Matter will Lautsprecher integrieren – Mehr Möglichkeiten für deine smarten Speaker

Der Matter-Standard soll für mehr herstellerübergreifende Vernetzungen im Smart Home sorgen. Bislang kommt das allerdings nur schleppend voran. Einige Unternehmen, wie Samsung mit SmartThings oder Signify mit Philips Hue unterstützen den Standard zwar bereits, Erweiterungspotenzial ist jedoch immer noch stark gegeben. Und das will man endlich nutzen. So holt die hinter Matter stehende Connectivity Standards Alliance (CSA) bald Lautsprecher als neue Gruppe von Geräten ins Boot.
Dadurch ergeben sich für dich ganz neue Szenarien im Smart Home. Über Matter vernetzte Geräte, wie eben zukünftig auch Lautsprecher, können Hand in Hand arbeiten. Beispielsweise könnte ein kompatibler Speaker dir eine akustische Benachrichtigung ausgeben, wenn jemand deine smarte Türklingel nutzt. Doch auch im Audio-Bereich ergeben sich gigantische Potenziale. Theoretisch könntest du neue Multiroom-Verbünde aufbauen, indem du alle Matter-fähigen Lautsprecher zentral einbindest – ganz unabhängig vom Hersteller und Ökosystem.

Voraussetzung bliebe aber auch in solchen Szenarien, dass die jeweiligen Marken und Speaker eben nicht nur zu Matter, sondern auch zu Matter Casting kompatibel sind. In der Praxis könnte es nicht nur Vorbehalte der Hersteller geben, die ihre Ökosysteme gerne isolieren, sondern auch technische Hürden. Denn aktuell fungieren Smart Speaker wie der Apple HomePod oder Amazons Echo-Lautsprecher zwar als Matter-Controller, sie sind aber selbst keine steuerbaren Matter-Geräte. Das ist ein sehr wichtiger Unterschied. Im Ergebnis können sie zwar andere Devices steuern, aber umgekehrt nicht selbst ferngesteuert werden. Das dürfte in Zukunft eine zentrale Hürde sein.
Matter und Multiroom: Wird das Potenzial genutzt?
Generell sieht es deswegen zunächst danach aus, dass das Multiroom-Potenzial von Matter nicht ausgeschöpft werden wird (via The Verge). Den einzelnen Herstellern liegt zu viel an ihren separaten Ökosystemen und Alleinstellungsmerkmalen. Immerhin arbeitet das niederländische Start-up Legato aber bereits mit verschiedenen Marken daran, ihre Lautsprecher in den Smart-Home-Standard zu integrieren. Spannend dabei: Der aktuelle Geschäftsführer von Legato hat zuvor 15 Jahre für Sonos gearbeitet.
Ziel ist es im ersten Schritt, grundlegende Funktionen wie die Lautstärkeregelung sowie Start und Pausierung der Wiedergabe in allen Apps zu ermöglichen, die zu Matter kompatibel sind. Das wäre schon einmal ein Anfang. Legato arbeitet obendrein an einem speziellen Betriebssystem für Smart Speaker, das besonders kostengünstige Exemplare ermöglichen soll – ab 25 US-Dollar bzw. umgerechnet etwa 23 Euro. Dies könnte Preisdruck am Markt aufbauen.
Ein Wermutstropfen: Es ist eher unwahrscheinlich, dass die großen Player im Bereich der Smart-Lautsprecher, also Amazon, Apple und Google, ihre Speaker zu Matter-Geräten machen. Zu groß ist ihr Interesse, ihre Ökosysteme voneinander abzugrenzen. Innovationen wirst du da also vermutlich eher von kleineren Drittherstellern sehen, die ein Interesse daran haben, mit mehr Offenheit gegen die „Großen“ anzukommen.
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