KEF Space One: Noise Cancelling-Kopfhörer im Test
- Kopfhörertyp
- ohraufliegend
- Preis (UVP/Straßenpreis)
- 399,00 €/ 299,00 €
- Bauart
- geschlossen
- Mikrofon
- ja
- Kabellos
- ja, Bluetooth 4.1 mit AptX
- Noise Cancelling
- ja
- Gewicht
- ca. 330 Gramm

- Herausragender Klang
- Porsche Design
- Gute Verarbeitung
- Bequemer Sitz
- Intuitive Bedienung
- Etwas unausgewogener Frequenzgang bei 5 und 10 kHz
- Laute Ansage des Batteriestandes
- Etwas hohes Gewicht
Der KEF Space One Porsche Design im HIFI.DE-Test
Der britische Hersteller KEF ist bekannt für HiFi-Referenztechnik allerhöchster Güte. Die Vorstellung eines drahtlosen Kopfhörers mit aktivem Noise-Cancelling (A.N.C.), dessen Design in Zusammenarbeit mit Porsche entwickelt wurde, schraubt die Erwartungen nochmals um einiges nach oben – und sie werden nicht enttäuscht.
Der Space One Wireless Porsche Design ist ein nobel verarbeitetes Stück Tontechnik, das auf Gimmicks wie App-Steuerung und dergleichen komplett verzichtet und stattdessen mit hochwertigsten Bauteilen konsequent auf unverfälschte Klangwiedergabe ausgerichtet ist. Wir haben uns angehört, ob das Konzept aufgeht.

Klang
Der Space One enttäuscht die hohen Erwartungen auch klanglich nicht und zeigt vom ersten Ton an, dass er ein ganz heißer Anwärter auf den Referenz-Thron ist. Die Räumlichkeit und Tiefenstaffelung der Platte „Libera Me“ des schwedischen Bassisten Lars Danielsson wurde von keinem Hörer im Testfeld so überzeugend dargestellt – hier übertrumpft der KEF-Hörer auch Konkurrenten wie den AKG N700 NC.
Bei Paul O’Briens „Misty Mountain“ entsteht unweigerlich der Eindruck, das Klangerlebnis sei exakt so, wie Tonmeister Günther Pauler von Stockfish Records (Closer to the Music) es sich gewünscht hätte: Ein ultratiefer, aber dennoch äußerst sauberer Bass, eine Stimme, die satt vor der Band steht, feingezeichnete Höhen – das ist Spitzenklasse. Auch die Feindynamik ist hier noch ein wenig besser als beim erwähnten Referenzhörer von AKG.
Über Kabel an unser Macbook Pro angeschlossen ist der Klang praktisch identisch, man hat lediglich den subjektiven Eindruck, alles würde noch eine Nuance selbstverständlicher und entspannter aufspielen – letztlich ein Beweis dafür, wie perfekt den Ingenieuren von KEF die Bluetooth-Anbindung gelungen ist. Eventuell könnte man hier mit einem Referenz-Kopfhörerverstärker wie dem Phonitor X von SPL noch ein Quäntchen mehr herausholen, aber das würde den Rahmen dieses Tests sprengen.

Leider gibt es dennoch einen klanglichen Wermutstropfen – wie anhand der Testkurven deutlich zu sehen ist, zeigt der Frequenzgang eine leichte Welligkeit bei 1 kHz und zwei scharfe Frequenzspitzen bei 5 und 10 kHz. Bei vielem Musikmaterial ist das nicht störend, allerdings klingt Esbjörn Svenssons Flügel im Mittenbereich leicht verfärbt und bei Toni Braxtons „Come On Over Here“ aus der Produktion „Secrets“ kommen Hi-Hats und Becken für unseren Geschmack zu aggressiv aus den Ohrmuscheln.
In dieser Beziehung spielt der AKG N700 NC etwas linearer auf, was bei Popmusik für einen längeren, ermüdungsfreien Hörgenuss sorgt. Allerdings kritisieren wir hier ausdrücklich auf allerhöchstem Niveau, letztlich teilen sich die beiden Hörer den Referenzplatz und es kommt auf den persönlichen Geschmack an, welches Klangbild einem lieber ist. Insbesondere Jazz- und Klassikliebhaber könnten mit dem KEF Space One ihren Traumkopfhörer gefunden haben.
Technologie
Der Wireless-Kopfhörer von KEF überzeugt durch eine Verarbeitung, die über jeden Zweifel erhaben ist, sowie durch edle Treiber und eine ausgeklügelte A.N.C-Elektronik. Dabei ist das Design elegant und angenehm schnörkellos.
Eine Steuerungs-App oder Touch-Bedienung sucht man vergeblich, dafür liegen dem Gerät gleich zwei hochwertige Kopfhörerkabel bei – eines für Smartphones und ein zweites für den direkten Anschluss an Zuspieler wie Laptops oder audiophile Kopfhörerverstärker. Schließlich ist eine direkte Kabelverbindung zumindest in der Theorie jeder Funkstrecke klanglich überlegen.
Nichtsdestotrotz hat man selbstverständlich auch im Hause KEF mit Bluetooth 4.1 und Qualcomm aptX alle Voraussetzungen für bestmögliche Bluetooth-Übertragung geschaffen.
Design Verarbeitung und Tragekomfort
Der KEF Space One kommt in einem edlen, mattschwarzen Etui, das etwas größer als das einiger Konkurrenzprodukte ist, da sich die Ohrmuscheln des Hörers zwar um 90 Grad drehen, aber nicht falten lassen. Der Hörer selbst ist aus anthrazit eloxiertem Metall gefertigt und absolut makellos verarbeitet.
Der Kopfbügel ist mit feinem Kunstleder überzogen und die ohraufliegenden Hörmuscheln sitzen äußerst angenehm. Insgesamt ist der Tragekomfort trotz des vergleichsweise hohen Gewichts von 330 Gramm herausragend. Die Stabilität am Kopf ist für eine ohraufliegende Konstruktion sehr gut, wenngleich man für sportliche Aktivitäten eher andere Kopfhörer wählen sollte.
Praxis
Die einzigen Bedienelemente des KEF Space One Wireless sind ein Schalter und drei gummierte Taster an der Unterseite der rechten Ohrmuschel. Der Schalter verfügt über drei Stellungen für „Power Off“ und Betrieb mit oder ohne die A.N.C.-Geräuschunterdrückung, die ähnlich wirkungsvoll arbeitet wie bei den Konkurrenzmodellen.
Zwei der Taster sind für die Lautstärkesteuerung zuständig, bei längerem Druck wird der vorherige oder der nächste Titel aufgerufen. In der Mitte zwischen diesen Steuerungstasten ist ein weiterer Knopf angeordnet, der die Wiedergabe etwa für den Telefonbetrieb stummschaltet. Ein längerer Druck auf diese Schaltfläche aktiviert die Sprachsteuerung. Per Doppelklick wird zudem der aktuelle Akku-Ladezustand angesagt – diese Ansage ist für unseren Geschmack allerdings etwas zu laut.

Da wir sie zudem häufiger versehentlich auslösten, wäre uns eine LED-Ladezustandsanzeige lieber gewesen. Ebenfalls zu bemängeln ist das sehr kurz geratene USB-C-Ladekabel. Die Sprachverständlichkeit des internen Mikrofons beim Telefonieren ist gut, kommt aber nicht ganz etwa an die des Sony WH 1000X M3 heran. Die Bluetooth-Verbindung erfolgt automatisch und war im Test auch über längere Distanzen stets problemlos.
Test-Fazit zum KEF Space One Porsche Design
Der KEF Space One Wireless bestätigt den edlen Eindruck seines Porsche Designs auch in klanglicher Hinsicht und setzt sich mühelos neben den AKG N700 NC auf den Referenzthron dieses Tests.
Während der AKG Hörer im Frequenzgang noch etwas ausgewogener ist, setzt der Space One bezüglich Räumlichkeit, Feinauflösung und Detailtreue Maßstäbe. Seine Ausstattung ist spartanisch, aber praxisgerecht, Handling und Tragekomfort sind der Preisklasse entsprechend hervorragend.
Technische Daten | |
Kopfhörertyp | ohraufliegend |
Preis (UVP/Straßenpreis) | 399,00 €/ 299,00 € |
Bauart | geschlossen |
Mikrofon | ja |
Kabellos | ja, Bluetooth 4.1 mit AptX |
Noise Cancelling | ja |
Gewicht | ca. 330 Gramm |
Wandler | dynamisch, 40 mm |
Spielzeit/ Ladezeit | 30 Std. BT mit A.N.C.; 40 Std. BT ohne A.N.C., 110 Std. Kabel mit A.N.C. |
Tasten | on/off, 3 Steuerungstaster |
Steuerungs-App | nein |
Faltbar | nein |
Mitgeliefertes Zubehör | Tasche, 2x Kopfhörerkabel (Handy/Standard), USB-Kabel, Flugzeugadapter |
Konntest du bereits Erfahrungen mit dem KEF Space One sammeln? Oder interessiert du dich für den Kopfhörer der Marke Porsche Design? Teile deine Meinung mit uns in den Kommentaren!
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