personalisieren und autonom für die einzelnen Buds festlegen. Gut gefällt zudem, dass Soundcore auf die ungenaue Touch-Bedienung verzichtet und wieder haptische Knöpfe verbaut hat. Diese haben einen angenehmen Druckpunkt und sind zum Beispiel beim Sport viel verlässlicher zu bedienen.

Wir empfehlen, mit dem jeweiligen Zeigefinger an die Innenseite der Buds zu greifen und mit dem Daumen die Knöpfe zu bedienen. So kannst du Druck ausüben, ohne die Position der Soundcore C40i erheblich zu verändern.
Praxis: Gutes Bluetooth, mäßiger Akku
Ähnlich kurz halten wir uns beim Thema Bluetooth. Mit Bluetooth 5.4 wird der aktuelle Bluetooth-Standard unterstützt, Codec-technisch musst du dich mit SBC und AAC zufriedengeben. Feinheiten im Sound bleiben dir mit den Open-Ears aber ohnehin verborgen, also können wir das hier auch verschmerzen. Verbindungsprobleme haben wir im Test keine, sodass wir den C40i in der Praxis ebenfalls keine Vorwürfe machen können.

Ein Downgrade erfahren die C40i leider beim Akku. Dieser hielt bei den C30i noch zehn Stunden am Stück, mit Case sogar 30 Stunden. Die C40i schaffen nur noch sieben und 21 Stunden und spielen damit nicht mehr ganz oben mit. Der kräftigere Sound scheint also akkutechnisch seinen Tribut einzufordern, was bei diesem satten Aufpreis wirklich schade ist. Denn auch beim IP-Rating gibt es keine Verbesserungen zu verzeichnen. Hier qualifiziert IPX4 die Kopfhörer nach wie vor für schweißtreibenden Sport – aber nicht fürs Abtauchen oder lange Regenschauer.
Design: Noch besser – aber nicht perfekt
Das hauptsächliche Kaufargument für die Soundcore C40i ist nach wie vor die Transparenz, die mit der Bauweise der Kopfhörer einhergeht. Weil sie quasi wie Ohrringe an der Ohrmuschel hängen, versperren sie den Gehörgang überhaupt nicht, sodass Gespräche selbst mit angelegten Kopfhörern problemlos möglich sind. Da kann selbst ein Transparenz-Modus nicht mithalten. ANC ist dafür naürlich nicht an Bord.
Auf den ersten Blick sehen die C40i den C30i wirklich zum Verwechseln ähnlich. Der Formfaktor bleibt der gleiche, womit die C40i weiterhin eine preisgünstigere Alternative zu den teuren Clip-Ons von Huawei bieten, den Huawei FreeClip. Spätestens beim Anlegen der Open-Ears wird aber deutlich, wo Soundcore die subtilen Verbesserungen versteckt hat.

Die Soundcore C40i setzen nämlich – ähnlich wie die FreeClip – auf eine flexible Brücke, mit der du den Treiber vor deinem Ohr befestigst. Das Vorgänger-Modell war hier noch komplett starr und unnachgiebig, sorgte so an manchen Ohren für ein unangenehmes Druckgefühl oder schlechten Halt. Die C40i sitzen besser und lassen sich noch einfacher am Ohr befestigen.
Das ist im Endeffekt sogar für den Sound zuträglich, weil du die C40i so noch deutlich leichter justieren kannst, bis die Treiber im idealen Winkel zum Gehörgang sitzen. Hochwertiger wirken die Kopfhörer übrigens auch – und das gilt für Haptik und Optik von Case und Buds.

Während die C40i das Open-Ear-Konzept im direkten Vergleich zu ihren Vorgängern definitiv souveräner umsetzen, kommen sie beim Design trotzdem nicht ganz an die Konkurrenz von Huawei heran. Denn obwohl die beiden Buds der C40i nahezu identisch aussehen, kannst du sie nicht nach Belieben austauschen. Bei den FreeClip ist das möglich, die Kopfhörer erkennen automatisch, in welchem Ohr du die jeweiligen Buds trägst.
Fazit: Ein Upgrade mit Fragezeichen
Der Test ist geschrieben, das Fazit fällt trotzdem schwer. Denn die Soundcore C40i bauen zwar auf den Stärken der C30i auf, bieten beim Design und der Bedienung spürbare Verbesserungen und setzen auch beim Sound an. Der deutlich schwächere Akku macht den C40i aber einen Strich durch die Rechnung und wirft am Ende vielmehr die Frage danach auf, was dir bei Open-Ears wichtiger ist. Wenn es Design, Komfort und Sound sind, kann sich das Upgrade lohnen. Wenn es Transparenz und Akkuleistung sind, raten wir dir weiterhin zu den deutlich günstigeren Soundcore C30i.
Hier findest du die Soundcore C40i:
Technische Daten | |
Bluetooth-Standard | 5.4 |
Codecs | SBC, AAC |
Akku-Laufzeit | 7 Std. / bis 21 Std. mit Ladecase |
Schnellladefunktion | 10 Min. Ladezeit für 2 Std. Wiedergabe |
Noise Cancelling | Nein |
Wassergeschützt | IPX4 |
Anschlüsse des Ladecase | USB-C |
Gewicht | Hörer: 5,8g / Ladecase: k.A. |
Preis (UVP/Straßenpreis) | 99,99 Euro |
Es sollen doch lieber klassische In-Ears sein? Alle Modelle, die wir getestet haben, findest du hier: