Sennheiser PXC 550-II im Test – Noch besser als der Vorgänger?

- Kopfhörertyp
- Ohrumschließend
- Bluetooth-Standard
- Bluetooth 5.0
- Audio-Codecs
- aptX, aptX Low Latency, AAC, SBC
- Akku-Laufzeit
- 20 Std.
- Akku-Ladezeit
- 3 Std.
- Schnellladefunktion
- 10 Min. Ladezeit für 1,5 Std. Laufzeit
- Gewicht
- 227 g
- Preis
- 349,00 Euro
Der Sennheiser PXC 550-II hat uns mit seiner erstklassigen Klangqualität auf ganzer Linie überzeugt. Auch bei Bedienung, Akkulaufzeit und Tragekomfort macht er eine ausgesprochen gute Figur. Angenehm in der Praxis ist das gute Noise Cancelling.
- Hervorragender Klang
- Sehr gute Verarbeitung
- Hoher Tragekomfort
- Keine hochauflösenden Bluetooth-Codecs
- Relativ fummelige Bedienung der ANC-Modi und Sprachsteuerung
Bereits der Sennheiser PXC 550 konnte uns durch sehr ausgewogenen Sound, guten Tragekomfort und wirksames ANC begeistern. Mit dem PXC 550-II legt der deutsche Premiumhersteller nun nach. Neben Detailverbesserungen im Design wird jetzt auch Siri und Alexa per Tastendruck unterstützt, das ANC wurde überarbeitet und die App bietet viele neue Funktionen.
Wie der Sennheiser PXC 550-II im Vergleich zu anderen Noise Cancelling Kopfhörern abgeschnitten hat, findest du in unserer Bestenliste:
Das Design
Der tadellos verarbeitete PXC 550-II hat sich gegenüber seinem Vorgänger kaum verändert – das war auch nicht nötig, denn bereits dieser war ein rundum gelungener Begleiter. Auch der neue Hörer kommt mit ohrumschließenden, leicht ovalen Ohrmuscheln aus hochwertigem Kunststoff, die sich drehen und einklappen lassen.

Die Drehung schaltet den Hörer dabei gleichzeitig aus. Der Kopfbügel ist aus Metall und wie die Ohrmuscheln mit einem Kunstlederpolster versehen. Dieses ist sehr bequem, aber nicht so edel und atmungsaktiv ist wie die Echtleder-Ausstattung des Momentum 3 Wireless.

Die Bedienung erfolgt über einen Schiebeschalter und einen Taster an der Unterseite des rechten Hörers: Ersterer schaltet das Active Noise-Cancelling in drei Stufen, letzterer erledigt das Pairing und startet die Sprachsteuerung.

Über die berührungsempfindliche Rückseite der rechten Ohrmuschel könnt Ihr Lautstärke regeln, Titel anwählen und die Telefonfunktionen steuern. Die Ausstattung umfasst neben dem USB- und Klinkenkabel-Set ein Stoffcase, das sich zwar flach zusammenlegen lässt, den Hörer aber mechanisch weniger gut schützt als die Hartschalenbehältnisse anderer Hersteller.
Sennheiser PXC 550-II im Praxistest: So klingt er
Der PXC 550-II spielte sich in unserem Hörtest vom Fleck weg in die Spitzenklasse der Noice Cancelling Kopfhörer. Die Räumlichkeit bei Lars Danielssons Libera me wird nur noch vom KEF Space One übertroffen, gleichzeitig vermochte es kein anderer Hörer im Testfeld, die einzelnen Stimmen des großen Streichorchesters im Hintergrund dieser herausragenden Aufnahme so fein aufzufächern.

Auch bei Toni Braxtons Platte Secrets machte der PXC 550-II ganz einfach alles „richtig“: Die unterschiedlichen Hallräume der Solo- und Chorstimmen waren gut aufgelöst. Alle Instrumente nahezu perfekt zu orten, der Bassbereich druckvoll, groovy und dabei nicht so vordergründig wie beim Schwestermodell Momentum 3. Auch die Stockfisch-Aufnahme von Paul O’Brien ließ nur minimal Glanz in der Stimme vermissen.
Im Vergleich zum PX7 von Bowers und Wilkins überzeugte der PXC 550 II bei allen Stilrichtungen durch bessere tonale Ausgeglichenheit. Nur die mit Besen gespielte Snaredrum von Esbjörn Svenssons The Goldhearted Miner wurde vom englischen Hörer noch eine Nuance feiner dargestellt. Obwohl der PXC 550 II keine hochauflösenden Codecs wie AptX HD oder LDAC unterstützt, war im Kabelbetrieb praktisch keine Veränderung des Klangbildes auszumachen.

Sennheiser PXC 550-II: Toneinstellungen
Auch wenn es an diesem Klangbild eigentlich nichts zu korrigieren gab, wäre dieser Test unvollständig, würde man nicht auf die Soundanpassungsmöglichkeiten der App eingehen. Die sogenannte „Sennheiser Smart Control“ verleiht dem Sennheiser PXC 550-II tatsächlich eine Art Effektprozessor, der neben Frequenzkorrekturen auch Räume akustisch simulieren kann.

