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Ultimate Ears Epicboom im Test: Klangtalent mit Outdoor-Ambitionen

Die Epicboom ist der neue Outdoor-Speaker der beliebten Marke Ultimate Ears. Wir haben getestet, ob die Box ihrem ambitionierten Preis gerecht wird.
Ultimate Ears Epicboom
Preis
379,99 Euro
Abmessungen (BxHxT)
162 x 241 x 119 mm
Gewicht
1.979 g
Akku-Laufzeit
17 h
Wassergeschützt
IP67
Verfügbare Farben
Weiss, Schwarz
In Kürze
Die Ultimate Ears bietet einen kräftigen Klang in einem toll verarbeiteten und wetterfesten Gehäuse. Der ausdauernde Akku sorgt zudem dafür, dass ihr nicht so schnell die Puste ausgeht. Im Vergleich zur Konkurrenz ist der Preis jedoch hoch angesetzt.
Vorteile
  • Kräftiger 360-Grad Sound
  • Hervorragende Verarbeitung
  • Eigenständiges Design
  • Wasserdicht
  • Gute Akkulaufzeit
Nachteile
  • Hoher Preis
  • Bass könnte kräftiger sein

Ultimate Ears hat über die Jahre eine treue Anhängerschaft um sich gescharrt. Evolution statt Revolution prägt bis heute die Modellpolitik – Und bislang hat sich der risikoscheue Ansatz für Ultimate Ears ausgezahlt. Mit der Ultimate Ears Epicboom bringt das Unternehmen nun einen Outdoor-tauglichen Bluetooth-Lautsprecher raus, der einen partytauglichen Klang bieten soll. Da das Unternehmen schon lange keinen neuen Lautsprecher herausgebracht hat, sind wir besonders gespannt. Kann die Epicboom in unserem Testlabor überzeugen? Hier erfährst du es!

Ein extrovertierter Auftritt

Lautsprecher von Ultimate Ears waren noch nie für Understatement bekannt. Die Bluetooth-Boxen der Firma hören auf Namen wie Wonderboom oder Ultraboom und treten mit bunten Farben und einem auffälligen Design an. Durch den selbstbewussten Auftritt erkennt man die Lautsprecher der Marke sofort. 2013 erblickte mit der UE Boom der erste Bluetooth-Lautsprecher der Logitech-Tochter das Licht der Welt. Bis heute ist die Boom (mittlerweile in der 3. Ausführung) auf dem Markt und ist der Verkaufsschlager, der den Erfolg von UE begründet hat.

UE Epicboom Lautstärkeregler
Ultimate Ears bleibt seinem bekannten Design treu

Doch wir schreiben das Jahr 2023, und die Welt hat sich weitergedreht. Der Trend geht zu großen Partyboxen, die auch ein sattes Bassfundament bieten. Und Bassfundamt war bisher nicht die große Stärke von UE Boxen.

Wie sich die Epicboom im Vergleich zu der Konkurrenz schlägt, siehst du in unserer Bestenliste: 

Weiter Sound aus allen Lagen – So klingt die Ultimate Ears Epicboom

Mit der Ultimate Ears Epicboom soll sich das nun ändern. Zwar sorgt der Einführungspreis von 379 Euro für kollektives Schlucken – dennoch hat der Outdoor-Lautsprecher einiges zu bieten. Und wer sich selbst als “Epicboom” bezeichnet, muss sich selbstverständlich an den eigenen Worten messen lassen. Um den Worten Taten folgen zu lassen, tritt der Lautsprecher mit zwei 45 mm Treibern und einem 120 mm Tieftöner an.

Und tatsächlich, den besagten “Boom” können wir der Box definitiv attestieren. Sie gehört definitiv zu den lautesten Bluetooth-Lautsprechern. Da kommt richtig was raus. Die Box spielt laut und eindringlich auf und bleibt auch bis ca. 80 % des Pegels verzerrungsfrei.

Und auch die Sorgen bezüglich der Tieftonperformance sind schnell zerstreut. Zwar kann sie nicht mit einer Bassgewalt à la JBL Xtreme 3 dienen, verfügt aber über einen präsenten und relativ präzisen Bass. Im direkten Vergleich ist uns der Bass der Extreme 3 oft fast schon zu viel gewesen. Bei elektronischer Musik würde man sich aber dennoch ein wenig mehr Dampf im Tieftonbereich wünschen. Bei lauten Pegeln gerät der Bass zunehmend in den Hintergrund.

UE Epicboom Vorderseite Rechts
Dank der drei separaten Treiber, bietet die Epicboom einen kräftigen Klang.

Die Box spielt im Hochtonbereich relativ sauber und unspektakulär, aber feinere Höhen fallen im Mittel-/Hochtonbereich gerne ein wenig ab. Die Becken wollen bei Justin Hurwitz´s Version des Jazz-Klassikers “Caravan”, aus dem Film Whiplash, nicht so richtig echt klingen. Bei besagtem (bekannterweise Drum-lastigem) Stück zeigt sich eine weitere, kleine Schwäche des Lautsprechers: Die Epicboom ist nicht die dynamischste Box, den wir je getestet haben. Bei dem Stück will der rhythmische Funke nicht so wirklich überspringen. Manchen Tracks kamen in unserem Test ein wenig kraftlos rüber. Um es in den Worten des Protagonisten von “Whiplash” auszudrücken: “Not quite my tempo!”

Relativ wohl, fühlt sich die Epicboom im Bereich der Mitten. Stimmen werden detailliert und mit angenehmer Eindringlichkeit an das Trommelfell weitergereicht. Das kann die Box bei “No Time to Die” von Billie Eilish eindrucksvoll beweisen. Dennoch wirkt das Klangbild manchmal ein wenig zu künstlich. Balance ist hier das Stichwort – Ebendiese vermissen wir manchmal. Grundsätzlich passt die Abstimmung aber gut zu einem Outdoor-Lautsprecher. Dennoch: Einem Lautsprecher in dieser Preisklasse würde ein wenig mehr Reife sicherlich gut zu Gesicht stehen.

Ultimate Ears Epicboom Rückseite
Die Epicboom bleibt, dank des relativ kleinen Gewichtes, portabel.

Doch schon der Name “Epicboom” lässt erahnen, dass es Ihr mit der Reife nicht ganz so wichtig ist. Die Box soll Spaß machen, und das tut sie! Der Bluetooth-Lautsprecher wurde dafür konzipiert, draußen Spaß zu machen und einen möglichst großen Sweetspot zu generieren. Und hier liegt auch die größte Stärke und der Grund, warum wir das Konzept der Box als gelungen ansehen: Der 360-Grad Sound.

In unserem Test fiel sehr schnell auf, dass die Epicboom aus vielen Positionen fast identisch klingt. Die Epicboom ist nicht sonderlich sensibel, was die Aufstellung angeht und versorgt euch überall mit einem ausgewogenen Klang. Besonders schön zu hören: Die Box schafft es in jeder Lage einen tollen, räumlichen Klang mit einer gewissen Weite zu erzeugen. Natürlich darf man konstruktionsbedingt keine Wunder erwarten, aber dennoch: Bei der Ultimate Ear Epicboom wird jeder gleichberechtigt mit gutem Klang versorgt. Und das macht am Ende des Tages das wahre Talent des Lautsprechers aus.

UE Epicboom: Für den Outdoor-Einsatz gemacht

UE hat die Epicboom besonders widerstandsfähig gemacht – Du musst dir in dieser Hinsicht wirklich keine Sorgen machen. Ein besonderes Highlight ist die IP67-Zertifizierung: Die Epicboom kann tatsächlich bis zu 30 Minuten in einem Meter tiefen Wasser überstehen. Das sieht man bei einem Bluetooth-Lautsprecher nicht alle Tage.

Wenn es auf dem Festival-Campingplatz etwas lauter sein muss, kommt vielleicht eine der Partyboxen, die wir getestet haben, eher infrage:

Aber der Lautsprecher ist nicht nur ein ausdauernder Schwimmer: 17 Stunden Musikwiedergabe (bei 45 % Lautstärke) sollen laut UE möglich sein. Das ist für einen Lautsprecher dieser Größenkategorie nicht sonderlich beeindruckend, sollte aber selbst für die größten Nachteulen ausreichen. Die Bluetooth-Reichweite der Box ist, laut Hersteller, bis zu 55 Meter. Das ist ein respektabler Wert und vor allem Outdoor essenziell.

