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WLAN 2,4 GHz, 5 GHz oder 6 GHz: Was ist besser für Streaming?

Beim Streaming von Filmen, Musik oder Spielen ist ein schnelles WLAN wichtig. Doch welches Frequenzband ist am besten für Streaming von Netflix & Co. geeignet? Hier findest du es heraus.
Ist mein WLAN schnell genug fürs Streaming? Bild: Mohamed Hassan via Pixabay

Das unterbrechungsfreie Streaming von Filmen und Serien in 4K erfordert eine möglichst stabile Verbindung ins Internet. Wenn du diese nicht per Kabel, sondern über WLAN herstellst, hast du möglicherweise schon von den unterschiedlichen Frequenzbändern gehört. Die meisten WLAN-Router funken wahlweise auf dem 2,4- oder dem 5-GHz-Frequenzband, teilweise auch gleichzeitig. Außerdem können einige moderne Router auch das 6-GHz-Frequenzband nutzen, um deinen Fernseher, Streaming-Clients oder dein Smartphone mit dem WLAN zu verbinden.

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Egal, wo du streamst: Mit langsamen WLAN macht es keinen Spaß (Bild: Netflix)

Welchen Frequenzbereich du in deinem Haus oder deiner Wohnung verwendest, hat umfangreiche Auswirkungen darauf, wie stabil deine Streaming-Erfahrung ausfällt. Natürlich gibt es viele Faktoren, die bei der WLAN-Geschwindigkeit eine Rolle spielen, doch die Wahl des passnden Frequenzbandes solltest du nicht unterschätzen. Doch was ist denn nun am besten für das Streaming: 2,4, 5 oder gar 6 GHz? Wir erklären es dir!

Von Bändern und Kanälen

Zu den wichtigsten Faktoren bei der Einrichtung und Nutzung von WLAN gehören die verwendeten Frequenzbänder, auf denen die Router senden. Praktisch alle modernen WLAN-Router nutzen wahlweise das 2,4- oder das 5-GHz-Band, häufig auch parallel. Relativ neu und bisher nicht allzu verbreitet sind zudem sogenannte WiFi-6E-Router, die zusätzlich das 6-GHz-Band bedienen können.

Fritzbox WiFI 6
Die meisten Router wie aktuelle FritzBoxen setzen größtenteils auf die Kombination aus 2,4- und 5-GHz-Funk, etwa im WiFi-6-Standard (Bild: AVM)

Die Frequenzbänder bestimmen, wie die Daten verbreitet werden. Du kannst sie dir vereinfacht wie Straßen vorstellen, auf denen die Datenpakete unterwegs sind. Die Bänder sind wiederum in unterschiedliche Kanäle aufgeteilt, auf denen die WLAN-Signale übertragen werden. In der Straßenmetapher wären die Kanäle die Fahrspuren.

Ohne zu sehr in die technischen Details der WLAN-Technologie abzutauchen: Die von deinem Netzwerk verwendeten Bänder und Kanäle haben einen großen Einfluss darauf, wie stabil die Verbindungen und damit auch die Datenübertragung ausfällt. Im Idealfall kümmert sich dein Router vollautomatisch darum, die optimalen Einstellungen zu bestimmen. Doch die Erfahrung zeigt, dass das nicht immer erfolgreich ist.

WiFi 6e
Mit der Einführung von WiFI 6E und 6-GHz-Netzwerken sollen WLANs noch stabiler werden. (Bild: Netgear)

Solltest du beim Streaming von Filmen, Musik oder Spielen also immer mal wieder mit Störungen und Abbrüchen konfrontiert sein, kann es sich vielleicht lohnen, das Frequenzband zu wechseln. Unter welchen Umständen sich das lohnen kann, zeigen wir dir.

Mit Hinblick auf das klassische Filmstreaming eher zu vernachlässigen ist der Geschwindigkeitsaspekt. Faustregel: Im 5-GHz- bzw. 6-GHz-WLAN kannst du deutlich höhere Datensübertragungsraten erreichen. Moderne Router erreichen aber durch den Einsatz verschiedener Technologien wie 4X4 MIMO (Multiple Input, Multiple Output) auch im langsameren 2,4-GHz-WLAN Datenraten, die für Streaming-Ansprüche praktisch immer ausreichen.

5 GHz: Mehr Kanäle, weniger Störungen

Das 5 GHz-Band ist in mehrfacher Hinsicht die deutlich modernere Lösung. Das liegt vor allem an der höheren Bandbreite. Während das 2,4-GHz-Band über lediglich 14 mögliche WLAN-Kanäle, verfügt, die sich zum Teil sogar überlappen, gibt es im 5-GHz-Netzwerk je nach Modell und Region deutlich mehr Kanäle, die zudem deutlich breiter und damit stabiler sind.

Fritzbox Kanalbelegung
Fast alle Router lassen dir die Wahl, den WLAN-Kanal selbst einzustellen. In der Regel ermitteln sie den passenden Kanal aber automatisch für dich.

Teilen sich verschiedene Netzwerke den gleichen Kanal, ist die Wahrscheinlichkeit von Störungen deutlich erhöht. Eine solche Kanal-Kollision ist im 5 GHz-Band sehr viel weniger problematisch als im 2,4-GHz-Band. Hinzu kommt, dass das 2,4-GHz-Band auch von anderen Geräten wie beispielsweise Mikrowellen belegt wird – beim 5 GHz-Band gibt es derlei Doppelbelegungen in der Praxis nicht.

MacBook 5 GHz WLAN
In den Systemeinstellungen deiner Geräte kannst du oft herausfinden, welches WLAN-Frequenzband sie nutzen, etwa bei einem MacBook mit macOS.

Vor allem dicht besiedelten Wohngebieten ist die Wahrscheinlichkeit zudem hoch, dass andere WLANs auf dem gleichen 2,4-GHz-Kanal senden wie deins. Dadurch können Störungen entstehen. Router versuchen zwar in der Regel, durch den regelmäßigen Kanalwechsel entsprechenden Kollisionen aus dem Weg zu gehen, durch die geringe Anzahl an verfügbaren Kanälen ist das aber nicht immer möglich.

Durch seine größere Anzahl an Kanälen ist das 5-GHz-Frequenzband weniger anfällig für Störungen durch externe Faktoren. Damit ist es vor allem für Anwendungen empfehlenswert, die eine möglichst konstante Datenübertragung benötigen – und damit ideal für das Streaming.

Vor allem Live-Übertragungen, etwa von Twitch, Sportübertragungen oder Game-Streaming, profitieren vom Einsatz des 5-Ghz-Bandes.

2,4 GHz: Vorteile bei Reichweite und Kompatibilität

Technisch ist das 5-GHz-Band seinem 2,4-GHz-Vorgänger in den meisten Situationen also überlegen. Dennoch hat auch das vermeintlich schlechtere Band seine Berechtigungen im WLAN- und Streaming-Alltag.

Das gilt vor allem dann, wenn dicke Wände oder andere bauliche Besonderheiten der WLAN-Sendeleistung im Weg stehen. Die 2,4-GHz-Frequenz ermöglicht eine größere Sendereichweite und ist besser für die Überwindung von Hindernissen geeignet. Wenn der Weg vom Router zum Empfänger also länger ist und ein Repeater oder ein Mesh-Netzwerk keine Option darstellt, kann das vermeintlich schwächere Band eine gute Wahl sein.

Kindle Paperwhite 5 GHz wlan
Der Verzicht auf 2,4-GHz-WLAN kann ältere Geräte aus dem WLAN aussperren. Der populäre E-Reader Amazon Kindle Paperwhite unterstützte beispielsweise 2018 noch kein 5-GHz-WLAN. (Bild: Amazon)

Ein zweiter nicht zu unterschätzender Vorteil von 2,4 GHz ist die höhere Kompatibilität mit älteren oder auch exotischeren WLAN-Geräten. Nach wie vor gibt es beispielsweise im günstigen Smart-Home-Segment oder auch bei älteren TV-Modellen Geräte, die sich nicht mit 5 GHz-Netzwerken verbinden können. Willst du solche Hardware in deinem Netzwerk nutzen, kommst du um den Einsatz von 2,4-GHz nicht herum.

Dualband als Lösungsansatz

Du siehst: In vielen, aber eben nicht in allen Situationen ist das 5-GHz-Frequenzband der 2,4-GHz-Variante überlegen. Würde es sich dann nicht lohnen, komplett auf das modernere System zu setzen?

Wenn alle deine Geräte fit für den 5-GHz-Standard sind und es auch bei der Reichweite bzw. den baulichen Begebenheiten keine Gründe gibt, die dagegen sprechen, kannst du wirklich überlegen, vollständig auf das 5-GHz-Band zu gehen.

Fritzbox 2,4 vs. 5 GHz
Die Fritzbox listet in den WLAN-Einstellungen andere Netzwerke auf und zeigt dir, auf welchen Frequenzen diese funken.

Realistisch ist in vielen Fällen aber der sogenannte Dualband-Betrieb die bessere Lösung. Praktisch alle Router der vergangenen Jahre unterstützen den parallel Funk auf beiden Bändern. Dann kannst du im Idealfall von den jeweiligen Vorteilen (höhere Reichweite und Kompatibilität von 2,4 GHz sowie der besseren Stabilität und Geschwindigkeit von 5 GHz) profitieren.

In der Praxis dürfte diese Doppel-Lösung für die meisten WLAN-Umgebungen die beste Option darstellen. Hier stellt sich aber noch die Frage, ob du die Netze auch namentlich trennen willst oder nicht. Grundsätzlich kannst du sowohl dem 2,4- als auch dem 5-GHz-Netzwerk die gleiche WLAN-Kennung (SSID) zuweisen. So musst du auf allen Geräten nur ein WLAN-Kennwort einrichten.

WLAN zwei Namen 2,4 Ghz 5 GHz
Namensfrage: Vergibst du verschiedene Bezeichnungen für deine Netzwerke, kannst du die Zuordnung deiner Geräte leichter steuern. Andererseits leidet aber auch die Übersicht.

Deine WLAN-Clients sehen dann lediglich eine SSID und verbinden sich im Idealfall über das effizientere Band mit deinem Router. Je nach Gerät kann es aber auch passieren, dass es aufgrund des kräftigeren Signal das 2,4-GHz-Band verwendet und damit auf die höhere Stabilität der 5-GHz-Variante verzichtet.

Alternativ dazu kannst du auch zwei verschiedene Netzwerknamen für das 2,4- und das 5-GHz-Funknetz vergeben. Auf diese Weise kannst du genau kontrollieren, welches Gerät sich über welches Band verbindet. Der Nachteil dieser Methode ist allerdings, dass du bei der Einrichtung und Geräteanmeldung gegebenenfalls den doppelten Aufwand hast.

WiFi 6E: Macht das 6-GHz-Band Schluss mit dem Streaming-Engpass?

Für das Video- und Musikstreaming ist 5 GHz WLAN also insgesamt die bessere Wahl. Doch auch hier kann es in der Praxis zu Streaming-Problemen kommen.

Abhilfe soll hier das neue WiFI 6E bringen, das auf dem noch praktisch ungenutzten 6 GHz-Band senden kann. Zusammen mit weiteren WLAN-Verbesserungen soll der neue Netzwerk-Standard endgültig Schluss mit Streaming-Problemen durch Interferenzen machen und das WLAN noch schneller machen als beim 5-GHz-Äquivalent.

High-End-Router wie der Netgear Nighthawk versprechen mit 6-GHz-WLAN eine stabilere Streaming-Leistung.

Allerdings bedarf es dazu nicht nur eines neuen Routers, der WiFi 6E unterstützt, sondern auch entsprechende Endgeräte – und genau diese sind nach wie vor eher rar gesät. Im TV-Bereich kamen erste Geräte mit WiFi-6E-Unterstützung zwar schon 2021 auf den Markt, selbstverständlich ist der neue WLAN-Standard aber bis jetzt nicht.

Auch bei den Streaming-Clients setzt sich WiFi 6E nur langsam durch. Amazon hat im September 2023 die neuen Fire-TV-Sticks mit dem schnelleren Funk ausgestattet, auch der Fire TV Cube 2022 beherrscht WiFi 6E. Der Apple TV 4K funkt hingegen weiterhin „nur“ mit 5 GHz, auch wenn einige Apple-Geräte wie die M2-MacBooks oder das iPad Pro der vierten Generation bereits den 6-GHz-Standard unterstützen.

Neue Versionen vom Fire TV Stick 4K und 4K Max – Besser, aber auch teurer
Amazons neue Fire TV Sticks gehören zu den ersten Streaming-Clients, die WiFi 6E und das 6-GHz-WLAN direkt unterstützen. (Bild: Amazon)

Es wird also noch etwas dauern, bis WiFi 6E und das 6-GHz-WLAN die Streaming-Probleme flächendeckend bekämpfen. Solltest du also mittelfristig einen neuen Router anschaffen, kann es sich lohnen, mit Blick auf die Zukunftssicherheit auf die Unterstützung von WiFi 6E zu achten.

Mit dem richtigen WLAN kannst du deinen Serien und Filme ungestört genießen. Sie besten Streamingdienste findest du in unserer Bestenliste:

2,4 GHz, 5 GHz oder 6 GHz: Fazit

Die Wahl des passenden WLAN-Funkstandards kann sich entscheidend darauf auswirken, wie gut das Streaming von Filmen, Serien, Musik und Spielen für dich funktioniert. Solltest du in deiner Wohnung oder deinem Haus mit WLAN-Aussetzern und stotternden Live-Streams konfrontiert sein, kann der Wechsel des Frequenzbandes eine ebenso unkomplizierte wie günstige Lösung sein.

Eine Garantie dafür, dass der Wechsel von 2,4 GHz auf 5-GHz-WLAN die Allzwecklösung für deine Streaming-Probleme ist, gibt es natürlich nicht. Dennoch solltest du die Option in Betracht ziehen, ehe du in neuen WLAN-Hardware investierst.

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