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Beats Pill im Test: Rückkehr mit Erfolg?

Beats wagt sich mit dem neuen Pill erstmals seit Langem wieder an einen Bluetooth-Lautsprecher. Wir testen, ob der Beats Pill auch im Jahr 2024 überzeugen kann.
Beats Pill Bluetooth Lautsprecher im Test Titelbild
Akku-Laufzeit
bis zu 24 Stunden
Wasser- und Staubschutz
IP67
Abmessungen (BxHxT)
219 x 70 x 71 mm
Gewicht
680 g
Preis
169,95 Euro
In Kürze
Eine lange Akkulaufzeit, Lossless Audio per USB-C und ein schickes Design: Der neue Beats Pill macht als Bluetooth-Lautsprecher für unter 200 Euro einiges richtig.
Vorteile
  • Satte Bässe
  • Lange Akkulaufzeit
  • Wasserschutz und Trageschlaufe für Ausflüge
  • Musikwiedergabe über USB-C-Anschluss
Nachteile
  • Eher schlaffe Mitten
  • Kein Equalizer
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Den letzten neuen Bluetooth-Lautsprecher stellte Beats vor fast einem Jahrzehnt vor. Als dann 2022 der Verkauf des Beats Pill+ gestoppt wurde, sah es zunächst aus, als hätte die heute zum Apple-Konzern gehörende Marke das Feld gänzlich aufgegeben. Scheinbar lag man aber nur auf der Lauer: 2024 bringt eine Neuauflage des Beats Pill. Wir testen, ob sich das Warten gelohnt hat.

Den Beats Pill kannst du hier bestellen:

Beats Pill im Klang-Check

Der Beats Pill verzichtet auf Passivmembranen zur Bassunterstützung und setzt ganz konventionell auf einen Hochtöner und auf einen Tiefmitteltöner im Racetrack-Design. Dieser Treiber verdient seinen Namen durch seine Form, die dem klassischen Ovalkurs aus dem Motorsport ähnelt, und kommt vor allem in Bluetooth-Lautsprechern zum Einsatz. Große, runde Membranen würden in der klassischen Zylinder-Form des Pill kaum Platz finden – außer, sie werden gewissermaßen „gequetscht“. So maximiert das Racetrack-Design die mögliche Membranfläche.

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Der Racetrack-Treiber des Beats Pill soll gegenüber dem Beats Pill+ 90 Prozent mehr Luft schieben und damit vor allem fettere Bässe abliefern.

Wie viele Bluetooth-Lautsprecher gibt auch der Beats Pill Musik nur in Mono aus, hat also nur einen Kanal. Im Test bedeutet das, dass viele unserer Songs geknautschter klingen, als sie eigentlich sein sollten. Für Bluetooth-Lautsprecher ist das platzbedingt recht normal und selbst, wenn ein Speaker zwei Kanäle mitbringt, sitzen die Treiber meist nicht weit genug auseinander, um einen überzeugenden Effekt zu erzielen. Falls du Wert auf Stereo legst – und den Aufpreis verkraftbar findest – lassen sich zwei Beats Pill zu einem Stereo-Paar verbinden. Alternativ koppelst du sie im Verstärker-Modus, um dieselbe Musik in mehreren Räumen deines Hauses abzuspielen.

Beats Pill Klang-Check Stereo
Zwei Beats Pill können entweder synchron spielen, oder sich auf einen linken und rechten Stereo-Kanal aufteilen.

Ein paar Opfer erfordert der Mono-Downmix auf jeden Fall. So irrte der Pill etwas verloren durch die Synths in Chappell Roans Good Luck, Babe, dem explosiven Chorus fehlte es an Durchschlagskraft. Davon abgesehen spielt der Speaker aber angemessen kräftig für seine Größen- und Preisklasse. Wie beim JBL Charge 5 oder Bose SoundLink Mini II SE liegt der Fokus auf fetten Bässen, Mitten und Höhen behalten aber Klarheit und Präsenz. Club-Songs wie Charli XCXs passend betiteltes Club classics fallen ihm dabei merklich einfacher, als etwa Bring Me The Horizons YOUtopia, wo dann doch Definition in den Mitten fehlt. Fans von Rock- und anderer, gitarrenlastiger Musik sollten sich den Pill lieber zweimal überlegen.

Teilweise war der Pill uns auch etwas zu scharf abgestimmt. Das zeigte sich insbesondere, als wir die maximale Lautstärke ausprobierten. Die ist laut genug, um in kleinen Zimmern unangenehm zu werden, der Klang ist ab ca. 75 Prozent des Pegels hörbar verzerrt.

Etwas enttäuschend: Beats gibt dir keine App mit Equalizer an die Hand, du hast also keinerlei Anpassungsmöglichkeiten, wenn dir die Bässe zu stark oder die Höhen zu präsent sind.

Im Detail: Kleine bunte Pille

Kaum zu glauben, aber der Beats Pill des Jahres 2024 sieht der titelgebenden Kapsel sogar noch ähnlicher, als es seine Vorgänger taten. Dabei hat das Wort diese bereits ziemlich akkurat beschrieben. Schön ist die leichte Neigung, die die neue Pill-Generation erhalten hat. Dadurch wird der Sound mehr in Richtung Hörer:in gespielt.

Beats Pill Test frontal schraeg Neigung
Sowohl Gehäuse als auch Treiber des Beats Pill sind leicht geneigt. So soll sich sein Sound besser verteilen.

Mit Blick auf die Materialien hat Beats nicht gespart. Die hintere Hälfte des Bluetooth-Lautsprechers ist mit Soft-Grip-Silikon überzogen, das sehr angenehm in der Hand liegt. Das vordere Gitter hingegen besteht aus Alu, was gemeinsam mit dem silbernen Beats-Logo edel wirkt. Ob du den gesamten Lautsprecher in Schwarz, Rot oder Weiß/Champagner möchtest, überlässt Beats dir.

Beats Pill Design Verarbeitung
Der Beats Pill (2024) ist rundum sauber verarbeitet und liegt angenehm in der Hand.

Seitlich am Speaker ist eine simple Trageschlaufe befestigt. Diese lässt sich leider nicht enger ziehen, aber immerhin entfernen, solltest du sie nicht benötigen. Auch sie ist – wie der Rest des Lautsprechers – einwandfrei verarbeitet. Rutscht der Pill dir doch mal vom Handgelenk in den Pool, brauchst du keine Angst zu haben: Er ist nach IP67 gegen Staub- und Wassereinwirkung geschützt.

Beats Pill in der Praxis – Zuhause und unterwegs

Die Jahre ohne Aktivität im Bereich Bluetooth-Lautsprecher hat Beats scheinbar nicht nur Däumchen gedreht, sondern auch genutzt, um sich bei der Konkurrenz einiges abzuschauen. So ist der Beats Pill rundum modern ausgestattet und zu mehr fähig, als nur Musik zu spielen.

Da wäre zunächst die Möglichkeit, ihn als Powerbank zu nutzen: Schließt du ein Smartphone oder ähnliches Gerät an seinen USB-C-Anschluss an, kannst du es aufladen. Der Beats Pill selbst verfügt über bis zu 24 Stunden Akkulaufzeit und liegt dadurch mit vielen Konkurrenten gleichauf. Selbst der etwas teurere und größere JBL Xtreme 4 hält nicht länger durch. Der Sony Ult Field 1 schafft sogar nur ca. zwölf Stunden ohne Steckdose.

Beats Pill Test USB C Anschluss
Der USB-C-Anschluss lädt nicht nur dem Aufladen: Über ihn kannst du auch Musik von deinem Laptop abspielen.

Über den USB-C-Anschluss kannst du den Pill aber nicht nur aufladen, sondern auch mit Musik versorgen. Das ist hilfreich, wenn du von Apple Musics Lossless-Audio-Option Gebrauch machen möchtest. Beats hat dem Apple-Konzern, der die Marke 2014 übernommen hat, hier einiges voraus. Denn während Apples eigene AirPods Lossless Audio nicht wiedergeben können, ist der ANC-Kopfhörer Beats Studio Pro dazu in der Lage – ebenfalls dank USB-C, wie jetzt der Beats Pill.

Alternativ trägst du Musik per Bluetooth an den Lautsprecher, dann eben nicht ganz so hoch aufgelöst. Unterstützt werden leider nur die Standard-Bluetooth-Codecs SBC und AAC.

Bedienung: Apple oder Android?

Die Bedienelemente des Beats Pill sitzen leicht zu erreichen auf der Oberseite: vier seichte Einbuchtungen im weichen Silikon. Sie alle reagieren zuverlässig und schnell, das haptische Feedback ist angenehm. Die Power-Taste startet den Lautsprecher sowie den Bluetooth-Kopplungs-Modus. In der Mitte sitzt eine Multifunktionstaste, über die du den Sprachassistenten deines Handys aktivieren sowie Anrufe steuern oder einfach die Musik pausieren und Songs überspringen kannst. Außerdem nutzt du die Center-Taste, um mehrere Lautsprecher zu koppeln. Rechts von ihr sitzen die Tasten Lauter und Leiser.

Beats Pill Test Bedienung 1
Neben der Power-Taste geben gibt eine LED-Anzeige Auskunft über den Akkustand.

Alle wichtigen Befehle kannst du also direkt am Lautsprecher durchführen. Das ist auch gut so, denn die zugehörige Steuerungs-App fällt sehr dürftig aus. Tatsächlich gibt es auch nur für Android-Nutzer:innen eine solche App. Hier kannst du Lautsprecher koppeln und die Lautstärke verändern – viel mehr aber auch nicht. Eigentlich finden wir es immer gut, wenn Bluetooth-Lautsprecher ohne App auskommen. Allerdings nur, wenn sie typische App-Funktionen wie einen Equalizer auf physische Bedienelemente auslagern, wie es etwa bei vielen Marshall-Lautsprechern der Fall ist. Auf den Equalizer vollständig zu verzichten, finden wir schade.

Nutzt du ein iPhone, bist du übrigens noch etwas stärker eingeschränkt. Dann findest du den Bluetooth-Lautsprecher nämlich nur, wie AirPods auch, in den Einstellungen deines Handys. Viel mehr, als dem Speaker einen neuen Namen zu verpassen, kannst du hier nicht tun.

In den iOS-Einstellungen kannst du deinem Bluetooth-Lautsprecher einen neuen Namen geben und die Bedienung minimal anpassen. | Screenshot: Beats

Unser Fazit zum Beats Pill

Als erster neuer Bluetooth-Lautsprecher in fast zehn Jahren hat der Beats Pill hohe Erwartungen zu schultern. Denen wird er auch größtenteils gerecht: Klanglich kann der kleine Speaker sich mit den Größen seiner Preisklasse messen, Akkulaufzeit und Wasserschutz sind ebenso zeitgemäß wie ausflugstauglich und Funktionen wie eine Freisprechanlage und Powerbank-Option heben die Ausstattung aufs nächste Level. Einzig die dürftige Steuerungs-App und der damit einhergehende, fehlende Equalizer ist unserer Meinung nach ein Versäumnis. Wenn du dich daran nicht störst, wirst du mit dem Beats Pill definitiv glücklich.

Den Beats Pill kannst du hier bestellen:

Technische Daten
Leistung k.A.
Frequenzbereich k.A.
Akku-Laufzeit bis zu 24 Stunden
Ladedauer 10 Min. Laden für 2 Std. Wiedergabe
Anschlüsse / Schnittstellen Bluetooth 5.3, USB-C (Aufladen und Musikwiedergabe)
Mikrofon Ja
Stereo-Kopplung Ja
Wasser- und Staubschutz IP67
Trage-Vorrichtung Ja
Abmessungen (BxHxT) 219 x 70 x 71 mm
Gewicht 680 g
Verfügbare Farben Schwarz, Rot, Champagner
Preis 169,95 Euro

Du brauchst mehr Power? Hier findest du die besten Party-Lautsprecher, die wir getestet haben:

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