Teufel Airy TWS Pro im Test: Bass, wir brauchen Bass!

- Bluetooth-Standard
- 5.2
- Codecs
- SBC, AAC, aptX Adaptive
- Akku-Laufzeit
- 4 Std. / bis 19 Std. im Ladecase (mit ANC)
- Schnellladefunktion
- -
- Noise Cancelling
- Ja
- Wassergeschützt
- IPX4
- Preis
- 169,99 Euro
Die Teufel Airy TWS Pro beeindrucken mit einem potenten Bass und schickem, mattem Design. ANC, Detailtiefe und Akkulaufzeit lassen aber immer noch etwas zu wünschen übrig. Wer nach Bassstärke sucht und sich mit dem langen Stiel anfreunden kann, bekommt hier aber ordentliche Allrounder.
- Starker Bass
- Angenehmer Halt trotz langem Stiel
- aptX Adaptive unterstützt
- Kurze Akkulaufzeit
- Schwächen in den Details
Das In-Ear-Portfolio von Teufel wächst und wächst. Mit den Teufel Airy TWS Pro scheint jetzt – jedenfalls vorübergehend – ein echtes Flaggschiff vorzuliegen. Dass dieses sich preislich eher in der Mittelklasse ansiedelt, dürfte Konsument:innen gefallen. Gleichzeitig wirft es die Frage danach auf, wie groß die Unterschiede zwischen den diversen In-Ears der Marke wirklich sind, liegen sie doch preislich alle relativ nah beieinander. Im Praxistest bringen wir es für dich in Erfahrung.
Hier gibt es den Teufel Airy TWS Pro:
So klingen die Teufel Airy TWS Pro
Wir starten direkt mit dem Klangtest, um uns einen ersten Eindruck zu den Teufel Airy TWS Pro zu verschaffen. Dabei ziehen wir immer wieder die Teufel Real Blue TWS 3 zum Vergleich heran. Lässt sich hier auch bei den In-Ear Kopfhörern mit Noise Cancelling ein Teufel-typischer Sound erkennen? Nach den ersten Test-Tracks würden wir das eher verneinen. Aber warum?
Wo die Teufel Real Blue TWS 3 eher auf zurückhaltende Tiefen setzen und besonders mit klaren Höhen und einer angenehmen Neutralität überzeugen konnten, setzen die Airy TWS Pro eher den Sound um, den wir von Partyboxen aus dem Hause Teufel kennen – hier steht der Bass im Vordergrund. Schon beim Indie-Rock von Haim spielt der Bass in Falling deutlich auf und dominiert den ersten Eindruck. Die Stimme verschwindet leicht im Hintergrund und kommt nicht ganz so unmittelbar und klar im Gehörgang an, wie etwa bei den Real Blue TWS 3.

Besonders augenfällig – oder ohrenfällig – ist das etwa bei Metronomys Whitsand Bay, das gleichermaßen vom wabernden Bass und spitzen Drums lebt. Top-Modellen wie den Sennheiser Momentum True Wireless 4 gelingt es hier, die Balance aus klaren Drums und atmosphärischem Bass zu halten. Die Klangbühne der Teufel Airy TWS Pro fällt dafür aber etwas zu eng aus, sodass die Drums leicht zischend im Hintergrund verweilen.
Richtig Spaß machen die Teufel Airy TWS Pro dafür, wenn der Bass wirklich pulsieren soll. Doechiis CATFISH kommt mit den In-Ears richtig gut zur Geltung und veranschaulicht, dass die Kopfhörer davon profitieren, wenn nicht allzu viel auf einmal passiert und die Verhältnisse im Mix klar geregelt sind. Wenn du also Kopfhörer suchst, die dir direkt ab Werk schwungvollen Sound bieten und nicht letzten audiophilen Ansprüchen genügen müssen, wirst du mit den Airy TWS Pro definitiv glücklich.

