Startseite Lautsprecher KEF LS 50 Meta & Wireless II: Hightech-Kur für den Koax-Klassiker

KEF LS 50 Meta & Wireless II: Hightech-Kur für den Koax-Klassiker

KEF präsentiert mit den innovativen LS50 Meta und Wireless neue Generationen des beliebten LS50-Modells. Hier erfährst du, womit die neuen Modelle überzeugen wollen.
KEF LS50 Meta Titelbild Bild: GP Acoustics

Update 14.02.2021: Inzwischen hatten wir die KEF LS 50 Wireless II bereits in der Redaktion zum ausführlichen Test. Und was sollen wir sagen – wir sind begeistert:

Im Jahr 2011 machte KEF sich an die Entwicklung eines Jubiläumsmodells zum 50. Geburtstag der 1961 gegründeten Firma. Das Resultat, ein nach allen Regeln der Kunst konstruierter Kompaktmonitor namens LS 50, wurde zum Sympathieträger und bis heute aktuellen Dauerbrenner.

Kaum irgendwo sonst bekommt man für gerade mal 1000 Euro pro Paar einen so vollwertigen, hochauflösenden, klanglich ausgereizten Lautsprecher. Die einige Jahre später nachgeschobene Wireless-Version der LS 50 kombinierte die akustische Reife des Basismodells mit gehobenem Streaming-Komfort für die Generation Smartphone  – und wurde ebenfalls ein Riesenerfolg.

KEF LS50 Meta Gruppenfoto
Carbon Black, Titanium Grey, Mineral White und (in limitierter Auflage) Royal Blue: Mit dem rundum matt lackierten Korpus der LS 50 Meta verabschiedet sich KEF vom einst angesagten Hochglanzlook. | Bild: GP Acoustics

Nun hat KEF beide Modelle – LS 50 und LS 50 Wireless – in komplett neuen Versionen vorgestellt: Die passive Kompaktbox bekommt den Namenszusatz „Meta“, heißt jetzt also LS 50 Meta. Die Wireless-Schwester muss sich dagegen mit einer römischen Zwei begnügen: LS 50 Wireless II.

Mehr Leistung, neueste Treibertechnologie, erweiterte Streamingfähigkeiten inclusive Multiroom: Die unscheinbare römische Zwei im Namen der KEF LS 50 Wireless II steht für einen praktisch komplett neuen Lautsprecher. | Bild: GP Acoustics

Die technische Überarbeitung war aber bei beiden Modellen gleich gründlich: Hier wie da kommt eine nagelneue Version des KEF-eigenen „Uni-Q“-Koaxtreibers zum Einsatz. Die Verbesserungen lesen sich verlockend und konzentrieren sich vornehmlich auf den Hochtöner, der koaxtypisch inmitten der 13cm messenden Tieftonmembran montiert ist.

Koax-Lautsprecher: Die Räumlichkeits-Spezialisten

Die koaxiale Anordnung von Tiefmittel- und Hochtöner, auf die neben KEF auch andere renommierte Firmen wie Tannoy, TAD, Musikelektronik Geithain oder auch Elac schwören, ermöglicht einen gemeinsamen geometrischen Ursprung aller Frequenzanteile, kommen also dem Ideal einer Punktschallquelle schon sehr nahe.

KEF Uni-Q Treiber
Akustische Einbahnstraße auf der Rückseite des Hochtöners: Dieses Rendering veranschaulicht den Weg der – als blaue Linien dargestellten – rückwärtig abgestrahlten Hochton-Anteile: Von der Rückseite der Kalottenmembran (unmittelbar unter der an eine Blüte erinnernden Schallführung im Zentrum des Basskonus) durch den hohlen Polkern des Bassantriebs hindurch, um dann auf Nimmerwiedersehen in dem hinten aufgesetzten Metamaterial zu verschwinden. | Bild: GP Acoustics

Beim Musikhören kann davon die Raumabbildung enorm profitieren: Die winzigen Laufzeit- und Phasendifferenzen, aus denen unser Gehör die relative Position verschiedener Instrumente ermittelt, bleiben besser erhalten und sind auch weniger vom genauen Hörplatz abhängig. So kann man Räumlichkeit auf Aufnahmen – egal ob „realer“ Raum wie die Akustik eines Konzertsaals oder im Studio erzeugte Effekte – leichter und intensiver hören.

KEF LS50 Meta vorne und hinten
Klare Linien, viel dahinter: Jedes noch so unauffällige Detail – die Form des Reflexkanals, die Wölbung der Schallwand, die wellige Gummisicke, die feinen Versteifungsrippen der Alu-Magnesium-Bassmembran, die Schallführung vor dem Hochtöner – ist Resultat jahrelanger akustischer Optimierung. | Bild: GP Acoustics

Das Koax-Prinzip bringt aber auch seine eigenen Herausforderungen. Die Treiber sind generell komplizierter zu bauen, der Hochtöner hat im Zentrum des Tieftöners weniger Platz und muss zudem mit dem akustischen Einfluss des ihn umgebenden Basskonus zurecht kommen. Schon kleine Kanten oder Stufen in direkter Umgebung der Hochtonkalotte können unschöne Buckel im Frequenzgang hinterlassen.

KEF Uni-Q Treiber Explosion
Hoch- und Tieftöner perfekt ineinander verschachtelt: Der Uni-Q-Treiber von KEF gehört zu den ausgereiftesten Koaxen der HiFi-Welt. | Bild: GP Acoustics

In der nunmehr zwölften Uni-Q-Generation haben die KEF-Entwickler den Übergang von der Hochton- zur Bassmembran besonders trickreich entschärft und versprechen sich davon eine mess- wie hörbar noch neutralere Wiedergabe.

Akustischer Präzisions-Müllschlucker aus „Metamaterial“

Einen spannenden neuen Weg geht KEF bei der rückseitigen Bedämpfung des Hochtöners – einem Grundproblem, das sich allen Lautsprecherherstellern stellt: Wie hält man die nach hinten abgestrahlten Schallanteile davon ab, auf Umwegen zeitversetzt wieder zurück zur Membran zu gelangen und das Nutzsignal zu verschmieren? Traditionell setzt man hierzu geschlossene Kammern oder Röhren hinter die Membran, die mit absorbierendem Material gefüllt sind.

KEF LS50 Meta Innen
Keine hohle Kiste: Das Gehäuse der LS 50 Meta ist mehrlagig aufgebaut und horizontal wie vertikal verstrebt. | Bild: GP Acoustics

Diese Schallschlucker funktionieren aber nie perfekt, sondern bevorzugen bestimmte Frequenzen und schlucken andere nur unvollständig. KEF setzt bei der LS 50 nun auf ein neu entwickeltes „Metamaterial“, das mit präzise berechneten Mikro-Labyrinthen akustische Eigenschaften erzielt, die mit konventionellen Werkstoffen unmöglich zu erreichen wären. Es sitzt wie eine Waffel auf der Rückseite des Hochtöners und absorbiert dessen rückwärtigen Schall vollständiger, frequenzneutraler und viel effizienter, als das Dämmwolle oder Schaumstoff je könnten.

KEF Meta-Material
Labyrinth ohne Wiederkehr: Die potentiell störenden Hochton-Schallwellen sollen sich in dem komplexen Gangsystem des neuen Metamaterials praktisch vollständig totlaufen. | Bilds: GP Acoustics

Die LS 50 Meta und die LS 50 Wireless II sind nicht nur die ersten KEFs, sondern die ersten Boxen überhaupt mit der neuen „Metamaterial Absorption Technology“ (MAT). Von dem kompliziert herzustellenden und sicher auch teuren Metamaterial soll vor allem die Verzerrungs- und Verfärbungsarmut im Hochton profitieren – und das ist sehr gut vorstellbar.

KEF LS50 Meta Treiber
Präzisionsarbeit: Die Hochtonmembran (sie versteckt sich direkt hinter den Schallführungs-„Blütenblättern“ im Zentrum des Tieftöners) strahlt am unteren Ende ihres Arbeitsbereichs noch relativ breit ab. KEF betreibt daher großen Aufwand, um ihr eine absolut glatte, kanten- und lückenlose Umgebung zu schaffen. | Bild: GP Acoustics

Denn mit 25 Millimetern Durchmesser und einem recht tief beginnenden Einsatzbereich ab ca. 2000 Hertz müssen die KEF-Kalotten in der Praxis hart arbeiten. Und zwar vor allem in dem Frequenzbereich, den unser Gehör evolutionär bedingt am Präzisesten analysiert: jedes Dezibel, um das störende Reflexionen hinter der Membran unterdrückt werden können, wirkt sich hier deutlich hörbar aus.

LS 50 Wireless II: Streaming-Komfort für Audiophile

Die KEF LS 50 Meta hat hochwertige Quellen und Verstärker verdient. Wer es einfacher haben will, nimmt die LS 50 Wireless II, wo diese Komponenten bereits eingebaut sind. Als vollaktiver Monitor verfügt die Wireless-Version über DSP-Frequenzweichen und eingebaute Endstufen mit überaus reichlichen Leistungsreserven: Jedem Hochtöner stehen 100 Watt in Class A/B-Technik zur Verfügung, während sich Class-D-Module mit jeweils 280 Watt um die Tiefmitteltöner kümmern.

KEF LS50 Wireless II Lifestyle
Wer gut aufstellt, hört besser: Idealerweise betreibt man die LS 50 Wireless II wie auch ihre passive Schwester LS 50 Meta freistehend auf dem passenden Ständer. | Bild: GP Acoustics

Außer Stromkabeln muss man an die LS 50 Wireless II streng genommen nichts mehr anschließen, denn über Dualband-WiFi (wahlweise auch per LAN-Kabel) verbindet sich der integrierte Netzwerkplayer mit einer großen Auswahl an Streamingdiensten, mit lokal gespeicherten Musiksammlungen etwa auf NAS-Speichern und demnächst (nach einem bereits angekündigten Software-Update) auch mit den nicht billigen, aber superkomfortablen Roon-Musikservern.

KEF LS 50 Wireless II Rot
Aufgabenteilung: Aktivweichen und Endstufen finden sich in beiden Boxen eines Paars, die Analog- und Digitaleingänge aber nur an einer. Untereinander kommunizieren die beiden Speaker wahlweise per Funk oder (für maximale Qualität und Stabilität) über ein CAT6-Netzwerkkabel. Ob die Hauptbox den linken oder rechten Kanal übernimmt, entscheidet der Besitzer selbst. | Bild: GP Acoustics

Weitere Zuspieler finden per Kabel Anschluss: Den Fernseher etwa bringt man per HDMI-ARC bestmöglich zum Klingen, USB-, Koax- und optische Digitaleingänge sowie ein analoger AUX-Eingang stehen am Anschlussfeld des Master-Speakers ebenfalls bereit. Gesteuert wird die KEF LS 50 Wireless II per App, mit der serienmäßigen IR-Fernbedienung  oder über das diskret in der Oberseite des Gehäuses versenkte Bedienfeld.

KEF LS50 Meta & Wireless II: Viel HiFi fürs Geld

Erhältlich sind die KEF LS 50 Meta und die KEF LS 50 Wireless II ab sofort – anfängliche Knappheit ist aber nicht ausgeschlossen. Zumal die Preise genauso attraktiv sind wie die der Vorgängermodelle: 1200 Euro zahlt man für die LS 50 Meta, pro Paar wohlgemerkt. Mit 2500 Euro pro Paar ist die KEF LS 50 Wireless II gut doppelt so teuer, bildet dafür aber bereits eine komplette, autarke und sehr hochwertige Anlage.

Die unterscheidet sich vom Vorgänger nicht nur durch die neuen Treiber, sondern bietet auch mehr Auflösung im digitalen Bereich und deutlich mehr Verstärkerleistung. Wie sich die hochinteressanten MAT-Koaxtreiber der beiden neuen Modelle klanglich bemerkbar machen, wird in Kürze ein ausführlicher Hörtest zeigen.

Besitzt du schon Produkte von der Audio-Schmiede KEF? Kommen die LS 50 Meta oder Wireless für dich in Frage? Teile deine Meinung und Erfahrungen in den Kommentaren mit der Community!

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