LG CineBeam HU915QE im Test: Seit 2022 da, immer noch top?
- Lichtquelle
- Triple-Laser
- Auflösung
- 4K (3.840 x 2.160) per Pixelshift
- HDR
- HDR10, HLG
- Bildfrequenz
- 60 Hertz
- Anschlüsse
- 3 x HDMI, 2 x USB, opt. Tonausgang, LAN
- Smart TV
- WebOS 6
- Abmessungen (BxHxT)
- 680 x 128 x 347 mm
- Preis
- 4.999 Euro

Der LG CineBeam HU915QE spielt in der Beamer-Oberliga: Triple-Laser, gute Helligkeit, satte Farben und satter Sound. Für die Spitze reicht es aber nicht ganz.
- Guter Schwarzwert
- Klingt besser als viele TVs
- Große App-Auswahl
- Bild wirkt etwas zu dunkel
- Fokus in den Ecken leicht schwächer
Der LG CineBeam HU915QE ist auf dem Papier eines der technisch ausgereiftesten Modelle im Portfolio – Triple-Laser, fein kalibrierbares Bild und mehr. Nur ist der Beamer bereits 2022 auf den Markt gekommen. Ob er auch heute noch überzeugen kann, finden wir im Test heraus.
Zum Marktstart 2022 hat der LG-Beamer übrigens rund 6000 Euro gekostet, inzwischen gibt es ihn deutlich günstiger:
Design und Einrichtung des LG CineBeam HU915QE
Mit seinen rund 68 × 35 Zentimeter Grundfläche gehört der CineBeam HU915QE von LG zu den größeren Ultrakurzdistanz-Beamern. Er ist somit vielleicht nicht für jedes Lowboard geeignet. Für ein 100-Zoll-Bild braucht der LG-Beamer aber nur rund 18 Zentimeter Abstand zur Wand – ein extrem kurzer Wurf, ideal fürs Wohnzimmer. Das Gehäuse selbst ist hochwertig, die Stofffront in Beige wirkt wohnlich und elegant, das Design erinnert eher an eine Soundbar als an ein Heimkino-Monster. Den Platz solltest du dennoch einkalkulieren.

Wie auch beim kleinen Bruder, dem LG CineBeam HU715QW, ist das Top-Modell von LG aber in wenigen Minuten aufgestellt und eingerichtet. Und das nahezu automatisch. Alternativ hilft die digitale Warping-Funktion: Bis zu 15 Punkte lassen sich per Fernbedienung anpassen. Perfekt, wenn der Projektor nicht exakt zur Leinwand steht.
Was uns etwas störte: Die Einrichtung verlangt direkt ein LG-Konto. Das lässt sich zwar überspringen, wirkt aber unnötig aufdringlich. Und spätestens beim Download von Apps benötigst du den Account. Danach läuft alles wie gewohnt über webOS: WLAN, App-Login, HDMI-Quellen – in zehn Minuten ist man startklar.
Die Bildqualität des LG CineBeam HU915QE
Die größte Stärke des LG CineBeam HU915QE ist die Helligkeit. Der verbaute Triple-Laser feuert satte 3700 ANSI-Lumen an die Leinwand – zumindest laut Herstellerangaben. Unsere Messungen im neutralen Bildmodus Filmmaker und ohne Helligkeitsboost ergeben rund 180 Nits (auch Candela pro Quadratmeter) bei SDR und etwas über 230 Nits Spitze in HDR.

Das ist genug, um auch tagsüber ein gut sichtbares Bild zu erzeugen. Im abgedunkelten Raum entsteht dann echtes Kino-Feeling. Für maximale Lichtausbeute kannst du zudem den Modus Hellster Modus nutzen, allerdings dann mit leichtem Grünstich – typisch für diesen Modus, da alle Laserreserven abgerufen werden.
Mit modernen Fernsehern, die über 3000 Nits Helligkeit schaffen, ist die Helligkeit natürlich nicht zu vergleichen, aber im Bereich der Ultrakurzdistanz-Beamer steht der LG CineBeam HU915QEE noch immer sehr gut da – nur knapp geschlagen vom Hisense PX3 Pro.
Wie gut er sich im Vergleich behaupten kann, zeigt unsere Bestenliste:
Leuchtende Farben und viele Anpassungsmöglichkeiten
Zusätzlich bietet der CineBeam HU915QE von LG dank des Triple-Lasers leuchtende Farben. Die fallen aber selbst im neutralen Filmmaker-Modus etwas kühl aus. Bei Inhalten mit hohem Dynamikumfang, also in HDR, wirkt Rot zudem eher bordeauxfarben und insgesamt etwas dunkel.

