Startseite Smart Home Was ist Smart Home? So steuerst du die Technik in deinem Zuhause

Was ist Smart Home? So steuerst du die Technik in deinem Zuhause

Der Begriff "Smart Home" ist in der Technikwelt allgegenwärtig. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Die Antworten darauf sind vielfältig. Wir helfen dir, dich im Smart-Home-Dschungel zurechtzufinden.
Was ist Smart Home? So steuerst du die Technik in deinem Zuhause Bild: Pixabay / Gerd Altmann

Von der Glühlampe bis zum Kühlschrank, von der Heizung bis zum Rasenmäher: Es gibt praktisch keine Haushaltsgegenstände mehr, die du nicht unter dem Label “Smart Home” kaufen kannst. Hinter dem Sammelbegriff verbirgt sich im Grunde immer die gleiche Grundidee: Im smarten Zuhause sollst du verschiedene elektronische Geräte miteinander vernetzen und sie zentral steuern können.

Multiroom Amazon Echo Alexa
Die Sprachsteuerung, etwa mit Amazons Echo-Lautsprechern und Alexa, gehört zu den größten Vorteilen der Smart-Home-Nutzung. Doch es gibt noch weitaus mehr!

Zur Steuerung benutzt du Sprachassistenten wie Alexa, Google Home und Siri oder eine Smartphone-App. Doch das vernetzte Zuhause bietet noch sehr viel mehr Möglichkeiten. So kann ein gut abgestimmtes System etwa dabei helfen, Ressourcen wie Energie und Wasser zu sparen. Auch die Sicherheit kann erhöht werden, etwa durch vernetzte Überwachungskameras, Bewegungssensoren und mehr.

Und dann ist da natürlich noch der Spaßfaktor: Ob du deine Wohnräume mit farbigen Lampen an verschiedene Stimmungen anpasst oder mit mehreren Smart Speakern für den passenden Soundtrack im ganzen Haus sorgst, das smarte Zuhause macht es möglich.

Den richtigen Smart Speaker für dich findest du übrigens in unserer Bestenliste mit allen getesteten Modellen:

Was kannst du mit Smart Home alles steuern?

Von intelligenten Glühbirnen, Lichtschaltern, Steckdosen, Thermostaten, Schlössern, Türklingeln oder Fenstern, die Liste von Smart-Home-tauglichen Geräten ist lang und wird immer länger. Auch klassische Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Mikrowellen, Mixer oder Öfen gibt es auf Wunsch schon lange mit App-Funktionen.

Licht und Heizung gehören zu den beliebtesten Kategorien bei der Heimvernetzung – doch das ist natürlich noch nicht alles. (Bild: AVM)

Was du davon wirklich benötigst, weißt du selbst am besten. Wie bereits erwähnt kannst du dein smartes Zuhause relativ einfach modular aufbauen und je nach Bedarf Stück für Stück erweitern. Trotz des recht einfachen Einstiegs kann es aber nicht schaden, sich vor dem Start mit dem smarten Zuhause ein paar Gedanken zu machen, was du jetzt oder möglicherweise in Zukunft vorhast.

Die smarten Geräte können im Idealfall miteinander kommunizieren. Ein Kontakt-Sensor an einem Fenster kann einem Thermostat beispielsweise mitteilen, dass es sich abschalten soll, wenn das Fenster geöffnet ist. Ebenso ist es möglich, dass ein Luftsensor deinem Luftreiniger signalisiert, dass er sich einschalten soll, wenn die Luftqualität schlecht ist. Das Wort “Idealfall” steht hier, weil die Kompatibilität zwischen den Systemen nicht immer gegeben ist.

Wenn du Geräte von verschiedenen Smart-Home-Herstellern miteinander kombinieren willst (mehr dazu weiter unten), solltest du dir daher vor dem Kauf Gedanken darüber machen, ob diese auch gut zusammenarbeiten. Die gute Nachricht: War eben diese Kompatibilität untereinander lange Zeit ein großes Problem auf dem Smart-Home-Markt, gibt es mittlerweile herstellerübergreifende Bestrebungen, das zu ändern.

