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Homematic IP: Alles, was du wissen musst

Homematic IP vom deutschen Unternehmen eQ-3 gehört im Smart-Home-Bereich zu den Urgesteinen. Wir erklären, was du dir von dem System erwarten kannst.
Homematic IP Ratgeber - Titelbild

Von den Mitbewerbern im Markt setzt sich Homematic IP, ein System des deutschen Unternehmens eQ-3, mit seiner breiten Modellauswahl und hohen Skalierbarkeit ab. Willst du „nur” ein paar Räume mit einer automatischen Heizungssteuerung ausstatten, die du per Smartphone steuern willst, bietet das System ebenso eine Lösung wie für den Fall, dass du die gesamte Haus-Elektrik austauschen und vernetzen willst. Vor allem Menschen, die die volle Kontrolle über ihr Smart Home behalten wollen, dürften sich im Homematic-IP-Ökosystem wohlfühlen.

Homematic IP Access Point oder CCU3 Zentrale
Mit dem Access Point (links) und der CCU3-Zentrale bietet das Homematic-IP-System zwei unterschiedliche Einstiegspunkte. | Bild: eQ-3

Mit der Basisstation CCU3 bietet eQ-3 nämlich eine komplett Cloud-unabhängige Smart-Home-Zentrale an, die sich an Expert:innen in der Heimvernetzung richtet. Dafür spricht auch die optionale Anbindung an quelloffene Lösungen wie openHAB oder iO Broker, die das System teils einfacher gestaltet als viele Alternativen.

Wir liefern dir einen Überblick, was du für den Start mit Homematic IP benötigst und was du mit dem Smart-Home-System alles machen kannst.

Diese Komponenten sind Teil des Homematic-IP-Systems

Bei der Auswahl an Smart-Home-Komponenten kannst du bei Homematic IP aus dem Vollen schöpfen: Über 150 Produkte zählt die Homepage des Systems aktuell, Tendenz steigend. Das System deckt unter anderem die Bereiche Lichtsteuerung, Heizungsregelung, Sicherheit und vieles mehr ab. Es ist modular aufgebaut, sodass du es jederzeit erweitern oder aber dich auf bestimmte Funktionen beschränken kannst.

Heizungssteuerung

Eine der klassischsten Smart-Home-Anwendungsgebiete ist die Heizungssteuerung. Entsprechend breit aufgestellt ist das Homematic-IP-System in diesem Segment. So gibt zwei verschiedne Heizkörper-Thermostate von Homematic IP: Die Homematic IP Heizkörperthermostate Basic und Evo. Zusätzlich hast du auch die Möglichkeit, eine Fußbodenheizung zu vernetzen. Dazu kommen diverse Schalter und Sensoren, mit denen du die Temperaturregelung manuell und automatisch angehen kannst.

Homematic IP Smart Home Heizkörperthermostate
Die smarten Heizkörperthermostate sind oft der erste Schritt in einem Smart Home mit Homematic IP.

Lichtsteuerung

Auch die passende Lichtstimmung ist im Smart Home unverzichtbar. Zwar umfasst das Homematic-IP-Sortiment bislang noch keine eigenen Glühlampen, dafür aber eine ganze Reihe von Schaltern und Dimmern. Damit kannst du vorhandene Beleuchtung für die smarte Steuerung fit machen.

Beschattung

Wenn du deine Rollladen, Jalousien oder Markisen smart steuern möchtest, bietet das System von Homematic IP ebenfalls Lösungen. Diverse Aktoren binden die vorhandenen Beschattungslösungen an das Smart-Home-System an, um beispielsweise je nach Zeit oder auch der Wetterlage für die richtigen Licht- und Schattenverhältnisse zu sorgen.

Homematic IP Smart Lock in Montagesituation
Auch smarte Schlösser gehören zum Programm von Homematic IP. | Bild: eQ-3

Sicherheit

EQ-3 will mit Homematic IP nicht nur den Komfort erhöhen, sondern auch für mehr Sicherheit sorgen. So kannst du Sensoren integrieren, die eine Benachrichtigung auf dein Smartphone senden, wenn Fenster- oder Türen unerlaubt geöffnet werden. Außerdem gibt es einen Rauchwarnmelder, der Brände frühzeitig erkennt. Alarmsirenen oder smarte Türschlösser gehören ebenfalls zum Portfolio. Über die App kannst du bestimmen, welche Sensoren wann scharfgeschaltet werden, um auch unterwegs ein gutes Gefühl zu haben.

Wettersensoren

Die Wetterlage kann auch beeinflussen, welche Smart-Home-Funktionen du nutzen möchtest. Mit den passenden Sensoren, etwa dem Homematic IP Regensensor oder dem Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssensor kannst du die Witterung in deine Automationen einbeziehen, etwa beim Heizen oder Steuerung von Markisen und Rollladen.

eQ-3 Sirene
Die Sirene soll nicht nur Einbrecher abschrecken, sondern kann dich auch direkt per Smartphone-Benachrichtigung warnen. | Bild: eQ-3

Homematic IP: Das benötigst du für den Einstieg

Wie bei den meisten Smart-Home-Systemen benötigst du auch für den Betrieb von Homematic IP eine Basisstation. Davon bietet der Hersteller eQ-3 in Form des Homematic IP Access Points und der Smart-Home-Zentrale CCU3 gleich zwei an – mehr dazu weiter unten.

Der Homematic IP Access Point ist die einfachere Variante der Basisstation und eignet sich besonders gut für kleinere Smart-Home-Installationen. Er verbindet sich über dein Heimnetzwerk mit den Homematic-IP-Geräten und ermöglicht dir die Steuerung und Überwachung deines Smart Homes von überall aus.

Homematic App
Im Zusammenspiel mit dem Homematic IP Access Point kannst du die über die Smartphone-App alle Aspekte deines Smart Home steuern. | Screenshot: myHome App, eQ-3

Die Smart-Home-Zentrale CCU3 hingegen bietet erweiterte Funktionen und ist ideal für größere Smart-Home-Systeme geeignet. Sie verfügt über mehr Rechenleistung, Speicherplatz und Anschlussmöglichkeiten, was eine umfassendere Automatisierung und Integration ermöglicht. Mit der CCU3 hast du die volle Kontrolle über dein Smart Home und kannst es nach deinen individuellen Bedürfnissen anpassen.

Für beide Systeme gibt es eine Reihe von Starter-Sets. Vorwiegend wird dabei der Fokus auf ein bestimmtes Thema gelegt, etwa die Sicherheit oder ein Upgrade für deine Heizung.

Zentralen des Homematic IP Systems: Access Point oder CCU3?

Eine Besonderheit von Homematic IP ist die optionale Nutzung der Smart-Home-Zentrale CCU3. Der Hersteller sieht in der CCU bewusst eine Lösung für Smart-Home-Profis. Im Gegensatz zum Access Point arbeitet die CCU3 vollständig lokal statt cloudbasiert. Außerdem bietet sie eine größere Anzahl an Funkkanälen, sodass du komplexere Smart-Home-Setups realisieren kannst.

Bei der Bedienung musst du beim Einsatz der Homematic IP CCU3 umdenken. Die offizielle Homematic-IP-App funktioniert nur im Zusammenspiel mit der Cloud-Steuerung über den Access Point. Die große Station wird hingegen ab Werk über ein Webinterface eingerichtet, dass du im Browser ansteuerst. Generell erfordert die CCU3 mehr technisches Verständnis und Aufwand bei der Einrichtung und Konfiguration.

Im Gegenzug bietet dir die CCU3 deutlich mehr Möglichkeiten, dein Smart-Home-System genau auf deine Anforderungen zuzuschneiden. Die größere Zentrale kannst du zudem über Drittanbieter-Software und Plug-ins individualisieren. Ein Beispiel dafür ist die Smart-Home-Lösung AIO Creator Neo von Mediola, mit der du individuelle Smart-Home-Apps erstellen kannst. Beim Kauf der Homematic IP CCU3 erhältst du eine Lizenz für die Mediola-Lösung.

Die Wahl zwischen dem Homematic IP Access Point und der CCU3 hängt von deinen individuellen Anforderungen, deinem technischen Wissen und deinem Budget ab. Die gute Nachricht ist, dass du später auch einen Wechsel zwischen den beiden Zentralen durchführen kannst. Wenn du bereits Erfahrung mit Smart-Home-Systemen hast oder bereit bist, dich intensiver damit auseinanderzusetzen, um die erweiterten Funktionen zu nutzen, könnte die CCU3 die richtige Wahl für dich sein.

homematic-ip-access-point mit App
Nur der Access Point erlaubt dir die direkte Steuerung per Homematic IP App | Bild: eQ-3

Du kannst die Systeme übrigens kombinieren. Die Access Points für die Cloud-Variante lassen sich mit der CCU3 als LAN- bzw. WLAN-Repeater verwenden. So verlängerst du die Reichweite zwischen den Geräten.

Neben der bereits erwähnten Anbindung an Open-Source-Systeme gibt es auch diverse Bastelprojekte, mit denen du die Eigenschaften der CCU3-Bridge auf einem Mini-Computer wie dem Raspberry Pi nachbilden kannst.

Homematic IP: Steuerung per Smartphone-App

Beim Einsatz des „kleineren“ Access Points von Homematic IP steuerst du die Smart-Home-Komponenten standardmäßig mit der App. Die ist für Android und iOS verfügbar und führt dich Schritt für Schritt durch die Einrichtung der Komponenten. Obwohl das System cloudbasiert arbeitet, fragt eQ-3 bei der Einrichtung keine persönlichen Daten wie deine Adresse oder E-Mail ab. Alle Daten werden verschlüsselt über deutsche Server geleitet.

Homematic-IP Geräte einrichten
Die App myHome führt dich Schritt für Schritt durch die Einrichtung neuer Geräte.

Für die Einrichtung neuer Geräte scannst du zunächst einen QR-Code auf dem Gehäuse. Anschließend teilst du die Geräte den verschiedenen Räumen in deinem Zuhause zu und steuerst sie wahlweise einzeln oder im Verbund. Dazu bietet dir die App mehrere Möglichkeiten.

So kannst du etwa Zeitpläne für die Beleuchtung oder Heizung einrichten, die komplexere Szenen auf einen Klick aktivieren und Wenn-dann-Szenarien in Kombination mit den diversen Sensoren programmieren.

Homematic IP – Heizprofil in der App
Zeitgesteuerte Heiz-Profile sind mit Homematic IP schnell und einfach erstellt. | Screenshot: eQ-3

Auch eine Anwesenheitssimulation ist möglich, um Einbrecher mit Licht und mehr abzuschrecken. Du siehst: Selbst die “kleinere” Access-Point-Version bietet dir etliche Möglichkeiten, das vernetzte Zuhause auf deine Anforderungen zuzuschneiden – und das recht komfortabel über das Smartphone.

Mit Sprachsteuerung, aber ohne HomeKit und Matter

Nutzt du die Homematic-IP-App, kannst du auch Amazon Alexa oder Google Home über die entsprechenden Skills verknüpfen. Dann steuerst du dein Smart Home und die über den Access Point eingebundenen Geräte komfortabel per Sprachassasistent.

Homematic IP Dienste
Homematic IP ist recht offen für externe Dienste, Apple HomeKit gehört aktuell aber noch nicht dazu. | Screenshot: eQ-3

Leider gibt es derzeit keine Möglichkeit, das Homematic-IP-System auf Basis des Access Points mit Apple HomeKit zu verzahnen. Entsprechende Lösungen existieren derzeit nur in Kombination mit der CCU3-Zentrale. Auch die Unterstützung von Matter durch eQ-3 ist eher nicht zu erwarten. Bislang hat sich eQ-3 sehr zurückhaltend gegenüber dem Allround-Standard für das smarte Zuhause geäußert.

Homematic IP Smart Home: Fazit

Wenige Smart-Home-Systeme erfüllen so sehr die Definition des sprichwörtlichen Kaninchenbaus wie das von Homematic IP. Das liegt nicht nur an der recht breiten Auswahl an Produktklassen, die eQ-3 abdeckt, sondern auch an den Möglichkeiten, die mit der Smart-Home-Zentrale CCU3 und ihren vielen Erweiterungen einhergehen. Willst du wirklich die komplette Kontrolle über alles, was in deinem vernetzten Zuhause passiert, bist du hier richtig – vorausgesetzt, du hast die Zeit und die Motivation, dich in die Feinheiten einzuarbeiten.

Screenshot Homematic IP Raumklima
Wie tief du in die Konfiguration deines Homematic IP Smart Homes einsteigen möchtest, liegt ganz bei dir. | Screenshot: eQ-3

Willst du „nur” für ein wenig Komfort beim Heizen oder der Beleuchtung sorgen, ist das eQ-3-Portfolio aber genauso gut geeignet. Per Access Point kannst du viele Geräte ebenso unkompliziert wie komfortabel vernetzen. Hier kannst du dank einfacher App-Bedienung und Sprachsteuerung ohne größere Umwege direkt loslegen.

Auf der Kehrseite stehen die fehlende Unterstützung für HomeKit und Matter, die zuweilen etwas altbackene Optik der Geräte (was letztlich allerdings Geschmacksache ist) und die Tatsache, dass du genau prüfen musst, welche Funktionen mit welcher Bridge verfügbar sind.

Insgesamt ist Homematic IP aber eine hochinteressante Lösung dafür, dein Haus oder deine Wohnung smart aufzurüsten – vor allem, wenn du dir langfristig eine Erweiterung vorstellen kannst.

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