Hisense PL2 im Test – die ideale Alternative zum Fernseher?

- Lichtquelle
- Laser
- Auflösung
- 4K (3.840 x 2.160) per Pixelshift
- HDR
- HDR10, HDR10+, HLG
- Bildfrequenz
- bis zu 120 Hertz
- Anschlüsse
- 3 x HDMI, 2 x USB, opt. Tonausgang, LAN, Kopfhörer
- Smart TV
- Vidaa U7
- Abmessungen (BxHxT)
- 531 x 120 x 335 mm
- Preis
- 2.499 Euro
Hell, kontrastreich, günstig – der Hisense PL2 liefert im Heimkino ein Bild, das selbst deutlich teurere Modelle teilweise nicht überbieten können.
- Ausreichend helles Bild
- Gute Ausstattung, viele Anschlüsse
- Hervorragende Fernbedienung mit Solarfunktion
- Farben könnten kräftiger sein
- Nur alltagstauglicher Sound
Hisense möchte mit den sogenannten Laser-TVs den Markt aufmischen – und am Ende selbst Fernseher verdrängen. Schon der PL1 war ein beliebtes Produkt, besonders zum damaligen Preis. Der Hisense PL2 will das noch besser machen – und das für noch weniger Geld. Ob es gelingt, finden wir im Test heraus.
Du bist schon überzeugt? Hier findest du das passende Angebot für den Hisense PL2:
Das Design des Hisense PL2
Beim Auspacken mussten wir doch etwas staunen: Weiße Handschuhe, ein kleiner Blasebalg und ein Staubpinsel werden mitgeliefert, damit der Projektor möglichst ohne Kratzer aufgestellt und künftig von Staub befreit werden kann. Ob das wirklich notwendig wäre, sei mal dahingestellt, aber so kommt direkt ein wenig Luxus-Feeling auf.

Auf den ersten Blick wirkt der Hisense PL2 dann wie sein Vorgänger – ein flacher, schwarzer Laser-TV mit niedrigem Profil, der sich unauffällig in jedes TV-Board einfügt. Hisense hat die Höhe im Vergleich zum PL1 sogar um vier Zentimeter verringert – damit stört er optisch noch weniger im Raum. Die Verarbeitung wirkt solide, die Lautsprecher stecken hinter einem Stoffgitter auf der Front, das Design bleibt bewusst schlicht.

Die Platzierung ist einfach: Als Ultrakurzdistanz-Projektor zaubert der Hisense PL2 etwa ein 100-Zoll-Bild aus nur rund 21 Zentimetern Entfernung zur Wand. Für 150 Zoll braucht er rund 46 Zentimeter – ein klarer Fortschritt gegenüber dem Vorgänger, der maximal 120 Zoll schaffte. Wer echtes Heimkino plant, bekommt hier mehr Flexibilität, sollte aber wissen: Der Beamer muss tief stehen, etwa auf einem Lowboard. Bei 120 Zoll beginnt das Bild rund 45 Zentimeter über dem Gehäuseboden.
Die Einrichtung des Hisense PL2
Die Ausrichtung des Bildes erfordert etwas Geduld. Wie bei den meisten Ultrakurzdistanz-Beamern fehlt ein optischer Zoom oder Lens-Shift. Das Bild muss also eher manuell per Stellfüßen und digitaler Trapezkorrektur justiert werden. Hisense bietet zwar ein Auto-Kalibrier-Feature, bei dem ein Testbild projiziert und per Smartphone-Foto ausgewertet wird. Das Ergebnis überzeugte aber nicht zu einhundert Prozent, wir mussten noch nachjustieren.

Ist das Setup einmal geschafft, bleibt das Bild stabil – selbst bei erneutem Aufstellen merkt sich der Hisense PL2 die Kalibrierung. Wer Erfahrung mit Laser-TVs, wie Hisense die eigenen Ultrakurzdistanz-Beamer nennt, hat, wird hier keine großen Hürden erleben. Es braucht halt ein bisschen Zeit und Feingefühl.

Eine Leinwand mit festem Rahmen hilft beim Ausrichten aber enorm. Im Betrieb bleibt der Hisense PL2 angenehm leise, der Lüfter ist nur im Stillstand zu hören und das Gehäuse wird kaum warm. Ein kleines Manko: Es gibt keinen automatischen Fokus. Die Schärfe wird digital und manuell geregelt – das klappt aber zuverlässig und muss im Alltag kaum nachjustiert werden.
Die Bildqualität des Hisense PL2 im Check
Für einen Ultrakurzdistanz-Beamer in der Preisklasse liefert der Hisense PL2 eine erstaunlich starke Bildperformance – sowohl im dunklen Heimkino als auch in leicht beleuchteten Räumen. Der Vorteil gegenüber seinem eigenen Vorgänger und vielen anderen Modellen in der Preisklasse: Der Hisense PL2 bringt es auf 2.700 ANSI-Lumen – zumindest laut Herstellerangaben.

