Sennheiser Momentum 3 Wireless im Test: ANC im klassischen HiFi-Look

- Preis
- 399,00 Euro
- Gewicht
- 305 g
- Akku-Laufzeit
- 17 Std.
- Schnellladefunktion
- 10 Min. Ladezeit für 1,5 Std. Laufzeit
- Akku-Ladezeit
- 3 Std.
- Bluetooth-Standard
- Bluetooth 5.0
Mit einer von Sennheiser gewohnt hochwertigen Verarbeitung und einem warmen und feinaufgelösten Klang ist der Momentum bei aktuellen ANC-Kopfhörern ganz vorne mit dabei. Suchst du nach einem qualitativen Over-Ear Modell, machst du mit dem Momentum nichts falsch.
- Geschmackvolles Design
- Hochaufgelöster Klang
- Sehr gute Verarbeitung
- Hoher Tragekomfort
- Keine hochauflösenden Bluetooth-Codecs
- Bassbetontes Klangbild
Edles Retro-Design, tolle Materialien und guter Sound – dafür ist der Momentum von Sennheiser bekannt geworden. Der neue Sennheiser Momentum Wireless in diesem Test knüpft an diese Tugenden an. Er bietet zusätzlich aktives Noise-Cancelling mit Transparency-Modus, Sprachsteuerung und aktuelle Technologien wie Bluetooth 5. Wie sein Bruder PXC 550-II lässt er sich zudem per App steuern. Wir haben den noblen Hörer ganz genau durchgecheckt.
Übrigens: Inzwischen ist auch der Nachfolger Momentum 4 Wireless auf dem Markt:
Hier findest du unseren Test des Sennheiser Momentum 4 Wireless:
Sennheiser Momentum Wireless: Klang im Test
Wenn man als Tester einen derart nobel gestalteten Kopfhörer auf den Tisch bekommt, greift man zunächst instinktiv zu den herausragenden Aufnahmen von Günter Paulers Stockfisch-Label, und Paul O’Briens Misty Mountain wusste auch sofort zu gefallen. Der erste Klangeindruck im Test vom Momentum Wireless war beeindruckend: voll und warm mit sehr guter Detailtreue. Auch wenn die Stimme minimal an Glanz vermissen ließ, wurden die Gitarren wunderbar aufgelöst – jede einzelne Saite kristallisierte sich fein heraus.

Der singende Tonaufbau des bundlosen E-Basses war mit allen Obertönen nachvollziehbar, wurde aber im Tiefmittenbereich zu prominent dargestellt. Esbjörn Svenssons Piano auf The Goldhearted Miner klang in allen Details natürlich und angenehm, allerdings war die mit Besen gespielte Snaredrum nicht ganz so unmittelbar greifbar wie mit einem Bowers & Wilkins PX7 S2.
Wie der Sennheiser Momentum 3 im Vergleich zu anderen Noise Cancelling Kopfhörern abgeschnitten hat, findest du in unserer Bestenliste:
Sennheiser Momentum Wireless im Klang-Test: Kräftige Bässe und feine Auflösung
Der Kontrabass wurde wie auch bei Lars Danielssons Libera me etwas zu vordergründig präsentiert, was aber aufgrund der guten Auflösung nicht störend wirkte – man kann diese Charakteristik durchaus mögen.

Die Räumlichkeit war sehr gut, allerdings kam die Auflösung der Orchesterstreicher auf Libera Me beim Momentum Wireless im Test nicht an Sennheisers Schwestermodell PXC 550-II heran. Ihr habt es sicher schon herauslesen können: Der Momentum besitzt eine deutliche Bassbetonung, und spätestens bei Popmusik wie Toni Braxtons Secrets fällt ihm das ein wenig auf die Füße.
Auch wenn die Stimmen sehr schön dargestellt wurden und der Detailreichtum der Begleitinstrumente durchaus zu gefallen wusste: Bei diesem Stück wurde der Klang fast ein wenig wummerig, wobei die Tieftonauflösungauflösung bei abgeschaltetem ANC noch eine Nuance besser war. In der Hoffnung, das korrigieren zu können, starteten wir die Sennheiser Smart Control-App.
Steuerung per App
Der Equalizer kann mehrere Presets speichern und verfügt über zwei Bedienmodi: Zunächst gibt es eine grafisch animierte Frequenzgangdarstellung mit einer Kugel, die man über den Bildschirm ziehen kann. Je nach Stellung der Kugel ergibt sich eine Klangwaage mit abgesenkten Bässen und angehobenen Höhen (oder umgekehrt) oder auch ein angehobener bzw. abgesenkter Mittenbereich.
Die neuartige, intuitive Bedienung des grafischen Equalizers ist besonders für Musikfans ein nettes Feature, die im Umgang mit Klangregelung noch unerfahren sind. Die Präzision ist hier natürlich nicht mit der eines klassischen, detaillierten Equalizers zu vergleichen, funktionierte aber in unserem Test des Momentum Wireless auf dem iPhone 8 gut.

Auf dem Samsung S8 hakte die App hingegen etwas und die Kugel sprang teilweise nach dem Loslassen über das Bild. Ein weiterer Praxis-Test mit einem anderen Android-Handy, dem Samsung M30, klappte wiederum tadellos. Daher vermuten wir ein Problem mit der aktuellen Version im Zusammenspiel mit dem Samsung S8. Somit scheint es aber kein allgemeines Problem bei der Android-App zu geben.
Die alternative Bedienansicht des EQs zeigt eine Dreiband-Klangregelung mit festen Frequenzen, deren Regelbereich mit +/- 6 dB allerdings nicht allzu üppig ausfällt. Insgesamt wird der Klang des Momentum seinem optischen Erscheinungsbild weitgehend gerecht, lediglich der prominente Bass ist Geschmacksache. Richtig wirkungsvoll ausgleichen lässt er sich über die App nicht so leicht.
Sennheiser Momentum Wireless: Das Design
Das Styling des geschlossenen, ohrumschließenden Momentum ist eine klare Reminiszenz an die goldene HiFi-Ära der 1970er Jahre. Die vergleichsweise großen Ohrmuscheln sind mit einem dreidimensional drehbaren Gelenk an dem eleganten Kopfbügel aus gebürstetem Edelstahl eingehängt, dessen Polster wie auch die der Hörer selbst aus Echtleder gefertigt sind. Die Qualität der Verarbeitung des Kopfhörers ist wie von Sennheiser gewohnt über alle Zweifel erhaben.

Das weist den Träger dieses Over-Ears schon aufgrund der Optik als echten HiFi-Enthusiasten aus – wer auf Understatement Wert legt, wird sicher zu einem anderen Modell greifen. Als gestandene HiFi-Redakteure bekennen wir uns natürlich zu eben jenem Enthusiasmus und finden Gefallen an diesem Design. Die Ohrmuscheln sind klappbar, was den Kopfhörer auch abschaltet, lassen sich aber nicht drehen.

Am rechten Ohr befinden sich die üblichen drei Tasten für Titelwahl, Telefonie und Lautstärke, ein weiteres Druckelement ist für Pairing und Sprachsteuerung zuständig. Der weiter oben eingebaute Schiebeschalter ist für ANC und Transparenzmodus vorgesehen.
Der Kopfhörer findet Platz in der runden Transporttasche. Mitgeliefert werden die üblichen USB-Lade- und Klinkenanschlusskabel sowie eine Transporttasche, die ein wenig an Hutschachteln aus den goldenen 20er Jahren erinnert. Sie ist an den Seiten flexibel, so dass sie sich flach zusammendrücken lässt. Das macht sie in leerem Zustand transportfreundlicher, schützt aber naturgemäß den Hörer etwas weniger.
Technologie des Momentum 3 Wireless
Der Momentum Wireless unterstützt Bluetooth 5 und lässt sich mit mehreren Zuspielern gleichzeitig verbinden. Er versteht sich mit AptX und AAC-codierten Audiosignalen. Außerdem kommt er mit dem verzögerungsarmen AptX LL zurecht, was für verbesserte Synchronisierung von Bild und Ton bei Filmen sorgen soll.
Die hochaufgelösten Formate LDAC und AptX HD bleiben dagegen außen vor, was ein wenig schade ist. Das aktive Noise-Cancelling bietet drei verschiedene Stufen, die sich allerdings nur über die Software umschalten lassen. Leider ist die Wirkung des ANC ebenso wenig regelbar wie die Transparency-Funktion, bei der sich per App lediglich einstellen lässt, ob die Musik weiterlaufen soll oder nicht.

Dennoch sind beide Features praxistauglich und wirkungsvoll, auch das Rauschen ist in absolut akzeptablem Rahmen. Die Telefonfunktionen sind sehr gut, und der Sennheiser Momentum Wireless kann per Sprachassistent mit dem Handy, Google Assistant oder Amazon Alexa zusammenarbeiten. Seine Batterielaufzeit von 17 Stunden bei aktiviertem ANC ist in Ordnung, liegt aber weit unter einem Sony WH1000-XM4.
Bedienung und Praxis
Der Momentum von Sennheiser sitzt äußerst bequem am Kopf und drückt zu keiner Zeit. Auch die störende Hitzeentwicklung vieler anderer geschlossener Kopfhörer ist ihm fremd. Für sportliche Betätigung ist er weniger geeignet, dafür ist er aber auch nicht gedacht.

Die Bedienung ist weitgehend so, wie von vielen anderen Hörern bekannt: Die drei zentralen Tasten steuern Telefonie und Lautstärke. Der mittlere Button springt bei mehrmaligem Druck zwischen Musiktiteln. Darüber angeordnet ist ein Schiebeschalter, dessen Mittelstellung das ANC aktiviert.

Schiebt man ihn nach oben, so wird es deaktiviert, die unterste Position ruft den Transparenzmodus auf. An der Unterseite der Ohrmuschel gibt es eine letzte Taste, die einerseits das Bluetooth-Pairing erledigt und andererseits die Sprachsteuerung startet. Ein besonders komfortabler Weg zum Kopplen des Sennheisers mit einem Smartphone ist die Near Field Communication NFC: Wenn das Mobiltelefon NFC unterstützt, reicht es, die Außenseite des rechten Hörers einige Sekunden an dessen NCF-Sensor zu halten, damit sich die Geräte erkennen. Dann nur noch das Koppeln mit einem Klick bestätigen, fertig.
Durch Zusammenfalten schaltet sich der Hörer ab, was praxisgerecht Batterie spart. Zudem stoppt der Momentum Wireless die Wiedergabe, wenn er vom Kopf abgenommen wird. Wer schon einmal einen Bluetooth ANC-Hörer in der Hand hatte, wird den Momentum Wireless sofort intuitiv bedienen können. Schnörkellos und gut.
Aktuelle Angebote
Unser Testfazit zum Sennheiser Momentum 3 Wireless
Der Sennheiser Momentum Wireless ist ein tadellos verarbeiteter Kopfhörer, dessen Design klar in Richtung High-End-HiFi weist. Auch klanglich wird er diesem Anspruch mühelos gerecht und liefert einen vollen und warmen Klang, der bei verschiedenen Musikrichtungen zu begeistern weiß. Eine intuitive und gut funktionierende Bedienung rundet den Momentum ab und macht ihn zu einem der besten Noise Cancelling Kopfhörer unserer Testreihe.
Technische Daten | |
Preis | 399,00 Euro |
Gewicht | 305 g |
Akku-Laufzeit | 17 Std. |
Schnellladefunktion | 10 Min. Ladezeit für 1,5 Std. Laufzeit |
Akku-Ladezeit | 3 Std. |
Bluetooth-Standard | Bluetooth 5.0 |
Steuerungs-App | Ja |
Audio-Codecs | SBC, aptX, aptX Low Latency, AAC |
Kopfhörertyp | Ohrumschließend |
Wandler | 42 mm |
Faltbar | Ja |
NFC | Ja |
Mitgeliefertes Zubehör | USB-C Ladekabel, 3,5 mm Klinkenkabel |
Hier findest du weitere Noise Cancelling Kopfhörer, die in unserem Testlabor von unseren Expert*innen geprüft wurden:
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