Huawei FreeBuds4 im Test – Was können die schlanken In-Ears?

- Bluetooth-Standard
- 5.2
- Codecs
- SBC, AAC
- Akku-Laufzeit
- Hörer: 4h / mit Case maximal 22h (ohne ANC)
- Schnellladefunktion
- 15 min Ladezeit für 2,5 h Musikwiedergabe
- Wassergeschützt
- IPX4
Mit den FreeBuds4 bekommst du schlanke In-Ear-Kopfhörer, die auf eine handliche Bauweise und einen hohen Tragekomfort setzen. Je nach Ohr muss dafür aber der Klang und das Noise-Cancelling zurückstecken.
- Angenehmer, leichter Sitz
- Kompakte Bauweise
- Schnellladefunktion
- Stabile Bluetooth-Verbindung
- Kontaktloses Laden möglich
- Schwaches ANC
- Geringe Akkulaufzeit bei eingeschaltetem ANC
Mit den FreeBuds4 hat Huawei die FreeBuds 3 abgelöst – wie ihre Vorgänger setzen sie auf ein Open-Fit-Design, also auf eine Bauweise ohne Ohranpassung. Somit kommen die FreeBuds ähnlich wie die Apple AirPods Pro ganz ohne Silikon-Aufsätze aus und versprechen einen luftigen und angenehmen Tragekomfort. Dazu gibt es ANC, eine Schnellladefunktion und eine kabelloses Case. Doch was taugen die In-Ear-Kopfhörer wirklich? Schauen wir es uns an.

Bluetooth – Verbindungsaufbau und Verbindungserhalt
Sobald du die Huawei FreeBuds4 aus dem Karton entnommen hast, geht es an den Verbindungsaufbau. Dieser wird bei den In-Ears via Bluetooth 5.2 ermöglicht. Direkt mit dem Aufklappen des Cases wird der Paring-Modus aktiviert, über welchen mit unserem verwendeten IOS-Gerät schnell und unkompliziert eine Verbindung aufgebaut wird. Belässt du hingegen die Buds im Case und drückst den unauffälligen Button an der Seite, so kannst du zeitgleich ein zweites Gerät verbinden. So lässt sich je nach Bedarf problemlos zwischen zwei Quellen wechseln – sehr praktisch.
Je nach Umgebung variiert die Reichweite der Bluetooth-Verbindung. Befindest du dich draußen, so gibt es keinerlei Probleme. Benutzt du die In-Ears jedoch drinnen, so stoßen die Hörer je nach Raum und Haus schon recht schnell an ihre Grenzen, sodass es teilweise zu Verbindungsproblemen kommt.
In puncto Bluetooth-Codecs hat Huawei die FreeBuds4 mit den Standard-Codecs AAC und SBC ausgestattet. Höherwertige Codes wie beispielsweise Qualcomms aptX werden nicht unterstützt.
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Die Huawei FreeBuds4 im Praxistest
Der Tragekomfort von Kopfhörern ist im Allgemeinen, aber besonders bei In-Ear-Kopfhörern, immer stark subjektiv. Je nach Ohr-Anatomie empfinden wir den Sitz von Kopfhörern unterschiedlich angenehm – den Einen gefällt’s, den Anderen eher weniger. Wie bereits erwähnt sind die FreeBuds4 nach einem Open-Fit-Design konzipiert, sodass je nach Ohr der Tragekomfort von sehr gut bis eher weniger gut reichen kann.
Vorteilhaft dieser Bauweise ist der luftige Sitz, der gepaart mit einem geringen Gewicht von nur 4,1 Gramm pro Hörer einen sehr guten Tragekomfort ermöglicht, sodass die Hörer auch nach Stunden noch angenehm leicht im Ohr sitzen. Allerdings hat der luftige Sitz auch seine Schattenseiten. Denn aufgrund der Bauweise und den Verzicht auf Silikon-Aufsätze wird der Ohrkanal geringer abgedichtet, was sich hinsichtlich des Klangs, aber insbesondere beim ANC bemerkbar macht. Doch dazu später mehr.

Wie lange halten die FreeBuds4 durch?
Laut Herstellerangaben kommen die FreeBuds4 ohne die Verwendung von ANC auf eine maximale Wiedergabezeit von 4 Stunden. Schaltest du das ANC ein, so reduziert sich die Zeit auf 2,5 Stunden. Andere In-Ear-Kopfhörer wie die Sony WF-1000XM4 oder die JBL Live Pro+ sind hier deutlich besser ausdauernder. In unserem Test zeigt sich, dass die Angaben sehr realistisch sind – nach rund 3,5 Stunden gemischtem Betrieb, also mit und ohne ANC, mussten die Hörer zurück ins Ladecase. Dort kannst du die FreeBuds4 viermal nachladen, sodass dir maximal weitere 16 Stunden Spielzeit zur Verfügung stehen. Bis zur vollständigen Aufladung der Hörer dauert es rund eine Stunde, dank Schnellladefunktion kannst du die Hörer aber auch nach 15 Min Ladezeit für 2,5 Stunden Wiedergabe ohne ANC nutzen.

Was schaffen die Huawei FreeBuds4 klangtechnisch?
In unserem Klangtest haben wir die FreeBuds4 mit verschiedenen Songs von Spotify und Tidal getestet. Die 14,3 mm großen Treiber der Hörer sorgen dabei für dynamische Mitten und angenehm präsente Höhen. Bei Songs wie Krone von Christian Löffler macht sich allerdings bemerkbar, dass die Hörer nicht ganz den Ohrkanal abschließen. So fehlt der Basswiedergabe hier der gewünschte Wumms. Mit Aktivierung der Bassanhebung in der App (auf die wir später noch eingehen) wird jedoch der Bass merklich verbessert, und der Gesamtklang wirkt etwas druckvoller und ausgereifter. Ingesamt bieten die FreeBuds einen guten Sound, der jedoch bei komplexen Stücken etwas abschwächt. So fehlt es bei French Disko von Stereolab etwas an Gesamtpower, und bei Rutti von Slowdrive werden die Mitten teils etwas zurückhaltend dargestellt.
In der Wiedergabe von Podcasts oder Hörbüchern zeigen die FreeBuds allerdings keine Schwächen. Hier werden die Stimmen klar und gut verständlich wiedergegeben.

Telefonie
Die Huawei FreeBuds sorgen in unserem Test für eine gut verständliche Übertragung der Stimmen, sowohl der eigenen als auch der des Gegenübers. Zudem werden die Umgebungsgeräusche stark eliminiert, sodass besonders Geprächspartner*innen kaum bemerken, dass der Anruf über Kopfhörer gehalten wird.
Bedienung der FreeBuds4 und Huawei Life AI App
Die Steuerung der FreeBuds4 an den Hörern selbst erfolgt über die Außenseiten. Über die Gesten Halten, Doppeltipp und Wischen lassen sich sich beispielsweise die Lautstärke regulieren, die Wiedergabe starten und stoppen oder den Sprachassistenten aktivieren. Zusätzlich zu den Steuerungselementen an den Hörern kannst du dir auch die kostenfreie Huawei Life AI App für IOS oder Android installieren. Darüber hast du dann zum Beispiel die Möglichkeit, die Gesten mit anderen Funktionen zu belegen. Darüber hinaus gibt’s noch ein EQ mit drei verschiedenen Presets und eine Suchhilfe im Falle des Verlustes der Hörer. Für die Geräuschunterdrückung gibt es in der App zwei Modi: Der Modus Gemütlich ist für ruhige Umgebungen gedacht, der Modus Ausgeglichen hingegen für lautere Umgebungen.
Über die App kannst du zusätzlich auch den Tragesensor aktivieren. So wird bei Absetzen eines Stöpsels die Wiedergabe automatisch gestoppt und wieder fortgesetzt, sobald beide Buds wieder im Ohr sind.

