OLED M4 von LG im Test: Kabellos glücklich ohne Kompromisse?
Bild: LG- Panel Typ
- OLED
- Auflösung
- 4K (3.840 x 2.160)
- Verfügbare Größen
- 65", 77", 83", 97"
- Getestete Größe
- 65"
- HDR-Unterstützung
- HDR10, HLG, Dolby Vision IQ
- Bildfrequenz
- 100 / 120 Hz
- Video-Eingänge
- 3 x HDMI 2.1
- Preis (UVP/Straßenpreis)
- 4499 Euro / um 2.600 Euro
Der OLED M4 bringt Spitzenleistungen in der Bildqualität und überzeugt zudem vollauf bei Streaming und Gaming. Das Besondere an ihm ist aber die drahtlose Funkübertragung, die verlustfrei funktioniert. Doch leider spart LG dabei einen HDMI-Anschluss ein.
- Bild auf Referenzniveau
- Externe Anschlussbox mit Funkübertragung
- Top Gaming-Features mit HDMI 2.1
- Sehr gute Bedienung
- Wandhalterung mitgeliefert
- Relativ hochpreisig
- Nur drei HDMI-Anschlüsse
- Kein Standfuß
Den LG OLED M4 könnte man als eine Art Lifestyle-Version des OLED G4 ansehen. Der steht weit oben in unserer TV-Bestenliste, mit exzellenter Bildqualität. Das Gehäuse des M4 ist nahezu dasselbe wie beim G4. Es fehlen nur die Anschlussbuchsen. Stattdessen gehört eine kompakte Funkbox zum Lieferumfang, die Bild und Ton von angeschlossenen Geräten und HDTV-Empfang schnurlos überträgt.
Der Prozessor, der Bildschirm des OLED-Fernseher, die Lautsprecher und TV-Funktionen des M4 sind die gleichen wie beim G4. Wo bringt das drahtlose Konzept Kompromisse mit sich? Und hat es einen Einfluss auf Bild, Ton und Gaming-Eigenschaften? Wir haben es getestet.
Design: Der gehört an die Wand
- Besonders flache Bauform
- LG-Wandhalter mitgeliefert
- VESA-Norm ermöglicht auch freie Aufstellung
Als Testgerät haben wir einen OLED 65M49LA vor uns. Mit 65 Zoll, also guten 164 Zentimetern Bilddiagonale, der kleinste M4, den du kaufen kannst. Darüber hinaus gibt es den LG OLED M4 noch in 77, 83 und gigantischen 97 Zoll:
Dabei hat der LG M4 in der größten Ausführung mit fast zweieinhalb Metern Bilddiagonale ein OLED-Panel ohne zusätzliche Lichtverstärkung mit Mikrolinsen, wie es bei 65 bis 83 Zoll eingebaut wird.

Hauptsächlich ist der superflache Fernseher dazu gedacht, elegant an der Wand zu hängen. Dazu hat er die gleiche Aussparung mit Befestigungsbolzen oben in der Rückwand – wie es etwa beim LG OLED G4 der Fall ist. Die spezielle LG-Halterung klappt nach dem Aufhängen so zusammen, dass nur noch wenige Millimeter zwischen TV und Wandfläche Luft bleiben.

Da außer dem Stromanschluss kein Kabel am Bildschirm benötigt wird, ist eine schicke Wandmontage oder freie Aufstellung viel einfacher und eleganter. Ein ähnliches Konzept, möglichst ohne Kabel auszukommen, kennen wir bereits von Samsungs One Connect Lösung, die du bei Samsung-Fernsehern wie The Frame oder dem OLED S95D finden kannst.
Weiter unten in der Rückwand findet man zusätzliche Gewinde nach VESA-Norm mit dem Maß 300 × 300 mm. Hier kannst du als Alternative eine eigene Wandhalterung oder auch einen TV-Bodenständer anbringen. Ein Standfuß gehört beim LG OLED M4 nicht zum Lieferumfang.

An der Verarbeitungsqualität gibt es nichts auszusetzen. Das Gehäuse ist sauber verarbeitet, mit äußerst geringen Spaltmaßen und einer Konstruktion, die trotz der minimalen Bautiefe ausreichend stabil ist. Von vorn wirkt der Fernseher gewissermaßen rahmenlos.
Die Bildqualität des LG OLED M4
- Hohe Spitzenhelligkeit dank MLA-OLED
- Erstklassige Farben
- Sehr gut entspiegelt
Dass LG Fernseher mit hervorragender Bildqualität bauen kann, haben wir schon beim OLED G3 und G4 gesehen und im TV-Labor genau unter die Lupe genommen. Wie der G4 oder auch ein Panasonic Z95A hat der 65OLEDM49 in unserem Test ebenfalls ein MLA-OLED-Panel an Bord. Das erreicht mithilfe seiner Mikrolinsen-Technik höhere Helligkeiten als herkömmliche OLEDs. Gleichzeitig überzeugt mit natürlich wirkenden Farben in den Bildmodi Filmmaker und Kino. Im Test erreicht der OLED-TV mit neutral eingestellter Farbwiedergabe Spitzenhelligkeiten von 1.640 Nits.

Die Messungen, die wir mit Calman durchgeführt haben, bestätigen die gleiche erstklassige Bildqualität, wie wir sie vom OLED G4 kennen. Und der steht in unserer Liste der Fernseher mit der besten Bildqualität ziemlich weit vorn:
Sowohl in HDR als auch in SDR kommt dieses OLED-Spitzenmodell an das Referenzniveau heran.

Doch Farbeinheit und Helligkeit sind nur ein Teil der Bildqualität. Eine der wichtigsten Fragen hängt nämlich mit der Bauweise des LG OLED M4 zusammen.
Kostet die Funkübertragung Auflösung oder Schnelligkeit?
LG verspricht die Unterstützung von 4K-Bildern mit bis zu 120 Hertz, HDR10 und Dolby Vision. Anhand von Auflösungs-Testbildern und Filmen auf 4K-Blu-ray-Disc haben wir die Auflösung, die per Funk übertragen wird, geprüft und konnten keine Verluste feststellen. Jedes Pixel kommt im Filmmaker-Modus 1:1 auf den Bildschirm.

Auch in der Bewegungsdarstellung gibt sich der OLED M4 keine Blöße. Wenn du die Bewegungsglättung „TruMotion“ einschalten möchtest, um das 24p-Ruckeln von Kinofilmen zu vermindern, hast du mit der Einstellung „Filmische Bewegung“ etwas fließendere Bewegungen und dabei kaum Artefakte. Die Einstellung „Glatt“ bügelt das cineastische Filmruckeln komplett aus, bringt aber dafür etwas mehr Pixelwölkchen in die bewegten Bilder. Das Bewegtbild ist unter dem Strich beim nahezu kabellosen M4 genauso gut wie bei anderen OLED-TVs des Herstellers.
Die wichtigsten Messwerte für den OLD M4
- Spitzenhelligkeit (HDR): 1.642 Nits (Modus Filmmaker, 10%-Fenster)
- Farbtemperatur: 6.610 Kelvin (Modus: Filmmaker, SDR)
- Farbraum UHDA-P3: 98 % (HDR10)
- Durchschnitt dE2000 (SDR): 0,87 (Calman ColorChecker)
Anschlüsse beim OLED M4
- Nur drei HDMI
- TV-Twin-Tuner und USB-Recording
- Funkstrecke für Bild und Ton
Alle Anschlüsse für externe Geräte wie HDMI für eine Spielkonsole, Blu-ray-Player oder Mediaplayer und Antenneneingänge sind in der würfelförmig gebauten Funkbox untergebracht, die LG als „Zero Connect“ bezeichnet. Sie sendet alle Bild- und Tonsignale kabellos an den TV.

Dank doppelzügiger TV-Tuner und USB-Recording kannst du eine TV-Sendung aufzeichnen und eine andere anschauen. Auch ein CI+-Modul kannst du hier einstecken, um verschlüsselte TV-Programme zu dekodieren. Mit drei HDMI-2.1-Buchsen gibt es ausreichend Möglichkeiten, um Geräte anzuschließen. Die HDMI-Eingänge unterstützen dabei Gaming mit 4K-Auflösung und 120 Hertz, Dolby Vision, variabler Bildrate, kurz VRR, und automatischer Umschaltung in den verzögerungsfreien Spielmodus mit ALLM.