Wer gern und viel Podcasts hört, sollte auf jeden Fall einen Blick in die App samt Equalizer werfen. Sonst klingen Stimmen etwas scharf. Aber dafür ist er ja auch da, der Equalizer. Und der fällt im Falle der Teufel Airy TWS Pro durchaus innovativ aus.
Wenn du wissen willst, wie andere Kopfhörer in unserem Klangtest abgeschnitten haben, kannst du einen Blick auf unsere Bestenliste der besten In-Ear-Kopfhörer mit Noise Cancelling werfen:
Intuitiver Equalizer und versteckter Lautstärkeregler
Wie Innovation beim Equalizer aussieht? Man kann natürlich den Weg gehen in Richtung ausführlicherer Personalisierbarkeit, samt detaillierterer Frequenzregler und mehr Freiheit für audiophile Nutzer:innen. Oder man gestaltet das Ganze besonders intuitiv für die Nutzer:innen, die sich nicht allzu viel mit der Materie auseinandersetzen wollen.
Teufel geht hier definitiv letzteren Weg und macht aus dem Equalizer ein kleines Spiel. Auf der Suche nach der richtigen Abstimmung fährst du mit dem Regler durch den „fog of war“ – um hier mal etwas Gaming-Jargon zu zitieren – und begegnest immer wieder diversen Presets, die für bestimmte Genres oder gesprochene Inhalte gedacht sind.
Kritischen Hörer:innen dürfte hier zwar der letzte Grad an klanglicher Selbstbestimmung fehlen, Einsteiger:innen-freundlich ist das aber allemal. Weniger einstiegsfreundlich ist da schon die Lautstärkeregelung an den Earbuds selbst. Ab Werk klingen diese bei uns nämlich überraschend leise – trotz voll aufgedrehtem Smartphone-Audio. Auf der Suche nach einem Lautstärkeregler graben wir uns durch die „Teufel Go“-App und stoßen auf den vielversprechenden „Lautstärkeregler“.
So weit, so gut. Dieser Regler lässt sich im App-Menü zwar aktivieren und deaktivieren, wo er sich genau befindet, erschließt sich zunächst nicht. Ein Blick in die Einstellungen der Touch-Bedienung offenbart zwar ausführliche Optionen zur Steuerung der Wiedergabe und des ANC – die auch wirklich praktisch sind – vom Lautstärkeregler keine Spur.
Also legen wir selbst Hand an und probieren an den Buds herum. Über den eigentlichen Touch-Punkt auf der gesichtsfernen Seite des Stiels erreichen wir lautstärketechnisch nichts. Sobald wir aber auf der anderen Seite des Stiels Wisch-Gesten ausführen, ändert sich auch die Wiedergabelautstärke. Ist hier das Maximum erreicht, geben die Buds einen kurzen, dumpfen Ton von sich. Hier könnte die Nutzer:innen-Führung durch die App übersichtlicher und zielgerichteter verlaufen.
Die sonstige Bedienung fällt wie bereits angedeutet übersichtlich und intuitiv aus. Die Pinch-Gesten an den Earbuds bieten etwas weniger Feedback, als es zum Beispiel bei den Huawei FreeBuds Pro 4 oder Nothings Ear der Fall ist, Falscheingaben sind hier aber trotzdem eine Seltenheit.
Ansonsten kannst du über die App Multipoint ansteuern, die automatische Abschaltung nach einem bestimmten Zeitraum veranlassen und die Tragerkennung aktivieren. Und zu guter Letzt steht natürlich noch das ANC auf dem Programm, das wir uns gleich als Nächstes ansehen.
ANC und Transparenz: Das können die Buds
Für viele ist die aktive Geräuschunterdrückung sicherlich mindestens so wichtig wie der Sound. Die Teufel Airy TWS Pro bieten in der App sowohl ANC als auch Transparenz-Modus. Ersterer ist hier auch in der adaptiven Form verfügbar – auf Wunsch kann das aber abgeschaltet werden. In der Praxis fällt die schallisolierende Performance der Airy TWS Pro mäßig bis gut aus. Gespräche, besonders in relativ großer Entfernung, werden merklich abgedämpft.
Der Transparenz-Modus auf der anderen Seite funktioniert gut, lässt aber weniger Geräusche durch, als andere In-Ears. Er arbeitet dabei aber auch natürlicher und mit kaum Nebengeräuschen. Hier waren die Teufel Real Blue TWS 3 im Test noch mit einem lauten Rauschen aufgefallen.
Der Praxistest: Starke Codecs, schwacher Akku
Unerwarteterweise setzt Teufel bei den Airy TWS Pro auf den Bluetooth-Standard 5.2 statt 5.3 wie bei den Real Blue TWS 3. Das macht feature-technisch erstmal keinen Unterschied – beide Standards sind theoretisch für LE Audio und Auracast geeignet – überrascht aber trotzdem. Bei den Bluetooth-Codecs machen die Airy TWS Pro ihrer Rolle als Flaggschiff alle Ehre und bieten neben SBC und AAC auch aptX Adaptive.

In puncto Akku musst du leider ein paar Abstriche machen im Vergleich zu den direkten Vorgängern, beziehungsweise „Light“-Modellen der Airy TWS Pro. Die Airy TWS 2 bringen hier über 28 Stunden mit ANC aufs Parkett, die Airy TWS Pro kommen nur insgesamt auf 19 Stunden. Mit einer einzigen Ladung sind es nur vier Stunden bei eingeschaltetem ANC, vor einer langen Zugreise solltest du also den Akkustand im Blick haben.
Design: Matt und mächtig
Beim Design setzen die Teufel Airy TWS Pro auf einen Stiel – und zwar auf einen richtig großen. Legt man einen der Teufel-Buds neben die Nothing Ear, fällt der Größenunterschied erst recht ins Auge. Im Ohr relativiert sich dieser Eindruck natürlich etwas, groß erscheinen sie trotzdem – besonders in kleinere Ohren. Eine glänzende Oberfläche hätte die Kopfhörer wohl noch mehr zum Blickfang gemacht, am matten Finish haben wir hier also nichts auszusetzen.

Auch die Passform leidet nicht unter den Ausmaßen der Airy TWS Pro. Die In-Ears sitzen sicher, aber nicht zu fest. Und auch das Gewicht von knapp unter sechs Gramm je Bud fällt nicht negativ auf. Besonders wertig fühlt sich hier auch das Ladecase an, das ebenfalls mit matter Oberfläche „glänzt“ und mit einem dezenten Teufel-Logo verziert ist. Buds und Case sprechen definitiv eine Designsprache. Das haben wir bei Soundcores Liberty 4 NC oder Huaweis FreeBuds Pro 4 auch schon anders gesehen.

Diese Designsprache behält Teufel bei allen erhältlichen Farbversionen bei. Wegen der Dimensionen der Buds erscheinen uns Farbwege wie Cosmic Teal und Misty Green aber dennoch gewagt. Im Endeffekt ist das aber natürlich eine Frage des Geschmacks.
Unser Testfazit zu den Teufel Airy TWS Pro
Teufel bündelt mit den Airy TWS Pro die Essenz ihrer Lifestyle-Lautsprecher in kompakte Earbuds mit ordentlich Power. Das geradlinige Design überzeugt ebenso wie der kraftvolle Klang und die ordentliche App. Schwächen offenbaren die Teufel Airy TWS Pro dann, wenn es um letzte Details und die Akkuleistung geht. Hier gibt es – auch in dieser Preisklasse – bessere Alternativen. Am Design dürften sich die Geister scheiden, an Verarbeitung und Tragekomfort ist aber nichts auszusetzen.
Hier bekommst du den Teufel Airy TWS Pro:
Technische Daten
Bluetooth-Standard
5.2
Codecs
SBC, AAC, aptX Adaptive
Akku-Laufzeit
4 Std. / bis 19 Std. im Ladecase (mit ANC)
Schnellladefunktion
-
Noise Cancelling
Ja
Wassergeschützt
IPX4
Anschlüsse des Ladecase
USB-C, kabelloses Laden
Gewicht
Hörer: 5,7g / Ladecase: 64g
Preis
169,99 Euro
Doch nicht die richtigen Kopfhörer für dich? In unserer Bestenliste findest du alle In-Ear-Kopfhörer, die wir getestet haben: