Soundcore Boom 2 Plus im Test: Ein kraftvolles Upgrade

- Akku-Laufzeit
- bis zu 20 Std.
- Wasser- und Staubschutz
- IPX7
- Abmessungen (BxHxT)
- 442 x 151 x 228 mm
- Gewicht
- 3,8 kg
- Verfügbare Farben
- Schwarz, Blau, Grün
- Preis
- 199,99 Euro
Der Soundcore Motion Boom 2 Plus kann seinen Vorgänger mit einem deutlich schöneren Design und kräftigerem Klang übertrumpfen. Nur wenige Konkurrenten bieten so viel Leistung und Features für dein Geld.
- Hohe Maximallautstärke
- Lichtshow
- Wasserschutz
- Lange Akkulaufzeit
- Powerbank-Funktion
- Klang etwas flach
- Kein Staubschutz
Soundcore Boom 2 Plus, Motion X600, Boom 2 – beim Blick auf die Modellbezeichnungen von Soundcores Bluetooth-Lautsprechern verliert man schnell den Überblick. Zwar beweist der Hersteller kein Händchen für eingängige Namen, dafür aber bei preiswerten Lautsprechern, die der Konkurrenz die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Der Boom 2 Plus ist dabei der größte Lautsprecher aus dem Soundcore-Sortiment und tritt die Nachfolge vom Motion Boom Plus an. Ein lohnenswertes Upgrade?
Hier findest du den Soundcore Boom 2 Plus im Angebot:
Soundcore Boom 2 Plus vs. Motion Boom Plus: Power-Plus und Lichtshow
Der Motion Boom 2 Plus ist eine Weiterentwicklung des Motion Boom Plus und dementsprechend steht beim Generationswechsel eher Evolution statt Revolution auf dem Programm. Dennoch kann der Boom 2 Plus einige Verbesserungen vorweisen.
- Neues Design: Wir hatten das etwas langweilige Design des Vorgängers bereits in unserem Test kritisiert. Der neue Boom 2 Plus sieht deutlich moderner aus, ist aber klar als Ableger der Plus-Reihe zu erkennen.
- Verbesserter Bass: Der Frequenzgang des neuen Boom 2 Plus reicht bis 40 Hz runter und damit tiefer als beim Boom Plus.
- Deutliche Leistungssteigerung: Die Leistung des Boom 2 Plus erhöht sich auf 140 Watt (Boom Plus: 80 Watt).
- Höhere Maximallautstärke: Mit der höheren Leistung steigt auch die Maximallautstärke des Boom 2 Plus.
- Jetzt mit Lichtshow: Ein ganz neues Feature sind die Partylichter, die beim Boom 2 Plus in die Passiv-Radiatoren integriert sind.
Soundcore Boom 2 Plus im Test: Klang
Schon mit dem Vorgänger hat Soundcore bewiesen, dass sie in der Lage sind, mit den Lautsprechern etablierter Marken mitzuhalten. Und das soll etwas heißen, da der Boom 2 Plus im Revier von Kalibern wie dem JBL Xtreme 4 oder dem UltimateEars Epicboom wildert. Umso gespannter sind wir, ob der Boom 2 Plus die Lücke zur Konkurrenz noch weiter schließen kann.
Ohne Bass-Boost keine Party
Eine Sache hat sich schon mal nicht geändert: Wie schon beim Boom Plus und Motion X600 ist der Bass-Boost-Modus obligatorisch. Dieser sorgt beim Boom 2 Plus nicht nur für mehr Bass, sondern ruft auch die gesamte Leistung von 140 Watt ab. Ohne den Boost klingt der Lautsprecher seltsam dünn und kann sein Potenzial nicht entfalten.

Sobald dieser aber aktiviert ist, kann der Boom 2 Plus direkt überzeugen. Schon ab dem ersten Ton fällt auf, dass er ordentlich an Bass zugelegt hat. Bei Love from the Other Side von L’Impératrice kann er zeigen, was er auf dem Kasten hat. Der groovige Bassgitarren-Lauf, der das Fundament des Songs bildet, kommt fett und knackig aus dem Lautsprecher, zeigt aber auch, dass der Speaker keinen richtigen Tiefbass beherrscht. Die Bassperformance spielt sich eher im mittleren Bassbereich ab. Wir könnten ihn fast einen kleinen Blender nennen, würde er nicht so viel Spaß machen.
Zudem wird er richtig laut. Da hat die Konkurrenz das nachsehen. Bei hohen Pegeln treten dann leichte Verzerrungen auf und der Klang wird etwas unausgeglichen. Dieses „Problem“ teilen sich aber eigentlich alle Bluetooth-Lautsprecher. Der Bass ist im Vergleich zum Vorgänger pegelfester geworden und bleibt auch bei hohen Lautstärken noch sehr kräftig. Somit kommt er dem JBL Xtreme 4 mit Blick auf die Power gefährlich nahe.
Du willst nur das Beste vom Besten? Dann wirf doch mal einen Blick in unsere Bestenliste alle je getesteten Bluetooth-Lautsprechern:
Spaßige Abstimmung mit JBL-Flair
„Spaßig“: Das trifft die Abstimmung des Lautsprechers ziemlich genau. Er erinnert dabei relativ stark an JBL-Lautsprecher, wobei allerdings die Höhen nicht so akzentuiert sind wie beim JBL Xtreme 4. Hier sind dafür die Mitten etwas prägnanter. Das ist sicher kein Zufall, da diese Abstimmung, obwohl nicht gerade neutral, ziemlich angenehm für die meisten Hörer ist.
Im Vergleich zum Vorgänger sind die Höhen deutlich zurückhaltender geworden, was nicht an jeder Stelle einen Gewinn darstellt. Bei einem kleinen Genre-Ausflug in Richtung Metal, spielen wir Revenga von System of a Down. Der Song galoppiert normalerweise stramm vorwärts, getrieben von John Dolmayan der die Sticks auf das Ride-Becken peitschen lässt. Der Boom 2 Plus macht daraus eher einen zarten Klaps mit der Rute, denn die Höhen wirken etwas flach und können den Klang des Ride-Beckens nicht wirklich plastisch nachbilden.

Wir schalten einen Gang runter und beruhigen unseren Puls mit der gefühlvollen Soul-Nummer Get back to the Land von den Teskey Brothers. Die Stimme von Josh Teskey wird warm und dicht an den Hörer weitergegeben und begeistert mit Fülle und Detailreichtum. Das kräftige Bassfundament sorgt dabei für ein schön dichtes Klangbild, das unwesentlich schlechter klingt, als die teuren Lautsprecher der Konkurrenz.
Etwas künstlicher Klang trübt den tollen Gesamteindruck
Etwas mehr Räumlichkeit fehlt dem Boom 2 Plus noch, um mit den besten Bluetooth-Lautsprechern mithalten zu können, denn das Klangbild bleibt leider etwas flach und künstlich. Ein Bang & Olufsen Beolit 20 oder ein Bose SoundLink Max spielen deutlich natürlicher. Und wenn wir schon bei Wünschen sind: Der Lautsprecher könnte etwas breiter abstrahlen, denn der Stereo-Effekt funktioniert nur in einem schmalen Korridor.

In Summe können wir aber sagen, dass das Update sehr gelungen ist. Der Boom 2 Plus kann sich klar vor dem Vorgänger positionieren und bietet ein deutlich weniger höhenlastiges Klangbild, das mit einem hohen Spaßfaktor punkten kann. Ob die Verbesserungen ein Update auf den Nachfolger rechtfertigen, möchten wir aber anzweifeln. Solltest du jedoch über eine Neuanschaffung nachdenken, ist der Soundcore Boom 2 Plus eine tolle Option!
Design: Es geht in die richtige Richtung
Als wir damals den Soundcore Motion Boom Plus in unserem Testlabor hatten, waren wir optisch nicht sonderlich angetan. Das Design wirkte uninspiriert und 08/15, wenn auch im XXL-Format. Damals hatten wir ihn sogar mit einem Baustellenradio verglichen. Dabei hatte Soundcore mit dem Motion X600 gezeigt, dass sie Design eigentlich können. Der Soundcore Boom 2 Plus ist dabei ein Fingerzeig in die richtige Richtung.

Mehr Spaß dank Partylicht
Es erwartet dich zwar kein Aluminium, aber das Design wirkt viel stimmiger als zuvor. Dabei ist die DNA des Vorgängers klar zu erkennen, doch es scheint, als hätte Soundcore endlich eine Designsprache für die Boom-Reihe gefunden. Der Boom 2 Plus orientiert sich dabei sehr stark am Design des Boom 2. Wie beim Vorbild dominieren die bunten LEDs, die im Takt der Musik flackern. Die Lichter sitzen dabei unter den Passiv-Radiatoren. Durch das schräge Profil kommen sie sogar noch besser zur Geltung. Bei Bedarf lassen sie sich aber auch per Knopfdruck deaktivieren.
Solide Verarbeitung ohne Highlights
Das Gehäuse besteht aus einem relativ harten, aber nicht allzu dicken Kunststoff und wirkt etwas feiner verarbeitet als noch beim Vorgänger. Das Material ist ein guter Kompromiss zwischen Stabilität und Gewicht, wird aber keine Preise bei einem Schönheitswettbewerb gewinnen. Die Treiber werden von einem einfachen Blechgitter bedeckt, das mittlerweile nicht mehr durchsichtig ist. Die Verarbeitung und das Design sind ein deutlicher Fortschritt innerhalb der Serie.

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass der Preisvorteil der Soundcore-Lautsprecher scheinbar etwas dahinschmilzt. Die Preisentwicklung zeigt eindeutig nach oben: Der neue Boom 2 Plus 20 Euro teurer als der Boom Plus. Er ist immer noch günstig, aber mittlerweile findest du etwa den JBL Xtreme 3 für um die 200 Euro im Internet, der eine deutlich bessere Verarbeitung bietet.
In der Praxis: Drei Schritte vor, ein Schritt zurück
Schon beim bloßen Anblick fällt auf, dass der Boom 2 Plus deutlich massiver ist als der Vorgänger. Das schlägt sich auch im Gewicht nieder, denn er wiegt mit 3,8 Kilogramm mehr als der Motion Boom Plus (2,3 Kilogramm). Das ist eine auffällige Gewichtszunahme während eines Generationswechsels. Den Vorgänger hängt man sich so schon mal lieber über die Schulter für eine längere Fahrradfahrt.

Der Akku bleibt stark
Solltest du den Boom 2 Plus dennoch in den Park getragen haben, kannst du dich weiterhin über 20 Stunden Laufzeit freuen, trotz der deutlich höheren Leistung. Das erhöhte Gewicht geht also vermutlich auf Kosten größerer Akkus, da die Lautzeit trotz Beleuchtung und höherer Leistung gleich bleibt. Gleichzeitig dürfte die Laufzeit dadurch aber auch mehr schwanken, da Licht und Leistung einfach Saft kosten. Die Laufzeit liegt nur leicht unter dem Xtreme 4, der mit 24 Stunden Laufzeit antritt. Der Marshall Middleton liegt hingegen auf Augenhöhe.
Bei den Bluetooth-Codecs tritt Soundcore hingegen weiterhin auf der Stelle. LDAC und aptX suchst du hier vergeblich, und die Bluetooth-Version bleibt 5.3. Das ist aber auch ausreichend für den Lautsprecher und hat in unserem Test verlässlich und schnell funktioniert.

Sinnvolle Verbesserung beim Tragegriff
Das etwas erhöhte Gewicht lässt sich dank des Tragegriffs ziemlich gut bändigen. Der ist nämlich so groß, dass du ihn gar nicht verfehlen kannst. Du hast weiterhin die Möglichkeit, einen Tragegurt an dem Boom 2 Plus zu befestigen, um ihn über die Schulter zu tragen. Soundcore hat scheinbar zugehört, denn statt der Metallkarabiner, die der Hersteller beim Vorgänger verbaut hat, findest du jetzt Textilschlaufen am Gurt. Wir hatten in unserem Test des Motion Boom Plus noch kritisiert, dass die Metallkarabiner das Material zerkratzen.

