Dual DT 210-1 USB im Test: Der Vollautomat fürs kleine Budget

- Antrieb
- Riemen, vollautomatisch
- Tonabnehmer ab Werk
- Audio-Technica 3600L
- Motor
- DC
- 33 ⅓ / 45 / 78 RPM
- ja / ja / – (elektronische Umschaltung)
- Anti-Skating einstellbar
- nein
- Integrierter Phono-Vorverstärker
- ja, schaltbar
- Preis
- 120 Euro
Für das knappe Budget funktioniert der kleinste Dual-Vollautomat beeindruckend gut: Er klingt anständig, ist auch von Ungeübten gut bedienbar und findet in jedem Schrank Platz.
- Grooviger Sound
- USB-Ausgang
- Sauber arbeitende Vollautomatik
- Neigt bei nicht perfekten Platten zum Springen
- Wenig Tiefbass
- Tonabnehmer nicht tauschbar
Nur knapp über 100 Euro kostet der Dual DT 210-1 USB. Das ist für einen vollautomatischen Spieler mit USB-Ausgang schon eine Ansage. Zumal der Dual dem beliebten, aber teureren Audio-Technica AT-LP60XBT schon sehr ähnlich sieht. Ob es Unterschiede in HiFi-relevanten Details gibt, und was der Dual klanglich draufhat, das soll unser Test zeigen.

Der Dual DT 210-1 USB im Hörtest: Mehr HiFi als erwartet
Als Plattenspieler für knappe 200 Euro läuft das Dual-Laufwerk ordentlich ruhig. Weder nennenswerte Motorvibrationen noch Brummstörungen trüben die Stille in der Einlaufrille – natürlich nur, sofern das Vinyl nicht eigene Störgeräusche beiträgt. Klanglich erinnert der Dual stark an den Audio-Technica AT-LP60XBT, der beim Hörtest zum direkten Vergleich bereitstand. Was angesichts der Ähnlichkeit von Laufwerk, Tonarm und Tonabnehmer auch nicht überrascht. Wirklich identisch klingen die beiden Spieler trotzdem nicht. Der Audio-Technica erspielt sich mit einer präsentieren, klareren Wiedergabe einen leichten Vorteil, aber der Unterschied ist nicht drastisch.
Den Dual DT 210-1 USB findest du immer irgendwo günstig, aktuell etwa hier:
Die höhere Auflagekraft beim Dual (4,3 gegenüber 3,6 Gramm) trägt sicher zu seinem etwa matteren Klang bei, bringt im Gegenzug aber keine bessere Abtastfähigkeit oder Spursicherheit. Je lauter es in der Rille zugeht, desto mehr schleicht sich ein gestresster, unsauberer Akzent in den zuvor klaren, sauber gegliederten Klang. Das lässt sich sinngemäß zwar bei allen außer den allerteuersten Spielern beobachten. Bei einer schlichten, sphärischen Nadel in einem dünnen, wenig stabilen Arm auf einem Leichtbau-Kunststoffgehäuse geht das aber entsprechend schneller.
Mag nicht jede Platte: Der Dual ist wählerisch
Mit dem Klang des DT 210-1 kann man verwöhnte HiFi-Kenner aber durchaus überraschen, wenn man gute Pressungen auswählt. Das isländische Jazz-Sahneteil Gling-Gló von Björk Guðmundsdóttir & Tríó Guðmundar Ingólfssonar (ein Björk-Frühwerk aus dem Jahr 1990) zum Beispiel groovt auf dem Dual verblüffend natürlich und würde blind gehört auch als Werk eines vielfach teureren Drehers durchgehen.

Problematisch ist allerdings die allergische Reaktion der Tonarm-System-Kombination auf kleinste, mit anderen Spielern kaum merkliche Unebenheiten im Vinyl. Solche Mini-Schlaglöcher kommen immer mal wieder vor und bleiben meist unhörbar. Nicht so beim Dual, dessen Nadel dabei gerne mal aus der Rille springt und ein, zwei Rillen weiter wieder landet. Diese Empfindlichkeit scheint bauartbedingt zu sein und findet sich exakt gleich auch am Audio-Technica und anderen Spielern auf dieser Laufwerks-Basis.
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Dual DT 210-1 USB: Technik und Praxis
Der DT 210-1 USB ist ein vollautomatischer Spieler mit einer dicht schließenden Staubschutzhaube und von außen zugänglichen Bedientasten für Drehzahl, Start, Stop und den Lift. Nach einem Druck auf „Start“ setzt der Spieler den Teller in Bewegung, schwenkt den Arm über den Plattenrand und senkt ihn dann behutsam ab. Mit einem weiteren Schalter kannst du festlegen, ob das bei 30 oder 19 Zentimetern Durchmesser geschehen soll – ob also eine LP oder Single zu spielen ist. Am Ende der Seite hebt der Dual den Arm auch wieder an und führt ihn in seine Parkposition zurück. Das Ganze funktioniert ohne jegliche Elektronik, rein mechanisch und bei behutsamer Bedienung auch zuverlässig.

Der Tonarm ist mit 8 Zoll recht kurz, sehr dünn und leicht, verfügt aber über spielfreie, ausreichend leichtgängige Lager. Hat man sich mal an den filigranen Größenmaßstab gewöhnt, ist der Spieler gut zu bedienen. Bei zu schwungvoller Bedienung der Drucktasten an der Front neigt das 2,7-Kilo-Leichtgewicht allerdings dazu, nach hinten wegzurutschen. Als Tonabnehmer dient das preiswerte, aber sehr ordentliche AT3600L. Das steckt als robuste Allzweckwaffe zum Beispiel auch im Audio-Technica AT-SB727 Sound Burger. Und da der Arm weder über Standard-Halbzollbohrungen verfügt noch irgendwie einstellbar ist, muss man dabei auch bleiben.
Integrierter Preamp und USB
Anschließen kannst du den Plattenspieler mit eingebautem Vorverstärker mit einem fest am Gerät verlöteten Cinchkabel. Der integrierte Phono-Vorverstärker ist abschaltbar. Wenn du also einen Phonoeingang an deinem Verstärker hast, kannst du vergleichen und dann die bessere Variante wählen. Denke dabei aber daran, auf keinen Fall mit eingeschaltetem Phono-Preamp an den Phonoeingang zu gehen – das kann für deine Lautsprecher fatale Folgen haben. Uns gefällt der Klang unterm Strich besser, wenn der Vorverstärker im Dual aktiv ist und der Spieler an einem AUX-oder CD-Eingang hängt.

Der USB-Ausgang am DT 210-1 USB dient nicht zur Wiedergabe, sondern für Aufnahmen am Rechner. Dort erscheint der Spieler als „USB Audio Codec“ bei den wählbaren Eingangsquellen. Ein zweites, gleichnamiges USB Device taucht als Ausgang auf, hat aber keine Funktion. Du kannst es auswählen, der Dual gibt deinen PC-Sound dann aber nicht gewandelt aus, sondern schweigt einfach. Aber für 100 Euro kann der Spieler ja auch so schon unglaublich viel.
Fazit: Dual DT 210-1 USB
Solange die Nadel frisch ist und du nicht die gleiche Platte zehnmal am Tag hören willst, kannst du den Dual guten Gewissens als Analog-Einstieg verwenden. Sein Klang ist für den Preis sehr gut, aber eben nicht steigerungsfähig, und seine Kunststoffmechanik sicher nicht für die Ewigkeit gemacht. Wenn du einen besseren Automatik-Spieler suchst, musst du z.B. für den Pro-Ject Automat A1 eben deutlich tiefer in die Tasche greifen.
Den Dual DT 210-1 USB findest du immer irgendwo günstig, aktuell etwa hier:
Technische Daten | |
Antrieb | Riemen, vollautomatisch |
Tonabnehmer ab Werk | Audio-Technica 3600L |
Tonarm | 8", Alu/Kunststoff |
Teller | Alu, ca. 500 g |
Motor | DC |
33 ⅓ / 45 / 78 RPM | ja / ja / – (elektronische Umschaltung) |
Anti-Skating einstellbar | nein |
Höhenverstellbare Füße | nein |
Integrierter Phono-Vorverstärker | ja, schaltbar |
Preis | 120 Euro |
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