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Nothing Ear (2) im Test: Eine Menge Stil und guter Klang

Die Nothing Ear (2) wollen einiges besser machen als die Ear (1), aber gelingt ihnen das auch? Wir haben die hübschen Ohrhörer getestet und es herausgefunden.
Nothing Ear 2 Test In-Ear-Kopfhörer
Bluetooth-Version
5.0
Audio-Codecs
SBC, AAC, LHDC
Akku-Kapazität / Laufzeit
Hörer: 6,3 Std. / mit Case: 36 Std. (ANC aus)
Schnellladefunktion
10 Min. Laden für 8 Std. Wiedergabe
Noise Cancelling
Ja
Wassergeschützt
Hörer: IP54 / Case: IP55
Preis
149,00
In Kürze
Die Nothing Ear (2) sind etwas besser, aber auch teurer als die Vorgänger. Was bleibt: guter Klang, ordentliches ANC und das typisch stylische Design.
Vorteile
  • Guter Klang
  • Sound und Bedienung sehr anpassbar
  • Außergewöhnliches Design
Nachteile
  • ANC nicht auf dem Niveau der Konkurrenz
  • Vergleichsweise kurze Akkulaufzeit
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Nothing-Kopfhörer machen sich auf den ersten Blick als solche erkennbar. Daran ändert sich auch mit dem dritten Kopfhörermodell der Marke, nach den Ear (1) und Ear (stick), nichts. Aber was steckt unter der Haube? Wir hören uns die Nothing Ear (2) im Test genau an.

Die Nothing Ear (2) findest du bei Amazon:

Nothing Ear (2): Was ist anders?

Die Nothing Ear (1) haben uns in unserem Test als eines der besten Angebote für In-Ears um 100 Euro bezeichnet. Leider hielt das nicht lange, und die unverbindliche Preisempfehlung wurde auf zuletzt 149 Euro angehoben, was natürlich auch das direkte Konkurrenz-Umfeld verschob. Mit demselben Preis starten jetzt die Nothing Ear (2). Dafür sollen sie natürlich zahlreiche Verbesserungen mitbringen, unter anderem eine etwas längere Akkulaufzeit, höheren Tragekomfort und hochauflösendes Audio mit dem neuen Bluetooth-Codec LHDC.

Nothing Ear 2 Test In-Ear-Kopfhörer
Die Nothing Ear (2) sind In-Ears mit Silikonaufsätzen und unterscheiden sich kaum von den Vorgängern.

Aber sind die verbesserten Nothing-Kopfhörer den Preis wert? Der Frage möchten wir in diesem Test nachgehen. Falls du dir vorher einen Überblick über die Konkurrenz machen möchtest, findest du hier alle In-Ear-Kopfhörer mit Noise Cancelling, die wir getestet haben:

Die Nothing Ear (2) im Klang-Check

Kommen wir zuerst zum Klang. Schon die Nothing Ear (1) haben uns mit ihrem vergleichsweise klaren, ausgeglichenen Sound erfreut. Die Nothing Ear (2) setzen hier an.

Als ersten Test-Song starten wir Hold Me Like a Grudge von Fall Out Boy auf Tidal. Direkt fällt auf, dass die Ear (2) sich in den Mitten sehr wohlfühlen: Die Stimme von Sänger Patrick Stump klingt natürlich und detailreich. Selbst in den aufgeregteren Stellen des Songs separieren die True-Wireless-Kopfhörer die verschiedenen Instrumente sehr gut. Wir haben zu keiner Zeit das Gefühl, dass die starken Mitten andere Teile der Musik verdrängen.

Rechter In-Ear-Kopfhörer
An dem roten Punkt erkennst du den rechten Ohrhörer.

Auch höhere Frequenzen stellen die Ear (2) detailreich dar: In Harry Styles‘ As It Was ist das gelegentliche Glockenspiel stets hörbar. Nur wenn viele Synths dazugemischt werden, verlieren die Ear (2) an Präzision. Das zeigt sich auch an einem Stück wie Regina Spektors Spacetime Fairytale: Während die Tiefen und Mitten stets kontrolliert sind, verlieren die Ear (2) in Songs mit viel Höhen etwas an Kontrolle. Auch, wenn sich hier Schwächen zeigen: Zumindest wird der Sound der Ear (2) nie anstrengend.

Um zu checken, ob die Ear (2) auch in den Tiefen überzeugen, schalten wir auf Oxytocin von Billie Eilish um. Die Bassmelodie ist hörbar und kontrolliert, die Ear (2) reichen tief hinunter ohne den Bass übermäßig zu betonen. Einzig Fans von besonders viel Bass dürften die Bluetooth-Kopfhörer zu wenig Punch mitbringen.

In-Ears im Case
Die Nothing Ear (2) klingen klar, luftig und ausgeglichen.

Ganz einfach beim Klang nachhelfen

Insgesamt finden wir, dass die Ear (2) ausgeglichen, klar und luftig klingen, mit ausreichend Bass und starken Mitten. Noch besser wird das ganze, wenn wir in der zugehörigen App unser Hörvermögen ausmessen lassen. Andere Hersteller wie beispielsweise JBL mit dem Tour One M2 bieten ein ähnliches Verfahren. Die nach einem kurzen Hörtest ermittelten Equalizer-Einstellungen holen den letzten Kick aus den Nothing Ear (2) – wir haben danach gar kein Bedürfnis mehr, mit dem zusätzlich einstellbaren Drei-Band-Equalizer nachzuhelfen.

Bluetooth: Was bringt dir LHDC bei den Nothing (Ear 2)?

Die Ear (2) wurden übrigens damit beworben, dass sie Highres-Audio abspielen können. Sie bringen nämlich den hochauflösenden Bluetooth-Codec LHDC 5.0 mit. Das Versprechen ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, wie wir in unserem Ratgeber zum Thema Bluetooth-Codecs ausführlich erklären: Selbst Sonys Codec LDAC schafft es nur unter absoluten Idealbedingungen, CD-Qualität ohne Verluste zu transportieren. Verlustfreies Highres via Bluetooth ist aktuell nicht möglich.

Nothing Ear Geräteeinstellungen
LHDC 5.0 ist energieintensiv, weswegen du den Codec in der App ausschalten kannst. Selbst mit deaktiviertem LHDC hören wir aber – zumindest laut den Android-Entwickleroptionen – noch immer mit LHDC 3.0. | Screenshot: Nothing-X-App

Dazu kommt, dass LHDC 5.0 aktuell nur von wenigen Smartphones unterstützt wird – und sowohl Smartphone als auch Kopfhörer müssen den Codec unterstützen, um diesen nutzen zu können. Eine verlässliche, vollständige Liste haben wir nicht gefunden, aber zumindest unterstützt das Nothing Phone (1) den Codec. Im Test meinen wir auch höchstens bei Wiedergabe mit LHDC minimal weniger Störgeräusche als mit dem Standard-Codec SBC wahrzunehmen. Lobenswert ist die Integration eines hochauflösenden Codecs in jedem Fall, nur mit Highres hat das nichts zu tun. Falls du nur über Spotify streamst oder kein entsprechendes Handy hast, entfällt der Vorteil für dich ohnehin.

Praxis: Noise Cancelling und Akku

Die Nothing Ear (2) sollen dich gut und möglichst reibungslos im Alltag begleiten. Da darf natürlich Noise Cancelling nicht fehlen. Das kommt bei den Ear (2) in drei verschiedenen Modi: „Geräuschunterdrückung“, „Transparenz“ und „Aus“. Die Intensität des Modus „Geräuschunterdrückung“ kannst du entweder in Stufen anpassen oder adaptiv nutzen – also die In-Ears erkennen lassen, wie laut es gerade um dich herum ist. Es gibt auch die Möglichkeit, das ANC in der App auf deine Ohren anzupassen, dadurch haben wir aber keine großen Veränderungen wahrgenommen.

Nothing Ear 2 Test Noise Cancelling
Die Nothing Ear (2) haben (zumindest in unseren Ohren) so gut gesessen, dass sie schon gutes passives Noise Cancelling mitbringen.

Im Transparenzmodus werden Umgebungsgeräusche verstärkt zu dir durchgelassen. Das ist besonders nützlich, da die Ear (2) durch ihre Silikonaufsätze fest im Gehörgang sitzen und bereits ein recht gutes passives Noise Cancelling mitbringen. Der Transparenzmodus hilft, Gesprächen im Büro zu lauschen, ohne die Ohrhörer rauszunehmen. Stimmen klingen dabei recht natürlich und weniger robotisch, als wir es schon bei anderen Kopfhörern gehört haben.

Nothing Ear 2 ANC-Regulierung
Im Modus „Geräuschunterdrückung“ kannst du verschiedene Intensitätsstufen auswählen. | Screenshot: Nothing-X-App

Im Bereich der In-Ear-Kopfhörer mit Noise Cancelling sind die Hörer, die es gilt zu schlagen, unsere Testsieger: die Sony WF-1000XM4. An deren Geräuschunterdrückung reichen die Nothing Ear (2) nicht ganz heran. Wir sehen sie eher auf einem Level mit den JBL Tour Pro 2: Das ANC macht seinen Job, lässt aber immer noch einiges an Geräuschen zu durch. Vor allem hohe Töne wie Tastaturklappern bereiten ihm Probleme. Gänzlich still wird es mit den Ear (2) nicht, wir fanden das Level an Geräuschunterdrückung aber zum Beispiel im Büro sehr angenehm. Gespräche werden dumpf und verschwinden im Hintergrund, das laute Rauschen des Luftfilters wird zum leisen Surren.

Vier Stunden Akkulaufzeit mit ANC

Für alle, die ihre Kopfhörer auf dem Arbeitsweg oder auf Zugreisen nutzen, ist ein weiterer Punkt sehr wichtig: der Akku. Hier machen die Ear (2) kleine Sprünge im Vergleich zum Vorgänger Ear (1). Die Ohrhörer schaffen 6,3 Stunden Wiedergabe bei deaktiviertem ANC. Nimmst du die Stunden im Ladecase dazu, ergibt das insgesamt 36 Stunden Wiedergabe. Bei eingeschaltetem ANC schrumpft die Zeit allerdings: Dann speichern die Ohrhörer vier Stunden. Das ist im Vergleich recht wenig: Mit den etwa gleichpreisigen Sony LinkBuds S hörst du mit ANC sechs Stunden Musik, ohne aufladen zu müssen.

Nothing Ear 2 Test Ladecase Detail
Das Ladecase lädt per USB-C oder kabellos. Direkt daneben ist die Taste, die die Bluetooth-Kopplung startet.

Immerhin kannst du die Ear (2) schnell wieder aufladen: In zehn Minuten lädst du die In-Ears im Case mit acht Stunden Hörzeit auf. Das Case kannst du per USB-C oder kabellos via Qi laden.

Die Kopfhörer und das Case bringen außerdem Schutz gegen Spritz- beziehungsweise Strahlwasser mit. Ein bisschen Regen halten sie also unterwegs aus.

Bedienung mit und ohne App

Die meisten Funktionen der Nothing Ear (2) findest du in der Nothing-X-App. Schön finden wir, dass du die App zur Einrichtung nicht unbedingt brauchst: Du kannst auch einfach den Knopf am Ladecase länger drücken, um den Kopplungsmodus zu starten. Dank Google Fast Pair wird uns dann am Nothing Phone (1), das Android nutzt, direkt per Pop-up die Verbindung vorgeschlagen. Auch unser Mac findet die Ear (2) problemlos. Mit Bluetooth Multipoint können beide Verbindungen zeitgleich bestehen.

Du kannst die Ear (2) auch ohne die App bedienen: Beide Stiele haben Tasten eingesetzt, die deine Musik steuern, die ANC-Modi wechseln oder Anrufe annehmen. Die Tasten funktionieren zuverlässig, sind aber etwas schwierig zu ertasten, da sie klein und ohne auffällige Kerben eingesetzt sind. Die Stiele, in denen sie sitzen, sind außerdem so kurz, dass uns bei der Bedienung die Ohrringe in den Weg kamen.

Nothing Ear 2 Bedienung
Der silberne Streifen ist die Taste, die die Ohrhörer bedient. Da die Stiele so klein sind und die Taste schwer zu ertasten, fällt die Bedienung oft nicht leicht.

Die meisten Funktionen findest du aber natürlich nur mit der App. Hier glänzt Nothing: Die Ear (2) sind sehr anpassbar. Du kannst zum einen, wie beschrieben, Klang und ANC auf deine Ohren und dein Hörvermögen anpassen. Vor allem beim Klang macht das viel aus. Mit dem Equalizer kannst du noch weiter nachhelfen. Zusätzlich kannst du die Befehle, die die Tasten an den Stielen annehmen, beliebig verändern. Diese Zusatzfunktionen gibt es in der App auch noch:

  • Einstellen, ob die Musik stoppt, wenn du die Ohrhörer rausnimmst.
  • Modus mit niedriger Latenzzeit einstellen
  • Den LHDC-Codec einschalten (normalerweise ist er ausgeschaltet, um Akku zu sparen)
  • Multipoint einschalten (auch standardmäßig ausgeschaltet, um Akku zu sparen)
  • Die Passform der Ohrhörer testen lassen
  • Einen verlorenen Ohrhörer ein Ton spielen lassen, um ihn wiederzufinden.

Nothing-Design mit Komfortvorteilen

Designtechnisch hat sich von der ersten zur zweiten Generation Nothing-Kopfhörer wenig getan. Das typische transparente Design mit schwarzen und weißen Akzenten bleibt erhalten. Auch das Ladecase hat dieselbe Form wie das der Ear (1) – uns persönlich hat das Lippenstift-förmige Döschen-Case der Ear (stick) besser gefallen.

Nothing Ear 2 Ladecase
Auch, wenn es nicht das ausgefallene Döschen ist: Das rechteckige Case der Nothing-Kopfhörer macht trotzdem einiges her.

Dafür sind das Case sowie die Ear (2) selbst leichter geworden, was den Tragekomfort erhöht. Das transparente Plastik des Ladecase wirkt robust und wenig anfällig für Kratzer. Auch Fingerabdrücke zeichnen sich nicht so stark ab, wie man vermuten könnte.

Einziger Kritikpunkt ist, dass die Stiele im Vergleich zu den Hörern wirklich sehr kurz und dünn sind. Das erschwert die Bedienung und es fühlt sich heikel an, die Ohrhörer an den Stielen aus dem Case zu nehmen, ohne sie fallen zu lassen.

Fazit: Stylische In-Ears mit gutem Klang

Ja: In puncto Akku und Noise Cancelling gibt es bessere Modelle in der Preisklasse. Dafür überzeugen uns die Nothing Ear (2) im Test mit gutem Klang, vielen Anpassungsmöglichkeiten und einem interessanten Design. Wenn du auf der Suche nach Kopfhörern bist, die auch als Fashion-Accessoire herhalten und die dich gleichzeitig gut durch den Alltag bringen, sind die Nothing Ear (2) eine echte Empfehlung.

Sie sind natürlich in einigen Aspekten besser als die Vorgänger. Falls du allerdings schon die Ear (1) daheim hast, ist es eine Überlegung wert, ob sich das Upgrade preislich für dich lohnt.

Die Nothing Ear (2) findest du bei Amazon:

Technische Daten
Bluetooth-Version 5.0
Audio-Codecs SBC, AAC, LHDC
Akku-Kapazität / Laufzeit Hörer: 6,3 Std. / mit Case: 36 Std. (ANC aus)
Anschlüsse des Ladecase USB-C, Kabelloses Laden via Qi
Schnellladefunktion 10 Min. Laden für 8 Std. Wiedergabe
Noise Cancelling Ja
Steuerungs-App Ja
Wassergeschützt Hörer: IP54 / Case: IP55
Gewicht Hörer: 4,5 g / Case: 51,9 g
Preis 149,00

Doch nicht die richtigen Kopfhörer für dich? Alle In-Ears, die wir getestet haben, findest du hier:

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