Die leichten Farbabweichungen lassen sich im Expertenmenü kalibrieren und korrigieren – sofern du passende Erfahrung und im Idealfall Messequipment mitbringst. Per Sechs-Achsen-Farbmanagement und bis zu 22-Punkt-Gamma-Anpassung lässt sich der Weißpunkt fast punktgenau treffen. Allerdings ist die Bedienung hier nicht ganz intuitiv und eben an Vorwissen geknüpft. Vielleicht ist das aber ja auch gar nicht notwendig, denn Messungen sind nur eine Seite der Medaille.
Der LG CineBeam HU915QE im Sichttest
In unserem Serientest wird 4K-Material sauber, scharf und natürlich wiedergegeben. Es fehlt am Ende aber der gewisse Punch, den etwa der Xgimi Aura 2 oder der Hisense PX3 Pro abliefern. So wirkt beispielsweise ein natürlich, starkes Rot eher wie dunkleres Weinrot. Dies nehmen wir besonders an der Uniform von Captain Picard aus Star Trek: The Next Generation wahr.
Überhaupt keinen Anlass zur Kritik gab es bei Schärfe und Auflösung: Feinheiten werden gut übermittelt und auch schwächeres Material sauber auf 4K hochskaliert. Angeschlossen an einen Blu-ray-Player ergibt das ein gelungenes Bild. In dem Punkt sind selbst aktuelle Fernseher nur marginal besser.

Wie viele andere Beamer auch, unterstützt der LG CineBeam HU915QE 4K-Auflösungen nicht nativ, sondern skaliert per optischem „XPR“-Shift hoch. Das macht er aber besser als die Konkurrenz, das Bild bleibt bis zu den Seitenrändern klar, nur in den äußersten Ecken nimmt die Schärfe minimal ab – was aber bei Ultrakurzdistanz-Beamern üblich ist.
HDR wird vom LG CineBeam HU915QE in allen relevanten Formaten unterstützt: HDR10 und HLG. Dolby Vision behält LG aber anscheinend den eigenen LG-Fernsehern vor, HDR10+ fehlt ebenfalls. Trotzdem ist die HDR-Performance für einen Projektor sehr gut. Durch das gute Tone Mapping wirken helle wie dunkle Szenen schön detailreich.
Gaming-Spaß mit leichten Abstrichen
Wenn du gerne auch mal zockst, bekommst du mit dem LG CineBeam HU915QE ein riesiges Bild, knackige Schärfe – und das auf bis zu 120 Zoll. Spiele wie Clair Obscur: Expedition 33, God of War Ragnarök oder Horizon Forbidden West profitieren sichtbar von der hohen Detailzeichnung. Hauttöne, Umgebungen und Spezialeffekte wirken realistisch und trotzdem satt. Dennoch fehlte uns auch hier die für Spiele besonders wichtige Farbstärke – was bei dunklen und eher gräulicheren Spielen wie dem ersten God of War nicht so sehr ins Gewicht fällt, wirkt bei comichafteren Titeln wie Super Mario Odyssey dann weniger befriedigend.

Fans von cineastischeren Games können also zuschlagen, wer jedoch gerne im Multiplayer zockt, sollte genauer hinschauen: Trotz Gaming-Presets und Unterstützung für den Auto Low Latency Mode ALLM sowie HGiG für korrektes HDR-Gaming, ist der CineBeam HU915QE von LG nur bedingt für schnelle Games geeignet. Im Test liegt der gemessene Input-Lag bei um die 55 Millisekunden. Geübte Gamer:innen merken das.
Dazu kommt: Der Projektor unterstützt keine 120 Hertz Bildwiederholrate bei 4K – hier ist bei 60 Bilder pro Sekunde Schluss. Wer also von PlayStation 5 oder Xbox Series X das Maximum erwartet, wird limitiert. Für ruhigere Spiele mit Fokus auf Atmosphäre und Story ist der LG-Beamer trotzdem eine Wucht: Der große Look, die beeindruckende Bildtiefe und das immersive Format sind kaum zu schlagen – vor allem in abgedunkelten Räumen.
Die Anschlüsse des LG CineBeam HU915QE
Beim Spitzenmodell von LG sind alle Anschlüsse rückseitig verbaut und bieten:
- Dreimal HDMI, einer davon mitsamt eARC
- Zwei USB-Anschlüsse
- Ethernet (LAN)
- optisch-digitaler Audioausgang
Ein Kopfhörer-Anschluss, wie es etwa die Konkurrenz von Xgimi oder der Hisense PL2 bietet, gibt es leider nicht.

