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Heco In Vita 9 im Test: Kraftvoller Sound im Industrial-Look

Die In Vita 9 von Heco will eine starke Partnerin für Musik und Heimkino sein. Ob sich die Standbox in unserem Test beweisen kann, liest du hier.
HIFI.DE Test | Heco In Vita 9
Treiber
5 (1 x Hochtöner, 1 x Mitteltöner, 3 x Tieftöner)
Frequenzbereich
23 Hz – 43 kHz
Abmessungen (BxHxT)
290 x 1150 x 393 mm
Verfügbare Farben
Schwarz, Weiß
Paarpreis
2.998 Euro
In Kürze
Mit viel Kontrolle und Feingefühl spielt die Heco In Vita 9 so ziemlich jeden Track emotional und punchig. Ein Spaßmacher, der seine HiFi-Tugenden dennoch ernst nimmt.
Vorteile
  • Lebendiger Klang mit tollem Bassfundament
  • Hochtonanhebung am Lautsprecher
  • Markantes Design
Nachteile
  • Könnte etwas mehr Gefühl bei Stimmen vertragen
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Seit über 70 Jahren entwickelt die deutsche HiFi-Größe Heco Lautsprecher. Zum Erfolgsrezept gehören ein feines Technikgespür und – im Vergleich zu Mitbewerbern – recht niedrige Preise. Die In-Vita-Serie ist zwar nicht direkt günstig, will aber klanglich hoch hinaus. Wir haben uns mit der Heco In Vita 9 die Standbox der Serie in unsere Redaktion geholt und verraten euch, wie viel HiFi in ihr steckt.

Heco fertigt die In Vita 9 in Schwarz und Weiß – beides in Hochglanz:

Die Heco In Vita 9 im Detail

Für einen Listenpreis von knapp 3.000 Euro bekommst du mit der In Vita 9 zwei Standlautsprecher, die insgesamt zehn Treiber in ihren 112 Zentimeter hohen Gehäusen beherbergen. Die drei untersten sind identische Basstreiber mit langfaserigen Papiermembranen. Diese durchmessen 170 Millimeter und sitzen in einem stabilen Alukorb. Die gleiche Größe und den gleichen Aufbau finden wir beim Mitteltöner. Dieser sitzt ganz oben an der Schallwand.

Zwischen beiden Treibergruppen sitzt der Hochtöner in seinem markant glänzenden Wave Guide: Seine Gewebekalotte hat einen Durchmesser von 28 Millimetern und soll dank einer Ferrofluid-Kühlung besonders belastbar sein. Diesen Trick kennen wir bereits aus dem Hochtöner der Dali Oberon 7 C, deren Hochtöner ganze Arbeit geleistet hat. Entsprechend gespannt sind wir auf die anstehende Vorstellung.

Heco In Vita 9 Paar Vor- und Rückseite schräg
Die Heco In Vita 9 verspricht mit ihren drei Basstreibern pro Seite ordentlichen Dampf.

Auf der Rückseite begrüßen uns nicht eine, nicht zwei, sondern gleich drei Bassreflex-Öffnungen. Scheinbar eine für jeden Tieftöner. Alle drei sind an beiden Enden der Röhre strömungsoptimiert – haben also trichterförmige Ränder. Auch beim Anschluss-Terminal macht Heco bei der In Vita 9 keine halben Sachen. Das Bi-Wiring-Terminal ermöglicht dir, auf Wunsch, den Hochtonbereich um 2 dB anzuheben. Wir sind sehr neugierig, wie das den Klang beeinflusst. Wir schließen den Lautsprecher also an unseren Rotel RA-1592 MKII und starten Roon.

So klingt die Heco In Vita 9

Für den Anfang belassen wir die In Vita 9 in ihrer neutralen Klangeinstellung. Auch so bemerken wir mit dem ersten Takten von Woodkids Iron, dass es dieser Lautsprecher ernst meint. Die Trommeln des Songs scheinen von weit hinter den Boxen heranzurollen und dich mit ordentlicher Gewalt umfegen zu wollen. Auch der verzerrten Bassmelodie, die Drive The Cold Winter Away von Stick in the Wheel antreibt, schenkt die In Vita 9 die gebührende Aufmerksamkeit.

Heco In Vita 9 Basstreiber Detail schräg
Die Tief- und Mitteltöner bestehen aus Papiermembranen mit dicken Sicken, die auch größere Hübe zulassen.

Die Wahl von drei noch moderat proportionierten Basstreibern ist hier sicher zuträglich. So kann sie dein HiFi-Verstärker einfacher kontrollieren, während das Trio in Summe dennoch einiges an Luft bewegen kann. Für noch mehr Druck aufs Zwerchfell musst du schon auf Exoten wie die Vestlyd V15C setzen. Durch ihre kontrollierte, impulsive Art verleihen die Tieftöner der In Vita 9 einen aufgeweckten Charakter, übertreiben es auf der anderen Seite jedoch auch nicht. Du musst also nicht befürchten, dass dich der Lautsprecher mit seinen Basssalven von der Musik als solcher ablenkt.

Ganz im Gegenteil. So plastische Trommeln wie in Iron wären ohne die vom Hoch- und Mitteltöner bereitgestellte Räumlichkeit gar nicht möglich. Das Duo beweist sein Können eindrucksvoll mit Radioheads Reckoner. Becken und Rasseln verteilen sich quer über unseren Hörraum und bekommen von der Heco In Vita 9 das gewisse Etwas. Denn bissig dürfen sie in dieser Aufnahme durchaus klingen. Hier balanciert die Heco auf dem schmalen Grat, ohne je ins Nervige abzurutschen.

Heco In Vita 9 Hochtöner seitlich Detail
Die Gewebekalotte des Hochtöners sitzt im Zentrum eines gewellten Wave Guides, der seine Schallwellen gleichmäßig verteilen soll.

Dennoch könnten gerade weibliche Stimmen ab und an etwas mehr Feingefühl vertragen. So etwa bei Everything Matters von Aurora. Die Norwegerin kann Emotionen entfalten, die du der fast schon gläsernen Stimme zuerst nicht zugetraut hättest. Im Vergleich mit unserer Referenz-Box, der Audio Physic Midex, scheint ihrer Stimme jedoch etwas Kraft und Räumlichkeit zu fehlen. Sie steht zwar auch vor dir, kann aber nicht so viel Emotionalität verbreiten. Bei weniger als einem Viertel des Preises der Midex verzeihen wir das der Heco aber sofort.

Mehr Details mit 2 dB mehr?

Um von der neutralen in die 2 dB hellere Klangeinstellung zu wechseln, lösen wir eine der beiden Brücken pro Lautsprecher und verbinden sie mit der benachbarten Polklemme. So fließt deine Musik durch einen anderen Teil der Frequenzweiche – und der Hochtöner bekommt 2 Dezibel mehr zu tun. Zum Vergleich lassen wir wieder Aurora und Radiohead auftreten und tatsächlich: Details scheinen uns etwas deutlicher entgegenzuschnellen.

Heco In Vita 9 Anschluss-Terminal
Mit der rechten Blechbrücke in der äußeren Position hebst du den Hochtonbereich um 2 dB an.

Ob das für dich und deine Musik nötig ist, weißt du selbst am besten. In unserem Test gefiel uns die neutrale Abstimmung besser und eignete sich auch eher fürs Langzeithören. Trotzdem ist es schön, eine solche Option zu haben. Die wenigsten von uns getesteten HiFi-Lautsprecher bieten diese Möglichkeit. Eine der wenigen Ausnahmen: die fast gleich teure Nubert nuVero 110. Wie die Heco In Vita 9 im Vergleich mit anderen von uns getesteten Standlautsprechern abschneidet, verrät dir unsere Bestenliste:

Praxis: So schlägt sich die In Vita 9 im Alltag

In unserer Redaktion konnte sich die Heco In Vita 9 am besten präsentieren, wenn sie reichlich Abstand von der Rückwand hatte und nur ganz leicht auf deinen Sitzplatz eingedreht war. Die perfekte Lautsprecher-Aufstellung kann jedoch von Raum zu Raum unterschiedlich sein. Du solltest also am besten selbst ein wenig experimentieren. Dabei kommt dir die In Vita 9 entgegen. Trotz ihres Gewichtes von knapp 28 Kilogramm lässt sie sich auf ihren Metall-Traversen leicht an ihren Standort bugsieren.

An diese Traversen kannst du entweder Gumminoppen oder Metallspikes schrauben. Das funktioniert auch dann gut, wenn der Lautsprecher bereits auf den Füßen steht. Während Spikes den Lautsprecher besser an den Untergrund ankoppeln – und somit theoretisch einen Klangvorteil bieten – schonst du mit den Gummifüßen empfindliche Böden.

Heco In Vita 9 Spikes und Gummifüße
Spikes oder Gummifüße? Heco legt dir beide mit in den Karton. Ganz nach Gusto – und Fußboden.

Gegenüber deinem HiFi-Verstärker ist die Heco In Vita 9 gnädig: Auch mit älteren – oder schwächeren – Amps wirst du viel Musik erhalten. Der Wirkungsgrad fällt mit 92 dB (bei 2,8 Volt und einem Meter Abstand) erfreulich hoch aus. Auch AV-Receiver, deren Power für deutlich mehr als zwei Kanäle ausreichen muss, werden also gut mit der Heco klarkommen.

Industrie-Look mit schönen Details

Auf den ersten Blick wirkt die Heco In Vita 9 wie ein klassischer, weißer Standlautsprecher, wie du ihn vermutlich aus etlichen Wohnzimmern kennst. Dann erst fallen die vielen, kleinen Details auf: Die Gehäuse an sich, also die Seiten- und Rückwände, sind matt lackiert. Die Schallwand, sowie die Ober- und Unterseite glänzen in schönster Piano-Optik. Aber nicht nur farblich setzt sich die Schallwand ab. Schallwand und Oberseite bilden optisch eine Einheit, die durch eine Fuge von dem Korpus getrennt ist. Die Fuge trennt auch die dicke Bodenplatte von Gehäuse und Frontplatte.

Heco In Vita 9 Totale schräg mit Abdeckung
Die Abdeckung verbirgt die Treiber, nicht aber die schicke Fuge, die Schallwand, Boden und Oberseite vom Korpus trennen.

Noch markanter sind jedoch die fünf Treiber. Diese bilden mit ihren schwarzen Membranen einen krassen Kontrast zum weißen Gehäuse. Den Übergang bilden die silbrig glänzenden Metallkörbe, die die Treiber im Gehäuse halten. Dafür setzt Heco auf Inbus-Schrauben, die sichtbar aus den Metallringen und dem Wave Guide des Hochtöners hervorlugen. Insgesamt verfolgt Heco mit der In Vita 9 ein eher industrielles Design, das jedoch nie klobig wirkt. Auf Wunsch verschwindet die komplette Front der Lautsprecher hinter den magnetisch haltenden Stoffbespannungen.

Unser Fazit zur Heco In Vita 9

Die Heco In Vita 9 kann uns mit ihrer lebhaften, anpackenden Art in den Bann ziehen. Egal, ob Klassik oder Techno, die Standbox weiß sich zu behaupten, und verliert selten die Kontrolle. Zudem gefällt uns das sauber verarbeitete Anschluss-Terminal mit seiner Klanganpassung. Auch wenn wir uns im Test für die neutrale Klangeinstellung entschieden, ist es schön, dem Klang eine persönliche Note geben zu können. Der Industrial Look der Box mit gut sichtbaren Schrauben und viel glänzendem Metall ist natürlich Geschmackssache. Wenn du dich damit anfreunden kannst, gewinnt dein Wohnzimmer jedoch einen Tausendsassa. Für den verlangten Preis bringen nur wenige Lautsprecher ein ähnlich umfängliches Paket auf die Beine.

HIFI.DE Testsiegel Standlautsprecher Heco In Vita 9 8.5

Hier kannst du die Heco In Vita 9 direkt bestellen:

Technische Daten
Wege 3
Treiber 5 (1 x Hochtöner, 1 x Mitteltöner, 3 x Tieftöner)
Anschlüsse Bi-Wiring (mit Hochton-Anpassung um 2 dB)
Frequenzbereich 23 Hz – 43 kHz
Wirkungsgrad 92 dB (2,83 V / 1 m)
Abmessungen (BxHxT) 290 x 1150 x 393 mm
Gewicht 27,7 kg
Verfügbare Farben Schwarz, Weiß
Paarpreis 2.998 Euro

Standboxen sind dir zu groß? Hier findest du alle von uns getesteten Regallautsprecher:

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