Fernseher Kaufberatung: So findest du den besten TV für dich!
Ob im Elektromarkt oder in Online-Preisvergleichen: Wer einen Fernseher kaufen will, hat es mit einer gigantischen Auswahl zu tun. Die Hersteller überbieten sich zudem gegenseitig mit Marketing-Fachbegriffen und Funktionen. Doch was davon ist wirklich wichtig? Wir bringen Licht ins Dunkel und zeigen dir, wie du zu dem Fernseher kommst, der zu dir passt.
TV-Kauf: Die richtige Bildgröße
Zu den ersten Überlegungen beim TV-Kauf gehört immer die Bilddiagonale. Der Trend geht allgemein zu größeren Bildschirmen, oder direkt zu einem Beamer. Mit einem „kleinen“ LED-TV um die 40 Zoll für 400 Euro kannst du Geld sparen, und das gleiche gilt für 85 Zoll unter 1000 Euro. In beiden Fällen wirst du aber immer auch einen Kompromiss bei Bild und Ton dafür eingehen.

Die Erfahrung aus unseren TV-Tests der vergangenen Jahre zeigt, dass die Fernseher mit der besten Bildqualität fast nur noch in Größen ab 55 Zoll aufwärts auf den Markt kommen. Das gilt besonders für die besten QLED-TVs, von denen viele erst ab 55 Zoll erhältlich sind – oder ab 55 Zoll bessere Bildschirme als in den kleineren Größen haben.
Andererseits steht in vielen Wohnungen nur ein begrenzter Raum für einen Fernseher zur Verfügung. Wo 55 Zoll zu groß sind, bieten OLED-Fernseher in 42 oder 48 Zoll Diagonale das beste Bild – in kompakten Abmessungen. Ein typischer 42-Zoll-OLED-TV ist nur etwa 94 Zentimeter breit, ein 48-Zoll-TV weniger als 110 Zentimeter. Du findest sie bei allen führenden Herstellern, unter anderem von Philips, Panasonic, Sony, Samsung oder LG. Oder auch bei den Traditionsherstellern Metz und Loewe.
Daher haben wir zwei Empfehlungen:
- Erstens: Schau dich am besten in den TV-Größen ab 55 Zoll um, sofern der Platz dafür vorhanden ist.
- Zweitens: Das beste Bild unter 50 Zoll bekommst du mit einem OLED-Fernseher in 42 oder 48 Zoll.
Faustformel für die TV-Größe
Über die „richtige“ Bildgröße lässt sich lange philosophieren. Die Spielräume für deine Entscheidung sind heute viel größer als zu den Zeiten von Bildröhren, weil die Pixel der 4K-TVs aus üblichen Entfernungen nicht zu erkennen sind und die Inhalte immer mehr in HD und Ultra-HD („4K“) produziert werden.
Wer trotzdem rechnen möchte, kommt mit einer einfachen Formel zu einer guten Empfehlung:
Sitzabstand in cm geteilt durch 4 => Diagonale in Zoll
Das ergibt eine komfortable TV-Größe, die dein Gesichtsfeld etwa zu einem Drittel ausfüllt. Damit erkennst du auch kleine Feinheiten im Bild, wenn du Filme oder Sport schaust, die mindestens in HD-Auflösung aufgenommen und übertragen werden.

Bei drei Metern Abstand zum TV ergibt sich beispielsweise:
300 / 4 => 75″
Aus drei Metern Entfernung kannst du also schon zu einem 75-Zoll-Fernseher greifen. Das ist allerdings kein „Muss“, denn Bilder mit niedriger Auflösung sehen auf einem 75-Zoll-TV auch mehr oder weniger unscharf aus.
Theoretisch wäre der beste Sitzabstand für einen 55-Zoll-TV 2,20 Meter. Einen TV mit 65 oder 55 Zoll kannst du aber durchaus aus drei bis vier Metern Entfernung nutzen, denn nur die allerfeinsten Details siehst du dann vielleicht nicht so perfekt. Und schaust du digital komprimierte Videos oder TV-Sendungen in geringerer Auflösung, dann ist eine TV-Größe wie etwa 55 Zoll mit drei Metern Abstand sogar von Vorteil gegenüber dem 75-Zoll.
Budget: Wieviel sollte man ausgeben?
In Zeiten, in denen es 65-Zoll-Modelle schon für unter 500 Euro gibt, wirkt es vielleicht befremdlich, dass ein gleich großer Fernseher aus der TV-Spitzenklasse das vier- bis fünffache davon kostet. Doch hier machen sich die Unterschiede in der Bild- und Tonqualität auch im Preis bemerkbar.
Soll der TV über viele Jahre sowohl Filme als auch Sport oder Gaming in bester Qualität zeigen, sind höhere Preise mit dem Zugewinn an Bildqualität und Ausstattung durchaus zu rechtfertigen.
Suchst du dagegen ein besonders großes Bild, ohne einen hohen Anspruch auf Heimkino-Qualitäten zu haben, kann dagegen ein 85-Zoll-Schnäppchen für 1000 Euro schon das Richtige für dich sein.
Sehr gute Fernseher gibt es in gängigen Größen wie 55 Zoll schon für rund 1000 Euro, darunter OLED-Einstiegsmodelle wie den LG B5 und den Philips OLED810, sowie viele Mini-LED-TVs.
Hier findest du die besten Fernseher unter 1000 Euro in unserer Bestenliste:
Lohnt es sich, einen 8K-Fernseher zu kaufen?
Als Vorreiter für 8K-Fernseher gelten Samsung‑Fernseher. 8K-Displays vervierfachen die Auflösung von 4K-UHD-Fernsehern und bieten damit einen riesigen Sprung nach vorn in der möglichen Bildqualität – zumindest in der Theorie.
In der Praxis fehlt es für 8K-Fernseher schlicht und ergreifend an 8K-Inhalten, was noch eine ganze Weile so bleiben dürfte. Die Hersteller wollen dies mit effizientem Upscaling, also dem Hochrechnen von Full-HD- bzw. 4K-UHD-Material auf die 8K-UHD-II-Auflösung, kaschieren. Das funktioniert in der Praxis auch meist recht gut, als Kaufargument für die vergleichsweise teuren 8K-TVs reicht das aber leider nicht.
OLED oder LCD? Panels und Backlight
LED, OLED, QLED – beim TV-Kauf stößt man schnell auf eine verwirrend große Anzahl an Abkürzungen, die das verbaute Panel beschreiben. Die Kernfrage, der sich TV-Käufer stellen müssen, lautet: OLED oder LED?
OLED – das Nonplusultra?
OLED-Fernseher räumen regelmäßig die besten Testergebnisse für Bildqualität ab. Vor einigen Jahren wurde noch über Einbrenn-Effekte bei OLED‑Fernsehern diskutiert. Heute spielt das früher von OLED-Kritikern befürchtete Einbrennen von hellen Bildinhalten zum Glück keine Rolle mehr.
Zwar ist ein Einbrenn-Effekt technisch nicht völlig unmöglich, aber die OLED-TV-Hersteller haben es durch umfangreiche Maßnahmen und Weiterentwicklung der OLED-Panels geschafft, dass bei sachgemäßem Einsatz keine Panelschäden zu befürchten sind. Video-Experten wie Vincent Teoh von „HDTV Test“ und Martin Jäger von der Chip-Testredaktion haben Langzeit-Praxistests durchgeführt, nach denen sich zeigte, dass moderne OLEDs gegen Einbrenn-Effekte zuverlässig geschützt sind, wenn sie unter normalen Alltagsbedingungen genutzt werden.
Mini-LED, LCD mit Local Dimming und QLED
Bei QLED-TVs handelt es sich technisch betrachtet um LCD-TVs, die sozusagen einen Farb- und Helligkeitsbooster eingebaut haben. Im Inneren des Bildschirms haben sie zusätzlich zur LED-Beleuchtung eine Schicht von sogenannten Quantenpunkten, den Quantum Dots. Quantum Dots verschaffen den QLED-TVs satte, intensive Farben und können den Kontrast steigern.

Mini-LED-Fernseher kombinieren in der Regel QLED-Technik mit tausenden Mini-LEDs. Dadurch verfügen sie über die beste Dimming-Technik von allen LCD-TV.
Um annähernd den Kontrast und das Schwarz von OLED zu erreichen, muss ein Fernseher seine innere Bildschirmbeleuchtung in dunklen Bereichen weit herunterregeln. Aufwändig gebaute Mini-LED-TVs wie der Bravia 9 von Sony und TCL C8K haben das „Local Dimming“ – also das Abdunkeln von einzelnen Bildbereichen – auf ein Niveau gehoben, das je nach Bildszenario mit OLEDs mithalten kann.
LCD-TVs, die mit Top-OLEDs mithalten können, liegen aber auch preislich auf einem sehr hohen Niveau, wie etwa der Sony Bravia 9 im Test zeigt.
Einen ausführlichen Überblick über die technischen Details von OLED, LCD, QLED und Co. sowie die verschiedenen Backlight-Lösungen liefert unser Ratgeber zum Thema TV-Displays.
HDR für bessere Bilder
Neben der Auflösung ist es vor allem die HDR-Technologie, die bei 4K-UHD-TVs für ein bemerkenswertes Bild-Upgrade sorgte. HDR steht für High Dynamic Range und bietet bei entsprechend aufgenommenem Material einen erweiterten Farbraum, höhere Kontraste und höhere Helligkeit.

Die HDR-Lösungen HLG und HDR10 sind mittlerweile quasi in jedem 4K-TV-Datenblatt zu finden. Interessanter sind Dolby Vision und HDR10+. Beide HDR-Verfahren erlauben es durch dynamische Metadaten den Filmproduzenten, für jede einzelne Szene eigene Metadaten für Helligkeit und Farbe zu hinterlegen. Auf einem entsprechenden TV kommen die Inhalte dann idealerweise so zur Geltung, wie sich die Macher es vorgestellt haben. In der Praxis sind das die OLED-TVs und hochwertige LED- bzw. Mini-LED-Fernseher mit entsprechendem Local Dimming.
Dolby Vision und HDR10+
Dolby Vision findet sich zunehmend auch in relativ günstigen Modellen. Sony und LG unterstützen neben HDR 10 und HLG ausschließlich Dolby Vision. Andere Hersteller wie Philips oder Panasonic fahren kundenfreundlich zweigleisig, indem sie Dolby Vision und HDR 10+ bieten. Samsung hingegen wehrt sich nach wie vor gegen Dolby Vision und propagiert dafür HDR10+. Filme mit Dolby Vision werden auf den Samsung-TVs mit HDR10 wiedergegeben, insofern muss man also nicht auf HDR-Wiedergabe verzichten.

Dennoch gilt: Auch wenn ein günstiger TV mit geringer Spitzenhelligkeit beispielsweise Dolby Vision oder HDR 10+ unterstützt, kann seine Bildqualität nur eingeschränkt davon profitieren.
Bei HDR-Wiedergabe können die bereits beschriebenen höheren Helligkeiten von einigen LCD-TVs im Vergleich zu OLEDs ein Vorteil sein. Das hängt aber auch von den eigenen Sehgewohnheiten und der Raumhelligkeit ab. Grundsätzlich gilt: Wer Wert auf gutes HDR legt, muss tiefer in die Tasche greifen.
Anschlüsse: HDMI 2.1 für Gamer
Die wichtigsten Anschlüsse für Fernseher sind die HDMI-Ports. Ob ein externes Soundsystem in Form einer Soundbar oder eines AV-Receivers, eine Spielkonsole oder eine externe Streaming-Box, vier HDMI-Eingänge sollten es bei einem neuen Fernseher schon sein.
Inwiefern diese den HDMI-2.1-Standard unterstützen müssen, ist nicht ganz so leicht zu beantworten. HDMI 2.1 sieht eine deutlich erhöhte Video-Bandbreite vor, die aber im klassischen TV- und Streaming-Betrieb auch in Zukunft wohl kaum zum Einsatz kommen wird.

Anders sieht es dagegen im Hinblick auf die neuesten Konsolen aus. Die Sony PlayStation 5 und die Xbox Series X wollen Funktionen wie die variable Bildrate (VRR) von bis zu 120 Bildern pro Sekunde nutzen, um flüssigeres 4K-Gameplay auf den Schirm zu bringen. Steht also über kurz oder lang die Anschaffung einer Konsole an, sollte beim TV-Kauf auf HDMI‑2.1-Unterstützung für VRR geachtet werden.

Welche weiteren Anschlüsse der Fernseher haben muss, ist letztlich Geschmacksache und vor allem für ein Upgrade des TV-Sounds mit möglichst einfachen Mitteln relevant. Flachbildfernseher leiden nicht selten unter einem eher flachen Ton, was beim Kauf bedacht werden sollte.
Weitere Anschlüsse
Wer beispielsweise plant, einen Kopfhörer oder die Stereoanlage anzuschließen, sollte auf einen (heutzutage nicht mehr selbstverständlichen) Klinkenanschluss achten. Bei manchen Fernsehern (etwa von Panasonic, Loewe oder Grundig) kann dieser Tonausgang sogar als Subwooferanschluss genutzt werden. Ein optischer Audioausgang ist ebenfalls von Vorteil, wenn eine Surroundanlage oder eine einfache Soundbar mit dem TV verbunden werden sollte.
Viele Nutzer möchten mit einer USB-Festplatte am Fernseher zeitversetzt schauen („Timeshift“) oder Sendungen aufzeichnen. Diese Funktionen findest du in aller Regel bei den gut ausgestatteten Fernsehern der großen Marken.
Smart-TV-Betriebssysteme
Wie bei PCs oder Smartphones spielt auch bei aktuellen Fernsehern das vorinstallierte Betriebssystem eine essenzielle Rolle. Neben der Auswahl an verfügbaren Apps (mehr dazu weiter unten) sind es vor allem Aspekte wie die Einrichtung der Sender und die generellen Anpassungen der Bild- und Toneigenschaften, die verschiedene TV-Systeme unterscheiden.
Mittlerweile sind die Smart-TV-Systeme der verschiedenen Fernseher-Hersteller insgesamt recht ausgereift. Ein Beispiel ist das von Google lancierte Android TV, das unter anderem auf Fernsehern von Sony, Philips oder TCL sowie Metz Blue zum Einsatz kommt.

Android TV galt lange als überladen und langsam, hat sich aber mittlerweile zu einer runden Benutzererfahrung gemausert. Gleiches gilt für Lösungen wie webOS (LG), Tizen (Samsung). My HomeScreen von Panasonic wurde 2024 durch das Fire-TV-OS in den neuen Topmodellen des Herstellers abgelöst. Ob die Bedienung des TV-Betriebssystems gefällt, hängt natürlich auch von subjektiven Einflüssen ab.
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