Zunächst gibt es drei Presets mit den Bezeichnungen „Club“, „Film“ und „Sprache“. „Club“ zeigte eine etwas künstliche Räumlichkeit, „Film“ deutlich zu viel Bass – allein „Sprache“ kann hierbei für Telefongespräche hilfreich sein. Wir bevorzugten stets die Stellung „neutral“. Zusätzlich gibt es eine hochtrabend „Regisseur“ genannte Betriebsart, bei der sich jeweils vier Voreinstellungen für Spatial Stereo, Reverb und Tonalität auswählen lassen.

Ein manuell einstellbarer Equalizer wäre uns hierbei deutlich lieber gewesen und sollte mit dem nächsten Update unbedingt nachgereicht werden. Beim derzeitigen Stand kann man die Klangbeeinflussung guten Gewissens als unnötig bezeichnen – was sie allerdings aufgrund der sehr guten Klangeigenschaften des PXC 550-II in der Praxis erfreulicherweise auch sind.
Sennheiser PXC 550-II: Die Technologie
Die aktuelle Version des PXC 550 unterstützt nun Bluetooth 5 und Multipairing, muss sich aber mit den Codecs AptX, AAC und AptX LL begnügen. Wie beim Momentum 3 Wireless sind keine hochauflösenden Formate wie AptX HD oder LDAC an Bord. Hier sollte Sennheiser nicht nur aufgrund der sehr guten Klangeigenschaften des PXC 550-II nachbessern.
Das wirkungsvolle ANC besitzt nun zwei Betriebsarten: Neu hinzugekommen ist ein adaptiver Modus, der die jeweiligen Umgebungsbedingungen genau erkennt und die Geräuschunterdrückung entsprechend regelt. Er besitzt auch eine spezielle Windunterdrückung. Das ANC ist wirkungsvoll und rauscht so gut wie überhaupt nicht, lässt sich aber nicht wie bei anderen Hörern stufenlos regeln. Diesbezüglich ist ein Sony WH 1000 XM4 nach wie vor kaum zu toppen. Der Talk-Through-Modus, der dazu da ist, Stimmen aus der Umgebung durchzuleiten, lässt sich durch zweimaliges Tippen auf das Sensorfeld aktivieren.
Außerdem verfügt der PXC 550-II über einen Bewegungssensor, der den Hörer stummschaltet, sobald er vom Kopf abgenommen wird.
Bedienung und Praxis
Der PXC 550-II sitzt wie das Vorgängermodell sehr bequem am Kopf und ist auch für leichte sportliche Betätigung geeignet. Der Anpressdruck ist dabei zu keinem Zeitpunkt störend, allerdings neigen die Ohren etwas leichter zum Schwitzen als beim Momentum 3 mit seinen Echtlederpolstern.

Die Bedienung erfolgt hauptsächlich über die berührungsempfindliche Rückseite der rechten Ohrmuschel: Horizontale Bewegungen wählen die Titel aus, vertikale steuern die Lautstärke. Und über einen Druck in die Mitte der Kontrollfläche lässt sich die Wiedergabe starten und pausieren sowie Telefonate annehmen oder abweisen.
Neben der berührungsempfindlichen Fläche auf der rechten Ohrmuschel steuerst du das Noise-Cancelling und das Koppeln per Bluetooth an der Unterseite.
An der Unterseite der rechten Ohrmuschel gibt es darüber hinaus einen kleinen Schiebeschalter für die ANC-Modi sowie einen Taster für Bluetooth-Pairing und Sprachsteuerung. Bei beiden geht das elegante Design auf Kosten der Bedienbarkeit: Sie sind bei aufgesetztem Hörer recht fummelig zu bedienen. Besonders der Taster für die Sprachsteuerung könnte einfacher erreichbar und mit besserem Druckpunkt ausgestattet sein.
Aktuelles Angebot
Unser Testfazit zum Sennheiser PXC 550-II
Der Sennheiser PXC 550-II spielte sich beim Test mit hervorragender Räumlichkeit und großartiger tonaler Ausgewogenheit klar in die klangliche Spitzenklasse. Der Tragekomfort ist sehr gut und auch die Bedienung mit kleinen Abstrichen gelungen. Die App hat derzeit beispielsweise noch Verbesserungspotential. Dennoch kann man auch für das Nachfolgemodell des PXC 550 eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen.
Technische Daten | |
Kopfhörertyp | Ohrumschließend |
Bluetooth-Standard | Bluetooth 5.0 |
Audio-Codecs | aptX, aptX Low Latency, AAC, SBC |
Akku-Laufzeit | 20 Std. |
Akku-Ladezeit | 3 Std. |
Schnellladefunktion | 10 Min. Ladezeit für 1,5 Std. Laufzeit |
Gewicht | 227 g |
Steuerungs-App | Ja |
Wandler | 32mm, dynamisch |
Faltbar | Ja |
NFC | Ja |
Preis | 349,00 Euro |
Mitgeliefertes Zubehör | USB Ladekabel, 3,5 mm Klinkenkabel, Transporttasche |
Hier findest du weitere Noise Cancelling Kopfhörer, die in unserem Testlabor von unseren Expert*innen geprüft wurden:
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