Startseite HiFi Elektronik Yamaha: 70 Jahre HiFi – Ein Langer Weg von Orgeln zu Musik-Streaming
Anzeige

Yamaha: 70 Jahre HiFi – Ein Langer Weg von Orgeln zu Musik-Streaming

1954 brachte Yamaha das erste HiFi-Produkt auf den Markt – und prägte damit nebenbei den Begriff "HiFi". Wir erzählen dir den Ursprung des Mega-Konzerns und wagen einen Blick in seine Zukunft.
70 Jahre HiFi von Yamaha Bild: Yamaha

Wie weit würdest du gehen, um dein Produkt zu vermarkten? Wenn man Yamahas Bericht Glauben schenkt, liegt es durchaus im Bereich des Möglichen, eine Orgel 250 Kilometer durch Japan zu schleppen. Die Orgel – oder genauer: ein Harmonium – war das erste Werk von Torakusu Yamaha, dem Vater dessen, was wir heute als Yamaha Corporation kennen. Vor über 70 Jahren stellte diese ihr erstes HiFi-Produkt, einen Plattenspieler, vor.

Yamaha – Ein langer Marsch an die Spitze

Seitdem ist viel Wasser den Tenryū herabgeflossen. Auch 137 Jahre danach hat Yamaha seinen Firmensitz an seinen Ufern, in Hamamatsu. Hier baute Torakusu Yamaha 1887 schon sein erstes Instrument. Nachdem er das Harmonium einer Grundschule reparieren konnte, wandte er sich in seiner kleinen Werkstatt einem eigenen Entwurf zu, den er noch im selben Jahr am Tokioter Konservatorium präsentierte. Ob er und sein einziger Mitarbeiter das Instrument wirklich mehr als 160 Meilen bis zur nächsten Bahnstation auf einer Tragestange durch Wälder und über Berge geschleppt haben, kann heute nicht mehr geklärt werden.

Der Legende nach scheiterte seine Präsentation letztlich daran, dass sein Harmonium verstimmt war. Die drei Stimmgabeln im Firmenlogo sollen daran erinnern. Verbucht ist, dass Torakusu Yamaha anschließend – und unterstützt durch Unterricht im Konservatorium – sein erstes funktionelles Harmonium fertigte. Schon zwei Jahre später hatte die „Yamaha Fukin Seizoujo“ 100 Mitarbeiter und baute jährlich 250 der kompakten Orgel.

Es blieb nicht lange bei Orgeln – Klaviere, Flügel, Gitarren, Trompeten … es gibt kaum ein Instrument, das Yamaha nicht in seiner Firmengeschichte gebaut – oder erfunden – hat. Dabei ging man stets sorgfältig vor und züchtete sich notfalls einen eigenen Wald heran, um die Qualität und Menge an Holz kontrollieren zu können. „Wie vom Künstler beabsichtigt“ wurde das wohl wichtigste Credo von Yamaha. Dieses Motto schien die Firma weiterhin im Herzen zu tragen, als sie den Schritt von der Klangproduktion zur Klangreproduktion ging.

Nachdem Yamaha schon in den 20er-Jahren eigene Phonographen auf den Markt gebracht hatte, war es 1954 so weit: Mit dem Plattenspieler Yamaha HiFi Player begann eine neue Ära. Nicht nur, weil erstmals Musik mit einem Yamaha-Produkt unter HiFi-Aspekten wiedergegeben werden kann – der Begriff „HiFi“ für High Fidelity taucht hier auch zum weltweit ersten Mal auf einem Produkt auf.

Streaming & Multiroom mit Yamaha: MusicCast

Seitdem hat sich Yamaha nicht nur bei Instrumenten, sondern auch bei der Musikwiedergabe so manche Lorbeeren verdient – scheinbar ohne sich je auf ihnen auszuruhen. Denn auch jenseits von klassischen HiFi-Komponenten mischt Yamaha schon lange mit. Allen voran den eigenen Streaming-Verstärkern wie dem bereits von uns getesteten Yamaha R-N2000A. Dieser konnte nicht nur mit seinem kräftigen, klaren und neutralen Klang begeistern, sondern zeigte auch Yamahas Händchen für moderne Streaming-Lösungen.

Yamaha R-N2000A Streaming-Verstärker
Streaming-Amps wie der Yamaha R-N2000A verbinden traditionelle HiFi-Tugenden mit modernem Streaming-Komfort.

Das Stichwort lautet MusicCast. Die Plattform erlaubt dir, nahtlos auf alle wichtigen Streamingdienste zuzugreifen. Per App wählst du nur noch ein Album aus, welches dann vom ausgewählten MusicCast-Partner selbstständig gestreamt werden soll. Das Besondere daran: Dein Handy agiert nur noch als smarte Fernbedienung, die Befehle per WLAN an Yamaha-Produkte schickt. Die Musik wird direkt vom Gerät selbst gestreamt, nicht mehr von deinem Smartphone. Dementsprechend muss deine Musik nicht erst den klanglichen Flaschenhals einer Bluetooth-Verbindung nehmen. Gleichzeitig kannst du dein Handy weiterhin nutzen, um Telefonate anzunehmen oder Videos zu schauen, ohne dass die Musik stoppt.

Multiroom für Streams und Vinyl

Noch spannender ist, dass Yamaha mit MusicCast auch direkt ein eigenes Multiroom-System geschaffen hat. Alle MusicCast-Produkte können kabellos über dein WLAN miteinander verknüpft werden. Diese umspannen inzwischen nicht nur Verstärker und AV-Receiver wie den Yamaha RX-V6A, sondern auch Soundbars und WLAN-Lautsprecher. Denn auch Yamaha ist klar, dass der HiFi-Altar im Wohnzimmer nicht mehr der Standard in den meisten Haushalten ist. Smarte Speaker wie der kleine Yamaha MusicCast 20 bringen die Vorteile von App-gesteuertem Musikstreaming auch in die Küche und ins Bad. Und das Beste: Dank ihrer Multiroom-Verknüpfung kannst du deine Musik synchron im ganzen Haus hören, egal von welcher Quelle.

Yamaha MusicCast Vinyl 500
Der Plattenspieler MusicCast Vinyl 500 lässt sich kabellos mit anderen MusicCast-Produkten von Yamaha koppeln. | Bild: Yamaha

Selbst einen passenden Plattenspieler mit WLAN-Zugriff hat Yamaha mit dem Vinyl 500 im Angebot. Um Kabel oder Phono-Vorverstärker musst du dir keine Gedanken mehr machen, wenn der Dreher deine Vinylsammlung hochwertig digitalisiert durch den Äther schicken kann.

Yamaha MusicCast 200 – All-in-One mit dem gewissen Extra

Die neueste Ergänzung zum MusicCast-Kosmos stellt das Yamaha MusicCast 200 dar. Das All-in-One-System vereint alles, was du zum entspannten Musikhören benötigst, in einem kompakten Gehäuse – und geht in einigen Punkten weiter als die Mitbewerber. Von CDs über USB-Sticks bis Radiosender kannst du ihm problemlos alles an Quellen vorsetzen. Natürlich steht dir auch die ganze Welt des Musik-Streamings offen. Egal, ob per Internet oder via Bluetooth. Über die Klinkenbuchse auf der Rückseite kannst du sogar eine analoge Musikquelle anschließen. Etwa einen Plattenspieler mit Vorverstärker.

Yamaha MusicCast 200 auf Nachttisch
Das Yamaha MusicCast 200 verspricht nicht bloß genialen Sound, es lädt auch dein Handy kabellos. | Bild: Yamaha

Was uns bisher als Feature noch nie bei einem All-in-One-System unterkam, ist eine kabellose Ladefunktion für dein Handy. Versteckt unter der schicken Glasoberfläche des MusicCast 200 liegt ein Induktionsfeld, mit dem du kompatible Smartphones laden kannst. Steht der Allrounder also neben deinem Bett, musst du nie wieder aufstehen, um dein Ladekabel aus dem Wohnzimmer zu holen. Apropos Kabel: Alle MusicCast-Produkte – selbst das kleinste – sind mit einem Ethernet-Port ausgestattet. Du bist also nicht auf stabiles WLAN in allen Räumen angewiesen, um Musik in Highres zu übertragen.

Dem bestmöglichen Klang verschrieben

Aber egal, ob du dir eine vollausgestattete HiFi-Anlage zusammenstellst oder nur auf musikalische Untermalung beim Kochen aus bist: Du verdienst den bestmöglichen Klang. Und auf der Jagd nach diesem hat Yamaha so manches Ass im Ärmel. So weiß man bei Yamaha, dass auch die beste HiFi-Anlage nur so gut klingen kann, wie es dein Raum zulässt. Harte Böden ohne Teppiche, große Fensterflächen und nackte Betonwände sind die wohl größten Herausforderungen, denen sich eine HiFi-Anlage in modernen Wohnungen stellen muss.

Yamaha YPAO Einmessung Mikrofon
Mit YPAO hat dir Yamaha ein starkes Tool an die Hand gegeben, um deine HiFi-Anlage an deinen Raum anzupassen. | Bild: Yamaha

Eine Raumeinmessung kann hier Abhilfe schaffen. Yamahas eigens entwickeltes Programm hört auf den Kosenamen YPAO, was für „Yamaha Parametric Room Acoustic Optimizer“ steht. Ursprünglich für dein Heimkino entwickelt, fiel Yamaha schon sehr früh auf, dass auch Stereo-Lösungen davon profitieren können. Bereits 2017 kam mit dem R-N803D Yamahas erster Stereo-Streaming-Verstärker mit Raumeinmessung auf den Markt. Seitdem immer weiter verfeinert, findet sich die Technologie in mehr und mehr Stereo-Komponenten von Yamaha. Das dafür notwendige Mikrofon ist natürlich mit am Start.

PureDirect: Freie Bahn für den Klang

Selbstverständlich setzt Yamaha auch in der Hardware alles daran, deine Musik so wiederzugeben, wie es sich die Künstler:innen vorgestellt haben. Verstärker wie der R-N2000A strotzen nur so vor technisch-raffinierten Details. Um deiner Musik möglichst wenig unnötige Hürden in den Weg zu stellen, haben fast alle HiFi-Komponenten von Yamaha einen „Pure Direct“-Modus. Ein Druck auf den Schalter überbrückt alle optionalen Klangeinstellungen. Das sorgt für kürzere Signalwege und unverfälschten Musikgenuss.

Yamaha R-N2000N ToneDirect
Freie Bahn für den Klang: Per PureDirect steht dem Musiksignal so wenig wie möglich im Weg.

Yamaha geht aber noch einen Schritt weiter und bezieht die Klanggewohnheiten verschiedener Kulturkreise mit ein. Für diesen Zweck unterhält Yamaha mehrere Hörräume in verschiedenen Ländern. Ein in der Europazentrale abgestimmter Verstärker wird anders klingen als sein baugleicher Zwilling für den amerikanischen Markt. Natürlich kannst du diese Grundstimmung aber auch jederzeit nach deinem persönlichen Geschmack anpassen.

Kampf gegen Datenkraken

Immer mehr HiFi-Hersteller verlangen von dir, dass du einen Kundenaccount anlegst. Erst dann kannst du ihre Produkte uneingeschränkt nutzen. Besonders verbreitet ist dieses Vorgehen bei Apps. Erst mit einer bestätigten E-Mail-Adresse und allen persönlichen Daten kannst du deine Geräte per App steuern und deine Musik streamen. Der Grund liegt auf der Hand: Deine Daten werden verkauft, ungewollte Newsletter belagern dein Postfach.

Yamaha setzt hier absichtlich einen gegenläufigen Trend. Du kannst dich zwar registrieren, das ist aber komplett freiwillig. Du kannst alle Funktionen deiner Geräte und der App auch ohne Anmeldung nutzen.

Lange Laufzeiten und Update-Service

Wenn du in der glücklichen Situation bist, dir einen Konzertflügel leisten zu können, wirst du diesen vermutlich dein Leben lang spielen – und vielleicht sogar noch deine Enkel. Bei HiFi-Elektronik sind die Lebenszyklen baubedingt nicht ganz so lang. Trotzdem versucht Yamaha auch hier gegen den Strom zu schwimmen. Statt jedes Jahr eine neue, nur leicht veränderte Version des gleichen Produktes auf den Markt zu schwemmen, plant man bei Yamaha mit langen Laufzeiten. So kannst du sicher sein, dass der mühsam angesparte HiFi-Verstärker nicht schon eine Woche nach dem Kauf überholt ist.

Yamaha R-N2000A Explosion
Enorme Fertigungstiefe und lange Lebenszyklen sollen dafür sorgen, dass du viele Jahre Spaß mit deinem Yamaha-Equipment hast. | Bild: Yamaha

Dieser Ansatz beschränkt sich aber nicht bloß auf die Hardware. Schließlich bringt dir auch das hochwertigste HiFi-Produkt wenig, wenn dessen Software schon im nächsten Jahr veraltet ist. Yamaha plant, dass Over-the-Air-Updates mindestens fünf Jahre möglich sein sollen. Eine Verbindung zum Internet reicht also völlig aus.

Yamaha 1887–2025: 138 Jahre der Musik verpflichtet

In knapp 140 Jahren hat sich Yamaha von einem Ein-Mann-Betrieb zu einem international anerkannten Konzern mit über 20.000 Mitarbeiter:innen entwickelt. Vom ersten Harmonium bis zur modernsten HiFi-Lösung war und ist immer die Musik Yamahas Antrieb. Dafür stehen die drei Stimmgabeln im Logo Pate. Auch wir bei HIFI.DE können nicht hellsehen, es braucht aber keine Kristallkugel, um zu ahnen, dass wir auch in Zukunft Großes von Yamaha erwarten können. Die ersten „wegweisenden Produkte“ wurden schon für dieses Jahr in Aussicht gestellt. Du kannst also gespannt sein.

zur Startseite Beitrag kommentieren
Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit * oder gekennzeichnete. Mehr Infos.
Türkçe Dublaj Filmler