Startseite Musik-Streaming Spotify Spotify auf KI-Jagd: 75 Millionen Songs gelöscht

Spotify auf KI-Jagd: 75 Millionen Songs gelöscht

Spotify verwendet einerseits selbst KI, geht aber andererseits jetzt gegen Missbrauch vor. So will man auch die Künstler:innen schützen.
Spotify geht gegen Missbrauch von generativer KI vor. Bild: Spotify

Spotify will dich bereits selbst mit KI-Funktionen anlocken. Im Ausland bietet man etwa einen speziellen KI-DJ an, aber auch für die Erstellung von Playlists hat der schwedische Musikstreaming-Anbieter bereits Tools auf Lager. Gleichzeitig ist die Plattform aber nicht nur Nutznießer, sondern auch Opfer des KI-Hypes. Denn der Katalog wird mit allerlei künstlich generierter Musik geflutet. Darunter leiden am Ende vor allem menschliche Künstler:innen, denn alle Einnahmen, die an tricksende KI-Urheber:innen fließen, fehlen im Topf für echte Musiker:innen. Deswegen ergreift Spotify jedoch inzwischen Maßnahmen.

So gesteht Spotify in einer frischen Mitteilung ein, dass es Betrüger:innen gebe, welche die Plattform mit „KI-Slop“ zu überschwemmen versuchen. Das schade am Ende nicht nur authentischen Künstler:innen, sondern auch den Abonnent:innen, die sich womöglich durch ein Dickicht von KI-Songs kämpfen müssten. Deswegen setzt der Dienst KI inzwischen auch ein, um künstlich generierte Musik zu erkennen und bereits beim Upload herauszufiltern. Über 75 Mio. Spam-Tracks habe man auf diese Weise bereits entfernt.

Spotify geht schärfer gegen KI-Missbrauch vor.
Spotify geht schärfer gegen KI-Missbrauch vor. | Bild: Spotify

Zusätzlich setzt Spotify voraus, dass Musik, die mit der Hilfe von KI generiert worden ist, auch als solche markiert werde. So sei es durchaus legitim, KI als Hilfestellung bei der Produktion zu nutzen. Nicht gewünscht sind aber z. B. KI-Imitate bekannter Künstler:innen. Diese sperre man auch sofort aus, es sei denn, sie seien Teil einer genehmigten Zusammenarbeit mit der Original-Interpet:in. Auch geht Spotify mittlerweile schärfer dagegen vor, dass manche KI-Betrüger:innen bekannte Bandnamen nutzen, um ihre generierten Alben als vermeintlichen Teil des Künstler:innenkatalogs einzufügen.

Spotify setzt auf hochmoderne Spamfilter

Laut Spotify seien die Auszahlungen, die man an Künstler:innen tätige, von 1 Mrd. US-Dollar im Jahr 2014 auf zuletzt 10 Mrd. US-Dollar im Jahr 2024 angewachsen. Die steigenden Summen locken aber eben auch Kriminelle an. Ab Herbst 2025 nutze man daher einen überarbeiteten Spamfilter, der Missbrauch noch besser erkennen und die entsprechenden Uploader:innen markieren werde. Generell werde man sich aber für eine KI-Herangehensweise starkmachen, die weder schwarz noch weiß sei.

So gibt der Musikstreaming-Anbieter an, dass künstliche Intelligenz mittelfristig zu einem ganz normalen Werkzeug in der Musikindustrie werden dürfte – so wie sich beispielsweise auch Autotune etablieren konnte. Das Ganze sei für alle Beteiligten ein Balanceakt. Deswegen ergebe es z. B. auch keinen Sinn, stumpf manche Songs als KI-generiert zu bezeichnen und andere wieder nicht. Denn es existieren auch Zwischenstufen und Grauzonen.

Spotify gibt an, dass man zu diesem Zweck bereits ab der Entwicklung eines branchenübergreifenden Standards beteiligt sei, um die Verwendung von KI bei der Musikproduktion differenziert und klar auszuweisen. Künstler:innen und Vertriebe werden diesen Standard bald nutzen können, um ihre KI-Verwendungen melden und ausweisen zu können. Auf diese Weise will man dann auch Transparenz und Vertrauen gegenüber Hörer:innen, also auch dir gegenüber, wiederherstellen.

zur Startseite Beitrag kommentieren
Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit * oder gekennzeichnete. Mehr Infos.
Türkçe Dublaj Filmler