Ton kannst du also „nur“ per optisch-digitalem Anschluss oder natürlich über HDMI an Soundbar oder AV-Receiver übergeben – HDMI-eARC ist das das Stichwort. Darüber geht das dann auch verlustfrei.
Bedienkomfort & Smart-TV
Der LG CineBeam HU915QE bringt aber nicht nur ein tolles Bild. Sondern auch echten Fernseher-Komfort ins Wohnzimmer. LGs bewährtes webOS läuft in Version 6.0 flott, Apps starten zügig und die Navigation gelingt intuitiv – sei es über die strukturierte Kachel-Oberfläche oder die beleuchtete Magic Remote mit Zeigerfunktion.

Einmal Richtung Leinwand gezielt, erscheint der Cursor und folgt präzise jeder Bewegung. Alternativ navigierst du klassisch per Tasten, falls du die Cursorfunktion nicht magst. Ein kleiner Wermutstropfen: Das Aufrufen mancher Menüs oder Funktionen, etwa beim Aktivieren des Game-Modus, dauert ein paar Sekunden. Nicht tragisch – aber spürbar.

Dank AirPlay 2, Bluetooth, LAN, WLAN und Miracast klappt das Streamen vom Smartphone oder Notebook ebenfalls problemlos. Sprachsteuerung fehlt allerdings komplett – schade, denn das gehört bei TVs mittlerweile zum Standard. Die App-Auswahl kann sich zudem sehen lassen: Netflix, Prime Video, Disney+, YouTube und Apple TV+ sind bereits vorinstalliert, weitere Video-Streaming-Dienste findest du im passenden App-Store.
So klingt der LG CineBeam HU915QE
Tatsächlich versteckt sich hinter der schicken Textil-Front des LG CineBeam HU915QE ein stimmiges 2.2-Soundsystem. Zwei Frontlautsprecher und integrierte Subwoofer liefern zusammen 40 Watt. Stimmen sind klar, ohne Zischeln, Mitten sauber abgestimmt. Frauen- wie Männerstimmen klingen angenehm natürlich. Auch bei Filmmusik und Action gibt sich der Beamer keine Blöße – Stereobreite ist da, Explosionen wirken nicht blechern, sondern haben Präsenz.

Klar, Wunder darf man keine erwarten: Für echten Tiefbass braucht es weiterhin ein externes System. Aber wer einfach nur Serien streamt oder mal einen Blockbuster schaut, kann das hier ohne zusätzliche Lautsprecher machen, der Ton reicht dafür locker.
Unser Testurteil zum LG CineBeam HU915QE
Der LG HU915QE ist auch drei Jahre nach Release noch ein echtes Heimkino-Highlight: knackscharfes Bild und ein angenehmer Sound. Einzig SDR- und HDR-Helligkeit könnte deutlich höher sein.
Die Einrichtung gelingt schnell, das webOS-System läuft flüssig, Apps sind alle da – und wer sich mit Bildeinstellungen auskennt, kann das Maximum aus dem Gerät herausholen. Doch: Der Preis ist trotz Preisverfall noch immer hoch – und die Konkurrenz hat in der Zwischenzeit nicht geschlafen.
Vom LG CineBeam HU915QE überzeugt? Hier findest du ihn im Angebot:
Technische Daten | |
Lichtquelle | Triple-Laser |
Auflösung | 4K (3.840 x 2.160) per Pixelshift |
Helligkeit | 3.700 ANSI Lumen (Herstellerangaben) |
Größe | 90 - 120 Zoll |
HDR | HDR10, HLG |
Fokus | Manuell |
Bildfrequenz | 60 Hertz |
Anschlüsse | 3 x HDMI, 2 x USB, opt. Tonausgang, LAN |
LAN / WLAN | Ja / Ja |
Smart TV | WebOS 6 |
Abmessungen (BxHxT) | 680 x 128 x 347 mm |
Gewicht | 13,1 kg |
Preis | 4.999 Euro |
Alle von uns getesteten Ultrakurzdistanz-Beamer findest du in unserer Bestenliste: