Technics EAH-AZ80 im Test: Hochwertige In-Ears mit starkem Sound

- Audio-Codecs
- SBC, AAC, LDAC
- Akku-Kapazität / Laufzeit
- Hörer: 7,5 Std. / mit Case: 25 Std. (ANC aus)
- Schnellladefunktion
- –
- Noise Cancelling
- Ja
- Wasser- und Staubschutz
- IPX4
- Gewicht
- Hörer: 7 g, Case: 50 g
- Preis
- 299 Euro
Die Technics EAH-AZ80 liefern ausgeglichenen Klang mit viel Details in den Höhen, aber auch mit dem nötigen Tiefgang, wenn deine Musik es erfordert. Anrufqualität, Tragekomfort und ANC sind gut, nur die Bedienung ist anfangs etwas kompliziert.
- Sauberer Klang
- Guter Halt
- Gute Anrufqualität
- Etwas klobiges Design
- Bedienung manchmal umständlich
Von unter 50 bis zu einigen Hundert Euro: True Wirelss-Kopfhörer gibt es mittlerweile für jedes Budget. Die Modelle der Marke Technics reihen sich dabei eher am mittleren bis oberen Ende ein – so auch die neuen Technics EAH-AZ80. Ob du hier wirklich echte Premium-Kopfhörer bekommst, haben wir im Test herausgefunden.
Die In-Ear-Kopfhörer erhältst du bei Amazon:
Einordnung: Technics EAH-AZ80
Die letzten In-Ear-Kopfhörer von Technics, die wir getestet haben, waren die EAH-AZ70W. Damals überzeugte uns diese In-Ears mit neutralem, originalgetreuen Sound und starkem Noise Cancelling. Mit den EAH-AZ80 will man da natürlich anknüpfen. Das siehst du schon daran, dass sich designtechnisch nur Details verändert haben, sowohl Earbuds und Ladecase unterscheiden sich kaum. Bei den Features hat Technics allerdings nochmals nachgelegt: Ein spezieller Sound-Modus für gute Anrufqualität, kabelloses Laden und ein zusätzlicher Bluetooth-Codec sind nur einige der neuen Features.
Was gleich bleibt: der ambitionierte Preis. Die EAH-AZ80 kosten stolze 299 Euro. Damit sind ihre direkten Konkurrenten die AirPods Pro und die Bang & Olufsen Beoplay EX, die in unserer Bestenliste aller getesteten In-Ear-Kopfhörer weit vorn sitzen:
Technics EAH-AZ80 im Klang-Check
Unser Eindruck von Technics-Kopfhörern als ausgeglichen und authentisch bestätigt sich mit den EAH-AZ80: Die Kopfhörer spielen vom ersten Ton an zackig, detailreich und klar. Zum Test ziehen wir Paint It Black von den Rolling Stones heran – ins Gedächtnis gerufen vom neusten John-Wick-Teil. Los geht’s mit der Melodie im rechten Ohr, dann links der Beat und alles kommt zusammen. Die EAH-AZ80 schaffen es, die verschiedenen Instrumente und Mick Jaggers Stimme sauber zu isolieren, was besonders das Sitar-Spiel in Szene setzt. Da kommt Laune auf, der Song ist so getrieben und aufregend, wie wir ihn kennen.

Stilwechsel: Wir starten Janelle Monáes Song I Like That. Hier beweisen die EAH-AZ80, wie weit sie in den Basskeller herunterreichen können, wenn es deine Musik erfordert. Der Bass wummert uns wohlig durch den Kopf, die Vocals sitzen weich darin eingebettet. Gleichzeitig überstönt der präsente Bass die mittleren und hohen Bereiche des Songs nicht. Weder die gehauchten Harmonien noch die subtile Gitarre, die später einsetzt, werden geschluckt. Einziger Kritikpunkt: hohe Töne klingen manchmal etwas spitz, fast schrill – egal, ob du leise oder auf der hohen Maximallautstärke hörst. Nach ein paar Stunden wird das anstrengend, insgesamt ist das Klangbild aber angenehm.
Obwohl die Technics EAH-AZ80 also recht neutral spielen und weder den Bässen noch den Höhen übermäßig Platz einräumen, brauchst du keine Angst haben, dass die TWS-Kopfhörer langweilig klingen. Egal, ob wir zum nächsten Monáe-Track Make Me Feel, zu Fall Out Boy’s neuem Pop-Rock-Song Heartbreak Feels So Good oder zu Kingslayer von Bring Me The Horizon und Babymetal wechseln: Die Technics EAH-AZ80 gehen mit jedem Material souverän um, spielen melodisch und leicht. Auch, wer eher ruhig hört, kommt auf seine Kosten: Das Lied Villancico Vaya de xácara, empfohlen von HiFi-Kollege Tim, wird gut eingefangen – von der Dynamik der Geige bis zum wilden Klatschen ab Minute zwei.
Bluetooth: Multipoint und LDAC
Als Bluetooth-Kopfhörer nehmen die EAH-AZ80 deine Musik natürlich über Bluetooth entgegen. Dabei kommt neben den Standard-Codecs SBC und AAC, die fast jeder In-Ear-Kopfhörer aufweist, noch LDAC zum Einsatz. Der von Sony entwickelte Codec schickt Musik in höherer Auflösung über die Bluetooth-Verbindung, verbraucht dafür aber auch mehr Akku.

