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Hat QD-OLED ein Burn-in Problem?

LG Display stichelt derzeit gegen QD-OLEDs. So unterstellt der Hersteller von WOLED-Panels, dass die Konkurrenzmodelle stärker unter Einbrennen leiden.
Samsung QD-OLED einbrennen Bild: Samsung

OLED-TVs dominieren mittlerweile das Premium-Segment. Mit der neusten Generation 2023 will LG Display die Leuchtkraft seiner WOLED-Panels erheblich steigern, mit Mikro-Linsen. Samsung bringt indes mit dem S95C und dem S90C die zweite Generation seiner QD-OLEDs auf den Markt. LG Display geht jetzt gegen die Konkurrenz-Technologie in die Offensive. Man unterstellt QD-OLEDs ein erhöhtes Risiko für Burn-in.

Mit Burn-in, auch als „Einbrennen“ bezeichnet, ist ein Geisterbild gemeint, das sich dauerhaft in deinem Bildschirm zeigt. An OLED-Fernsehern kann dies, wie früher auch an Plasma-Bildschirmen, grundsätzlich vorkommen. Das Risiko erhöht sich, wenn statische Bildinhalte, etwa Huds in Spielen oder Senderlogos, sehr lange an derselben Stelle im Bild eingeblendet werden. Die Hersteller ergreifen dagegen jedoch zahlreiche Maßnahmen. Dazu zählt etwa eine automatische, leichte Verschiebung der Bildinhalte während des Betriebs. Ergänzt wird dies durch Kompensationszyklen, die im Standby-Betrieb in regelmäßigen Abständen Hintergrund laufen. Deswegen solltest du OLED-TVs etwa nie dauerhaft vom Strom trennen.

LG Display behauptet, WOLEDs, wie der hier zu sehende G3, haben ein geringeres Burn-in-Risiko als QD-OLEDs.
LG Display behauptet, WOLEDs, wie der hier zu sehende G3, haben ein geringeres Burn-in-Risiko als QD-OLEDs. | Bild: LG

LG Display hat nun in einem kurzfristig angesetzten Gespräch mit Medienvertretern darauf verwiesen, dass QD-OLEDs ein deutlich höheres Burn-in-Risiko aufweisen sollen. Untermauert hat man das mit Bildern der angesehenen Review-Website Rtings, die aktuell langfristige Untersuchungen zum Einbrennen durchführt. Hier verwies man auf die LG C2 und G2, die in den Tests kein dauerhaftes Einbrennen zeigten, während dies an den QD-OLED-Fernsehern Sony Bravia XR A95K und Samsung S95B der Fall gewesen ist.

QD-OLED vs. WOLED: Es gibt keinen klaren Gewinner

Als Fundament von LG Displays Argumentation steht, dass die Pixel-Struktur der WOLEDs, die einen zusätzlichen, weißen Subpixel nutzen, weniger anfällig für Einbrennen sei. Denn der zusätzliche, weiße Subpixel entlaste sozusagen die anderen RGB-Pixel. Dies ist besonders pikant, da Samsung in der Vergangenheit oft gegen WOLED gestichelt hatte, weil sie eben gerade keinen „puren“ RGB-Aufbau nutzen. Man ging sogar so weit, entsprechende YouTube-Videos zu veröffentlichen, die gezielt Burn-in aufs Korn genommen haben.

Samsung Display dürfte wohl kontern, dass die 2023er QD-OLEDs besser mit der Abwärme umgehen werden können und durch neue Materialien das Burn-in-Risiko senken. Eventuell wird man auch darauf verweisen, dass die Tests bei Rtings wenig mit der Alltags-Nutzung der meisten Zuschauer*innen zu tun haben dürften. Dies wäre allerdings mit zweierlei Maß gemessen, da Samsung sich vorher nicht scheute, mithilfe der Rtings-Bewertungen auf die Einbrenn-Gefahr an WOLEDs hinzuweisen.

LG und Samsung dürften sich noch lange um die überlegene OLED-Technologie streiten.
LG und Samsung dürften sich noch lange um die überlegene OLED-Technologie streiten. | Bild: LG

Aktuell kann man nur abwarten, denn es gibt noch keine direkte Reaktion von Samsung Display oder dem Mutterkonzern Samsung Electronics. Klar ist, dass zwischen den Erzrivalen LG und Samsung wohl weiterhin eine eisige Stimmung herrschen dürfte. In unserer Bestenliste führt übrigens aktuell ein Sony-Fernseher mit einem QD-OLED-Panel von Samsung Display:

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