Startseite Lautsprecher Aktiv Lautsprecher JBL 4329P im Test: WLAN-Lautsprecher im Monitor-Gewand

JBL 4329P im Test: WLAN-Lautsprecher im Monitor-Gewand

Die JBL 4329P kombiniert Studiotechnik mit modernem Streaming. Kann das Konzept der aktiven Studiobox überzeugen?
HIFI.DE Test | JBL 4329P
Leistung
2x 50 Watt + 2x 250 Watt
Eingänge
USB-B, opt. Digital, Cinch+XLR (TRS-Kombi), 3,5-mm-Klinkenbuchse
HDMI ARC / eARC
– / –
Quellen kabellos
WLAN, Bluetooth 5.3
Streaming
AirPlay 2, Chromecast, Roon
Abmessungen (BxHxT)
320 x 516 x 322 mm
Gewicht
15,7 kg (Hauptbox), 15.6 kg
Paarpreis
3.999 Euro
In Kürze
Die JBL 4329P bietet einen dynamischen und detailreichen Klang, dessen Räumlichkeit einfach nur beeindruckend ist. In Kombination mit der umfangreichen Streaming-Ausstattung ergibt sie eine beinahe perfekte All-in-One-Lösung.
Vorteile
  • Beeindruckender Klang, sehr gute Räumlichkeit
  • Viele Anschlüsse
  • Stabiles Streaming
  • Bluetooth-Fernbedienung funktioniert auch aus dem Nebenraum
Nachteile
  • Kein HDMI-Eingang
  • Bedienfeld an der Hauptbox könnte stabiler sein

Eine aktives HiFi-System im Retro-Look, optisch und klanglich angelehnt an Studio-Lautsprecher, mit modernen Streaming-Features und reichlich Leistung ausgestattet. Was kann da schiefgehen? Ob die JBL 4229P die hohen Erwartungen erfüllt, klären wir im Test.

Das Prinzip ist nicht neu: Die 4229P ist an sich nichts weiter als eine größere Ausgabe der bereits getesteten JBL 4305P.  Klangpräzision soll auch hier auf zeitgemäßes Multimedia-Talent treffen, nur eben mit der doppelten Leistung; satte 300 Watt pro Kanal stehen hier zur Verfügung, die kleineren 4305-er müssen pro Seite mit 150 Watt auskommen.

JBL 4329P Test | Front
Die JBL 4329P sind optisch definitiv ein Statement.

JBL 4329P im Überblick – Eine Studiobox für’s Wohnzimmer

Von der optischen Aufmachung erinnern die JBL-Lautsprecher an eine professionelle PA-Anlage. Ein Look, der dir liegen muss, aber halt auch klangliche Vorteile mit sich bringt. Hier scheint die Funktionalität eindeutig im Vordergrund zu stehen. Andere Aktivlautsprecher lassen sich sicherlich einfacher ins Wohnzimmer integrieren. An den vielen Features der JBL 4329P ändert das jedoch nichts: Theoretisch reicht ein Stromkabel pro Box aus. Mehr Kabel brauchst du nicht – zumindest, wenn du deine Musik sowieso streamst.

Natürlich kannst du aber auch die analogen und digitalen Schnittstellen auf der Rückseite verwenden. Hier stehen dir zwei Kombi-Buchsen für XLR und große Klinke, sowie USB-B, Toslink und eine kleine Klinke zur Verfügung. Ein Subwoofer findet ebenfalls Platz, sollte dir die Bass-Power der Boxen nicht ausreichen.

JBL 4329P Test | Front Lackierung
Unter der Abdeckung ist die JBL 4329P ebenfalls in Blau gehalten.

Für JBL-Fans wird hier aber einiges geboten. Der Hornhochtöner in Kombination mit Pappmembran-Bass zeigt eindeutig, dass wir es mit einer authentischen JBL-Box zu tun haben. Solltest du dich dazu entscheiden, die 4329P ohne Membranabdeckung zu betreiben, wirst du mit einer auffälligen, blau-lackierten Schallwand belohnt. Schönes Detail: Die Membranabdeckung ist bei unserem Testexemplar in exakt derselben Farbe wie die Schallwand.

Ansonsten ist die Verarbeitung der JBL-Box grundsätzlich sauber. Das Gehäuse ist mit einem Echtholzfurnier eingerahmt und wirkt sehr stabil. Generell fällt die JBL mit ihrem halben Meter Höhe größer aus als gängige Regallautsprecher. Die 4305P wird in zwei Varianten angeboten. Du kannst dich zwischen einer schwarzen und einer Nussbaum-Variante entscheiden. Letztere kommt mit einer dunkelblauen Stoffabdeckung, die sich sehr schön vom dunklen Holz absetzt.

Das Design der JBL 4329P trifft nicht deinen Geschmack? Hier findest du alle bisher von uns getesteten Aktivlautsprecher:

Agiler Spaßmacher: JBL 4329P im Hörtest

Strom an, LAN-Strippe in die Box und Roon gestartet: Zum Anfang kredenzt uns die JBL 4329P energische Basspegel mit Hedegaards Ratchets. Hier treiben die Pappmembranen ordentlich Luft in deine Richtung, lassen den Schall aber dennoch nie von der Leine. Das macht auch bei hohen Lautstärken viel Spaß. Partypegel erreicht der Lautsprecher übrigens mit Leichtigkeit – und ohne nennenswerte Verzerrungen.

JBL 4329P schräg einzeln von rechts
Auch außerhalb des Nahfelds eines Studios können die JBL 4329P tolle Klangbühnen entfalten.

Erstaunlicherweise kommt der Hochtöner uns gerade in feinen Oberstimmen und der ein- oder anderen Klangspitze noch eine Spur sanfter vor als jener der KEF LS50 Wireless II. Das kannst du etwa bei Everything Matters von Aurora bemerken. Die LS50 kommt dafür weiter unten etwas harmonischer daher. Während unseres ausführlichen Hörtests ist uns nämlich bei verschiedenen Stücken immer wieder eine Ungereimtheit aufgefallen.

Nicht der sauberste Übergang

Irgendwo im Bereich der Übergangsfrequenz vom Hoch- zum Tiefmitteltöner scheint die JBL 4329P mehr kämpfen zu müssen als an anderen Stellen. Hier verschluckt die Box leider das ein oder andere Detail. Das ist schade, liegen in diesem Übergangsbereich doch besonders viele – und wichtige Informationen. So konnte uns der gezupfte Kontrabass von Dominique Fils-Aimés Birds nicht so sehr abholen, wie wir es von vergleichbaren Lautsprechern gewohnt sind. Das lag definitiv nicht an der fehlenden Bass-Performance, sondern daran, dass die Saiten nicht so schön scharrten und der hölzerne Resonanzkörper des Basses im Hintergrund verschwand.

JBL 4329P Paar frontal mit und ohne Abdeckung
Die JBL 4329P kombiniert präzise Höhen mit punchigem Bass – ohne je zu nerven.

Von dieser einen Schwäche ein mal abgesehen, begeisterte uns die JBL 4329P in jeder Hinsicht. Die hier aufgespannte Abbildung ließ uns mit unseren Lieblings-Musiker:innen auf Tuchfühlung gehen. Beim nächsten Track schien der Chor direkt aus der Wand hinter den Lautsprechern zu kommen, während Mercedes Sosa groß und erhaben vor ihm stehend die Misa Criolla zum Besten gab. Tiefenstaffelung ist also kein Fremdwort für JBL.

Am Ende unseres Hörtests bleibt die JBL 4329P ein schön ausgewogen klingender Aktivlautsprecher, der sowohl bei Klassik, als auch bei bösem Punk Laune macht. Wenn du noch mehr Wert auf feine Details legst – oder einfach wissen möchtest, wie der JBL-Lautsprecher im Vergleich mit Mitbewerbern abschneidet, findest du die Antwort in unserer Bestenliste:

Technischer Aufbau und Praxis: Das kann die 4329P

Beim Blick aufs Datenblatt bestätigt sich der Eindruck, dass die JBL 4329P eine größere Version der JBL 4305P ist. Beide setzten auf Tieftöner mit Zelulosefaser-Membran, die mit konzentrischen Versteifungsrippen versehen sind. Dieser misst bei der 4329P aber 200 mm statt 130 mm, wie bei der 4305P. Beide teilen sich aber den 25 mm Druckkammertreiber, der auf einen rechteckigen Trichter spielt. Mit diesen Hornhochtönern erreicht JBL seit jeher gewaltige Wirkungsgrade.

