Startseite Heimkino Ultrakurzdistanzbeamer LG CineBeam HU715QW im Test – wohnlicher Ersatz für den Fernseher

LG CineBeam HU715QW im Test – wohnlicher Ersatz für den Fernseher

Als Ultrakurzdistanz-Beamer will LG bis zu 120 Zoll große Bilder ins heimische Wohnzimmer bringen – wie gut das dem CineBeam HU715QW gelingt, verrät der Test.
LG CineBeam HU715QW im Test
Lichtquelle
Laser
Auflösung
4K (3.840 x 2.160) per Pixelshift
HDR
HDR10, HLG
Bildfrequenz
60 Hertz
Anschlüsse
3 x HDMI, 2 x USB, opt. Tonausgang, LAN
Smart TV
WebOS 6
Abmessungen (BxHxT)
533 x 153 x 315 mm
Preis
2.599 Euro
In Kürze
Der CineBeam HU715QW von LG bringt das große Bild ins Wohnzimmer – smart, wohnlich und überraschend gut klingend. Wer Netflix auf 120 Zoll sucht, findet für unter 2.000 Euro kaum einen besseren TV-Ersatz.
Vorteile
  • Schickes, wohnraumfreundliches Design und solide Verarbeitung
  • Einfache Bedienung und Einrichtung
  • Scharfes, natürliches Bild
  • Integriertes 2.2 Lautsprechersystem mit gutem Klang
Nachteile
  • Bild könnte etwas heller sein
  • Input-Lag relativ hoch
Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE evtl. eine Provision vom Shop. Weitere Infos

Große Fernseher boomen. Jenseits der 100 Zoll wird es aber schnell absurd teuer und kaum praktikabel. Zumal sie als schwarzer Kasten die gesamte Wand einnehmen. Hier setzt LG mit dem CineBeam HU715QW an – einem kompakten Ultrakurzdistanzprojektor, der mit seiner runden Optik und den Stoffelementen fast als Designerobjekt im Wohnzimmer durchgeht. Ob er einen Fernseher ersetzen kann, klärt unser Test.

Suchst du den LG CineBeam HU715QW im Angebot, findest du ihn hier:

Aufmachung und Einrichtung des LG CineBeam HU715QW

Aufstellen, einstecken, loslegen – so unkompliziert ist es selten bei Beamern. Der CineBeam HU715QW von LG zaubert aber schon nach wenigen Minuten etwa ein 100 Zoll großes Bild an die Leinwand und das mit einer Entfernung von nur circa 15 bis 20 Zenitmetern zur Leinwand. Mit den kompakten Maßen und den rund elf Kilogram Gewicht ist der Projektor dabei kompakt genug fürs Lowboard.

Schrägansicht LG CineBeam HU715QW
Das helle Stoffdesign integriert sich gut ins Wohnzimmer und macht was her.

Die Verarbeitung bewegt sich dabei auf einem hohen Niveau, die Stoffabdeckung an der Front dürfte sich in den meisten Wohnzimmern sehr gut machen. Beim ersten Einschalten kann das Bild zunächst verzerrt oder unscharf wirken. Über die schraubbaren Füße lässt sich der Beamer aber einfach ausrichten, etwa bei unebenen Flächen.

Verstellbare Standfüße LG CineBeam HU715QW
Die Standfüße können etwas herausgeschraubt werden, um die Positionierung zu erleichtern.

Feinjustierungen sind dann digital möglich. Die automatische Keystone-Korrektur hilft, jedoch hätten wir uns noch feinere manuelle Optionen gewünscht. Da der Projektor aber stabil steht, verrutscht im Betrieb nichts so leicht. Spätere Korrekturen bleiben damit auf einem Minimum.

Die Bildqualität des LG CineBeam HU715QW im Test

Zwar bewirbt LG den Projektor mit 4K, tatsächlich handelt es sich, wie bei vielen anderen Beamern auch, aber um Full-HD mit Pixelshift – ein Verfahren, das die Auflösung optisch auf 4K anhebt.

Pixelshift kurz erklärt Hersteller werben bei Beamern gerne mit 4K-Auflösung. Nur: So viele Pixel zu verarbeiten und darzustellen, ist kompliziert und teuer. Daher greifen viele Beamer auf Pixelshift zurück. Dabei werden durch ein Glas zwischen Linse und Pixelraster zwei Bilder mit niedrigerer Auflösung so schnell hintereinander gezeigt, dass unser Auge sie als ein wesentlich schärferes und somit nah an 4K-Auflösung wirkendes Bild wahrnimmt.
Testsituation LG CineBeam HU715QW
Nicht nur die Bildschärfe wird von uns im Sichttest überprüft.

Im ersten Test konzentrieren wir uns also auf die Bildschärfe und Auflösung und prüfen sowohl Streaming über Netflix als auch Discs per Blu-ray-Player. Aus rund vier Metern Abstand und bei 110 Zoll Bildschirmdiagonale lässt sich kaum ein Unterschied zu nativem 4K erkennen. Das Pixelshift macht hier einen richtig guten Job. Einzelne Haare, Tapetenstrukturen oder Grashalme werden klar umrissen dargestellt und wirken angenehm scharf.

Viel Schärfe, aber etwas wenig Kontrast

In Triangle of Sadness punktet das Bild dann vor allem in den hellen Momenten: Hauttöne wirken lebendig, Details wie Falten oder Stofftexturen springen förmlich ins Auge.

Bildmodus Auswahl LG CineBeam HU715QW
Ob Messungen oder Sichttest, wir setzen auf den neutralen Bildmodus Filmmaker. | Screenshot: LG

Doch sobald es dunkler wird – etwa im Finale des Filmes – fehlt es an Tiefe. Das liegt am niedrigen Kontrast, im Schachbrett-Test ermitteln wir einen Kontrast von nur rund 190:1. Das ist zwar auf einem ähnlichen Niveau wie beim großen Bruder, dem LG CineBeam HU915QE, aber weit entfernt vom Kontrast anderer Ultrakurzdistanz-Beamer, wie etwa dem Xgimi Aura 2.

Wie gut der LG CineBeam HU715QW generell im Vergleich dasteht, zeigt ein Blick in unsere Bestenliste:

Ähnlich fällt daher das Ergebnis bei der 4K-Disc von Blade Runner 2049 aus. Der Look ist sehr filmisch, helle Neonlichter und große Kameraeinstellungen bringen die Schärfe voll zur Geltung. Beim Schwarzwert aber zeigt sich die Schwäche – dunkle Szenen wirken eher grau als satt und lassen Tiefe vermissen. Auch in den oberen Ecken rechts und links zeigt sich leichte Unschärfe, die sich selbst mit manueller Nachjustierung nicht ganz beseitigen ließ. Im Alltag fällt das aber nur auf, wenn man gezielt danach sucht. Im normalen Serien- oder Filmabend bleibt’s meist unbemerkt.

Natürliches Bild auch in HDR – mit Abstrichen

Bei den Farben fiel uns ein leichter Grünstich auf, den wir per manueller Kalibrierung nicht komplett korrigieren konnten. Insgesamt liefert der Beamer aber ein solides Farbbild, das für ein Gerät dieser Preisklasse absolut in Ordnung geht.

Colorchecker HDR Calman
Keine perfekte Farbwiedergabe laut Messungen, im Sichttest wirkt das Bild dennoch oft natürlich und stimmig. | Screenshot: Calman

Wer jedoch Wert auf besonders kräftige, lebendige Farben legt, muss zu teureren Modellen greifen. Der Grund: Der LG CineBeam HU715QW setzt auf einen einzelnen Laser, während Triple-Laser-Modelle wie der Hisense PX3 Pro die RGB-Farben separat projizieren. Das sorgt für mehr Farbdruck. Trotzdem liefert LGs Kurzdistanz-Beamer ein mehr als brauchbares Bild für Serien- und Filmabende.

Bei der Darstellung von HDR-Inhalten muss der LG CineBeam HU715QW allerdings einen kleinen Rückstand eingestehen: Er unterstützt nur HDR10 und HLG, kein Dolby Vision und auch kein HDR10+. Das ist schade, denn viele Video-Streaming-Dienste setzen auf die dynamischen HDR-Formate. Diese werden beim LG-Beamern dann in normalem HDR10 wiedergegeben.

Greyscale HDR Calman
Fast 230 Nits Spitze und eine schöne EOTF-Kurve verhelfen zu einem guten HDR-Bild. | Screenshot: Calman

Das Bild sieht trotzdem gut aus. Our Planet auf Netflix wirkt kontrastreich und farbenfroh. In hellen Highlights ist kaum Clipping zu sehen, dunkle Szenen blieben differenziert. LG beherrscht das Tone-Mapping in HDR10 ordentlich und passt die Helligkeitsstufen an die Fähigkeiten des Beamers an. Bei SDR messen wir rund 180 Nits oder Candela pro Quadratmeter, bei HDR knapp bis 230 Nits. Das sind gute Werte, vor allem für Beamer. Perfekt ist das HDR-Bild aufgrund des niedrigen Kontrasts aber nicht – macht aber in vielen Filmen und Serien trotzdem eine Menge Spaß.

Gaming auf der großen Leinwand

Angeschlossen an den Gaming-PC und die PlayStation 5 Pro, muss der LG CineBeam HU715QW zeigen, ob auch Gaming im Kinoformat Laune macht. Und das macht es – zumindest für die meisten Spieler:innen. Dank hoher Bildschärfe, knackiger Farben und bis zu 120 Zoll Bilddiagonale fühlt man sich direkt ins Spielgeschehen hineingezogen. Gerade bei bildgewaltigen Titeln wie Clair Obscur: Expedition 33 kommt echtes Kino-Feeling auf. Ein wenig Dynamik fehlt uns aber – hier liefern Modelle wie der Hisense PX3 Pro oder LGs großer Bruder etwas mehr Kontrastreserven und Helligkeit.

Lichtquelle LG CineBeam HU715QW
Der LG CineBeam HU715QW überzeugt nicht nur im Heimkino.

Das eigentliche Nadelöhr für ambitionierte Games ist der Input-Lag: Mit gemessenen über 50 Millisekunden reagiert das Bild leicht verzögert. Für entspannte Runden in Baldur’s Gate 3 oder The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom an der Switch 2 geht das völlig in Ordnung. Bei schnellen Shootern, Beat ‘em ups oder Racing-Games würden wir uns aber etwas direktere Kontrolle wünschen. Immerhin: Der CineBeam HU715QW von LG unterstützt ALLM (Auto Low Latency Mode) und HGiG, sodass Konsolen wie die Xbox Series X automatisch in den Spielmodus schalten und HDR-Gaming korrekt wiedergegeben.

Die Anschlüsse des LG CineBeam HU715QW

Möchtest du Geräte wie Konsolen anschließen, bietet LG beim CineBeam HU715QW folgende Anschlüsse:

  • Dreimal HDMI, einer davon mitsamt eARC
  • Zwei USB-Anschlüsse
  • Ethernet (LAN)
  • optisch-digitaler Audioausgang

Einer der HDMI-Anschlüsse unterstützt eARC für die Anbindung von Soundbar oder AV-Receiver.

Anschlüsse LG CineBeam HU715QW
Für die allermeisten Nutzer:innen dürften die Anschlüsse ausreichen.

Wie bei LG-Fernsehern auch, fehlt leider ein Kopfhöreranschluss, den die Konkurrenz von Hisense und Xgimi bietet.

Wie ein smarter Fernseher – der LG-Beamer im Alltag

Durch webOS fühlt sich der LG CineBeam HU715QW fast wie ein klassischer Fernseher für Streaming an. Die Startoberfläche ist aufgeräumt und zeigt Streaming-Apps, Eingänge und Einstellungen übersichtlich an. Wer die Wii-artige Zeigerfernbedienung der Magic Remote von anderen LG-Geräten kennt, wird sich sofort zurechtfinden – auch wenn die Steuerung per klassischen Richtungstasten oft schneller und präziser ist.

Fernbedienung LG CineBeam HU715QW
Weiß statt schwarz, dazu eine etwas ältere Version als beim LG OLED C5 – die Fernbedienung überzeugt mit tollen Funktionen.

Die Menüs sind dabei angenehm reduziert, klar strukturiert und das Gerät ist direkt nach dem Einschalten einsatzbereit. Anpassungen an Bild oder Ton sind selten nötig – ab Werk läuft der Projektor stabil und ausgewogen, was lange Aufenthalte im Menü auch unnötig macht.

Ein kleiner Wermutstropfen: Beim Aufrufen bestimmter Menüs – etwa der Gaming-Einstellungen – lässt sich der LG-Beamer ein paar Sekunden Zeit, eher etwas passiert. Nichts Dramatisches, aber für ein Gerät dieser Preisklasse etwas überraschend. Ein großer Pluspunkt hingegen: Dank webOS brauchst du kein externes Streaming-Device. Netflix, Prime Video und Co. sind vorinstalliert und laufen in 4K mit HDR.

LG CineBeam HU715QW Startseite webOS
Typisches Startmenü von LG – webOS überzeugt mit großer App-Auswahl und klaren Strukturen. | Screenshot: LG

Das ist deutlich komfortabler als bei vielen anderen Beamern, die bei der App-Kompatibilität oft schwächeln. Für drahtlose Inhalte stehen zudem Miracast und Apple AirPlay 2 bereit – damit landen Videos, Fotos oder Präsentationen in Sekunden auf der Leinwand.

Guter Sound für den Alltag

Der LG CineBeam HU715QW bringt ein überraschend solides Soundsystem mit: Zwei Frontlautsprecher plus integrierte Subwoofer liefern zusammen 2.2-Kanal-Sound mit 40 Watt Gesamtleistung.

Detailaufnahme Ecke LG CineBeam HU715QW
Hinter der stoffbespannten Front verbirgt sich mehr, als man denkt – und das hört man auch.

Zwar gab es nicht ganz den Wow-Effekt, den andere Ultrakurzdistanz-Beamer bei uns ausgelöst haben, dennoch kann auch der kleinere LG viele kleine Soundbars ersetzen. Stimmen sind klar, Musik wird mit ausreichend Stereobreite dargestellt und auch der Bassbereich ist spürbar vorhanden. Explosionen oder Musikbetonungen haben mehr Druck als erwartet – und das macht im Alltag einiges her.

Unser Testurteil zum LG CineBeam HU715QW

Der LG HU715QW ist ein wohnzimmertauglicher Ultrakurzdistanz-Beamer, der mit einem durchdachten Gesamtpaket punktet. Er lässt sich schnell einrichten, liefert ein ausreichend scharfes, farblich angenehm abgestimmtes Bild und kommt dank webOS ohne zusätzliche Zuspieler aus – Streaming funktioniert direkt und komfortabel wie beim Fernseher. Auch der Klang überzeugt: Für viele Wohnzimmer reicht das integrierte 2.2-System als Soundbar-Ersatz völlig aus.

Schwächen zeigt der HU715QW vor allem in dunklen Bildbereichen und beim HDR. Flottes Gaming ist ebenfalls nur begrenzt möglich. Stört dich das nicht, bekommst du für den aktuellen Straßenpreis von rund 1.700 Euro aber ein mehr als solides Gesamtpaket mit echtem Wohnzimmerkomfort.

HIFI.DE-Testsiegel-Ultrakurzdistanz-Beamer-LG-CineBeam-HU715QW-8.1

Der LG CineBeam HU715QW passt zu dir? Hier findest du ihn im Angebot:

Technische Daten
Lichtquelle Laser
Auflösung 4K (3.840 x 2.160) per Pixelshift
Helligkeit 2.500 ANSI Lumen (Herstellerangaben)
Größe 80 - 120 Zoll
HDR HDR10, HLG
Fokus Motorisiert
Bildfrequenz 60 Hertz
Anschlüsse 3 x HDMI, 2 x USB, opt. Tonausgang, LAN
LAN / WLAN Ja / Ja
Smart TV WebOS 6
Abmessungen (BxHxT) 533 x 153 x 315 mm
Gewicht 11,1 kg
Preis 2.599 Euro

Alle von uns getesteten Ultrakurzdistanz-Beamer findest du in unserer Bestenliste:

Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE evtl. eine Provision vom Shop. Weitere Infos
zur Startseite Beitrag kommentieren
Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit * oder gekennzeichnete. Mehr Infos.
Türkçe Dublaj Filmler