Sennheiser Accentum Open im Test: Kein ANC, keine App, kein Problem?

- Bluetooth-Standard
- 5.3
- Akku-Laufzeit
- 6 Std., mit Ladecase bis zu 28 h
- Schnellladefunktion
- 10 Minuten Laden für 1,5 Stunden Wiedergabe
- Noise Cancelling
- Nein
- Codecs
- SBC, AAC
- Preis
- 89,90 Euro
Keine App, kein ANC, kein Auracast – all das ist schade, lässt sich angesichts des schmalen Preises und des vollen Sounds aber verschmerzen. Die Sennheiser Accentum Open liefern spaßigen Klang zum Sparpreis und gehen als günstige AirPods-Alternative durch.
- Kräftiger, breiter Sound
- Sehr angenehme Passform
- Schlichtes und wertiges Design der Buds
- Teilweise etwas dumpfer Klang
- Keine App, kein Equalizer
- Mäßige Verarbeitung des Ladecases
Wenn Sennheiser neue In-Ear Kopfhörer ankündigt, sind unsere Ohren gespitzt. Die Sennheiser Accentum Open sollen jetzt als halboffene Alternative zu den Accentum True Wireless diejenigen ansprechen, die auf Silikonaufsätze und ANC verzichten können. Dafür wird auch kräftig am Preis gesägt. Nur knapp 90 Euro lässt sich Sennheiser das Vergnügen kosten. Ob es denn auch tatsächlich eines ist, haben wir im Test herausgefunden.
Die Sennheiser Accentum Open kannst du jetzt bestellen:
Kein ANC, keine App: Das fehlt bei Sennheisers Sparpaket
Bevor wir uns den Qualitäten der Sennheiser Accentum Open ausführlich widmen, wollen wir einmal einen Blick auf die Features werfen, die wegen des moderaten Preisschilds nicht an Bord sind. Da wäre zuallererst die aktive Geräuschunterdrückung, also ANC. Hier haben es halboffene In-Ears ohne Silikonaufsatz ohnehin etwas schwerer, weil sie schon passiv nur mäßig akustisch isolieren können.

Sennheiser wagt den Versuch gar nicht erst und stattet die Accentum Open weder mit ANC noch mit Transparenz-Modus aus. Damit sind sie eher ein Konkurrent für die AirPods 4 als für die AirPods 4 ANC. In dieser Preisklasse ist die Abwesenheit der Features sicherlich verschmerzbar, zumal die halboffene Bauweise sich fast wie ein natürlicher Transparenz-Modus anfühlt – du hörst auch bei eingelegten Earbuds einen Großteil der Umgebungsgeräusche.
Etwas ärgerlicher ist da schon die Abwesenheit einer kompatiblen App für die Accentum Open. Gerade bei Sennheiser bietet die App – etwa für die Sennheiser Momentum True Wireless 4 und Accentum True Wireless – üblicherweise zahlreiche sinnvolle Funktionen, von Sound-Zonen über einen Equalizer bis hin zu einem Auracast-Hub.

Mit den Sennheiser Accentum Open musst du auf eine App verzichten und kannst folgerichtig auch den Sound und die Bedienung nicht personalisieren. Ob das für dich ein Dealbreaker ist, musst du selbst entscheiden. Wir verraten dir aber sehr gern, wie die Accentum Open im Klangtest klingen – so ganz ohne Equalizer und App-Support.
Wenn du wissen willst, wie teurere oder noch preiswertere Modelle im Soundtest abgeschnitten haben, interessiert dich vielleicht unsere Rangliste der besten In-Ear-Kopfhörer:
Sennheiser Accentum Open im Klangtest
In Abwesenheit eines Equalizers gewinnt der erste Eindruck im Klangtest natürlich eine noch höhere Relevanz. Und dieser fällt bei den Sennheiser Accentum Open wirklich gut aus! Wir starten mit Haims Relationships und sind angesichts des kräftigen und breiten Sounds doch positiv überrascht. Die Sennheiser Accentum Open klingen weder klinisch noch flach und bringen auch für basslastigen Pop genug Power mit – vielleicht sogar etwas zu viel.

Das merken wir dann etwa bei Don’t Look Down von Jai Wolf und Banks, in dem der Bass die Vocals doch spürbar in den Hintergrund verdrängt. Die Tiefen drängen sich mit den Accentum Open stark auf, verlieren dabei aber beizeiten das Verhältnis zu höheren Frequenzen aus den Augen. Das Ergebnis: Die Frequenzen wirken fast separiert, im Gesamteindruck geht die Balance verloren.
Im Großen und Ganzen überwiegt dennoch das Positive. Besonders die Instrumentals von Little Simz‘ Hip-Hop-Opus Introvert gefallen mit den Accentum Open gut und auch dynamische Pop-Musik klingt durch die Bank gefällig. Podcasts und Hörbücher können auf Dauer wegen des tiefenlastigen Klangbilds leicht anstrengen, besonders tiefe Stimmen „brummen“ etwas, für den Alltag genügt die Soundqualität der Accentum Open aber in jedem Fall.

Ein Equalizer hätte uns natürlich trotzdem gut gefallen, gerade um den dominanten Bass etwas in Schach zu halten. Ob Sennheiser hier in Zukunft noch nachliefert? Obwohl andere Kopfhörer der Accentum-Reihe mit App-Support daherkommen, bezweifeln wir das eher. Sollte sich an der Ausstattung der In-Ears aber tatsächlich etwas ändern, werden wir dich an dieser Stelle mit einem Update versorgen.
Akku, Bluetooth und Co.: Das können die Accentum Open
Die Akkulaufzeit der Accentum Open fällt mit sechs Stunden ordentlich aus, kann aber keine Bestnote erzielen. Mit dem Ladecase sind immerhin 28 Stunden drin. Dank der Schnellladefunktion sind die Accentum Open zudem innerhalb von zehn Minuten mit genug Saft für knapp eineinhalb Stunden Wiedergabe gerüstet. Kabelloses Laden ist nicht möglich, in dieser Preisklasse aber auch nicht zu erwarten.

Beim Bluetooth spendiert Sennheiser den Accentum Open zwar den aktuellen Standard 5.3, Auracast wird aber nicht unterstützt. Multipoint hingegen ist an Bord, muss aufgrund der fehlenden App aber direkt an den Earbuds aktiviert werden. Dafür musst du die Bedienflächen an beiden Buds gleichzeitig halten. Das funktioniert – wie auch die restliche Touch-Bedienung – im Test gut, leidet aber natürlich auch darunter, dass wir keine Personalisierung der Bedienweise vornehmen können.
Design: Die Buds sind besser als das Case
Besonders das Design der Earbuds selbst gefällt uns richtig gut. Die In-Ears sind Sennheiser-typisch eher schlicht gehalten, wagen mit einem kleinen goldenen Akzent nicht allzu viel und sitzen äußerst komfortabel im Ohr. Wer die Silikonaufsätze gängiger In-Ear-Modelle als störend oder gar schmerzhaft empfindet, kommt mit den Accentum Open also definitiv auf seine Kosten. Hier können wir stundenlang Musik hören, ohne ein störendes Druckgefühl wahrzunehmen.

Mit knapp 4,35 Gramm sind die Accentum Open außerdem ungefähr so schwer – oder eben leicht – wie die AirPods 4. Wenn du mit Apples Modellen schon Erfahrung sammeln konntest, kannst du dich hier also auf ein ähnliches Tragegefühl freuen.

Das Ladecase der Sennheiser Accentum Open kann designtechnsich im Hands-on nicht ganz mit den überzeugenden In-Ears mithalten. Dank der leicht konischen Form liegt es zwar sehr gut in der Hand, gerade die Abdeckung macht aber nicht den stabilsten Eindruck. So hat diese im geöffneten Zustand etwas Spiel und rastet nicht vollends ein. Es ist also nur ein leichter Widerstand nötig, um die Abdeckung – auch ungewollt – wieder zuzuklappen.
Unser Testfazit zu den Sennheiser Accentum Open
Ein eindeutiges Urteil zu den Sennheiser Accentum Open fällt uns gar nicht mal so leicht. Einerseits bringen die In-Ears angesichts ihrer Preisklasse wirklich kompetenten Sound mit, sitzen bequem und können so definitiv als günstigere Alternative für die AirPods 4 durchgehen.
Andererseits liefert Sennheiser mit den Accentum True Wireless selbst einen nur unerheblich teureren Konkurrenten – der deutlich reifer klingt, ANC beherrscht und mit vollem App-Support daherkommt. Deshalb: Sollten Silikonaufsätze dir nicht ins Haus kommen, sind die Accentum Open einen Blick wert. Suchst du aber nach den besten In-Ears um die 100 Euro, stehen die Accentum Open nicht an der Spitze.
Die Sennheiser Accentum Open findest du hier bei MediaMarkt:
Technische Daten | |
Bluetooth-Standard | 5.3 |
Akku-Laufzeit | 6 Std., mit Ladecase bis zu 28 h |
Schnellladefunktion | 10 Minuten Laden für 1,5 Stunden Wiedergabe |
Noise Cancelling | Nein |
Codecs | SBC, AAC |
Wassergeschützt | IPX4 |
Anschlüsse des Ladecase | USB-C |
Gewicht | Earbuds: 4,35 g | Ladecase: 29,3 g |
Maße | Ladecase: 51,77 x 50,18 x 25,36 mm |
Preis | 89,90 Euro |
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