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Shokz OpenFit Air im Test: Ein heimliches Upgrade – zum besseren Preis?

Shokz überarbeitet das eigene Open-Ear-Konzept und liefert mit den Shokz OpenFit Air eine günstigere Version der OpenFit. Wir haben beide getestet und zeigen dir hier die wichtigsten Unterschiede.
HIFI.DE Titelbild | Shokz OpenFit Air

Mit den Shokz OpenFit wurden wir im Testlabor nicht so richtig warm. Klar, da war etwas mehr los im Bassbereich, als wir es von Open-Ear-Kopfhörer bisher gewohnt waren. Und auch die solide IP54-Zertifizierung schien wie gemacht fürs Workout im Freien, wo man auch mal ein herannahendes Auto nicht überhören möchte. Leider machte uns besonders der sehr lockere Halt der Kopfhörer hier einen Strich durch die Rechnung. Jetzt liefert Shokz die Shokz OpenFit Air nach – und die setzen genau dort an. Besserer Halt, günstigerer Preis und das durchdachtere Gesamtpaket? Wir finden es heraus!

Die Shokz OpenFit Air bekommst du aktuell bei MediaMarkt:

Wenn ein Hersteller sich im Sektor der Open-Ear-Kopfhörer schon einen Namen gemacht hat, dann ist es wohl Shokz. Bei den Shokz OpenFit Air handelt es sich mittlerweile schon um das dritte Modell des Herstellers, das es bei uns ins Testlabor geschafft hat. Wenn du im Feld der Open-Ears noch neu bist, empfehlen wir dir einen kurzen Blick in unsere Bestenliste. Dort erfährst du nicht nur, wie die Shokz-Hörer im Vergleich zur Konkurrenz abschneiden, sondern kannst auch nachlesen, welche unterschiedlichen Open-Ear-Konzepte es aktuell auf dem Markt gibt:

Shokz OpenFit im Klangtest

In puncto Klang können Open-Ear-Kopfhörer in der Regel nicht mit In-Ear-Kopfhörern mithalten. Weil der Gehörgang nicht effizient isoliert wird, wie es etwa bei In-Ears mit Silikonaufsatz der Fall ist, fällt besonders die Bassleistung häufig weniger intensiv – oder zumindest ungenauer aus. Gleiches galt schon für die Shokz OpenFit, und gilt auch für die Shokz OpenFit Air.

Shokz OpenFit Air – Hörtest
Die Shokz OpenFit Air hängen quasi vor dem Ohr, stecken also nicht im Gehörgang.

Wir legen uns zuallererst Neverender von Justice aufs Ohr und sind positiv überrascht. Der Beat wird mit ordentlich Druck Richtung Gehörgang geschoben und kommt dort – unserem Empfinden nach – sogar etwas klarer an, als es bei den Shokz OpenFit der Fall war. Nach etwas abwechselndem Herumprobieren wird aber klar, dass der scheinbar bessere Klang vielmehr am besseren Sitz liegt.

Mehr Bass durch besseren Sitz

Die Shokz OpenFit Air sitzen – und da greifen wir jetzt schon etwas vor, was Design und Tragekomfort angeht – näher und fester am Ohr. Damit bringt Shokz die viel beworbene OpenBass-Technologie noch besser zu Geltung, als es bei den OpenFit der Fall war. Auch ruckartige Bewegungen tun dem Sound hier keinen Abbruch. Mehr dazu aber später.

Shokz OpenFit Air – Nahaufnahme innen
Die Earbuds treiben den Schall möglichst zielgenau Richtung Gehörgang. Das gelingt bei den OpenFit Air ziemlich gut.

Jetzt geht es – nach diesem ersten Exkurs – erst mal weiter mit den Hörproben. Auf die positive Überraschung darüber, dass wir bei den OpenFit Air nicht mehr den Drang verspüren, die Buds noch enger ans Ohr zu pressen, folgt nämlich eine Ernüchterung, die wir von Open-Ears mittlerweile gewohnt sind. Wir schmeißen Fetty Waps Trap Queen an, um auszuprobieren, wie die OpenFit Air mit wummerndem Bass, zischenden Drums und melodischem Gesang gleichzeitig zurechtkommen.

Und genau dieser gleichzeitige Angriff aller Frequenzen ist es dann auch, der den OpenFit Air Probleme bereitet. Die Höhen klirren leicht unangenehm und die Drums zischen etwas zu sehr, was die ansonsten angenehme Darstellung des Gesangs in den Hintergrund verbannt. Die Balance will hier einfach nicht so recht stimmen.

Shokz OpenFit Air – In-Ear zusammen
Leider kommen die Shokz OpenFit Air besonders in den Details nicht an herkömmliche In-Ears heran.

Trotzdem, und gerade wegen der Kategorie, in der sich diese Kopfhörer behaupten müssen, wollen wir die Räumlichkeit und Breite in den Tiefen nicht unerwähnt lassen. Sicherlich auch wegen der Distanz zum Ohr spielen die Open-Ears hier sehr frei auf, laden zwar nicht zum kritischen Hören ein, aber machen wirklich Spaß.

Wenn du dir Sorgen über übermäßigen Schallverlust nach außen machst, können wir dich übrigens beruhigen. Obwohl die Kopfhörer nicht im Gehörgang stecken, hört deine Umgebung nicht gleich alles mit. Der Schall wird sehr zielgenau Richtung Ohr abgegeben – uns sind hier schon “echte” In-Ears mit schlechterer Isolierung begegnet.

Shokz-App: Die Laster einer Light-Version

Günstigere Versionen von Verkaufsschlagern sind im In-Ear-Sektor keine Seltenheit. Was dabei häufig etwas sauer aufstößt: Hersteller sparen nicht nur bei der Hardware, sondern verzichten auch auf einzelne Software-Features. Bei den Shokz OpenFit Air hat es dabei leider den manuellen Equalizer erwischt.

Leider, weil gerade Open-Ear-Kopfhörer etwas Feinjustage gebrauchen können, um jedem Anspruch gerecht zu werden. Ein kräftiger Bass, der bei Hip-Hop-Musik vielleicht noch gewünscht ist, stört bei Podcasts oder Hörbüchern dann eher. Abhilfe schaffen hier zwar vier Presets, über die Möglichkeit zur Personalisierung hätten wir uns aber trotzdem gefreut.

Ansonsten hast du in der App, die für Android und iOS verfügbar ist, Zugriff auf Multipoint, das die Verbindung mit bis zu zwei Geräten gleichzeitig ermöglicht, und kannst die Bedienelemente anpassen. Die Shokz OpenFit Air werden an den Earbuds selbst durch lange oder doppelte Berührungen gesteuert, was uns im Test keinerlei Probleme bereitet. So vermeidest du jedenfalls versehentliche Eingaben bei Berührung der Buds.

Volle Transparenz: Die Umwelt bleibt hörbar

Wer auf der Suche nach aktiver Geräuschunterdrückung ist, ist hier an der falschen Adresse. Beim Transparenzmodus sieht das ganz anders aus, hier kann vermutlich kaum ein ANC-Kopfhörer den OpenFit Air das Wasser reichen. Weil der Gehörgang frei bleibt, kannst du die Umwelt immer noch ungefiltert wahrnehmen.

Shokz OpenFit Air – Tester Halt
Die Passform der Shokz OpenFit Air erlaubt volle Transparenz.

Ja, Modelle wie die Huawei FreeClip und die Bose Ultra Open Earbuds bieten aufgrund ihrer Bauform, die das Ohr kaum verdeckt, noch mehr Transparenz. Du kannst aber auch die OpenFit Air etwa auf dem Fahrrad oder in einer Vorlesung problemlos aufbehalten, ohne etwas zu verpassen.

Bluetooth 5.2, Multipoint und Basic-Codecs

Beim Bluetooth bieten die OpenFit Air dieselben Standards wie die OpenFit. Bluetooth-Version 5.2, die verlustbehafteten Bluetooth-Codecs SBC und AAC und das früher erwähnte Multipoint sind an Bord. Wir haben weder bei der Einrichtung noch im Betrieb Probleme mit der Verbindung feststellen können. Gut zu wissen: die App erkennt die Kopfhörer auch, wenn diese vor der Ersteinrichtung der App schon mit dem Gerät verbunden sind. Bei manchen Herstellern gibt es hier Probleme.

Shokz OpenFit Air: Minimales Downgrade in der Akkuleistung

Der Akku der Shokz OpenFit Air bietet etwas weniger Ausdauer als bei den Shokz OpenFit. Statt sieben bis acht Stunden, bekommst du hier nur knapp sechs Stunden geboten. Bei der Gesamtlaufzeit mit Ladecase stocken dann aber auch die OpenFit Air auf bis zu 28 Stunden auf und liegen so auf einem Niveau mit den OpenFit. Dank der Schnellladefunktion sind die Open-Ears innerhalb von zehn Minuten wieder für zwei Stunden Musikwiedergabe gerüstet.

Shokz OpenFit Air – Akkuleistung
Mit dem beigelegten USB-C-Kabel kannst du das Case der Shokz OpenFit Air aufladen.

Damit reichen die OpenFit Air definitiv nicht an die Spitzenklasse der In-Ear-Kopfhörer heran, für ein ausgiebiges Workout oder einen kleinen Trip genügt es aber allemal. Aufladen kannst du die Shokz OpenFit Air per USB-C-Anschluss, ein entsprechendes Kabel wird gleich mitgeliefert.

Design: Flexibler Bügel, guter Halt

Das Design war vielleicht das größte Manko der Shokz OpenFit. Ein äußerst lockerer Halt empfahl die Kopfhörer nur bedingt für den Gebrauch als Sport-Kopfhörer, obwohl die solide IP-Schutzklasse IP54 eigentlich wie gemacht fürs verschwitzte Training schien. Die IP-Schutzklasse bleibt bei den OpenFit Air dieselbe, die Passform aber wurde – wie wir schon im Klangtest feststellten – stark verändert.

So schwingt sich nun ein sehr flexibler Gummibügel um das Ohr, der am hinteren Ende sogar zweigeteilt verläuft. Während das Gummi am äußeren Rand robust und stabil ist, gibt die dünnere Strebe am inneren Rand leichter nach und schmiegt sich damit angenehm an die Ohrmuschel. Die Shokz OpenFit setzten hier mehr auf eine Art solides Gegengewicht, das die Hörer in Position halten sollte.

Die Shokz OpenFit Air schwingen dadurch viel weniger vor dem Gehörgang herum, bleiben auch bei schnellen Bewegungen oder Bücken am Ohr. Auch Brillenträger:innen sollten eher zu den OpenFit Air greifen. Da der dünne Bügel hier deutlich fester anliegt, destabilisiert eine (dünne) Brille den Halt kaum. Wünschenswert – und zum Beispiel bei den Soundcore AeroFit Pro vorhanden – wäre immer noch ein optionaler Nackenbügel, mit dem die Buds noch sicherer befestigt werden könnten.

Shokz OpenFit Air – Case links
Das Einlegen der Shokz OpenFit Air in das Ladecase erfordert etwas Eingewöhnung.

Ansonsten hat sich beim Design der Shokz OpenFit Air kaum etwas getan. Die Earbuds sind minimal gewölbter und setzen mehr silberne Akzente. Die Wölbung und klare Abgrenzung des Touch-Bereichs vom Rest der Buds erleichtern die Bedienung etwas, der Rest ist aber definitiv Geschmackssache. Das Case wirkt immer noch wie ein etwas überdimensioniertes In-Ear-Ladecase und ist in der Handhabung etwas hakelig.

Fazit: Besser als die Vollversion?

Trotz des günstigeren Preises und der Vermarktung als Light- bzw. Air-Version gefallen uns die Shokz OpenFit Air zum großen Teil besser als die Shokz OpenFit. Die aktualisierte Passform spielt hier auch klanglich eine große Rolle, weil der satte Bass verlässlicher und konstanter im Ohr ankommt. Damit eignen sich die Shokz OpenFit Air viel besser zum Sport, schließen Brillenträger:innen nicht kategorisch aus und machen beim Tragen schlicht mehr Freude.

Dafür werden die Shokz OpenFit Air, was Akkuleistung und Software-Support angeht, zurechtgestutzt. Es muss ja doch zu erkennen sein, dass es sich hier um die günstigere Version handelt. Das ist besonders wegen des fehlenden, manuellen Equalizers schade, der bei der Harmonie etwas hätte aushelfen können. Wer zwei Stunden Akkuleistung verschmerzen kann und einen Equalizer ohnehin nicht so gern benutzt, bekommt hier aber tatsächlich das bessere Gesamtpaket zum günstigeren Preis.

HIFI.DE Testsiegel Open-Ear Kopfhörer Shokz OpenFit Air 7.8

Hier findest du die Shokz OpenFit Air:

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Du möchtest doch lieber In-Ear-Kopfhörer mit ANC? Dann wirst du in unserer Bestenliste fündig:

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