JBL 4329P Test | Hochtöner
Epizentrum: im Zentrum des Hornhochtöners verbirgt sich eine 25-mm-Kalotte, die für einen fantastische, räumliche Abbildung sorgt.

Deshalb entfallen auch nur 100 der 600 Watt Systemleistung auf die Hochtöner der JBL. Die restlichen 500 Watt sorgen für ordentlich Vortrieb beim Tiefmitteltöner. An der Unterseite des Gehäuses verbaut JBL zudem zwei, im Gehäuseinneren gebogene Reflexrohre.

Class-D-Endstufen und DSP-Weiche

JBL setzt bei der 4329P auf einen digitalen Signalprozessor, um die Frequenzbereiche zu trennen und kleinere Korrekturen am Frequenzgang vorzunehmen. So hilft das DSP dabei, den Tiefbass bei Bedarf abzusenken. Dazu gibt es einen kleinen Schalter an der Rückseite des Gehäuses. So kann etwa Dröhnen bei einem wandnahen Betrieb minimiert werden. In der Praxis konnten wir mit dem Schalter einen hörbaren Effekt erzielen. Zudem filtert er die Boxen automatisch unterhalb von 80 Hertz, sobald du einen Subwoofer anschließt. Das sorgt dafür, dass die 4329P in Kombination mit einem Subwoofer deutlich pegelfester aufspielen.

JBL 4329P Test | Tieftöner
Der große Tieftöner, liefert eine beachtliche Performance ab.

Beide Monitore werden jeweils mit einem 300 Watt starken Class-D-Verstärker angetrieben, weshalb du beide Boxen mit den mitgelieferten Netzkabeln an den Strom anschließen musst. Dabei kannst du aber frei zuweisen, welcher der linke bzw. rechte Lautsprecher ist. Die Anschlüsse befinden sich aber hauptsächlich an der Master-Box. Verbinden kannst du die beiden Lautsprecher entweder über das mitgelieferte CAT5-Kabel, oder wireless. Die Auflösung ist dabei über das Kabel höher.

Beim Blick auf die Rückseite der Master-Box fallen sofort die symmetrischen TRS-Kombibuchsen ins Auge. Ein Must-have für Studiomonitore und ein klarerer Indikator für den funktionellen Ansatz der 4329P. In die TRS-Kombibuchsen passen neben XLR-Kabeln auch noch 6,3-mm-Klinkenstecker. Für deinen Plattenspieler mit Vorverstärker brauchst du jedoch einen speziellen Adapter von Cinch auf TRS. Alternativ kannst du einfach eine 3,5-mm-Miniklinke anschließen.

JBL 4329P Test | Anschlüsse
Bis auf einen HDMI-Port bietet die JBL 4329P alle nötigen Anschlussmöglichkeiten.

Leichter Fokus auf digitale Inputs

Die dicken XLR-Anschlüsse mögen zwar direkt ins Auge fallen, beim zweiten Blick fällt aber auf, dass der Trend bei der JBL 4329P eindeutig in Richtung digital geht. Hier fährt JBL alle Geschütze auf. Neben Apple AirPlay 2, Google Chromecast, DLNA und Bluetooth 5.3 mit aptX adaptive, finden sich auch ein physischer USB-B- und ein Toslink-Anschluss. Die beiden Letzteren unterstützen dabei PCM-Dateien bis zu 192 KHz.

Für eine stabilere Netzwerkverbindung gibt es zudem einen Ethernet-Port. Für diesen Zweck liegt auch ein sechs Meter langes CAT5-Kabel bei. Die JBL 4329P haben zudem ein Talent für Musik-Streamingdienste. Du kannst die Lautsprecher spielend einfach über die Connect-Funktionen von Spotify und Tidal steuern. Und zu guter Letzt ist sie sogar Roon-ready.