Die Technics EAH-AZ80 kannst du mit drei Geräten gleichzeitig verbinden. Im Test funktioniert die Multipoint-Verbindung ohne Probleme, wir wechseln die Musikwiedergabe bequem vom ersten aufs zweite Test-Smartphone und dann auf den Mac.
Die Technics EAH-AZ80 in der Praxis
Einen Großteil unserer Musik hören wir heute über kabellose Kopfhörer – sei es unterwegs in der Bahn, im Büro oder an der Supermarktkasse. Wahrscheinlich auch deshalb ist Noise Cancelling mittlerweile ein Standard-Feature im In-Ear-Bereich, das auch den Technics EAH-AZ80 nicht fehlt. Du kannst entweder im Noise-Cancelling-Modus deine Umgebung ausblenden oder sie im Transparenzmodus verstärken lassen. So bist du entweder gegen laute Fahrgäste gewappnet – oder aber aufmerksam im Straßenverkehr, je nachdem, was du gerade brauchst.

Die EAH-AZ80 sitzen fest im Gehörgang und bringen so schon etwas passive Geräuschisolierung mit. Das aktive Noise Cancelling leistet zusätzlich volle Arbeit. Selbst lautes Tastaturklappern, mit dem so mancher hervorragender ANC-Kopfhörer seine Probleme hat, wird deutlich gedämpft. Klar, komplett leise wird’s mit den Technics-Kopfhörern nicht, aber deine Außenwelt wird merkbar gedämpft und es gibt kaum Grundrauschen, wie es bei vielen anderen Modellen auftritt. Der Transparenzmodus klingt außerdem sehr natürlich.
In der App kannst du sowohl den ANC- als auch den Transparenzmodus in verschiedenen Stufen anpassen. Beim Transparenzmodus kannst du zudem auswählen, ob er die Musik stoppen oder weiterlaufen lassen soll.

„Just My Voice“ für bessere Anrufqualität
Für die EAH-AZ80 und die ebenfalls neuen EAH-AZ60M2 hat Technics sich ein besonderes Feature ausgedacht. „Just My Voice“ erklärt sich anhand des englischen Titels von selbst: Bei Anrufen soll nur deine Stimme aufgenommen werden und nichts anderes. Die Stimmerkennungsmikrofone erfassen deine Stimme und zwei MEMS-Mikrofone isolieren diese. Umgebungsgeräusche werden mit Beamforming-Technologie unterdrückt. Insgesamt kommen so acht Mikrofone bei Anrufen zum Einsatz, vier an jedem Ohr.

Wir stellen uns zum Test an die Straße. Und tatsächlich: Fährt ein Lastwagen vorbei, übertragen die Mikrofone das Motorengeräusch nicht. Auch Windgeräusche hören wir keine. Was allerdings negativ auffällt, ist, dass unsere Stimme am anderen Ende recht blechern und hallend klingt. Das scheint der Kompromiss zu sein, den man für die gute Verständlichkeit zahlen muss.
Kräftiger Akku auch mit ANC
Interessanter Fakt: Das „True Voice“-Feature benötigt scheinbar erheblichen Rechenaufwand und beeinträchtigt deshalb Akku-Laufzeit deutlich mehr als das ANC. Technics gibt an, dass die EAH-AZ80 7,5 Stunden Musikwiedergabe in den Ohrhörern speichern, sofern die Geräuschunterdrückung ausgeschaltet ist. Nimmst du die Akkulaufzeit dazu, die das Ladecase speichert, kommst du auf 25 Stunden. Bei aktivem ANC sinkt die Akkulaufzeit auf sieben Stunden in den Hörern und 24 Stunden mit Case. Wenn sowohl ANC als auch „Just My Voice“ aktiv sind, kommst du jedoch nur noch auf 13,5 Stunden mit Ladecase.

Zum Vergleich: Unsere aktuellen Testsieger unter den In-Ears mit Noise Cancelling, die Sony WF-1000XM4, versprechen bei aktiviertem ANC eine Laufzeit von acht Stunden. Die Konkurrenten von Technics schneiden also gut ab. Du lädst sie via USB-C oder kabellos mit einem kompatiblen Qi-Ladegerät auf. Unterwegs fast genauso wichtig wie die Akkulaufzeit: Die EAH-AZ80 sind mit IPX4 gegen allseitiges Spritzwasser geschützt.
Technics EAH-AZ80: Bedienung
Frisch aus der Box dauert es nicht lang, bis die EAH-AZ80 einsatzbereit sind. Den Kopplungsmodus startest du, indem du die Earbuds in die Ohren steckst und die Finger auf beiden Buds für kurze Zeit auflegst. Auf unserem Android-Smartphone erscheint sofort ein Popup, dass die Kopplung starten möchte. Bei Apple müssen wir den Weg über die Einstellungen gehen. Das war’s aber auch schon: Die In-Ears sind spielbereit.
Touchfelder an den Buds: Leider keine Wischgesten
Die Bedienung der Technics EAH-AZ80 am Gerät ist dadurch erschwert, dass sie keinerlei Wischgesten unterstützen. Zwar sind die Rückseiten der Earbuds, die aus dem Ohr ragen, Touchfelder, diese registrieren aber nur Tippen als Eingabe, nicht Wischen. Die Lautstärke kannst du also nicht einfach wie bei neueren AirPods mit einem Wischen deines Fingers anpassen. Stattdessen tippst du zweimal links, um leiser zu stellen. Dreimal tippen links stellt lauter. Die Anzahl Tipper wird zwar ganz zuverlässig registriert, trotzdem ist diese Art der Steuerung gewöhnungsbedürftig.

Zusätzlich kompliziert: Am rechten Hörer sind die Befehle anders. Zweimal tippen geht hier einen Song vor, dreimal tippen einen Song zurück. Wir haben etwas gebraucht, um uns die Befehle zu merken.
Die Technics-App
Zum Glück hast du die Möglichkeit, die Gesten ganz auf dich anzupassen. Dafür musst du die App Technics Audio Connect zur Hand nehmen, die es für iOS und Android gibt. Hier kannst du die Bedienung und das Noise Cancelling individuell anpassen sowie den Klang über einen Equalizer verändern.

Es stehen noch eine Vielzahl weiterer Einstellungen zur Verfügung, etwa für Sprachassistenten. Außerdem erlaubt dir die App, den Bluetooth-Codec LDAC einzuschalten und in einen speziellen Latenzmodus zu wechseln. Hier musst du auch die dreifache Multipoint-Verbindung aktivieren. Standardmäßig ist das nämlich ausgeschaltet.
Design: Große Buds mit gutem Sitz
Bei In-Ears gibt es zwei Formfaktoren, die die Geister scheiden: „Mit oder ohne Tips“ und „mit oder ohne Stiele“. Die Technics EAH-AZ80 gehen einen üblichen Weg: Sie haben Silikon-Aufsätze, die sich in den Gehörgang setzen, aber keine Stiele.

Die EAH-AZ80 sind dabei recht klobige Vertreter der In-Ears ohne Stiel. Das verhilft ihnen einerseits zu einem guten Halt, andererseits fühlen sie sich recht schwer im Ohr an. Vergessen wirst du die In-Ears auf keinen Fall: Selbst mit der kleinsten Aufsatz-Größe fanden wir, die EAH-AZ80 spürt man deutlich. Falls du am liebsten In-Ears hast, die so leicht sitzen, dass du sie vergisst, bist du hier fehl am Platz. Allerdings sitzen die EAH-AZ80 durch ihre Bauform ausgesprochen gut. Als Sport-Kopfhörer würden wir sie vielleicht nicht empfehlen – dafür sind sie zu schwer, und sie kommen uns mit der Rückseite aus gebürstetem Aluminium ohnehin zu edel vor. Aber immerhin fallen sie dir beim Sprint zur Bahn nicht aus dem Ohr.
Insgesamt ist das Design eher schlicht gehalten, das aufregendste Merkmal ist der Technics-Schriftzug auf dem flachen Rücken. Leider gibt es sie auch nur in den Farben Schwarz und Silber. Wenn du es schlicht magst, reicht das. Für uns hätten die Kopfhörer aber etwas mehr Pepp haben können.
Unser Fazit zu den Technics EAH-AZ80
Mit den EAH-AZ80 hat Technics wirklich kompetente neue Premium-In-Ears im Angebot. Der Klang ist insgesamt neutral und ausgeglichen, mit einer leichten Höhenbetonung. Gleichzeitig schirmt dich das ANC gut gegen die Außenwelt ab und die Anrufqualität überzeugt zwar nicht mit natürlicher Stimmwiedergabe, dafür aber mit sehr guter Verständlichkeit auch in lauten Umgebungen. Die Bedienung ist anfangs nicht intuitiv, funktioniert aber nach etwas Übung zuverlässig. Falls du gerade auf der Suche nach hochwertigen In-Ear-Kopfhörern bist, bist du hier gut bedient – sofern dich das Preisschild von 299 Euro nicht abschreckt.
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Technische Daten | |
Bluetooth-Version | n.A. |
Audio-Codecs | SBC, AAC, LDAC |
Akku-Kapazität / Laufzeit | Hörer: 7,5 Std. / mit Case: 25 Std. (ANC aus) |
Anschlüsse des Ladecase | USB-C, Qi |
Schnellladefunktion | – |
Noise Cancelling | Ja |
Steuerungs-App | Technics Audio Connect App |
Wasser- und Staubschutz | IPX4 |
Gewicht | Hörer: 7 g, Case: 50 g |
Preis | 299 Euro |
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