Wir ermitteln Helligkeit in Nits oder Candela pro Quadratmeter. Das Ergebnis: Mit rund 150 Nits bei SDR-Inhalten und fast 200 Nits in HDR ist der Hisense PL2 für einen Beamer hell, nur in sehr hellen Räumen könnte es knapp werden. Im abgedunkelten Raum hingegen spielt er seine Stärken aus, dank des Kontrastverhältnisses von etwa 3.000:1 – damit übertrumpft er viele Konkurrenten, die oft deutlich weniger Kontrast liefern.

Der Effekt ist deutlich sichtbar: In Filmen wie Dune offenbart der Hisense PL2 feine Details in dunkler Kleidung oder Schattenbereichen, die sonst gerne mal verschluckt werden. Auch Blade Runner 2049 profitiert – etwa in der düsteren Farmhausszene, in der der PL2 Details zeigt, die sonst gerne im Schwarz untergehen. Allerdings ist Schwarz nicht schwarz, sondern selbst im dunklen Raum eher dunkelgrau. Doch: Hisense geht hier einen sehenswerten Mittelweg. Lieber ein etwas helleres Schwarz mit mehr Zeichnung als künstlicher Kontrast mit Verlust von Details. Im Endeffekt wirkt das Bild dadurch ausgeglichener und glaubwürdiger – besonders bei gemischten Szenen mit hellen und dunklen Anteilen.
Farben: Natürlich, satt – und fast auf Triple-Laser-Niveau
Auch bei der Farbwiedergabe leistet der Hisense PL2 saubere Arbeit – nach kleiner Korrektur. Die beste Einstellung: Den Bildmodus auf Filmmaker zu stellen. Das Bild wirkt hier am natürlichsten – was unsere Messungen ebenfalls bestätigen. Außerdem sind hier keine Algorithmen am Werk, die etwa das Bild nachschärfen oder die Bewegungsglättung einschalten. Auf Wunsch kannst du diese aber natürlich hinzuschalten. Besonders bei knalligen Farben gibt es ein paar Abweichungen:

Bei buntem Content wie Barbie oder Animationsfilmen liefert der PL2 kräftige Farben mit viel Punch. Nur in dunklen Szenen verlieren satte Farben wie Rot etwas an Intensität – da zeigen der Hisense PX3 Pro oder der LG CineBeam HU915QE dann doch den größeren Farbraum. Die Farben wirken im Vergleich zum größeren Bruder zudem leicht blasser. Im direkten Vergleich kann der Hisense PL2 ihm aber dennoch oft das Wasser reichen – und der PX3 Pro ist immerhin schon ein Beamer mit Triple-Laser-Lichtquelle.
Wie er damit im Vergleich da steht, findest du in unserer Bestenliste heraus:
Gaming: Niedrige Latenz im Test
Wer den Hisense PL2 nur als Heimkino-Maschine einstuft, unterschätzt ihn. Im passenden Spielmodus sinkt der Input-Lag auf rund 30 Millisekunden bei 4K und 60 Hertz Bildwiederholrate – das ist mehr als solide und reicht für alle Adventure-, RPG- und Story-Games locker aus. Selbst schnelle Games wie Cyberpunk 2077 steuert man ohne spürbare Verzögerung. Sogar schnelle Shooter funktionieren, wenngleich der Hisense PL2 nicht mit einem Gaming-Monitor zu vergleichen ist. Die Farben bleiben auch im Game Mode kräftig, das Bild flüssig.
Was fehlt? VRR für ruckelfreies, verzerrungsfreies Gaming und echtes 4K bei 120 Hz. Aber das bieten derzeit nur sehr wenige Ultrakurzdistanz-Beamer – und keine in dieser Preisklasse. Letztlich liefert der PL2 eine Gaming-Performance, die für einen Ultrakurzdistanz-Projektor beeindruckt.
Bedienung & Smart-TV: Android-TV-Komfort, aber vielleicht zu simpel?
Hisense gibt sich bei der Menüführung keine Blöße: Die Einstellmöglichkeiten sind umfangreich, die Menüs übersichtlich und flott. Ob Farbtemperatur, Bewegungskompensation, Detailverstärkung oder HDR-Anpassung – alles lässt sich schnell erreichen, ohne sich durch dutzende Ebenen klicken zu müssen.

