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Nothing ear (1) im Test: Die neue Referenz unter 100 Euro

ANC, 32 Stunden Spielzeit, kontaktloses Laden und ein innovatives Design - das bieten die neuen ear (1) des jungen Tech-Start-Ups Nothing. Doch was können die In-Ears wirklich? Das erfährst du in unserem Test!
Nothing ear (1) Test
Bluetooth-Standard
5.2
Audio-Codecs
SBC, AAC
Schnellladefunktion
Hörer: 10 min Laden für 1,2 h Musikwiedergabe / Case: 10 min Laden für 8 h Spielzeit (ANC aus)
Wassergeschützt
IPX4
Preis
99 Euro
In Kürze
Mit den ear (1) hat Nothing True-Wireless-Kopfhörer aus der Taufe gehoben, die das bisherige Markt-Angebot aufmischen. Mit einem guten ANC, einem klaren und dynamischen Klang sowie einem tollen Look sind die In-Ears zu einem Preis von 99 Euro definitiv eine interessante Partie.
Vorteile
  • Toller Look
  • Übersichtliche App
  • Kompakte, leichte Bauweise
  • Leistungsstarkes Ladecase
  • Schnellladefunktion via Qi
Nachteile
  • Kein hochauflösender Audio-Codec
  • Keine Mehrfachverbindungen möglich
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Das junge Start-Up Nothing rund um den Unternehmer und Entwickler Carl Pei sorgte in den vergangenen Monaten für ordentlich Spannung. Nicht nur iPod-Vater Tony Fadall, Twitch Gründer Kevin Lin und Mitgründer von Reddit Steve Huffmann investierten, sondern auch Google über seinen Investment-Arm Alphabet GV. Nach der Unternehmensgründung Anfang des Jahres verdichteten sich in den letzten Monaten zunehmend die Hinweise auf das erste Produkt der Tech-Schmiede, die True-Wireless-Kopfhörer Nothing ear (1). Und nun ist es amtlich – mit den ear (1) bringt Nothing also die ersten eigenen kabellosen Kopfhörer auf den Markt.

Punkten wollen sie nicht nur mit einer innovativen Gestaltungslinie, sondern auch mit ihrem Preis-Leistungsverhältnis. In-Ear-Kopfhörer für 99 Euro mit Noise Cancelling: das klingt vielversprechend. Doch was steckt hinter dem Hype um die Markt-Neulinge? Die HIFI.DE-Reaktion hat es sich natürlich nicht nehmen lassen, sich die In-Ears genauer anzuschauen!

Mittlerweile ist mit den ear (2) der Nachfolger am Markt angekommen. Was sich von Generation zu Generation verändert hat, erklären wir dir in unserem Test der Nothing ear (2).

Nothing ear (1) Case und Hoerer
Das sind die Neuling von Nothing: die ear (1).

Das Design der ear (1): Transparenz soweit das Auge reicht

Direkt auf den ersten Blick wird die innovative Gestaltungslinie von Nothing deutlich. So sind das Ladecase sowie die Hörer nahezu komplett durchsichtig, wodurch der Fokus auf die inneren Komponenten gelegt wird. Bei den Hörern sind durch den transparenten Look beispielsweise die Mikrofone, die polierten Magnete oder die Leiterplatten erkennbar. Auch durch die Kennzeichnung der Hörer setzt sich Nothing von der Konkurrenz ab. Statt die sonst üblich Bezeichnungen „L“ und „R“ für den linken und rechten Earbud zu verwenden, sind die ear (1) durch farbige Markierungen (Rot und Weiß) gekennzeichnet. Damit ist die Bezeichnung nicht nur sprachen-unabhängig, sondern schließt auch an die gängige Symbolik im Audio-Bereich, wie beispielsweise bei Cinch-Steckern, an.

Nothing ear (1) Hoerer vor Case
Statt der Standard-Markierung setzt Nothing auf die Markierungen Rot und Weiß.

Passend zur luftigen Erscheinungsweise sind die In-Ears mit einem Gewicht von 4,7 Gramm pro Hörer angenehm leicht. Das flache und quadratische Case ist mit einem Gewicht von 57 Gramm ebenfalls sehr handlich und passt problemlos in jede Hosentasche.

Bluetooth 5.2 und ear (1)- App

Die Nothing In-Ears lassen sich via Bluetooth 5.2 verbinden, wodurch eine größere und stabilere Funkreichweite ermöglicht wird. Besitzt du ein Android-Gerät, so kannst du zudem Fast Pair nutzen, um den Verbindungsaufbau zwischen Hörer und Quell-Gerät zu vereinfachen. Leider gibt es jedoch keine Möglichkeit, die ear (1) mit mehreren Geräten gleichzeitig zu verbinden. Bei den Bluetooth-Codecs setzt Nothing auf die Standard-Codecs SBC und AAC. Ein hochauflösender Codec wie Qualcomms aptX wird nicht unterstützt. Wenn du nach In-Ears suchst, die aptX untertsützen, findest du sicherlich das passende Modell in unserer Kopfhörer-Bestenliste.

Nothing ear (1) App
Über die App kannst du das Noise-Cancelling aktivieren, ein EQ-Pre-Set auswählen oder den Akkustand einsehen.

Passend zu den ear(1) gibt es auch die gleichnamige App, die sowohl für Android als auch iOS verfügbar ist. In der App kannst du beispielsweise den Ladestand einsehen oder den gewünschten Noise-Cancelling-Modus aktivieren. Dazu gibt es noch einen EQ, bei dem du zwischen vier Pre-Sets auswählen kannst. Die Möglichkeit zum Anlegen eines eigenen Pre-Sets besteht aber leider nicht. Zusätzlich findest du in der App noch eine Suchfunktion, mit der sich bei Verlust die Hörer via Signalton orten lassen können. Darüber hinaus kannst du über die App Updates durchführen und die Belegung der Touch-Felder ändern.

So klingen die ear (1)

Der Klang der ear (1) wird mithilfe der 11,6 mm großen Treiber realisiert. Laut Nothing sollen die Kopfhörer für eine neutrale Klangabstimmung sorgen, mit dem Ziel, die Musik der Künstler*innen nicht zu verändern. In unserem Klangtest haben wir die Kopfhörer mit verschiedenen Songs aus verschiedenen Genres über Tidal und Spotify gehört. Der Klang ist in der Tat recht klar, und im Fokus des Klangbildes stehen mittel- und hochfrequente Anteile. Dadurch sind Vocals oder Lead-Instrumente, aber auch Details und Akzentuierungen wie Hihat-Patterns gut hörbar, ohne dabei zu hell zu wirken. Deutlich wird das beispielsweise bei French Disko von Sterolab oder Looking Back von Loyle Carner.

Im Gegensatz zu den sehr präsenten Mitten und Höhen ist der Bass aber etwas dumpf und ist bei manchen Songs etwas weniger knackig und präzise wie gewünscht. In-Ear Kopfhörer wie z.B. die Beats Studio Buds sorgen da für mehr Bass – aber das ist natürlich auch immer reine Geschmacksache. Insgesamt ergibt sich aber ein ausgeglichenes und stimmiges Klangbild, das sich insbesondere Anbetracht des Preises der ear (1) durchaus sehen lassen kann.

Die ear (1) bieten eine klaren und zugleich ausgeglichenen Klang.

Wie lassen sich die ear (1) bedienen?

Ähnlich wie andere In-Ear-Kopfhörer werden die ear (1) via Touch-Felder an den Außenseiten der Hörer gesteuert. Bei den ear (1) sind diese über die gesamte Außenseite der Hörer angebracht. Über die Gesten Dreifach- und Doppeltipp, Halten und Wischen kannst du die Lautstärke ändern, die Wiedergabe starten und stoppen oder den Song wechseln. In unserem Test erweist sich die Bedienung als problemlos und sehr präzise. Insbesondere die Wisch-Gesten zur Steuerung der Lautstärke funktionieren erstaunlich gut. Sollte dir die Standardbelegung der Steuerungsfunktionen nicht zusagen, so kannst du diese über die App auch an deine eigenen Präferenzen anpassen.

Ein angenehmes Feature, über das die ear (1) leider nicht verfügen, sind Sprachansagen bei Änderung der ANC-Modi. So ist der aktivierte Modus nur über die App einsehbar. Da man den Unterschied zwischen Geräuschunterdrückung, Transparenz-Modus und Grundmodus aber in der Regel auch so merkt, ist das Fehlen der Sprachansagen nicht weiter schlimm. Praktisch hingegen ist der Tragesensor der ear (1): So stoppt die Musikwiedergabe automatisch, sobald du einen Hörer absetzt. Befinden sich beide Earbuds wieder im Ohr, wird die Wiedergabe fortgesetzt.

Nothing ear (1) Hoerer
Die ear (1) kannst du über die Touch-Felder an den Außenseiter der Hörer steuern.

Damit du die In-Ears nicht nur bei Schönwetter tragen kannst, sind die Hörer nach IPX4 gegen Spritzwasser geschützt. Einen Sprint zum Bus überleben die ear (1) also ohne Probleme, einen Tauchgang in der Badewanne wohl eher weniger.

Nothing ear (1): Guter Akkuleistung und schnelles Laden

Die Ohrhörer verfügen über einen Akku mit einer Kapazität von 31 mAh, der laut Hersteller für eine maximale Wiedergabezeit von 5,7 Stunden bei deaktiviertem ANC sorgt. Aktivierst du das Noise-Cancelling, so verringert sich die Akkulaufzeit auf rund 4 Stunden. In unserem Test können wir feststellen, dass die Angaben hier durchaus realistisch sind. Auch wenn hier andere Modelle wie die JBL Live Pro Plus oder die Anker Soundcore Liberty Air 2 Pro ausdauernder sind, reicht die Akku-Kapazität für den normalen Gebrauch im Alltag allemal. Sobald die Hörer leer sind, werden sie für In-Ear-Kopfhörer so üblich im Ladecase aufgeladen, wo knapp fünf weitere Ladungen auf dich warten. Damit steigt die Gesamtlaufzeit auf 34 Stunden ohne ANC, und 24 mit ANC.

Zusätzlich sind sowohl die Hörer als auch das Case der ear (1) mit einer Schnellladefunktion ausgestattet. Damit lässt sich den Hörern nach 10 Minuten Ladezeit neue Power für weitere 90 Minuten ohne ANC (50 Minuten mit ANC) einhauchen. Das Case kommt nach 10 Minuten Stromzufuhr auf eine Ladekapazität von 8 Stunden.

Nothing ear (1) Ladecase
Zum Aufladen müssen die ear (1) zurück ins Case. Dank Schnellladefunktion werden die Hörer sowie das Case innerhalb von 10 Minuten mit neuer Energie versorgt.

Noise Cancelling mit zwei Modi und Transparenz-Modus

Zur Geräuschunterdrückung, die laut Nothing für eine Dämpfung um bis zu 40 dB sorgt, kommen bei den ear (1) je drei Mikrofone pro Hörer zum Einsatz. Dabei setzt Nothing auf die Feed-Forward-und Feedback-Verarbeitung, wodurch die Mikrofone sowohl nach innen als auch nach außen ausgerichtet sind. Das Noise-Cancelling kann dabei in zwei Modi genutzt werden: Der Light-Modus zielt auf die Verwendung in mäßig lauten Umgebungen ab, während sich der Maximal-Modus für laute Umgebungsgeräusche, wie beispielsweise in der Bahn oder im Flugzeug, eignet. Die Intensität der Modi ist über die App anpassbar, der Transparenz-Modus der ear (1) ist hingegen nicht konfigurierbar.

In unserem Test zeigt sich, dass die ear (1) mit aktiviertem ANC-Modus Umgebungsgeräusche gut dämpfen und insbesondere tieffrequente Anteile auslöschen. So wird im Maximal-Modus der Lärm von vorbeifahrende Autos ausgelöscht, und auch Stimmen von Kolleg*innen im Büro verschwinden. Einzig bei gesprochenen Inhalten wie Podcasts oder Büchern sind teilweise hochfrequente Anteile wie das Zischen der Zugbremsen oder Vogelgezwitscher hörbar. Auf dem Markt der In-Ear-Kopfhörer gibt es einige Modell wie die Sony WF-1000XM4, die das ANC wirklich perfektioniert haben – da können die ear (1) nicht mithalten. Für Kopfhörer unter 100 Euro (die Sony liegen bei rund 280 Euro) performt das Noise Cancelling aber sehr überzeugend!

Und auch der Transparenz-Modus wird seinem Namen gerecht – er sorgt für die gewünschte Transparenz, sodass noch einige Umgebungsgeräusche wahrnehmbar sind. Damit kannst du beispielsweise Lautsprecheransagen oder Gespräche im Büro gut hören.

Nothing ear (1) Noise Cancelling
Das Noise-Cancelling wird durch je drei Mikrofone an den Hörern der ear (1) ermöglicht.

Unser Testfazit zu den Nothing ear (1)

Mit den ear (1) hat Nothing den hart umkämpften Mart für In-Ear-Kopfhörer ganz schön aufgemischt. Mit einem reizvollen Design und zeitgleich hochwertiger Verarbeitung verleiht Nothing ihren neuen Schützlingen eine Design-Note, die der Markt vorher so noch nicht zu Gesicht bekommen hat. Aber nicht nur optisch, sondern auch durch ein klares und dynamisches Klangbild überzeugen die Hörer. Dazu gibt es ein gutes Noise-Cancelling, smarte Funktionen wie Tragesensor und kontaktloses Laden und eine ansprechende App. Einzig die fehlende Unterstützung von aptX sowie das Nicht-Unterstützen von Mulitpoint empfinden wir als Nachteile. Allerdings sind die In-Ears mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von nur 99 Euro erstaunlich günstig – und eine wahre Kampfansage an alle anderen Hersteller!

Aktuelles Angebot bei Amazon:

Technische Daten
Bluetooth-Standard 5.2
Audio-Codecs SBC, AAC
Akku-Kapazität / Laufzeit Hörer: 5,7 h / mit Case: 34 h (ANC aus)
Anschlüsse des Ladecase USB-C, Kontaktloses Laden via Qi
Schnellladefunktion Hörer: 10 min Laden für 1,2 h Musikwiedergabe / Case: 10 min Laden für 8 h Spielzeit (ANC aus)
Noise Cancelling Ja
Smartphone App Ja, IOS und Android
Wassergeschützt IPX4
Gewicht Hörer: je 4,7 g / Case: 57,4 g
Preis 99 Euro

Hier findest du weitere In-Ear Kopfhörer, die in unserem Testlabor von unseren Expert*innen geprüft wurden:

Und, was sagst du zu den Markt-Neulingen? Spricht dich das Design an? Oder sympathisierst du eher mit den gängigeren Gestaltungslinien? Schreib uns deine Meinung in die Kommentare! 

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