Ultimate Ears USB C Kabel
Der Lieferumfang der Epicboom fällt ein wenig spärlich aus.

Dazu gibt es zusätzlich eine automatische Umgebungsanpassung, die den Klang der Box in Echtzeit an die Gegebenheiten anpassen kann. Diese hat in unserem Test sehr diskret gearbeitet und hat keinen wirklich spürbaren Unterschied gemacht. Zusätzlich verfügt die Box über einen Outdoor-Modus: Dabei wird der Pegel um 1 Dezibel angehoben. Wir fanden aber, dass die UE im Outdoor-Modus sehr hart und überspitzt klingt.

Über die UE-App kann die Epicboom übrigens mit anderen Lautsprechern der Marke im Partymodus verbunden werden.

Nice-to-have: Die Epicboom kann über die App eingeschaltet werden. Du kannst die Nachrichten oder euren Lieblingspodcast also morgens bequem vom Bett aus anschmeißen. Ein kleines Feature, das uns in der Praxis häufig positiv aufgefallen ist!

Bedienung der Ultimate Ear Epicboom

Die Bedienung gestaltet sich relativ selbsterklärend: Die Lautstärke wird über die gigantischen Plus-/ und Minustasten an der Front des Lautsprechers geregelt. Auf der Oberseite findest du 4 Knöpfe zum An-/ und Ausschalten der Box, dem Bluetooth-Pairing, zum Aktivieren des Outdoormodus und eine Taste für Play und Stopp. Optional kannst du die Epicboom auch einfach über die App steuern.

Ue Epicboom Hauptmenü
Auf der Hauptseite kannst du die Grundfunktionen der Box steuern.

Da es sich um einen reinen Bluetooth-Lautsprecher handelt, gestaltet sich die Kopplung denkbar einfach. Einfach den Pairing-Knopf kurz gedrückt halten und die Box verbindet sich im Handgerät mit unserem Handy. NFC-kompatible Android-Geräte können auch einfach an die Oberseite des Gerätes gehalten werden und verbinden sich automatisch. Apple Geräte können so leider nicht über NFC verbunden werden.

UE Epicboom Bedienfeld
Auf der Oberseite des Gehäuses findest du die wichtigsten Tasten. Haltet eure NFC-kompatiblen Android-Geräte and das NFC-Symbol, um euch direkt zu verbinden.

Während unseres Tests hat sich die Epicboom zügig und verlässlich per Bluetooth verbunden. Es gab aber 1, 2 Situationen, in denen die Box nicht in der App erkannt wurde. Das ließ sich aber durch einen Neustart der App beheben. Beim ersten Laden spielte der Lautsprecher übrigens ein lautes Störgeräusch ab. Das könnte aber auch nur ein Problem an unserem Testgerät sein und konnte nicht reproduziert werden.

Die App gestaltet sich zudem sehr übersichtlich und intuitiv. Du findest ein einfaches Interface mit 3 Reitern: Im Ersten kannst du die Grundfunktionen der Box steuern, im Zweiten kannst du weitere Bluetooth-Lautsprecher zum Partymodus verbinden und im dritten Reiter findest du den Equalizer, bzw. den Schalter für den Adaptiven Equalizer.

UE Epicboom Equalizer
Über die App kannst du den Klang des Lautsprechers anpassen. Alternativ passt sich der Adaptive EQ automatisch an die Umgebung an.

Hier findest du auch 4 voreingestellte Equalizer-Settings: Bassverstärkung, Spiel/Kino, Tiefenentspannung und Podcast/Gesang. Selbstverständlich gibt es auch einen “Signature”-Modus, den du nach eigenem Gusto anpassen kannst.

Design – Schick und Alltagstauglich

Bei dem Design der Epicboom macht Ultimate Ears keine Experimente. Der Hersteller setzt hier auf eine Materialmischung von Plastik, Gummi und einem Mesh-Gewebe. Das eben genannte Gewebe dominiert dabei die Optik und bedeckt etwa 80 Prozent des Gehäuses. Auf der Unterseite des Gehäuses setzt UE auf eine dicke Gummierung. Das wirkt wertig und wie auf einem Guss. Man hat das Gefühl, dass man auch grober mit dem Lautsprecher umgehen kann, ohne dass er zu Schaden kommt.

Die Optik wird von den altbekannten, übergroßen Plus- und Minustasten dominiert, die wir schon von anderen UE-Modellen kennen. Wir finden den Lautsprecher schick und würden ihn uns auch ins Wohnzimmer stellen.

Die Box ist etwa 24 cm hoch und 16 cm breit und kommt auf ein Gewicht von 1979 Gramm. Für unser Empfinden trifft die Epicboom damit genau den Sweetspot. Nicht zu schwer und auch nicht zu leicht. Man kann Sie auch länger im Rucksack transportieren, ohne einen Bandscheibenvorfall zu riskieren. An der Rückseite des Gehäuses verbaut UE eine kleine Trageschlaufe (ästhetisch gelöst: Die Schlaufe kann magnetisch am Gehäuse befestigt werden), die für zusätzliche Tragbarkeit und Befestigungsmöglichkeiten sorgt.

Von der Größe lässt sich der Lautsprecher etwa mit einer JBL Xtreme 3, einer Soundcore Motion Boom Plus oder einer Teufel Boomster vergleichen.

UE Epicboom Schlaufe
Die praktische Trageschlaufe kann durch einen Magneten an der Rückseite des Gehäuses befestigt werden

Die Zahl der Anschlüsse wird bei der Epicboom auf das absolute Minimum reduziert. Unter einer Gummiabdeckung findet sich nur ein einzelner USB-C-Anschluss (Endlich UE!) zum Laden des Lautsprechers. Wir waren aber enttäuscht, dass im Lieferumfang des Bluetooth-Lautsprechers kein Netzteil vorhanden ist. Es grenzt fast schon an Doppelmoral von Ultimate Ears, jahrelang nur Micro-USB zu verbauen und dann zu erwarten, dass die Kunden bereits USB-C-Netzteile zu Hause haben.

UE Epicboom Anschluss
Ultimate Ears verbaut endlich einen USB-C-Anschluss

Unser Testexemplar der Epicboom kam in der Farbe Weiß. Wir können uns vorstellen, dass das Mesh-Gewebe in dieser Farbe relativ anfällig für Schmutz ist, vor allem wenn du den Lautsprecher Outdoor benutzt. Alternativ kannst du dir die Box in “Charcoal Black” mit grünen Akzenten holen.

Testfazit zur Ultimate Ears Epicboom

Ultimate Ears hat endlich mal wieder ein neues Modell auf den Markt gebracht. Die Ultimate Ears Epicboom ist eine sinnvoll konstruierte und aufs Wesentliche reduzierte Box, die für viele Zwecke geeignet ist. Denn sie macht es einem auffällig leicht: Der Klang ist schön weit, die Aufstellung unkompliziert und die Bedienung geht spielend von der Hand. Dazu bekommst du eine Optik, die sich erfrischend von der Menge abhebt.

Was man dem Lautsprecher jedoch ankreiden kann, ist der ambitionierte Preis bei relativ einfacher Ausstattung. Die Outdoor-Tauglichkeit ist quasi unschlagbar, auch ansonsten ist die Ultimate Ears Epicboom praxisgerecht ausgestattet. Ob dir das bei einem Preis von 379 Euro reicht, musst du entscheiden. Eine JBL Xtreme 3 z.B. ist günstiger und klingt etwas fetter,  und bietet dafür eine deutlich umfangreichere Ausstattung, die eine Einbindung in das heimische Netzwerk ermöglicht. Bei korrekter Aufstellung bietet sie zudem einen feineren und reiferen Klang, der zudem etwas natürlicher ist.

Testergebnis Ultimate Ears Epicboom | HIFI.DE

Technische Daten
Preis 379,99 Euro
Abmessungen (BxHxT) 162 x 241 x 119 mm
Gewicht 1.979 g
Akku-Laufzeit 17 h
Wassergeschützt IP67
Verfügbare Farben Weiss, Schwarz
Anschlüsse / Schnittstellen USB-C
Mikrofon Nein
Multiroom-fähig Nein
Trage-Vorrichtung Ja

Wie sich die Epicboom im Vergleich zu der Konkurrenz schlägt, siehst du in unserer Bestenliste: 

 

 

 

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