Lob gibt es von uns auch für die Fernbedienung: Sie liegt gut in der Hand, ist nicht überladen und hat ein nettes Extra. Ein kleines Solarpanel sorgt dafür, dass du dich um den Batteriewechsel nicht mehr kümmern musst – anders als bei der Konkurrenz, etwa beim Xgimi Aura 2.
Der Hisense PL2 läuft mit dem hauseigenen Vidaa-Betriebssystem – und das ist schön flott, so wie wir es schon von den Hisense-Fernsehern kennen. Das Smart-TV-System startet schnell, reagiert ohne spürbare Verzögerung, die Oberfläche wirkt aufgeräumt. Vorinstalliert sind die wichtigsten Streaming-Apps wie Netflix, YouTube, Prime Video, Rakuten oder DAZN.

Allerdings: Wer exotischere Dienste nutzt, könnte an Grenzen stoßen. Die App-Auswahl im Vidaa-Store fällt nicht so hoch aus wie etwa bei Google TV. Auch AirPlay oder Chromecast fehlen.
Die Anschlüsse des Hisense PL2
Drei HDMI-Ports stehen beim Hisense PL2 zur Verfügung – einer davon mit eARC, ideal für Soundbars oder AV-Receiver. Und das Beste: Zwei HDMI-Eingänge unterstützen sogar bis zu 120 Hertz, wenn auch bei niedrigerer Auflösung – ein echtes Alleinstellungsmerkmal bei Ultrakurzdistanz-Beamern in dieser Preisklasse.

Dazu kommen zwei USB-Ports, einer ist praktisch an der Seite platziert, ein optischer Tonausgang, Ethernet-Anschluss und 3,5-Millimeter-Klinke. WLAN und Bluetooth 5.0 sind ebenfalls an Bord. Letzteres funktioniert problemlos mit Kopfhörern oder externen Speakern.
Einziger Wermutstropfen: Die Anschlüsse sitzen hinten recht tief – nicht ideal, wenn der Beamer sehr nah an der Wand stehen soll. Und: Ein TV-Tuner fehlt. Wer lineares Fernsehen will, muss zu Streaming-Apps oder externen Receivern greifen.
Der Klang im Check
Beim Sound fehlt es dem Hisense PL2 etwas an Wumms. Was angesichts der Größe des Gerätes aber nicht verwundert. Die beiden 15-Watt-Lautsprecher liefern zwar klar verständliche Stimmen – selbst bei Dialogen in actionreichen Filmen wie Oppenheimer versteht man jedes Wort – aber schon bei tieferen Tönen geht dem PL2 die Puste aus. Epische Scores, Bass-Einschläge oder Explosionen bleiben daher etwas kraftlos.

In der Praxis bedeutet das: Ein Klavier klingt noch fein aufgelöst, aber bei Sci-Fi-Filmen wie Blade Runner 2049 fehlt das Grollen der Stadt. Immerhin: Die Lautsprecher verzerren nicht so schnell wie bei manch anderen Beamern.
Für Nachrichten, Dokus oder Serien ist der Ton aber voll in Ordnung. Wer aber wirklich Kino will, kommt Soundbar oder 5.1-Lautsprecher-Sets nicht vorbei. Der Hisense PL2 unterstützt dafür Dolby Atmos via eARC, lässt sich also problemlos mit einer externen Anlage koppeln.
Unser Testurteil zum Hisense PL2
Der Hisense PL2 macht in vielen Disziplinen eine richtig gute Figur: Das Bild ist hell, scharf und kontrastreich, der Gaming-Modus überraschend performant und er bringt Features mit, die selbst teurere Beamer oft vermissen lassen. Dazu kommen Anschlussvielfalt und eine solide Fernbedienung mit Solarpanel – das ist alles andere als Standard.
Klanglich schwingt hier aber nicht immer Heimkino mit und bei den Apps vermissen wir noch ein paar Dienste. Wer ein noch helleres und farblich kräftigeres Bild möchte, greift zum großen Bruder PX3 Pro. Für das Geld ist der Hisense PL2 aber schon eine tolle Alternative zum Fernseher.
Der Hisense PL2 ist, wonach du suchst? Hier findest du ihn im Angebot:
Technische Daten | |
Lichtquelle | Laser |
Auflösung | 4K (3.840 x 2.160) per Pixelshift |
Helligkeit | 2.700 Lumen (Herstellerangaben) |
Größe | 80 - 150 Zoll |
HDR | HDR10, HDR10+, HLG |
Fokus | Motorisiert |
Bildfrequenz | bis zu 120 Hertz |
Anschlüsse | 3 x HDMI, 2 x USB, opt. Tonausgang, LAN, Kopfhörer |
LAN / WLAN | Ja / Ja |
Smart TV | Vidaa U7 |
Abmessungen (BxHxT) | 531 x 120 x 335 mm |
Gewicht | 8,5 kg |
Preis | 2.499 Euro |
Alle von uns getesteten Ultrakurzdistanz-Beamer findest du in unserer Bestenliste: