Apple HomeKit 2 und Matter: Alles, was du wissen musst
Apples HomeKit ist ein funktional durchaus ausgereiftes Smart-Home-System, dem allerdings lange eine gewisse Exklusivität nachgesagt werden konnte. Nur wenige Hersteller wie Eve Systems oder meross bekannten sich vollständig zur Apple-Lösung.
Wenn du in deinem Zuhause mit iPhone, iPad, HomePod und Co. ausgestattet bist, kannst du seit einiger Zeit auf ein größeres Gerätespektrum zugreifen. Apple gehört zu den prominentesten Unterstützern des herstellerübergreifenden Smart-Home-Standards Matter.
Zusätzlich hat Apple im März 2023 mit der Veröffentlichung von iOS 16.4 seine HomeKit-Architektur umfangreich renoviert. Der Wechsel auf HomeKit 2 ändert zwar vordergründig wenig an der Bedienbarkeit von Apple Home, hinter den Kulissen sorgt es aber für eine höhere Kompatibilität und verbessert die Performance deines Apple-Zuhauses.
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So wechselst du auf HomeKit 2
Der Wechsel von der alten auf die neue Home-Archtitektur ist schnell erledigt. Beachte allerdings, dass alle verbundenen iPhones und iPads mindestens auf iOS bzw. iPadOS 16.4 aktualisiert sein müssen. Ältere Geräte, die das Update nicht mehr erhalten, lassen sich nach dem Wechsel nicht mehr für die Steuerung des Apple-Home-Systems verwenden.
Wenn du bereit bist, führst du die Aktualisierung in der Home-App durch. Öffne diese auf deinem iPhone, iPad oder Mac. Klicke hier auf „Mehr“, wähle „Einstellungen des Zuhauses“ aus und tippe auf „Softwareupdates“. Hast du den Wechsel auf die neue Home-Architektur bisher nicht durchgeführt, wirst du nun von einem Assistenten durch den Upgrade-Vorgang geführt. Deine Einstellungen und verbundenen Smart-Home-Geräte bleiben dabei erhalten.
Apple HomeKit und Matter: Keine Berührungsängste
Mit dem Wechsel auf die neue Home-Architektur wird dein Apple-Smart-Home auch fit für Geräte, die auf Matter bzw. den Funkstandard Thread setzen.
Die gute Nachricht: Kennst du dich bereits mit HomeKit aus, ist die Einrichtung von Matter-Geräten mit iPhone und Co. für dich ein Klacks. Wie bei HomeKit erfolgt die Einbindung nämlich recht komfortabel durch Scannen eines QR-Codes. Einige Geräte bieten alternativ dazu die Einrichtung per Annäherung oder auch durch die manuelle Eingabe eines Codes an.
Nach der Verbindung tauchen die Matter-Geräte automatisch in deinem Apple-Home-System auf. Sie werden außerdem über Apples Schlüsselbund-System automatisch mit allen anderen Apple-Geräten synchronisiert, auf denen du mit der gleichen Apple-ID angemeldet bist.
Du kannst die so verbundenen Matter-Geräte nun uneingeschränkt bedienen oder in deine Szenen und Automationen einbinden. Auch die Installation von Firmware-Update für Matter-Geräte erfolgt über die Home-App. Du kannst dir also theoretisch die Installation von Hersteller-Apps sparen.
Je nach Gerät kann es sich aber dennoch lohnen, die Hersteller-Apps zu nutzen, da sie zum Teil erweiterte Funktionen erlauben. Praktischerweise werden die Einstellungen zwischen dem Apple-Home- und dem Drittanbieter-System sauber synchronisiert, sodass du dir keine Sorgen um fehlerhafte Konfigurationen machen musst.
Matter-Vorteile mit Apple HomeKit kombinieren
Die Einrichtung von Matter-kompatiblen Geräten in Apple HomeKit funktioniert bereits mit einem iPhone problemlos. Um alle Vorteile der beiden Systeme zu nutzen, solltest du aber idealerweise einen HomePod oder einen aktuellen Apple TV 4K im Einsatz haben.
Beide Apple-Geräte fungieren zusätzlich zu ihren Kernfunktionen als Thread Border Router. Damit kannst du dann auch Thread-basierte Geräte wie kleine Sensoren in dein Netzwerk einbinden. In unserem großen Artikel zum Thema Thread im Smart Home erfährst du mehr darüber.
In Kombination mit einer solchen Zentrale kannst du auch einen anderen großen Vorteil des Matter-Systems nutzen: Die Multi-Admin-Funktion. Damit kannst du deine Matter-Geräte neben HomeKit auch parallel und funktionsidentisch an andere Matter-kompatible Systeme anmelden. Nutzt du beispielsweise neben Apple- auch Samsung-Geräte, könntest du deine Matter-Hardware mit Samsung SmartThings koppeln und steuern.
Dazu musst du lediglich den Kopplungsmodus aktivieren. Öffne dazu in der Home-App die Einstellungen des jeweiligen Matter-Geräts und tippe auf “Kopplungsmodus aktivieren“. Das Apple-System zeigt dir nun einen Zahlencode an, mit dem du das Gerät in einem zweiten Matter-Ökosystem anbinden kannst.
Das funktioniert natürlich auch umgekehrt. Google, Amazon, Samsung und Co. bieten über ihre Smart-Home-Apps ebenfalls die Möglichkeit, eingerichtete Matter-Produkte in den Kopplungsmodus zu versetzen. Dabei zeigen sie entweder ebenfalls einen Zahlen- oder einen QR-Code an. Diese kannst du dann nutzen, um die Geräte in dein Apple-Home-System einzubinden.
HomeKit 2 und Matter: Fazit
Der Wechsel auf die neue Home-Architektur und die umfangreiche Unterstützung von Matter und Thread zeigen, dass Apple den Smart-Home-Bereich nach wie vor Ernst nimmt. Für dich als potenzielle Käufer:in hat vor allem die Öffnung in Richtung Matter praktisch nur Vorteile.
Nicht nur kannst du dadurch vor allem in Zukunft deutlich mehr Geräte in HomeKit einbinden, auch wird bislang Apple-exklusive Hardware durch ein Matter-Update deutlich flexibler für die Nutzung mit anderen Herstellern. Ein Beispiel dafür liefert Eve, dessen Produkte nach Jahren der Apple-Exklusivität allmählich Matter-tauglich werden.
Wie wichtig Apple die Unterstützung der neuen Smart-Home-Standards ist, zeigte zudem die Einführung des iPhone 15 im Herbst 2023. Dessen Pro-Modell ist das erste Smartphone, dass neben Bluetooth auch den Matter-Funkstandard Thread unterstürtzt. Zwar ist noch nicht ganz klar, was Apple mit dieser Funktion im Detail vorhat, dennoch zeigt es, dass Thread und Matter für Apple weiterhin eine wichtige Rolle spielen. AVM Smart Home hingegen hält sich bei der Unterstützung von Matter weiterhin zurück.