Teac TN-180BT im Test: Plattenspieler mit Bluetooth und Automatik zum Sparpreis

- Antrieb
- Riemen, halbautomatisch
- Tonabnehmer ab Werk
- Audio-Technica AT-3600L
- Motor
- DC
- 33 ⅓ / 45 / 78 RPM
- ja / ja / ja (elektronische Umschaltung)
- Anti-Skating einstellbar
- –
- Integrierter Phono-Vorverstärker
- Ja (abschaltbar)
- Preis
- 199 Euro
Mechanisch grenzwertig simpel aufgebaut, funktioniert der Teac in der Praxis überraschend gut. Der Klang ist weich und unpräzise, aber ausgewogen und unaufdringlich. Bluetooth arbeitet einwandfrei, ebenso der eingebaute Phono-Preamp.
- Ausgewogener, unaufdringlicher Klang
- Bluetooth aptX
- Sehr einfach aufzubauen, unproblematischer Betrieb
- Mechanik wirkt wackelig und billig
- Deutliche Antriebsgeräusche im Ausgangssignal
Klar: Funktionierende Plattenspieler gibt es auch noch billiger. Aber von einem Markenhersteller wie Teac sind 199 Euro – der Straßenpreis liegt noch ein paar Zehner darunter – schon ein verlockender Preis. Zumal der TN-180BT eine solide Zarge in drei verschiedenen Oberflächen, eine stabile Scharnier-Haube und sogar Bluetooth mitbringt. So muss der Dreher nicht zwingend per kurzem Phono-Kabel angeschlossen werden, sondern funkt deine Musik direkt an jedes BT-Endgerät in Reichweite. Das alles ergibt aber nur Sinn, wenn der Klang des Spielers zumindest bescheidenen HiFi-Ansprüchen genügt.
Den Teac TN-180BT findest du hier in den Farben Schwarz, Weiß und Rot im Angebot:
Teac TN-180BT im Hörtest: Dieser Spieler singt mit
Zugegeben: Was den Klang anbetrifft, machten wir uns beim Aufbau des Spielers im Hörraum Sorgen. Denn die Mechanik des Spielers (siehe weiter unten) gehört zum Allereinfachsten. Einmal angeschlossen, klingt der Teac aber durchaus genießbar: sehr warm, etwas hochtonarm, sehr weich im Bass, aber nie zu dünn oder nervig-vordergründig. Das Album UK Grim von den Sleaford Mods konnten wir uns jedenfalls genüsslich kopfnickend damit reinziehen und dabei auch durchaus etwas aufdrehen.

Was bei höheren Lautstärken aber sofort auffällt, ist das Nebengeräusch, das der Spieler hinter die eigentliche Musik mischt: ein warmes, harmonisches, aber eben nicht zur Musik gehöriges Summen, das ein bisschen an eine mehrmotorige Propellermaschine erinnert, die einen Kilometer entfernt ihre Motoren warmlaufen lässt. An leiseren Stellen und in Musikpausen ist es mühelos auch dann hörbar, wenn du die Lautstärke nicht voll aufdrehst. Es besteht aus mehreren Komponenten. Primär sind es Vibrationen, die sich vom Motor auf Arm und Teller übertragen und sich somit ins Musiksignal mischen. Hinzu kommt eine kleinere Komponente, die auch bei angehobener Nadel erhalten bleibt und folglich wohl durch elektrische Einstreuung entsteht.
Brauchbarer Preamp, tadelloses Bluetooth
Der nur mäßige Störabstand ist unabhängig vom gewählten Übertragungsweg. Davon gibt es immerhin drei: Der Spieler kann ganz traditionell mit einem Verstärker mit Phono-Eingang anbandeln. Du kannst ihn dank integriertem Phono-Vorverstärker aber auch direkt an einen Line- oder AUX-Eingang hängen. Zu guter Letzt gibt es die Bluetooth-Übertragung. Wir könnten jetzt für jede Anschlussvariante einen eigenen Hörtest verfassen, aber das lohnt sich hier nicht. Denn Charakter, Stärken und Schwächen des Spielers sind von seinen elektromechanischen Grundlagen geprägt. Der – technisch durchaus vorhandene – Unterschied etwa zwischen Bluetooth und Phono Out spielt in diesem Fall eine untergeordnete Rolle.

Wir konnten im Hörraum also getrost auch den BT-Eingang unseres T+A R 2500 R aktivieren. Das brachte klanglich sogar eher Vorteile. Und sei es nur, weil der Spieler auf diesem Weg deutlich lauter im Receiver ankommt, was auch den Pegelsprung beim Umschalten zu anderen Quellen relativiert. Verwendeten wir statt des internen einen teuren externen Phono-Preamp, ließen sich tatsächlich ein detailreicherer Hochton und eine breitere Abbildung herauskitzeln. Aber dramatisch war – auch aufgrund des insgesamt limitierten Potenzials – auch dieser Fortschritt nicht. Woraus wir umgekehrt lernen können, dass der integrierte Preamp grundsätzlich korrekt und ohne größere Fehler arbeitet.
Neugierig geworden? Wie der Teac TN-180BT im Vergleich mit anderen Plattenspielern mit Bluetooth abschneidet, verrät dir unsere Bestenliste:
Praxis-Check beim Teac TN-180BT – Komfort dank Halbautomatik
Beim Auspacken fühlt sich der Spieler angenehm solide an. Teac hat eine Zarge aus dichtem, akustisch neutralem MDF spezifiziert, die auf vier weichen Gummifüßen recht gut vom Untergrund isoliert ist. Kleinere Erschütterungen bringen den Dreher jedenfalls nicht aus dem Konzept und drücken auch nur recht dezent ins Ausgangssignal durch. Der Antrieb trumpft mit einer Halbautomatik auf: Der Plattenspieler mit Automatik startet, sobald du den Arm über die Platte schwenkst, und führt ihn am Ende der Seite automatisch wieder in seine Ruheposition zurück. Das funktioniert im Test auch tadellos.

Umgesetzt ist der Antrieb allerdings sehr billig. Es kommt ein sehr kompaktes Laufwerk zum Einsatz, dessen federleichter Plastikteller sich um einen feststehenden Mitteldorn dreht. Um Klemmeffekten vorzubeugen, ist der Dorn ein Zehntel dünner als üblich. Platten mit unsauber entgrateten Mittellöchern musst du mitunter trotzdem nachbearbeiten, sonst leidet der Gleichlauf, weil sie sich an der Mittelachse festhalten.
Filigraner Tonarm mit Standard-Tonabnehmer
Online finden sich teilweise abweichende Bilder des TN-180BT, die den Spieler mit einem anderen Headshell samt No-Name-Tonabnehmer zeigen. Unser Testgerät (das der offiziellen deutschen Version entspricht) kommt jedoch mit einem Abtaster von Audio-Technica, dem beliebten, günstigen, gleichwohl sauber konstruierten AT-3600L. Der arbeitet nach dem MM-Prinzip und verfügt über eine sphärisch geschliffene Diamantnadel in einer Kohlefaser-Aufhängung.

Neben der Originalnadel kann der Systemkörper auch diverse höherwertige Einschübe tragen. Aber das bringt beim TN-180BT nichts, weil sein Tonarm mit einer festen, nicht einstellbaren Auflagekraft arbeitet: 3,4 Gramm misst unsere Tonarmwaage. Das ist für das 3600L genau richtig, für andere Nadeln aber schnell zu viel.
Der Tonarm ist – effektiv, also vom Drehpunkt bis zur Nadelspitze – nicht mal acht Zoll lang. Die Zarge des Teac hätte mehr Platz, aber die OEM-Spielermechanik beschränkt sich nun mal auf dieses Maß – weil sie zum Beispiel auch in Kofferspielern und anderen raumlimitierten Geräten verbaut wird. Die Plastik-Headshell am vorderen Ende des dünnen Alurohrs ist verwindungsfreudig, die Lagerung des Arms weist in jede Richtung reichlich Spiel auf. Das sind Faktoren, die selbst das einfache AT-3600L in seiner Performance limitieren. Immerhin jedoch arbeitet das Gespann mit allen Platten, die wir auflegen, zuverlässig ohne Hüpfer und Hänger. Eine Eigenschaft, die, wie uns der Audio-Technica LP-60XBT bei ähnlichem Preis und gleichem Tonabnehmer zeigt, nicht selbstverständlich ist.

Blitzschnell aufgebaut
Auf der Habenseite des Teac steht seine denkbar einfache Inbetriebnahme. Teller und Riemen sind schon an Ort und Stelle, selbst die komfortable Federscharnier-Haube ist bereits aufgesetzt und muss nur aus ihrem weichen Schutzbezug befreit werden. Einzustellen gibt es rein gar nichts. Strom erhält der Spieler aus einem mitgelieferten Steckernetzteil, auch Anschlusskabel sowie ein Plastik-Singlepuck liegen bei. Dass dem Kabel eine separate Erdleitung fehlt, irritiert zunächst. Der Spieler scheint sie aber auch an externen Preamps nicht zu benötigen, wie der brummfreie Betrieb an unserem Musical Fidelity M1 LPS zeigte.

Bluetooth aktivierst du mit einem etwas ungeschickt an der Armbasis platzierten Taster. Eine positive Überraschung ließ sich auf dem Display des T+A-Receivers ablesen, sobald die Verbindung stand: Der Teac sendet nicht einfach nur mit Bluetooth, sondern mit aptX HD, einem der höherwertigen Codecs dieser Übertragungsart. Was auch erklärt, weshalb wir keinerlei negativen Einfluss feststellen konnten, wenn wir Bluetooth mit der verkabelten Verbindung verglichen.
Unser Fazit zum Teac TN-180BT
Für audiophile Höhenflüge reichen die mechanischen Grundlagen des Teac TN-180BT nicht aus. Wohl aber für genüssliches Grooven, wenn Musik nicht komplett im Mittelpunkt steht, sondern einfach laut oder leise die Stimmung verschönert. Dabei ist es dank einer guten Bluetooth-Implementierung egal, ob du den Spieler mit deiner Anlage verkabelst oder ob du ihn wireless arbeiten lässt.
Hier geht’s zu den Angeboten des Teac TN-180BT:
Technische Daten | |
Antrieb | Riemen, halbautomatisch |
Tonabnehmer ab Werk | Audio-Technica AT-3600L |
Getestet mit: | Audio-Technica AT-3600L |
Tonarm | Alu/Kunststoff, 8", gerade |
Teller | Kunststoff |
Motor | DC |
33 ⅓ / 45 / 78 RPM | ja / ja / ja (elektronische Umschaltung) |
Anti-Skating einstellbar | – |
Höhenverstellbare Füße | – |
Integrierter Phono-Vorverstärker | Ja (abschaltbar) |
Preis | 199 Euro |
Alle von uns getesteten Plattenspieler findest du hier, in unserer Bestenliste: