Startseite Kopfhörer True Wireless Kopfhörer Nothing Ear im Test: Das kann die dritte Generation

Nothing Ear im Test: Das kann die dritte Generation

Die neuen Nothing Ear heißen zwar nicht Nothing Ear (3), sind aber die direkten Nachfolger der Ear (2). Soft-Upgrade oder wirklich neues Modell, was steckt dahinter?
HIFI.DE Test | Nothing Ear (2024)
Bluetooth-Version
5.3
Audio-Codecs
SBC, AAC, LHDC, LDAC
Akku-Kapazität / Laufzeit
Hörer: 8,5 Std. / mit Case: 40,5 Std. (ANC aus)
Schnellladefunktion
10 Min. Laden für 10 Std. Wiedergabe
Noise Cancelling
Ja
Wassergeschützt
Hörer: IP54 / Case: IP55
Preis
149 Euro
In Kürze
Die Nothing Ear überflügeln ihre direkten Vorgänger gleich in mehreren Disziplinen, bleiben sich bei der relativ niedrigen UVP aber treu. Damit schnürt Nothing ein wirklich attraktives Angebot, das nicht zuletzt durch seine extrovertierte Optik besticht.
Vorteile
  • Toller Sound
  • 8-Band-Equalizer mit eigenen Profilen
  • Hoher Tragekomfort
Nachteile
  • ANC nicht auf Top-Niveau
Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE evtl. eine Provision vom Shop. Weitere Infos

Nothing hätte es den Nutzer:innen (und uns) auch etwas einfacher machen können. Anstatt den direkten Nachfolgern der Nothing Ear (2) den Beinamen (3) zu verpassen, setzt das britische Unternehmen nämlich auf praktizierten Minimalismus. Nothing Ear nennt sich die neueste Version der stylishen In-Ears mit ANC, die als Flaggschiff der dritten Generation die Nothing Ear (2) ablösen soll. Diese haben uns im Test aber schon wirklich gut gefallen. Wo liegen also die Verbesserungen und lohnt sich der Aufpreis zum Light-Modell Nothing Ear (a) ? Das klären wir hier im Test!

Die Nothing Ear gibt es jetzt hier:

Die Nothing Ear im Klang-Check

Beim Sound hat sich im direkten Vergleich zum Vorgänger nicht allzu viel getan. Die Nothing Ear spielen immer noch in den Mitten besonders breit und klar auf, bilden auch Details verlässlich ab und bieten ein angenehmes, weil neutrales Klangbild. Wenn die Nothing Ear hier in einer Disziplin zugelegt haben, dann ist es wohl bei den Tiefen und der Räumlichkeit des Klangs.

Nothing Ear (2024) – einzeln liegend
Die Nothing Ear haben beim Klang noch mal zugelegt, sitzen dabei genauso gut.

Tracks wie Gimme von Banks spielen die Nothing Ear äußerst intensiv und auch immersiv ab, was nicht zuletzt am dynamischen Bass liegt. Dieser legt sich nicht einfach wie ein dominanter Filter über das ganze Hörerlebnis, sondern verleiht dem Klang eine enorme Tiefe. Das macht nicht nur bei Pop-Produktionen wirklich Spaß, sondern gilt auch für Rockmusik.

Wir schmeißen 3D Country der US-Band Geese an und sind auch hier sehr angetan davon, wie genau wir die einzelnen Instrumente verorten können. Sie klingen dabei aber keineswegs so, als seien sie künstlich separiert worden. Der Sound bleibt natürlich.

Wie sich der Sound im Vergleich zu anderen In-Ear-Kopfhörern mit Noise Cancelling schlägt, erfährst du in der Bestenliste:

Die starken Mitten samt detailreicher aber intensiver Tiefen scheinen wie prädestiniert für melodischen Hip-Hop, also hören wir als Nächstes in Shorty von Felly rein und haben auch hier nichts zu bemängeln. Wenn irgendwo Details verloren gehen könnten, dann in den Höhen. Das fällt aber nicht derart ins Gewicht, dass wir deshalb von den Nothing Ear abraten würden.

Nothing Ear (2024) – Buds vor Case
Äußerlich lassen sich die Nothing Ear der aktuellen Generation kaum vom Vorgänger unterscheiden.

Mit minimalen Verbesserungen eignen sich die In-Ears von Nothing auch in dieser Generation bestens als Alltagskopfhörer, die sowohl bei der Musikwiedergabe als auch bei gesprochenen Inhalten kaum Defizite aufweisen.

Neuer Equalizer, mehr Personalisierung

Beim Blick in die App fällt direkt auf, dass Nothing bei der Personalisierung des Sounds ordentlich nachgerüstet hat. Wo bei den Nothing Ear (2) nur ein Hörtest und ein dreibandiger Equalizer verfügbar waren, um Feinjustagen am Klang vorzunehmen, bietet die App mit den neuen Ear jetzt sogar einen achtbandigen Equalizer. Die Klang-Personalisierung über den Hörtest funktioniert aber immer noch wirklich gut und verleiht den In-Ear-Kopfhörern in unserem Fall etwas mehr Punch in den Tiefen.

Der Equalizer hingegen lässt dich ganz frei selbst entscheiden, wie deine Kopfhörer klingen sollen. Eingestellte EQ-Profile kannst du benennen, abspeichern und nach Belieben aktivieren, wenn du etwa das entsprechende Genre hörst. Der alte, dreibandige Equalizer ist immer noch an Bord, hier wird zwischen “Einfach” und “Fortgeschritten” unterschieden.

Dieser dient mit seinen voreingestellten Presets aber eher als schnelle Abhilfe, eigene Profile lassen sich hier nicht abspeichern. Ebenfalls etwas überflüssig erscheint uns die Funktion “Bass Enhance”, die die Tiefen über insgesamt 5(!) Stufen separat verstärkt. Auf Dauer dürfte das ein Feature bleiben, das – trotz seiner fixierten Position auf dem Startmenü – selten Verwendung findet.

Bluetooth: Codecs, 5.3 und Multipoint

Die Nothing Ear bringen ein ordentliches Paket an Bluetooth-Codecs mit. Neben SBC und AAC sind hier auch die höherauflösenden Codecs LDAC und LHDC 5.0 an Bord. Um die Codecs nutzen zu können, muss aber auch dein entsprechendes Endgerät – in den meisten Fällen wohl ein Smartphone – den Codec unterstützen. Positiv anzumerken ist es trotzdem allemal, dass Nothing das Nachfolgemodell mit einer breiteren Auswahl an Codecs ausliefert.

Mit dem Bluetooth-Standard 5.3 und Multipoint sind die Ear auch sonst auf einem aktuellen Stand. Über Multipoint lassen sich die Nothing Ear in der Nothing X App, die für iOS und Android verfügbar ist, gleichzeitig mit zwei Geräten verbinden. Aktuell nicht verbundene Geräte werden hier trotzdem aufgeführt, sodass die Navigation zwischen den Geräten wirklich fließend und intuitiv geschieht.

Nothing Ear (2024) – USB-C-Anschluss am Case
Der Kopplungsmodus lässt sich über ein langes Drücken am Case aktivieren.

Bei der Benutzung begegneten uns keine Verbindungsprobleme oder -abbrüche. Die Bluetooth-Verbindung blieb stabil und auch beim Wechsel zwischen zwei Geräten konstant.

Praxis: Noise Cancelling und Akku

Schon das passive Noise Cancelling der Nothing Ear ist dank der Bauweise wirklich ordentlich. Die In-Ears verschließen den Gehörgang effektiv und leisten dem aktiven Noise Cancelling so ganze Vorarbeit. Dieses wiederum lässt sich in der App aktivieren und über insgesamt vier Stufen regeln: “Niedrig”, “Mittel”, “Hoch” und “Adaptiv”. Im adaptiven Modus passt sich die Intensität der Geräuschunterdrückung deiner Umgebung an.

Nothing Ear (2024) – Ohr Nah
Die Nothing Ear sitzen sehr gut – und sorgen so schon für eine ordentliche passive Geräuschunterdrückung.

So weit, so bekannt. Denn auch die Nothing Ear (2) verfügten über ANC, vier Stufen und einen Transparenzmodus. Quantitativ bietet der Nachfolger also das gleiche Paket, qualitativ hat sich allerdings etwas getan. Die aktive Geräuschunterdrückung filtert besonders dumpfe Geräusche hörbar besser, wir fühlen uns stärker von der Außenwelt isoliert. Dabei reicht die Leistung noch nicht an den Branchenprimus, die Sony WF-1000XM5 heran, ist aber definitiv ein Upgrade.

Der Transparenzmodus arbeitet weiterhin zuverlässig und verstärkt bestimme Geräusche, sodass du selbst bei eingesetzten In-Ear mit Noise Cancelling keine Gespräche im Büro verpasst. Ein leises Hintergrundrauschen, welches bei einigen Modellen im Transparenzmodus wirklich negativ auffällt, ist hier kaum zu hören. Bei eingeschaltetem ANC rauscht es überhaupt nicht.

Ordentliches Upgrade bei der Akkuleistung

Erfreulich ist, dass Nothing dem neuen Flaggschiff in puncto Akkuleistung ein solides Upgrade spendiert hat. Mit eingeschaltetem ANC schaffen die Nothing Ear nun über fünf Stunden, bei ausgeschaltetem ANC sogar achteinhalb. Damit kommst du komfortabel durch den Tag. Wenn die Earbuds dann doch mal leer sein sollten, schafft das Ladecase Abhilfe. Mit Case kommen die Nothing Ear auf 24 Stunden mit und 40,5 Stunden Akkulaufzeit ohne ANC.

Nothing Ear (2024) – Ladecase offen
Beim Akku legt Nothing nach. Die Nothing Ear sind damit zwar noch nicht ganz oben dabei, halten aber jedenfalls etwas länger durch.

In zehn Minuten sollen die Ear außerdem für bis zu zehn Stunden Hörzeit aufgeladen sein. Das Case lässt sich per USB-C und kabellos via Qi laden. Die Earbuds sind nach IP54 gegen Spritzwasser geschützt, das Case sogar nach IP55. Beide eignen sich also auch als Sport-Kopfhörer oder für einen kurzen Spaziergang durch den Regen.

Bedienung mit und ohne App

Bei der Bedienung verlassen wir uns in den meisten Fällen auf die Nothing-X-App, die wirklich übersichtlich gestaltet ist. Auf den ersten Blick kannst du – falls dein Smartphone dir die Information nicht sowieso schon abbildet – den Akkustand der Earbuds einsehen und die oben beschriebenen Einstellungen vornehmen. Für die Bedienung ohne Smartphone setzt Nothing bei den Nothing Ear auf die Bedienung am Stiel.

Idealerweise greifst du diesen mit Daumen und Zeigefinger und übst leichten Druck aus, um die Eingabe zu bestätigen. Die Bedienung kann sich etwas hakelig gestalten, da für einige Funktionen auch mehrere Impulse notwendig sind. Die Touch-Kommandos kannst du in der App frei zuordnen, um ANC, Anrufe, Lautstärke, Sprachassistenten oder die Musikwiedergabe zu steuern.

Nothing Ear (2024) – Zubehör
Beim Zubehör liefert Nothing alles, was man unbedingt braucht – wechselbare Silikonaufsätze inklusive.

Einzig der einfache Druck auf die Hörer ist fixiert der Wiedergabe/Pause-Funktion beziehungsweise dem Annehmen und Beenden von Anrufen zugeordnet. Witzig, aber nur im Zusammenspiel mit einem Nothing Phone nutzbar, ist die Integration von ChatGPT. Dieser ist nach dem neuesten Upgrade mit einem Nothing Phone (2) und teilweise schon mit einem Phone (1) über die Nothing Ear ansteuerbar. Andere Smartphones gehen hier leider leer aus.

Typisches Nothing-Design

Von der ersten zur zweiten Generation der Nothing Ear hat sich kaum etwas getan. Der Schritt zur dritten Generation ist jetzt noch kleiner ausgefallen. Das Case sieht fast genau so aus, wie das der Vorgänger und auch beim Gewicht hat sich nichts geändert. Die Earbuds sind minimal schwerer geworden, was beim Tragen überhaupt nicht auffällt.

Nothing Ear (2024) – Ladecase Design
Sind es Nothing Ear (2) oder die neuen Ear der dritten Generation? Das Case gibt da nur dank der Aufschrift Aufschluss.

Für Neulinge im Nothing-Kosmos könnte die futuristische Designsprache des Unternehmens auf den ersten Blick abschreckend wirken. Dem transparenten Design wohnt aber, gerade im Vergleich zu einigen gewagteren Konkurrenten, doch eine gewisse Schlichtheit inne. Das Case passt problemlos in die Hosentasche und die Earbuds selbst dürften allen, die sich mit Silikonaufsätzen und Stiel anfreunden können, gut gefallen.

Nothing Ear (2024) – Case in hand offen
Uns hat das Design der Nothing Ear schon beim Vorgängermodell gefallen. Gleiches gilt für das Case.

Einzig die Länge des Stiels, die wir bei den Nothing Ear (2) schon bemängelten, erscheint uns immer noch etwas kurz, besonders im Vergleich zum mächtigen Earbud. So kann sich die Bedienung und sonstige Handhabe etwas kompliziert gestalten. Sitzen sie aber einmal im Ohr, gibt es nichts mehr zu bemängeln.

Nothing Ear (2), Ear oder Ear (a) – Was lohnt sich jetzt?

Neben den neuen Nothing Ear hat Nothing in diesem Jahr auch eine Light-Version der Kopfhörer auf dem Markt gebracht – die Nothing Ear (a). Knapp 50 Euro günstiger sind die In-Ears, die mit einem anderen Case, etwas weniger App-Support und minimal schwächerer Klang- und ANC-Leistung daherkommen. Dafür ist der Akku etwas stärker. Ab sofort dürfte Nothing das Flaggschiff sowie die Ear (a) in regelmäßigen Abständen upgraden, ohne die Namen zu ändern.

Diese neue Strategie lässt aber eigentlich auch keinen Platz für Altlasten – sprich ältere Modelle. Die Nothing Ear (2) täuschen beispielsweise eine falsche Produkthierarchie vor, die Kund:innen verwirren könnte. Im Endeffekt liegen die Ear (2) unserer Ansicht nach qualitativ am ehesten zwischen den beiden neuen Modellen. Im Angebot sind die Nothing Ear (2) aktuell oft zwischen 100 und 150 Euro verfügbar. Da stellt sich die Frage, welches Modell zu dir passt.

Wenn du die bestmöglichen Kopfhörer von Nothing dein Eigen nennen möchtest, führt kein Weg an den aktuellen Ear vorbei. Schwieriger wird die Entscheidung, wenn du nach einem Schnäppchen suchst. Da die Nothing Ear (2) zeitnah aus dem Sortiment verschwinden dürften, können wir uns gut vorstellen, dass du die zweite Generation teilweise für deutlich unter 100 Euro ergattern können wirst.

In dem Fall bist du mit dieser am besten bedient. Wenn die Ear (2) also günstiger zu haben sein sollten, als die Ear (a), kannst du guten Gewissens zur älteren Generation greifen.

Fazit: Tolle Kopfhörer zum fairen Preis

Auch in der dritten Generation legen die Nothing Ear leistungstechnisch zu. Der Sprung zum Vorgängermodell fällt hier zwar nicht mehr ganz so groß aus wie beim letzten Upgrade, dafür ist die UVP aber auch nicht angestiegen. Für knapp 150 Euro gibt es aktuell nur wenige In-Ear-Kopfhörer, die ein derart rundes Paket bieten wie die Nothing Ear der aktuellen Generation.

HIFI.DE Testsiegel In-Ear-Kopfhörer Nothing Ear 8.8

Die Nothing Ear findest du hier:

Technische Daten
Bluetooth-Version 5.3
Audio-Codecs SBC, AAC, LHDC, LDAC
Akku-Kapazität / Laufzeit Hörer: 8,5 Std. / mit Case: 40,5 Std. (ANC aus)
Anschlüsse des Ladecase USB-C, Kabelloses Laden via Qi
Schnellladefunktion 10 Min. Laden für 10 Std. Wiedergabe
Noise Cancelling Ja
Steuerungs-App Ja
Wassergeschützt Hörer: IP54 / Case: IP55
Gewicht Hörer: 4,6 g / Case: 51,9 g
Preis 149 Euro

Doch nicht die richtigen Kopfhörer für dich? Alle In-Ears, die wir getestet haben, findest du hier:

Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE evtl. eine Provision vom Shop. Weitere Infos
zur Startseite Beitrag kommentieren
Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit * oder gekennzeichnete. Mehr Infos.