Dass LG nur drei HDMI-Eingänge einbaut, finden wir schade, denn alle anderen OLED-Modelle des Herstellers haben vier HDMI-Eingänge. Auch bei den anderen Herstellern sind in den Spitzenmodellen vier HDMI üblich. So müssen wir leider einen Punktabzug vornehmen. Auf analoge Ein- und Ausgänge verzichtet LG ebenfalls und auch die Zahl der USB-Schnittstellen ist von 3 auf 2 geschrumpft.
LG OLED M4: So klappt es mit der Zero-Connect-Box
In der Bedienung taucht ein neues Menü auf, das für die Einrichtung des LG OLED M4 mit seiner externen Anschlussbox zuständig ist. Auch wenn es zwei Netzkabel gibt – eins am Bildschirm und eins an der Box – hat die kabellose Übertragung von Bild und Ton eine eigene Faszination. Nicht zuletzt, weil du den Bildschirm unabhängig davon aufhängen oder stellen kannst, wo ein TV-Anschluss ist oder die Spielkonsole steht.
Deine Spielkonsole und dein Blu-ray-Player können zusammen mit der Box etwa in der Nähe deines Sitzplatzes untergebracht sein oder in einem Regal in der Ecke. Wichtig für eine störungsfreie Funkverbindung ist eine nicht zu große Entfernung und eine Sichtverbindung zwischen dem eigentlichen LG-Fernseher und der Box.

Das Installationsmenü führt dich Schritt für Schritt zum Ziel und versorgt dich mit allen Informationen, die bei der Einrichtung von Belang sind. Wie gut und stabil die Funkverbindung zwischen TV und Box läuft, zeigt eine kleine Leuchtdiode oben auf der Drehscheibe der Box in den Farben Rot, Grün und Blau. Ein Zufall, dass Rot, Grün und Blau auch die Grundfarben in allen TV-Bildschirmen sind? Wie auch immer, Blau steht hier für perfekt, Grün für gut und Rot für fehlerhaft.

Die gute Nachricht lautet: In unserem mehrstündigen Praxistest haben wir auch mit „Grünem Licht“ keine Aussetzer festgestellt, solange wir uns an die Hinweise der Installationsmenüs gehalten haben. Um ein rotes Warnlicht zu bekommen und die Funkverbindung abreißen zu lassen, mussten wir die Box mit vollem Körpereinsatz gezielt abschirmen. Allerdings sind der Funkverbindung auch technische Grenzen gesetzt, sodass sie nur in demselben Raum funktioniert, indem auch der TV ist.
Reichweite der Funkstrecke
LG spricht von einem eigenen Funksystem im 60-Gigahertz-Bereich. Dort gibt es lizenzfreie Kanäle nach der IEEE802.11ad- und 802.11ay-Spezifikation, die auch als WiGig bekannt ist. Im Vergleich zu WLAN mit 2,4 oder 5 GHz hat das 60-GHz-Band wesentlich kürzere Wellenlängen und damit auch eine viel geringere Reichweite von bis zu 10 Metern in einem Gebäude, ohne dass Decken oder Wände überwunden werden. Diese technischen Rahmenbedingungen passen auch zu der M4-Technik, die man innerhalb eines Wohnraums benutzen kann.

Die proprietäre 60-GHz-Technik von LG ist ausschließlich dazu da, die Zero-Connect-Box und den M4 miteinander zu verbinden. Das geht in beide Richtungen, denn der TV empfängt die Befehle der Fernbedienung und sendet sie an die Box, die ihrerseits Bild- und Tonsignale verlustfrei übermittelt.
Bedienung: Typisch LG
Die Bedienung des drahtlos verbundenen M4 ist wie von anderen LG OLED-TVs bekannt: Als Steuerzentrale fungiert die bekannte Magic Remote mit Tasten und Mauszeiger-Funktion. Für ein solches Flaggschiff-Modell hätte man sich auch eine Premium-Version der Fernbedienung denken können, etwa mit einem Metallgehäuse und Beleuchtung. Aber LG belässt es bei der Standard-Fernbedienung, was wir für ein solches Lifestyle-Produkt schade finden.

Die Menüs sind bei LG gut strukturiert, die Reaktionszeit meistens kurz. Andere Fernseher sind jedoch mittlerweile flotter beim Starten von Anwendungen unterwegs, vor allem Hisense-Fernseher wie der U8NQ.
Immer noch eine Erwähnung wert: Die Ziffern 1 bis 8 kann man auf einfache Art mit einer zweiten Funktion belegen. Zum Beispiel, um direkt auf die Spielekonsole oder den Blu-ray-Player zu wechseln.

Sprachsteuerung ist ebenfalls möglich und geht über Alexa oder LGs ThinkQ-Steuerung. Der M4 verfügt sogar über ein Freisprech-Mikrofon, das jedoch im Gehäuse der Zero-Connect-Box eingebaut zu sein scheint.
Smart-TV beim LG OLED M4
Dank webOS bietet der LG eine sehr große Auswahl an Apps, ein Dashboard für alle verbundenen smarten Geräte und verschiedene Nutzungsprofile. Damit können Kinder und andere Familienmitglieder ihre bevorzugten Inhalte unabhängig voneinander verfolgen. Aktuell ist die neueste Version webOS 24 an Bord, der OLED wird künftig aber fünf Upgrades auf die folgenden webOS-Entwicklungen erhalten.
Gaming mit 120 Frames und HDR
Das reaktionsschnelle 120-Hertz-Display bringt Gaming-Bilder auch bei schnellen Schwenks ohne nachziehende Schlieren auf den Schirm. Das ist ein typischer Vorteil von aktuellen OLED-Fernsehern, die sich mit HDMI 2.1 als Gaming-TVs anbieten.

Wie üblich bei LG unterstützt der Fernseher variable Bildraten und ist auch mit AMD FreeSync sowie Nvidia G-Sync kompatibel. Dabei überzeugt die saubere Bildqualität. Allerdings gibt es im Spielbetrieb von LG-TVs bislang keinen so neutralen Bildmodus wie den Filmmaker-Modus für Filme.
Zum Glück bringt die Funkübertragung keine relevante Verzögerung mit sich. Der HDMI-Input Lag vergrößert sich nur um rund 2 Millisekunden, was praktisch nichts ist. Für alle, die eine XBoxSeries X oder Playstation zum Zocken nutzen, reicht die Übertragung von 4K bei 120 Hertz völlig aus. Zumindest können wir im praktischen Test keine Nachteile feststellen.
Der Klang des LG M4
Die Lautsprecher im LG M4 sind durch die Bauart bedingt klein und flach. Doch damit bringt der schmale OLED-TV einen guten Klang, der im Menü noch etwas nachjustiert werden kann. Es gibt eine automatische Einmess-Funktion, mit deren Hilfe sich die Tonwiedergabe an die akustische Umgebung anpassen lässt. Für einen differenzierten und vollen Sound empfehlen wir aber, die Tonwiedergabe über eine Anlage laufen zu lassen oder noch ein paar Hundert Euro in eine gut klingende Soundbar nebst Subwoofer zu investieren.
Unser Testurteil für den OLED M4 von LG
LG präsentiert mit seinem OLED M4 einen technisch anspruchsvollen Lifestyle-TV für alle, denen es neben Funktionen auch auf Form und Ästhetik ankommt. An der hervorragenden Bildqualität des M4 gibt es nichts zu zweifeln, die kabellose Signalübertragung eröffnet neue Möglichkeiten, den Fernseher elegant in Szene zu setzen. Sei es bündig an der Wand oder auf einem schicken TV-Ständer.
Im Test erweist sich die Funkverbindung als äußerst robust und zuverlässig, solange man die Installationshinweise des Herstellers beachtet. Dabei können wir selbst bei Gaming in 4K mit HDR und 120 Bildern pro Sekunde keine nennenswerten Nachteile ausmachen. Dennoch schneidet der OLED M4 in der Bewertung eine Zehntelnote schwächer ab als sein technisches Geschwistermodell G4, weil er nur drei HDMI-Anschlüsse hat.
Den LG OLED M4 kannst du unter anderem bei MediaMarkt in verschiedenen Größen kaufen:
| Technische Daten | |
| Panel Typ | OLED |
| Display | OLED (WRGB) |
| Auflösung | 4K (3.840 x 2.160) |
| Verfügbare Größen | 65", 77", 83", 97" |
| Getestete Größe | 65" |
| HDR-Unterstützung | HDR10, HLG, Dolby Vision IQ |
| Bildfrequenz | 100 / 120 Hz |
| Digitaler Tuner | 2 x DVB-S/S2, -C, -T2HD |
| Video-Eingänge | 3 x HDMI 2.1 |
| HDMI-Funktionen | 4K@144Hz, eARC, ALLM, VRR, CEC |
| Sonstige Anschlüsse | 2 USB 2.0, LAN, opt. Digitalausg., CI+ |
| Sprachassistenten | Amazon Alexa, LG ThinkQ |
| AirPlay 2 | Ja |
| Drahtlos | WLAN, Bluetooth |
| Smart-TV-System | WebOS 24 |
| Maße mit Sockel | --- |
| Maße ohne Sockel | 1444 x 836 x 24 mm |
| Gewicht | 23,5 kg |
| Durchschnittliche Leistungsaufnahme (SDR / HDR) | 111 W / 247 W |
| Energieeffizienzklasse (SDR / HDR) | G / G |
| Preis (UVP/Straßenpreis) | 4499 Euro / um 2.600 Euro |
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