JBL 4329P Test | Zubehör
JBL legt der 4329P alle nötigen Kabel bei. Über die Fernbedienung kannst du alle wichtigen Funktionen steuern.

In unserem Test lief die Bedienung dabei sehr flott von der Hand und wir hatten keinerlei Probleme Musik über Roon abzuspielen. Testweise haben wir auch Musik über Bluetooth abgespielt. Das geht natürlich technologiebedingt auf die Qualität, aber die Kopplung funktionierte jedoch auf Anhieb und ohne Aussetzer. Falls sich also jemand deiner Freunde schnell mit der JBL 4329P verbinden möchte, ist das kein Problem.

Einschränkungen am Fernseher

Da die JBL 4329P von ihrer Konstruktion der JBL 4305P fast identisch ist, haben wir uns wenig Hoffnung gemacht und unsere Sorge hat sich bestätigt. Auch die 4329P verzichtet auf eine HDMI ARC Schnittstelle. Das ist bei der großen Box umso ärgerlicher, da sie sich aufgrund ihrer Größe und Basspower auch sehr für den Betrieb am Fernseher eignen würden. Hier lässt JBL einfach unnötigerweise Punkte liegen.

JBL 4329P Test | Bedienfeld
Das Bedienfeld ist rein optisch sehr diskret ins Erscheinungsbild integriert. Die Knöpfe könnten qualitativ etwas besser sein, tun aber ihren Dienst.

Natürlich kannst du die Lautsprecher auch über den optischen Eingang mit deinem Fernseher verbinden, dafür musst du aber auf einige Komfort-Features verzichten. Denn so schaltet sich die JBL’s nicht automatisch mit dem Fernseher an und die Lautstärkeregelung zwischen Fernseher und Lautsprecher ist nicht synchronisiert. Sehr schade, da die JBL 4329P eigentlich ansonsten alles richtig machen.

Das einzige andere Manko sehen wir bei den Drehreglern an der Front und der Fernbedienung. Hier dominiert leider einfaches Plastik. Beim hohen Preis der 4329P hätten wir uns etwas mehr Liebe zum Detail gewünscht.

Unser Fazit zur JBL 4329P

Größer ist manchmal einfach besser. Die JBL 4329P ist am Ende des Tages eine aufgebohrte Version der JBL 4305P. Und das Resultat ist eine beinahe perfekte All-in-one-Lösung, die ganz oben bei den Aktivlautsprechern mitspielt. Eine derartig faszinierende räumliche Darstellung hört man selbst bei teuren Standlautsprechern nicht alle Tage. Das integrierte Streaming macht die Bedienung zudem spielend einfach. Kannst du auf HDMI-ARC verzichten – und sagt dir das Retro-Studio-Design zu, wirst du lange Spaß mit der JBL 4329P haben.

JBL 4329P Test | Testsiegel

Technische Daten
Bauart 2-Wege Bassreflex
Leistung 2x 50 Watt + 2x 250 Watt
Eingänge USB-B, opt. Digital, Cinch+XLR (TRS-Kombi), 3,5-mm-Klinkenbuchse
HDMI ARC / eARC – / –
Quellen kabellos WLAN, Bluetooth 5.3
Ausgänge 1x Sub Out (mono, mit Bassmanagement)
Streaming AirPlay 2, Chromecast, Roon
Sprachassistenten
HiRes-Wiedergabe max. 192 kHz / 24 Bit
HiRes-Quellen max. 192 kHz / 24 Bit
Bedienung Bluetooth-Fernbedienung, Bedienfeld an Masterbox
Verbindung Master/Slave Wireless oder CAT5-Kabel, 6m liegen bei
Abmessungen (BxHxT) 320 x 516 x 322 mm
Gewicht 15,7 kg (Hauptbox), 15.6 kg
Verfügbare Farben Echtholzfurnier: Walnuss, Hellgrau oder Schwarz
Paarpreis 3.999 Euro

Du hast bereits einen Verstärker und suchst nur nach den passenden Lautsprechern? Dann schau doch mal in unsere Regallautsprecher-Bestenliste:

zur Startseite Beitrag kommentieren
Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit * oder gekennzeichnete. Mehr Infos.