Rega Nd5: Handgefertigter MM-Tonabnehmer setzt auf Neodym-Magnete

Wenn Rega einen neuen Tonabnehmer vorstellt, lohnt es sich, genau hinzuschauen. Die britischen Analog-Profis konnten sich immer wieder mit ihren Plattenspielern – inklusive der eigenen Systeme – Bestplätze in ihren Preissegmenten sichern. Erstmals auf der High End 2024 angekündigt, traut sich Rega mit der Nd-Serie auf bisher unbetretenes Terrain: Tonabnehmer mit Neodym-Magneten. Zum bereits vorgestellten Nd3 gesellt sich jetzt der noch mal hochwertigere Rega Nd5.
Rega Nd5 – Starker Magnet, feiner Diamant
Ein kurzer Exkurs zu MM-Tonabnehmern: Das MM steht für „Moving Magnet“ und grenzt den Tonabnehmer von anderen Arten wie den Moving-Coil-Systemen ab. Bei einem MM-System sitzt ein winziger Magnet am Ende des Nadelträgers. Bewegt sich der Diamant am unteren Ende des Nadelträgers durch die Rille deiner Schallplatte, sorgen die Furchen in der Rille dafür, dass sich der Magnet bewegt. In seiner Nähe befinden sich fest montierte Metallspulen. Durch die Bewegung des Magneten entstehen in diesen geringe Spannungen, die von einem Phono-Vorverstärker verarbeitet werden können.
Je stärker der Magnet ist, desto einfacher können auch kleinste Bewegungen in ein Tonsignal übertragen werden. Rega behaupten – nach eigenem Wissen – die Ersten zu sein, die deshalb auf Neodym-Magnete setzen. Der Nadelträger besteht aus leichtem Aluminium, an seinem Ende sitzt ein elliptisch geschliffener Diamant, der direkt auf den Nadelträger geklebt ist. Dieser „nackte“ Diamant unterscheidet ihn vom bereits vorgestellten Nd3, der ebenfalls auf einen elliptischen Schliff setzt.
Dünner als ein Haar: Handarbeit à la Rega
Die oben erwähnten Spulen werden ebenfalls von Rega selbst gewickelt. Nur 1.275 Umwickelungen sollen nötig sein, um die nötigen Signalstärken erreichen zu können. Als Resultat gibt Rega eine niedrigere Impedanz und Induktivität an, was zu einer gesteigerten Hochtonwiedergabe führen soll. Der verwendete Draht ist gerade mal 38 Mikrometer dick – deutlich dünner also als ein menschliches Haar.
Das alles steckt in einem extrem leichten und gegen Resonanzen gefeitem Gehäuse aus dem mit Glas gefülltem Kunststoff Polyphenylensulfid (PPS). So soll das Rega Nd5 noch leichter den Rillen deiner Platten folgen und auch kleinste Details wiedergeben können.
Preis und Verfügbarkeit des Rega Nd5
Das Rega Nd5 soll zwar auch einzeln verkauft werden, ist aber primär als hochwertiger Spielpartner für die hauseigenen Plattenspieler wie den Rega Planar 1 oder Planar 2 gedacht. Preise für den deutschen Markt sind uns bisher noch nicht bekannt, Rega verlangt jedoch 295 Pfund für das Nd5. Gemessen an den 178 Pfund, die für das Nd3 fällig werden, ist das ein großer Schritt, im Vergleich zu anderen Tonabnehmern von Rega wirkt der Preis jedoch mehr als adäquat. Schließlich kostet alleine der Apheta 3, den wir schon im Set mit dem Rega Planar 8 testen konnten, knapp 1.600 Euro.
Bis wir uns selbst einen Eindruck vom Rega Nd5 machen können, findest du alle von uns bereits getesteten Tonabnehmer in unserer Bestenliste: