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Welche TV-Größe ist die richtige?

Große Diagonalen werden immer erschwinglicher. Doch was ist die optimale TV-Größe für meinen Sitzabstand? Wir helfen dir bei der Entscheidung für die richtige Größe.
Welche TV-Größe ist die richtige? Bild: Samsung

Ein neuer Fernseher muss her. Gestochen scharf soll er sein – und groß. Doch welche TV-Größe in Zoll und Zentimetern sollte die Flimmerkiste mitbringen, damit sie sich ideal in dein Wohnzimmer einfügt und deinen Sehgewohnheiten genügt?

Kleine Auflösungskunde

SD (Standard Definition), HD (High Definition) UHD (Ultra High Definition) – die Auflösung von Filmen, Videos und Bildschirmen hat sich enorm gesteigert. Bei TV-Bildschirmen herrschen heute Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) und 4K-UHD (3.840 x 2.160 Pixel) vor. Genau genommen ist 4K jedoch die Bezeichnung für die Auflösung 4.096 x 2.160 im digitalen Kino. Und dann gibt es noch außerdem TVs mit 1.366 x 768 Pixeln (die sogenannte „HD-ready“ Auflösung) und die neuesten TV-Boliden mit 8K-Auflösung (7.680 x 4.320 Pixel).

Beim Bildmaterial sind die wichtigsten Auflösungen SD (z.B. auf DVD), Full-HD (etwa auf Blu-ray-Disks oder beim Streaming), und UHD (z.B. Ultra-HD-Blu-ray und 4K-Streaming). HDTV-Sender senden hingegen meist mit „720p“ (50 Vollbilder pro Sekunde mit 1280 x 720 Pixeln), oder „1080i“ (1.920 x 1080 Bildpunkte, aber im Halbbildverfahren).  Erste UHD-TV-Sendungen kannst du per Satellit sehen. Beispielsweise im „HD+“-Angebot.

Das Dreigespann Auflösung, Entfernung und Bildgröße

Gut, das sogenannte “HD Ready”-Format dürfte heute wohl die wenigsten Menschen interessieren, die auch nur irgendein Fünkchen Heimkino-Begeisterung in sich tragen. Beschränken wir uns also zunächst auf “Full HD”, also 1.920 x 1.080 Bildpunkte, und auf das 3.840 x 2.160 Pixel starke “UHD” (4K).

Seit den 1990er Jahren hat die Bildtechnik eine rasante Entwicklung hingelegt – die ersten 8K-TVs ist bereits in Handel. | Bild: Libron / Wikipedia

Warum das wichtig für die Frage ist, wie groß dein neuer Fernseher ausfallen sollte? Ganz einfach: Die Auflösung ist einer von zwei Faktoren, die beim TV-Kauf in direkter Abhängigkeit zueinander stehen und die letztendliche Größe des Fernsehers bestimmen. Der andere ist natürlich der Sitzabstand zum Gerät.

Welcher Abstand steht an?

Das Mindestmaß an Abstand zum Bildschirm ist die Entfernung, aus der du das Pixelraster des Bildschirms noch erkennen kannst. Bei Ultra-HD-Auflösung musst du schon wirklich sehr nah an die Mattscheibe heran, und einzelne Bildpunkte sehen zu können: Selbst auf einem 75-Zoll-UHD-TV wirst du auf 3 Meter Entfernung das Pixelraster im Display nicht wahrnehmen.

TV-Größe, Abstand und Auflösung: Faustregeln

Tipp Nummer eins für die TV-Größe: Je höher die Auflösung von Fernseher und Bildmaterial sind, umso größer kann der Bildschirm bei vorgegebenem Abstand sein. Oder umgekehrt: bei einem Ultra-HD-TV kannst du deutlich näher ans Display heranrücken als bei einem gleich großen Full-HD-Fernseher.

Tipp Nummer zwei: Mit einem UHD-TV hast du einen großen Entscheidungsspielraum.  Bei Sitzabständen zwischen zwei und drei Metern kannst du dich für eine TV-Größe zwischen 55 und 88 Zoll entscheiden  – nach deinem Bedarf.

Tipp Nummer drei: Schaust du häufig SD-TV-Sender? Dann wähle deinen neuen Fernseher lieber eine Nummer kleiner, oder schau aus größerer Entfernung.

Praktische Faustformeln für den Abstand zum Bildschirm:  (Bilddiagonale in cm) x 2 für Full-HD; (Bilddiagonale in cm) x 1,2 für UHD-Auflösung

Die Auflösung der TV-Bilder spielt mit

Ein  größerer Abstand tut dem Bildeindruck jedoch insgesamt gut. Vor allem dann, wenn das Bildmaterial niedrig aufgelöst ist, wie etwa bei den frei empfangbaren Privatsendern. Auch ein grober SD-Pixelhaufen wirkt schließlich scharf, betrachtet man ihn nur aus ausreichend großer Entfernung. Doch schrumpft damit logischerweise das Bild und Details entschwinden deinem Sichtfeld. 4K-Streaming wie in z.B. bei Netflix liefert das angemessene Futter für den Ultra-HD-Fernseher.

Ausgefülltes Sichtfeld: So bringt die richtige TV-Größe “Kino” ins Haus

In diesen Zeiten wachsender Auflösungen und Bildschirmdiagonalen war es noch nie so einfach und vergleichsweise erschwinglich, sich ein Kinoerlebnis in den eigenen vier Wänden aufzubauen. Lässt man die nicht unwichtige Klangkomponente dabei einmal außen vor, bedeutet das vor allem: eine große Mattscheibe.

Je mehr Platz der Fernseher im heimischen Wohnzimmer einnimmt und je geringer du dabei den Sitzabstand hältst, umso eher füllt das Filmgeschehen dein Sichtfeld und lässt dich geradezu “eintauchen” – wie im Kino eben. Immersion ist das Modewort der Stunde.

4K löst Full-HD ab

Dabei bringt die aktuelle TV-Technologie einen entscheidenden Vorteil mit: Ab etwa 40 Zoll (1m) Diagonale warten die Fernseher inzwischen nämlich mit der knackig scharfen Ultra-HD-Auflösung auf. Beim “Full HD”-Standard führt ein zu geringer Sitzabstand dazu, dass sich gerade in hellen Szenen einzelne Pixel erkennen lassen. Ein störendes Phänomen, das bei einem 4K-Fernseher quasi kein Problem mehr ist, nähert man sich dem Bild nicht auf wenige Zentimeter an.

Wer zu nah am Fernseher sitzt, sieht ein störendes, schwarzes Raster über dem Bild.

Natürlich solltest du ohnehin nicht direkt mit der Nase an der Mattscheibe kleben – 4K hin oder her. Denn logischerweise ist auch das menschliche Sichtfeld eingeschränkt. Die SMPTE – ein Fachverband der Film- und Videotechnik – empfiehlt beispielsweise, dass das Bild etwa 30 Grad innerhalb des Gesichtfeldes einnehmen sollte. Nun aber genug der schnöden Theorie – Zeit, etwas praktischer zu werden!

Die richtige TV-Größe: Zwischen Faustformeln und Geschmacksfrage

Wie viel deines Sichtfeldes du tatsächlich dem neuen Fernseher widmen möchtest und wie groß die Neuanschaffung demnach konkret ausfallen sollte, ist dabei wie so oft auch eine Geschmackssache. Es gibt jedoch eine grobe Orientierungshilfe.

Beispiel 4K-UHD-TV: Als Faustregel empfehlen wir, dass die Bilddiagonale in Zentimetern 1,2 mal so groß sein sollte, wie der Abstand zur Mattscheibe. Umgekehrt kommen wir auf die folgende Faustformel:

Empfohlene Bildschirmdiagonale = Abstand zum Fernseher ÷ 1,2

Ein Beispiel: Bei einem Sitzabstand von zwei Metern (200 Zentimeter) ergibt sich eine empfohlene Diagonale von etwa 167 Zentimetern, was wiederum knapp 65 Zoll entspricht. Wir haben einige weitere Beispiele durchgerechnet, mit praktischen Anwendungsfällen abgeglichen und in folgender Tabelle zusammengefasst:

Abstand Praxistipp-Bilddiagonalen in Zoll HIFI.DE Empfehlung für UHD-Heimkino maximale Bilddiagonale in Zoll
1,5m – 1,8m 40″ – 43″ 47″ / 48″ 48″
1,6m – 1,8m 42″ – 47″ 50″ – 52″ 60″
1,8m – 2,2m 47″ – 50″ 55″ – 65″ 65″
2,0m –  2,5m 55″ – 58″ 60″ – 70″ 70″
2,3m – 2,8m 55″ – 60″ 65″ – 75″ 82″
2,6m – 3,5m 55″ – 65″ 70″ – 85″ 90″

80″ TV: zu groß?

Unsere Tabelle ergibt beispielsweise 65 Zoll für rund zwei Meter Abstand, um etwa 30 Grad Gesichtsfeld zu füllen. In der Praxis kannst du natürlich auch aus drei Metern noch ein gutes Bild  auf einen 55-Zöller genießen! Doch wer will, kann dank Ultra-HD auch im einem durchschnittlichen Wohnraum auf 75 oder 85 Zoll aufrüsten. Dann füllt der Fernseher dein Gesichtsfeld entsprechend stärker aus. Für Full HD-Fernseher empfiehlt sich übrigens der halbe Sitzabstand, um einen ungefähren Wert für die passende Bilddiagonale zu ermitteln.

Die richtige TV-Größe für Dich persönlich

Doch ohnehin sollen etwaige Rechenbeispiele nur als grobe Orientierungshilfe für den TV-Kauf dienen. Weitere Faktoren wie die Beschaffenheit des Raums, die Auflösung des geschauten Quellmaterials, das verfügbare Budget und deine persönlichen Vorlieben kommen mit hinzu. Die einen wollen näher ans Geschehen, die anderen schätzen eine “gesunde” Distanz.

Welche Überlegungen haben dir bereits ganz besonders zum erfolgreichen TV-Kauf verholfen? Sitzt du lieber nah dran, oder doch lieber weiter weg? Teilte deine Meinungen und Erfahrungen mit uns in den Kommentaren

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