Beats Studio Buds Plus im Test: Günstigere Alternative zu den AirPods Pro?

2 Jahre nach Release der Beats Studio Buds hat Beats jetzt den Nachfolger präsentiert. Die Beats Studio Buds + sollen mit längerer Akkulaufzeit, stärkerem ANC und besserem Klang überzeugen. Und das für einen Preis deutlich unter dem der neuen AirPods Pro. Können die neuesten In-Ears der Apple Tochter überzeugen und sind sie eine echte Alternative zu den AirPods? Wir haben es für dich getestet.

Beats Studio Buds + im Klangtest

Seit jeher stehen Beats, ehemals Beats by Dre, für bassstarken und vor spaßigem Klang. Auch die Beats Studio Buds + agieren wieder unter diesem Motto. Am besten klingen sie immer dann, wenn du basslastige Rap-Songs á la Off The Grid oder andere bass betonte Songs hörst. Denn im unteren Bereich fühlen sich die Beats definitiv am wohlsten. Mitten und Höhen werden ebenso gut dargestellt, aber fallen gegenüber dem Bass etwas ab. Da kann es auch mal passieren, dass die Tieftöne so präsent sind, dass andere Teile des jeweiligen Liedes geschluckt werden. Insgesamt liegt der Fokus auf einem vielseitigen und spektakulären Klangbild. Also genau so, wie wir es von Beats Kopfhörern erwarten.

Neutralität ist hier nicht das Gebot der Stunde. Dafür werden die Klangkomponenten voll ausgereizt, sodass keine Sekunde eines Songs langweilig wirkt. Klang-Fetischisten, die jedes Detail hören wollen, werden damit eher unzufrieden sein. Wenn du aber Spaß mit deiner Musik haben möchtest und dafür auch mal darauf verzichten kannst, dass jeder Song exakt so klingt, wie vom Ersteller beabsichtigt, dann sind die Beats Studio Buds + eine gute Wahl. Mit den – jedoch auch teureren – AirPods Pro 2 können sie klanglich aber nicht ganz mithalten, auch wenn sie sich in einigen Punkten an den Premium-Kopfhörern des Mutter-Konzerns orientiert haben. Gerade auf der maximalen Lautstärke, denn da kommt es bei den Beats gelegentlich zu kleinen Verzerrungen.

Dies gilt jedoch nicht für gesprochene Inhalte wie Podcasts oder Hörbücher, die von den Beats In-Ears sehr angenehm wiedergegeben werden. Nutzt du Apple Music, kannst du über die Beats zudem auf Spatial Audio, also 3D-Klang zugreifen.

Praxis – verbesserte Akkulaufzeit und ein Ear-Tip extra

Während die Vorgänger-Buds bereits eine ordentliche Laufzeit aufs Parkett brachten, so war das Ladecase der Beats Studio Buds noch etwas schwach auf der Brust. Da hat Beats jetzt nachgelegt und die Akkupower des mobilen Ladecase um 11 Stunden auf stolze 27 Stunden erhöht. Auch die Hörer bekamen eine Extrastunde spendiert und halten jetzt 9 Stunden, zumindest bei ausgeschaltetem ANC. Insgesamt kommst du so auf 36 Stunden mobile Hörzeit, bei eingeschaltetem ANC verringert sich die Laufzeit auf insgesamt 24 Stunden und 6 Stunden bei den Hörern. Ein ordentlicher Wert. Sollte es dennoch mal eng werden, dann sind die Beats dank Schnellladefunktion nach nur 5 Minuten wieder einsatzbereit für eine volle Stunde Hörgenuss.

Eine verlängerte Akkulaufzeit sorgt auch dafür, dass Käufer*innen die In-Ears länger am Stück nutzen. Vielleicht hat Beats den neuen Studio Buds + deshalb einen In-Ear-Ausatz mehr beigelegt, als zuvor. Insgesamt liegen den Kopfhörern jetzt 4 verschiedene Ear-Tips bei, sodass du kein Problem haben solltest, den passenden für dein Ohr zu finden. Die Kopfhörer sitzen dann angenehm im Ohr und fallen dank leichten 5 Gramm pro Hörer kaum auf. Die In-Ears sind zusätzlich kompakt aufgebaut und der Schwerpunkt liegt so, dass du auch nach stundenlanger Nutzung nicht mit Druck zu kämpfen hast. Jedoch ist im ersten Moment nicht ganz klar, wie herum die In-Ears ins Ohr gehören. Hier findest du jedoch schnell den richtigen Winkel und profitierst von der angenehmen Passform.

Die Kopfhörer sind IPX4-zertifiziert, also gegen Spritzwasser geschützt. Du kannst sie also auch beim Regen und beim Joggen nutzen. Ja, die Beats sitzen tatsächlich so fest in den Ohren, dass du sie problemlos beim Sport nutzen kannst. Auch ohne Extra Haltebügel sind sie also geeignete Sport-Kopfhörer, auch wegen des basslastigen Klangs.

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ANC – nah dran an den AirPods

Bei In-Ears mit Geräuschunterdrückung sind Sony und Apple ganz vorn dabei. Doch gilt das auch für Beats, die ja schließlich zu Apple gehören? Die Antwort ist Jein. Ganz so stark wie bei den AirPods Pro 2 ist die aktive Geräuschunterdrückung zwar nicht, der Abstand ist jedoch geringer, als man meinen könnte. Beats ist hier im Vergleich zum Vorgänger einen deutlichen Schritt gegangen und schafft gerade durch die passenden Ear-Tipps eine gute Abschirmung von Umgebungslärm. Noch immer sind Gespräche oder hohe Geräusche nicht ganz wegzukriegen, aber durchgängiger Umgebungslärm im Flugzeug oder Straßenverkehr wird konsequent leiser oder gänzlich ausgesperrt. So kannst du deine Musik ohne Störungen genießen.

Ähnliches gilt für den Transparenz-Modus. Beats gibt an, dass die neuen In-Ears mehr Mikrofone nutzen als der Vorgänger und das merkt man auch. Im Transparenz-Modus kannst du dich sehr gut unterhalten, ohne dass die Stimmen unnatürlich werden. Außerdem bleibst du so auch beim Musik hören stets aufmerksam. Beats macht beim ANC und der Transparenz-Modus viel richtig und muss sich auch vor teureren Premium-Modellen nicht verstecken.

Bedienung – haptischer Knopf, keine Gesten

Toller Klang, gutes ANC uns ansprechende Akkulaufzeit. Doch bei der Bedienung zeigt sich, dass die Beats Studio Buds + eben doch Mittelklasse In-Ears sind. Denn sie verzichten auf ein Touchfeld und setzen auf einen haptischen Knopf. Diesen drückst du, um die Wiedergabe zu steuern, die Hörmodi zu wechseln oder die Lautstärke zu verändern. Jedoch musst du dich entscheiden: Entweder wechselst du mit langem Drücken den Hörmodus, oder zu veränderst die Lautstärke. Gesten wie Wischen können von dem Button nicht wahrgenommen werden.

Die Tastenbelegung kannst du in den Einstellungen deines iPhones anpassen. Android-Nutzer können zwar eine App herunterladen, Einstellungen finden sich dort aber nicht, sondern nur die Möglichkeit, Updates zu installieren, sowie den Akkustand einzusehen. Abgesehen von der Tastenbelegung sind die Einstellungsmöglichkeiten jedoch auch bei Apple-Geräten begrenzt. Wie von Beats bekannt lässt sich weder der Klang noch die Intensität des ANCs verändern.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Kopfhörer deutlich besser mit Apple-Produkten harmonieren. Hier benötigst du keine extra-App und kannst genau wie bei den AirPods auf ein eigenes Fast Pairing-Feature zugreifen. Du klappst einfach das Ladecase mit den Hörern drin auf und schon bietet dir dein iPhone an, den Pairing-Prozess durchzuführen. Im Hinblick auf Kompatibilität können Apple-Nutzer*innen also einen ähnlichen Komfort wie bei den AirPods erwarten. Der automatische Gerätewechsel, der deine In-Ears nach Nutzung von Mac zu iPhone zu iPad führt, fehlt jedoch. Die Verbindung per Bluetooth 5.3 machte im Test keinerlei Probleme und sorgte stets für stabile Datenübertragung. Zu den unterstützten Codecs macht Beats keine Angabe, hochauflösende Varianten wie LDAC oder aptX dürften aber nicht mit dabei sein.

Design – Transparent im Trend

Die Beats Studio Buds + gibt es neben den Farben Schwarz und Weiß auch in Transparent. Hier könnte sich ein Trend abzuzeichnen, begonnen von den Nothing ear (1). Du willst in das Innerste deiner neuen Kopfhörer blicken können? Dann ist dies die „Farbe“ deiner Wahl. Ansonsten bleiben die Beats Studio Buds + dem Beats-Stil treu und setzen auf eine Buds-Form ohne Stiehl, die von einem ovalen Button abgerundet wird. Das macht einiges her und sieht auch im Ohr stilvoll aus. Das Ladecase ist abgerundet und gleitet so im Nu in jede Hosentasche. Es könnte jedoch etwas kleiner sein. Das Plastik fühlt sich nicht sehr hochwertig an, dafür sind Hörer wie Case sehr gut verarbeitet. Die Buds sitzen zudem bombenfest im Case. Fällt dir das Case also mal runter, musst du sie nicht jedes mal einzeln zusammensuchen.

Testfazit zu den Beats Studio Buds +

Die neuen Beats sind – etwas zu teure – Mittelklasse-Kopfhörer. Für 200 Euro bekommst du unterhaltenden Klang, der gerade in den tiefen Bereichen überzeugt. Auch die Akkulaufzeit ist amtlich und die In-Ears sitzen nicht nur angenehm, sondern auch fest im Ohr. Jedoch musst du bei der Bedienung leichte Abstriche machen, denn hier setzt Beats auf einen haptischen Knopf. Zudem sind die Einstellungsmöglichkeiten sehr begrenzt, für Android-Nutzer so gut wie nicht vorhanden. Dennoch sind die Beats Studio Buds + gute Kopfhörer, die gerade in Sachen ANC überzeugen und aufgrund der Kompatibilität mit dem iPhone für Apple-Nutzer*innen eine willkommene Alternative zu den AirPods bieten. Auch in puncto Design.

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