Noise Cancelling: Wie gut schirmen die Kopfhörer ab?
Mithilfe der mittlerweile häufig zum Einsatz kommenden Noise-Cancelling-Technologie werden Umgebungs- und Störgeräusche eliminiert und gerade bei lauten Umgebungen eine Optimierung des Klangerlebnisses ermöglicht. Bei den Huawei FreeBuds4 funktioniert die Abschirmung in unserem Test nur mittelmäßig gut, was insbesondere an der Bauweise bzw. am Sitz der Kopfhörer liegt. Denn je luftiger die Hörer sitzen, desto schwieriger ist es auch, Umgebungsgeräusche abzuschirmen. Ist der ANC-Modus aktiviert, so erfolgt eine Verdichtung und Betonung der Mitten. Dadurch erscheint die Gesamtwiedergabe etwas druckvoller und der Klang wird positiv verstärkt. Allerdings scheint es, dass bei den FreeBuds4 nur einzelne tiefe Frequenzen ausgelöscht werden, wohingegen mittel- und hochfrequente Anteile nur geringfügig gedämpft werden. Damit sind trotz aktiviertem ANC-Modus Stimmen und Straßengeräusche gut zu hören und verringern sich merklich kaum. Die Geräuschunterdrückung hält dabei wie erwähnt zwei Modi bereit, die sich in der Funktionsweise aber nicht wirklich unterscheiden. Einen Transparenz-Modus oder eine Talk-Trugh-Funktion gibt es nicht.

Glänzende In-Ears im Stiel-Design
Bei der Gestaltung der FreeBuds4 hat sich Huawei auf ein Stildesign gesetzt, das etwas an die benannten AirPods oder auch an die Panasonic RZ-100B erinnert. Unser Testgerät in der Farbgebung Silver Frost ist solide verarbeitet und gekennzeichnet durch die glänzenden und spiegelnden Hörer, wodurch die Kopfhörer zwar sehr stylisch sind, aber nicht ganz so hochwertig wirken. Natürlich ist das Design aber ebenso wie der Tragekomfort immer reine Geschmacksache. Solltest du eher auf einen dezenteren Look stehen, gibt es die FreeBuds4 alternativ auch in Weiß.
Unser Testfazit zu den Huawei FreeBuds4
Die Huawei FreeBuds4 gibt es derzeitig zu einem Straßenpreis von 111 Euro. Sie sind stylische und wohlklingende In-Ear-Kopfhörer, die bei der HIFI.DE-Reaktion einen gemischten Eindruck hinterlassen. Sie zeichnen sich durch eine schlanke und leichte Bauweise aus und sitzen locker und angenehm im Ohr. Der Klang ist gut, aber auch nicht überragend – ebenso wie Akkulaufzeiten. In Puncto ANC macht sich die One-Size-Bauweise bemerkbar, sodass die Abschirmung in unserem Test nicht sehr effizient erfolgt. Das kann aber je nach Passform auch stark variieren. Als positiv hingegen sind die Schnellladefunktion, das kontaktlose Laden sowie die Mehrfachverbindungen zu benennen. Solltest du dich für die FreeBuds interessieren, so probierst du sie am besten einfach aus – dabei wirst du feststellen, inwiefern sie sich für deine Ohren eignen.
Aktuelle Angebote:
Technische Daten | |
Bluetooth-Standard | 5.2 |
Codecs | SBC, AAC |
Akku-Laufzeit | Hörer: 4h / mit Case maximal 22h (ohne ANC) |
Akku-Ladezeit | 1 h für die Hörer / 1 h für das Case |
Schnellladefunktion | 15 min Ladezeit für 2,5 h Musikwiedergabe |
Wassergeschützt | IPX4 |
Anschlüsse des Ladecase | je nach Ausführung USB-C und kontaktloses Laden möglich |
Gewicht | je Hörer: 4,1 g / Case: 38 g |
Preis | je nach Ausführung ab 111 Euro |
Noise Cancelling | Ja |
Mitgeliefertes Zubehör | USB-C Kabel |
Wie findest du die Huawei FreeBuds4? Würdest du dir welche holen? Lass es uns wissen und schreib es in die Kommentare!
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