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Samsung Relumino: Besseres Fernsehen für Sehbehinderte

Besonders für ältere Menschen wird Barrierefreiheit immer wichtiger. Samsung hat neue Lösungen für seh- und hörbehinderte Menschen in TV-Geräten.
RELUMINO MODE Samsung

Die meisten Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen nutzen tatsächlich das Fernsehen als bevorzugten Weg zur Information und Unterhaltung. Für diese Menschen will Samsung in seinem neuen TV-Line-up etwas tun. Mit dem speziellen Bildmodus „Relumino“ machen 2023er QLED-TVs von Samsung Fernsehen für Sehbehinderte besser sichtbar. Denn tatsächlich sind die wenigsten von ihnen völlig blind. Die meisten „Blinden“ verfügen über eine gewisse Sehfähigkeit, auch wenn diese stark eingeschränkt ist. 

Samsung Relumino: besser fernsehen trotz eingeschränktem Sehvermögen

Eine geringe Sehschärfe, bei der keine Brille hilft, macht Fernsehen enorm schwierig. Beliebt und hilfreich ist daher die Audiodeskription, eine besondere Tonspur, bei der in den Dialogpausen Personen, Mimik und räumliche Umgebung beschrieben werden. Das kann praktisch jeder Fernseher.

Samsung beschreitet darüber hinaus einen neuen Weg, um das Fernsehen für sehbehinderte Menschen zu erleichtern. Neue 4K- und 8K-QLED-Modelle bearbeiten hierfür die TV-Bilder mit verstärkten, hervorgehobenen Konturen und einer besonders plakativen Bilddarstellung. Das Resultat erinnert an Comic-Zeichnungen oder Pop-Art-Zeichentrick. In den Bildeinstellungen soll es einfach als zusätzlichen Betrachtungsmodus „Relumino“ geben, um die Funktion zu aktivieren.

Vergleich mit und ohne Relumino So soll der Relumino-Modus Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen zu besserem Fernsehen verhelfen: links das reguläre Bild, rechts mit Relumino aufbereitet.

Auf der CES 2023 wurde das System der Öffentlichkeit präsentiert. Wir hatten auf Einladung von Samsung die Möglichkeit, uns mithilfe von einer Art Unschärfe-Brille selbst ein Bild von der Effektivität zu machen. Mit dem trüben Brillenglas vor Augen konnte man im normalen TV-Bild nur grobe Schemen sehen. Mit Relumino ließen sich dagegen Menschen und Gegenstände eindeutig besser unterscheiden. Wie gut das im Einzelfall tatsächlich funktioniert, wird sehr von der Art der visuellen Einschränkung abhängen. Der Unterschied zum einfachen TV-Bild war in der Vorführung dennoch beeindruckend.

Der Name Relumino ist übrigens lateinisch angelehnt und bedeutet so viel wie „ich erleuchte wieder“.

Ab den neuen Q80C-Modellen, die auf den Samsung Q80B folgen, hat Samsung die Relumino-Funktion angekündigt. Die besten Resultate dürften freilich die Top-Modelle S90C und S95C mit QD-OLED bringen.

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Relumino-Brillen von Samsung

Die Idee von Relumino ist schon etwas älter. Samsung-Ingenieure forschten seit 2016 an einer elektronischen, leicht zu bedienenden Sehhilfe. Mit den technischen Möglichkeiten von Smartphones kam die Entwicklung der Relumino-Brille zustande. Diese greift auf eine Smartphone-Kamera und eine spezielle App zu. Die Relumino-Brille soll auch über verschiedene Einstellungen verfügen, etwa Blickwinkel-Anpassung oder Texte grafisch aufbereiten.

Relumino Brille für Sehbehinderte Auf der CES 2023 präsentierte Samsung die neuen Prototypen der Relumino-Brille.

Bessere Fernseh-Bilder für Sehbehinderte

Rund eine halbe Million Menschen leben in Deutschland Studien zufolge mit einer Sehbehinderung. Zum Beispiel aufgrund einer Makuladegeneration oder eines Glaukoms (Patienten mit dem gut operativ zu behandelnden „Grauen Star“ sind hierbei noch nicht mitgerechnet). Für sie kann der Relumino-Modus einen wichtigen Beitrag zu Barrierefreiheit und Teilhabe leisten. Die TV-Bilder bekommen mit Relumino klarere Konturen und höheren Kontrast, als die Natur es vorgibt.
Sollte die Relumino-Brille einmal in die Serienproduktion gehen, wäre das ein weiterer Forstschritt für Menschen mit geringer Sehfähigkeit.

Untertitel für Hörgeschädigte besser eingebettet

Fernsehen ist aber nicht nur „sehen“, sondern auch „hören“. Für Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen sind die klassischen Untertitel ein Segen. Neben der Relumino-Funktion haben die Samsung-Entwickler auch das Einblenden von Untertiteln verbessert.

So sollen Samsung-Fernseher automatisch erkennen, wenn bereits eine Schrift-Information am unteren Bildrand vorhanden ist. Zum Beispiel bei Eilmeldungen und News-Sendern. In diesem Fall sollen die Untertitel automatisch in einen textfreien Bildbereich verschoben werden.

Fazit: mit neuer Technik bessere Chancen?

Die Ansätze von Herstellern wie Samsung, für Seh- oder Hörgeschädigte bessere Nutzung von TV und Streaming zu ermöglichen, sind durchaus lobenswert. Doch am Ende sind auch Hürden bei der TV-Bedienung zu überwinden: Gerade für Sehbehinderte sind TV-Steuerungen, die fast ausschließlich auf Bildschirm-Menüs setzen, unnötig schwierig zu bedienen. Gut tastbare Knöpfe auf einer ergonomischen Fernbedienung (auch für die Einstellungen!) oder eine wirklich gut und zuverlässige Sprachsteuerung sind ebenfalls wichtig.

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