Matter Logo CSA Group
Matter ist ein großer Hoffnungsträger, wenn es darum geht, verschiedene Smart-Home-Systeme miteinander zu verkuppeln (Bild: CSA Group)

Die vielleicht wichtigsten davon ist der neue Smart-Home-Standard Matter sowie der Kommunikationskanal Thread. Was es damit auf sich hat und wie dein Smart-Home-System davon profitieren kann, zeigen wir dir in separaten Ratgebern zu Matter und Thread.

Apropos Thread: Smart-Home-Geräte kommunizieren fast immer drahtlos miteinander. Auch hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die du kennen solltest. Auch für die verschiedenen technischen Kommunikationswege haben wir bereits eigene Ratgeber etwa zu ZigBee und wie dieses im Vergleich zu Thread abschneidet.

Komfort-Plus und Sparpotenzial

Der Wechsel auf ein smartes Zuhause verspricht dir primär zwei Dinge: Mehr Komfort in deinem Alltag und die Möglichkeit, langfristig durch höhere Effizienz Geld zu sparen. Durch die Vernetzung von Geräten wie Heizung, Beleuchtung und Jalousien kann Energie effizienter genutzt werden.

So können etwa Heizkörper automatisch heruntergeregelt werden, wenn ein Fenster geöffnet wird. Dies spart nicht nur Energie, sondern auch Kosten. Derlei Spartpotenziale hängen natürlich auch von deiner bisherigen Nutzungsdisziplin ab. Außerdem kann es natürlich dauern, bis du beispielsweise über eine smarte Heizung die anfänglichen Investitionen für die entsprechenden Regler wieder reingeholt hast.

Smarte Heizkörperthermostate einfache Installation
Smarte Heizkörperthermostate können dabei helfen, langfristig Heizkosten zu sparen. | Bild: Bosch

Deutlich schneller dürftest du von den Komfortvorteilen im smarten Zuhause profitieren. Ob du deine Rollos per Sprachbefehl hoch- und herunterfährst, dir deinen Kaffee per smarter Steckdose morgens automatisch brühen lässt oder du deine Musik per Sprachbefehl ins Wohnzimmer holst, die Bequemlichkeit ist für viele Smart-Home-Fans ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Wir haben alle Heizkörper-Thermostate der wichtigsten Hersteller getestet. Wie sie abgeschnitten haben und welche die besten sind, verrät dir unsere Bestenliste:

Zudem kannst du in vielen Smart-Home-Systemen verschiedene Szenarien erstellen, die die genannten Vorteile kombinieren. So kannst du zum Beispiel mit ein “Guten Morgen”-Szenario, bei dem sich die Jalousien öffnen, die Kaffeemaschine startet und deine Lieblings-Playlist startet – und das alles, während du dich gerade aus dem Bett schälst.

Ikea Smart Home Luftfilter Starkvind
Smarte Luftreiniger wie der Ikea Strakvind können im Zusammenspiel mit den passenden Sensoren automatisch für bessere Luft sorgen.

Nicht nur der Komfortgewinn ist ein Vorteil smarter Haushaltsgeräte; sie sind insbesondere für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen eine wertvolle Hilfe. Die Fähigkeit, Elemente wie Beleuchtung, Jalousien oder sogar die Haustür durch Sprachkommandos zu steuern, erleichtert ihren Alltag erheblich. Gleiches gilt für den Einsatz von Geräten wie mobilen Saug- oder Mährobotern.

Smart Home: Einfacher Einstieg

Bei den unzähligen Möglichkeiten, die die Heimvernetzung mit sich bringt, ist die vielleicht wichtigste Frage: Wie anfangen? Der erste Schritt sollte immer eine Bedarfsanalyse sein. Welche Geräte möchtest du vernetzen? Welche Funktionen sind dir wichtig? Anschließend kannst du dich über die verschiedenen Systeme informieren und das passende für dich auswählen.

Die gute Nachricht: Du kannst relativ einfach in die Smart-Home-Welt eintauchen, ohne dich gleich auf ein komplexes System festzulegen oder viel Geld zu investieren.

Einfache Lösungen wie App-gesteuerte WLAN-Steckdosen kannst du beispielsweise recht einfach ausprobieren, ohne gleich ein komplettes System mit zentralem Hub kaufen zu müssen. Auch ist es möglich, dass du vielleicht schon eine Smart-Home-Basis im Einsatz hast, die du einfach erweitern kannst. Nutzt du beispielsweise eine AVM Fritzbox als Router, kannst du diverse Smart-Home-Komponenten wie Heizungsregler oder Lichtschalter einrichten.

Der Apple TV 4K ist natürlich das ideale Zugriffsgerät für Apple TV+.
Ein Apple TV holt dir nicht nur aktuelle Streaming-Dienste auf den Fernseher, sondern taugt HomeKit- und Matter-Unterstützung auch als Smart-Home-Zentrale.

Apple-Fans mit HomePod oder Apple TV 4K können neben dem vielseitig verfügbaren HomeKit-Zubehör auch Matter-taugliche Smart-Home-Geräte einrichten. Amazons Echo-Lautsprecher eröffnen dir hingegen das Universum an Alexa-kompatibler Smart-Home-Hardware.

Einige Hersteller knüpfen die vollen Funktionsumfang ihrer Systeme an den Einsatz von Smart-Home-Controllern, etwas Philips mit der Hue Bridge. (Bild: Philips)
Einige Hersteller knüpfen die vollen Funktionsumfang ihrer Systeme an den Einsatz von Smart-Home-Controllern, etwas Philips mit der Hue Bridge. (Bild: Philips)

Etwas komplexer wird es, wenn du dich für ein System mit einer sogenannten Bridge bzw. einem Hub interessierst. Vor allem die großen Hersteller nutzen eigene Smart-Home-Zentralen, um spezialisierte Anwendungen umzusetzen. Hier lohnt sich der Einstieg vor allem dann, wenn du mittel- und langfristig noch weitere Komponenten anschaffen möchtest.

Du möchtest ins Ikea Smart Home einsteigen und weißt nicht, wo du anfangen sollst? In unserem Ratgeber zeigen wir dir, wie dir ein leichter Einstieg gelingt:

Smart Home: Cloud oder lokal?

Auf der technischen Seite gibt es zwei Hauptansätze zur Smart-Home-Steuerung: Cloud-basiert oder lokal. Während Cloud-Lösungen den Vorteil bieten, von überall auf deine Smart-Home-Systeme zugreifen zu können, sind lokale Lösungen oft sicherer, da sie weniger anfällig für mögliche Angriffe von außen sind. Oft erfordern sie beispielsweise die Einrichtung von Konten bei den Anbietern, für deren Absicherung du ein Stück weit die Verantwortung trägst. Zudem ist für sicherheitsbewusste Nutzer:innen ist die Frage interessant, wo ihre Daten gespeichert werden und wer darauf Zugriff hat.

Einige Smart-Home-Anbieter .

Hinzu kommt, dass du beim Einsatz von Cloud-basierten Smart-Home-Lösungen stärker von der Zuverlässigkeit der Anbieter abhängig bist. Fallen die Online-Server aus oder werden gar abgeschaltet (etwa bei einer Firmenpleite oder dem Wechsel auf ein neues System), verliert dein Smart Home einen Teil oder gar die ganze Funktionalität.

Solche Worst-Case-Szenarien sind natürlich eher die Ausnahme als die Regel. Legst du Wert darauf, von überall auf der Welt auf dein smartes Zuhause zugreifen zu können, ist der Cloud-Ansatz nämlich von großem Vorteil. Du bist im Urlaub und hast vergessen, deine Heizung auszuschalten? Per Cloudzugriff kein Problem.

Netatmo Homekit
Apples HomeKit-System funktioniert komplett lokal, bietet aber optional auch den Fernzugriff auf deine vernetzten Systeme.

Wie so oft gibt es auch hier Zwischenlösungen. Das bereits erwähnte Matter-Protokoll sieht beispielsweise vor, dass alle Komponenten auch lokal steuerbar sind, selbst, wenn sie auch einen Cloudzugriff erlauben. Einige Systeme, etwa Apple HomeKit oder das AVM-Ökosystem, ermöglichen dir zudem, die Cloudfähigkeiten optional zu aktivieren.