Auf der Rückseite findest du eine Klappe, unter der sich ein 3,5-mm-Klinkenanschluss und ein USB-C-Anschluss befinden. Letzter funktioniert in beide Richtungen, sprich, du kannst ihn zum Laden deines Handys oder zum Laden des Lautsprechers benutzen.
Rückschritt beim Staubschutz
Etwas verwunderlich ist die Tatsache, dass der Boom 2 Plus scheinbar einen Rückschritt beim Staub- und Wasserschutz macht. Er ist zwar mit IPX7 gegen kurzweiliges Untertauchen geschützt und gehört zu den wasserdichten Bluetooth-Boxen – zum Staubschutz macht der Hersteller aber keine Angaben. Das war beim Vorgänger noch anders, da dieser eine IP67-Zertifizierung hat. Das qualifiziert den Lautsprecher leider überhaupt nicht für den Strand.

Bedienung des Soundcore Boom 2 Plus: Am Gerät und in der App
Das Bedienfeld auf der Oberseite des Boom 2 Plus hat Zuwachs bekommen: Bei dem neuen Lautsprecher findest du jetzt einen neuen Knopf zum An- und Ausschalten der Lichtshow. Ansonsten findest du ein beinahe identisches Bedienfeld. Nur die Anordnung der Knöpfe hat sich geändert. Du findest einen Power-Button, einen Bluetooth-Button, Tasten zur Wiedergabe-Steuerung, eine Taste für die Lichtshow, eine PartyCast-Taste und die Taste für den Bass-Boost.
Durch mehrmaliges Drücken der Play/Pause-Taste kannst du auch Songs skippen. Die Power-Taste dient ebenfalls als Indikator für den Ladestand. Um zwei Boom 2 Plus zu einem Stereo-Paar zu koppeln, musst du die Bluetooth-Taste bei beiden Lautsprechern für zwei Sekunden halten. Das ist etwas verwirrend, da du vielleicht zuerst an die PartyCast-Taste denken würdest.

Über diese Taste lassen sich nämlich bis zu 100 Soundcore-Lautsprecher synchronisieren, um Licht und Ton zu verbinden. Dabei ist aber tatsächlich nur Mono-Sound möglich. Wenn du echtes Stereo willst, musst du die Kopplung über die Bluetooth-Taste vornehmen.
Bedienung in der Soundcore-App
In der Soundcore-App findest du ein paar Extrafunktionen. Besonders gut finden wird den Equalizer, der eine ziemlich präzise Einstellung des Klanges erlaubt. Du hast sogar Zugriff auf einen Vollband-Equalizer, für den du dein Handy ins Querformat kippen musst. Mehr geht eigentlich nicht. Falls dir das zu fummelig ist, kannst du auch einfach ein voreingestelltes Preset wählen.
Die zweite große Funktion der App ist die Lichteinstellung. Hier kannst du dir verschiedene Beleuchtungsvarianten aussuchen, die bestimmen, wie die Beleuchtung auf die Musik reagiert. Zudem kannst du die Intensität und die Farbe der Beleuchtung aussuchen.
Fazit: Der Platzhirsch in seiner Preiskategorie
Der Soundcore Boom 2 Plus macht alles, was der Vorgänger konnte, noch besser. Mehr Leistung, gefälligere Klangabstimmung und ein deutlich schöneres Design machen ihn zu einer der besten Optionen in seiner Preisklasse. JBL muss sich mittlerweile warm anziehen, da der Boom 2 Plus den Lautsprechern der Xtreme-Reihe gefährlich nahekommt. Konkurrenz kommt allerdings aus dem eigenen Hause, da der Vorgänger sich mittlerweile zu Preisen von knapp über 100 Euro finden lässt.
Aktuelle Angebote
Der Boom 2 Plus ist nichts für dich? Wir haben zahlreiche WLAN-Lautsprecher im HIFI.DE Testlabor untersucht:
Technische Daten | |
Leistung | 140 W |
Frequenzbereich | 40-20.000 Hz |
Akku-Laufzeit | bis zu 20 Std. |
Ladedauer | 3 Std. |
Anschlüsse / Schnittstellen | Bluetooth 5.3, 3,5-mm-Klinkeneingang |
Mikrofon | Ja |
Stereo-Kopplung | Ja |
Wasser- und Staubschutz | IPX7 |
Trage-Vorrichtung | Ja |
Abmessungen (BxHxT) | 442 x 151 x 228 mm |
Gewicht | 3,8 kg |
Verfügbare Farben | Schwarz, Blau, Grün |
Preis | 199,99 Euro |