Smart-Home-Hersteller: All-in oder Mischbetrieb?

Sobald du mehr als eine kleine Handvoll an vernetzten Geräten in deiner Wohnung oder deinem Haus im Einsatz hast, ist es oft sinnvoll, sich für ein größeres Smart-Home-System zu entscheiden. Davon gibt es allerdings eine ganze Menge.

Um das passende System für dich zu finden, solltest du dir einen Überblick darüber verschaffen, was die einzelnen Hersteller im Angebot haben.

Homematic IP Smart Home Heizkörperthermostate
Homematic bietet neben seinen smarten Heizkörperreglern noch Dutzende weiterer Smart-Home-Komponenten an.

Vor allem große Systeme wie Homematic IP, Bosch Smart Home oder die Smart-Home-Produkte von Ikea bieten dir eine breite Palette an vernetzbaren Smart-Home-Komponenten. Anderer Hersteller wie Eve Systems, Philips Signify Hue oder AVM Fritzbox fokussieren sich auf eine eher schmaleres Portfolio.

Aber keine Sorge: In vielen Fallen können die verschiedenen Smart-Home-Geräteklassen auch friedlich nebeneinander existieren. So kannst du zum Beispiel ein Hue-Lichtsystem samt entsprechender Hue-Bridge für deine Lichtsteuerung verwenden, während du deine Heizung mit dem Tado-System kontrollierst. Es gilt aber: Je mehr Systeme du vermischst, desto größer wird der Verwaltungsaufwand, etwa bei der Einrichtung der Smartphone-Apps oder der Konfiguration von Szenen etc.

Kommen in deinem Haushalt zudem unterschiedliche Systeme zum Einsatz, etwa Amazon Alexa und Apples Siri oder ganz allgemein iPhones und Android-Smartphones, solltest du prüfen, ob du deine Smart-Home-Wunschprodukte mit allen gewünschten Systemen steuern kannst. Der schon angesprochene Matter-Standard kann dabei auf lange Sicht die Lösung sein, wie beispielsweise Eve beweist. Noch steckt das System aber recht jung und es dürfte noch dauern, bis du dich auf den Universal-Standard verlassen kannst.

Matter-Geräte lassen sich dank Multi-Admin-Funktion mit mehreren Smart-Home-Systemen parallel verwenden. Das könnte langfristig die Lösung für das Smart-Home-Chaos sein.

Eine andere Möglichkeit, potenziellen Problemen und Inkompatibilitäten aus dem Weg zu gehen, bieten freie Smart-Home-Lösungen wie iOBroker oder Home Assistant. Hier betreibst du deine eigene Smart-Home-Bridge, etwa auf einem Raspberry Pi oder einem kleinen Server. Das erfordert vor allem anfangs deutlich mehr Einarbeitungszeit. Im Gegenzug sorgst du mit einer solchen Lösung aber langfristig für mehr Flexibilität bei der Auswahl deiner Smart-Home-Komponenten.

Du möchtest dir ein Bosch Smart Home einrichten? In unserem Ratgeber haben wir dir die wichtigsten Infos zusammengefasst:

Smart Home für alle: Fazit

Du siehst: Das smarte Zuhause bietet eine große Menge an Potenzial dafür, dein Leben zu erleichtern – wenn du es richtig angehst. Das hier ist natürlich nur ein sehr allgemein gehaltener Überblick über die Möglichkeiten, aber auch die eventuellen Fallstricke, die der Wechsel ins vernetzte Heim mit sich bringen kann.

Die wichtigste Botschaft lautet aber: Keine falsche Scheu vor der Heimvernetzung. Weder musst du für den Start tief in die Tasche greifen noch bis ins kleinste Detail überlegen, welche Komponenten du genau einsetzen willst. Der Einstieg ins Smart Home ist leicht – doch sei dir auch bewusst, dass der sprichwörtliche Kaninchenbau überaus tief ist.

zur Startseite Beitrag kommentieren
Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit * oder gekennzeichnete. Mehr Infos.