Jabra Elite 85h im Test – Kann er mit den Top-Modellen mithalten?
- Kopfhörertyp
- Ohrumschließend
- Preis
- 299,00 Euro
- Gewicht
- 296 g
- Akku-Laufzeit
- 36 Std.
- Bluetooth-Standard
- Bluetooth 5.0
- Audio-Codecs
- SBC / AAC

Besonders durch sein hervorragende technische Ausstattung sowie dem sehr guten Noise-Cancelling und einer tollen App-Steuerung kann der Elite 85h punkten. Dazu kommt ein guter Klang, der per Kabel sogar noch besser ist als über Bluetooth.
- Ausgewogener Klang, besonders über Kabel
- Seht gutes ANC, besonders beim Telefonieren
- Sehr hohe Batterielaufzeit
- Umfangreiche App mit sinnvollen Funktionen
- Witterungsbeständig, große Farbauswahl
- Hitzestau an den Ohren
- Klang über Bluetooth weniger gut als über Kabel
Der neue Elite 85h von Jabra soll nicht nur durch sein ausgefallenes Design punkten, sondern darüber hinaus mit ausgefeiltem ANC sowie vielfältigen, per App steuerbaren Anpassungsfunktionen Maßstäbe setzen. Dabei lässt sich der Hörer klein zusammenlegen und ist dank spezieller Nanobeschichtung auch noch witterungsbeständig und wasserfest. Grund genug, im Test zu untersuchen, was der Jabra Elite 85h in der Praxis zu bieten hat.
Wie der Jabra Elite 85h im Vergleich zu anderen Noise Cancelling Kopfhörern abgeschnitten hat, findest du in unserer Bestenliste:
Design
Mit seinem Stoffbezug auf den Oberseiten der Hörer und des Kopfbügels ist der Elite 85h durchaus eigenständig gestaltet und zudem makellos verarbeitet. Das zum Test vorliegende Exemplar war in Cremeweiß gehalten. Bei Jabra heißt diese Ausführung Gold/Beige.
Leider fehlen dem Jabra in dieser Farbvariante die Kontraste eines Dali iO6, was ihm in unseren Augen ein etwas steriles Flair verleiht – aber das ist natürlich Geschmacksache. Da der Hörer darüber hinaus in den Designs Titan/Schwarz, Kupfer/Schwarz, Schwarz oder Marineblau erhältlich ist, findet sicherlich trotzdem jeder sein Traummodell.

Die Ohrmuscheln, deren Polster wie der Kopfbügel mit weichem Kunstleder bezogen sind, lassen sich einklappen und um 90 Grad drehen, was den Hörer praktischerweise auch abschaltet. Bedienen könnt Ihr den Elite 85h über zwei Druckknöpfe an der Unterseite der beiden Ohrmuscheln, die für den ANC-Mode und den Sprachassistenten zuständig sind, sowie über drei unter dem Stoffbezug des rechten Hörers verborgene Schaltflächen.

Durch einen klar definierten Druckpunkt sind diese leicht und intuitiv zu finden. Das kunstlederbezogene Hardcase schützt den Elite 85h sicher beim Transport.
Mitgeliefert wird ein – leider kurzes – Ladekabel, ein Flugzeugadapter sowie ein Miniklinkenkabel, das allerdings sehr dünn ist und keinen besonders vertrauenerweckenden Eindruck macht. Das ist insbesondere im Hinblick auf die Ergebnisse unseres Soundchecks ein wenig schade…
Klangqualität beim Jabra Elite 85h im Test
Der Elite 85h klingt tonal sehr ausgewogen, allerdings fehlten der hervorragenden Aufnahme Libera Me von Lars Danielsson einige wichtige Details der teilweise leise gemischten Percussioninstrumente. Der Kontrabass wurde sehr realistisch dargestellt und das Orchester hatte eine überzeugende Stereobreite, ließ jedoch räumliche Tiefe vermissen.
Insgesamt war die im Frequenzgang erkennbare Senke bei 10 kHz deutlicher vernehmbar als man das zunächst vermuten würde. Erfreulicherweise ließ sich das mit dem Equalizer der App mühelos ausgleichen.

Nach der Korrektur spielten auch Paul O’Briens Misty Mountain und Toni Braxtons Secrets tonal wie gewohnt – Lars Danielssons Kontrabass büßte allerdings gleichzeitig ein wenig Natürlichkeit ein. Toni Braxtons opulentes Poparrangement klang, obwohl tonal „richtig“, hörbar komprimiert – hier blieben wichtige dynamische Details auf der Strecke. Das können einige Noise Cancelling Kopfhörer der Preisklasse besser.
Das sehr wirkungsvolle und erfreulich rauscharme ANC führte zudem zu deutlichen Brillanzeinbußen bei der Musikwiedergabe. Da der Elite 85h bedauerlicherweise weder den hochauflösenden Übertragungsstandard aptX (HD) noch AAC unterstützt, wollten wir seine klanglichen Qualitäten auch kabelgebunden verifizieren und erlebten eine faustdicke Überraschung: War der Jabra-Kopfhörer über das mitgelieferte Klinkenkabel mit unserem Macbook Pro verbunden, so änderte sich das Klangbild grundlegend.

Alle oben genannten Kritikpunkte waren schlagartig obsolet und der Elite 85h spielte sich mühelos in die klangliche Oberliga. Transienten, Räumlichkeit, Feindynamik, alles da. Esbjörn Svenssons Goldhearted Miner klang jetzt ohne Fehl und Tadel – das Piano, die wundervolle Besen-Snare, der obertonreiche Kontrabass – es gab wirklich nichts mehr zu kritisieren. Ganz offensichtlich wird hier die Qualität der Bluetooth-Elektronik den erstklassigen Treibern nicht gerecht. Schade.
Technologie
Wie bereits erwähnt unterstützt der Elite 85h zwar Bluetooth 5, empfängt Audiosignale aber nur mit dem Bluetooth eigenen Format SBC. Mehrere Zuspieler lassen sich problemlos verbinden. Die technologischen Highlights des Hörers von Jabra liegen definitiv in dem sehr ausgefuchsten Active Noise Cancelling und der umfangreichen App.

Das ANC benutzt sechs der acht eingebauten Mikrofone und blendet Umgebungsgeräusche auch bei Telefonaten wirkungsvoll aus. Auch wenn es bei Musikwiedergabe etwas Brillanz im Klang kostet (das Ohr gewöhnt sich daran, und der Equalizer hilft) arbeitet es erfreulich nebengeräuschfrei.
Die App ermöglicht die Speicherung von persönlichen Anwendungsszenarien – „Momente“ genannt – mit jeweils individuellen Einstellungen von ANC, Transparenzmodus und Equalizer. Hervorzuheben ist dabei die Smart-Sound-Funktion, mit der die jeweilige Umgebung (Zug, öffentlicher Raum, Privatumgebung) automatisch erkannt und der entsprechende „Moment“ aktiviert wird.

Das funktioniert in der Praxis tatsächlich überraschend gut. Darüber hinaus ermöglicht die App noch eine Vielzahl weiterer Individiualisierungsfunktionen. Last but not least verfügt auch der Elite 85h über einen Bewegungssensor, der automatisch erkennt, ob der Hörer aufgesetzt oder abgenommen wird und die Musikwiedergabe entsprechend startet oder stoppt.
Jabra Elite 85h im Test: Bedienung und Praxis
Der Elite 85h sitzt sehr stabil am Kopf und schirmt Umgebungsgeräusche schon mechanisch gut ab. Allerdings ist der Anpressdruck etwas hoch und es entstand vergleichsweise schnell ein Hitzestau am Ohr. Werden die Ohrmuscheln um 90 Grad gedreht, so schaltet sich das Gerät ab. Das ist praktisch gelöst und spart Strom – wobei die Batterielaufzeit mit bis zu 36 Stunden bei aktiviertem ANC ohnehin sehr hoch ist.

Die Rückseite der rechten Ohrmuschel beherbergt unter ihrer eleganten Stoffbespannung drei Drucktaster: Die obere und untere Schaltfläche regelt die Lautstärke, während die mittlere für Start / Stop und Telefonie zuständig ist. Das Vor- und Zurückspringen zwischen Musiktiteln wird unüblicherweise über den oberen Lautstärketaster erledigt.
Drückt man ihn zweimal jeweils eine Sekunde, so wird der nächste Titel angewählt, bei dreimaliger langer Betätigung wird zurück gesprungen. In der Praxis führte das öfter mal zu Fehlsteuerungen, weil schon vor dem dritten Druck vorgesprungen wurde. Das geht besser.

Beide Ohrmuscheln verfügen über je einen Taster an der Unterseite: Links schaltet Ihr die ANC- bzw. Transparenzmodi um (bei aktivierter Smart-Sound-Funktion funktioniert das allerdings nicht), der rechte Taster aktiviert die Sprachsteuerung. Insgesamt ist die Bedienung sehr bequem und intuitiv zu erledigen.
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Test-Fazit für den Jabra Elite 85h
Der Elite 85h von Jabra punktet im Test durch tolle Verarbeitung, Witterungsbeständigkeit, sehr gutes ANC mit – vor allem beim Telefonieren – hervorragender Geräuschdämpfung sowie einer umfangreichen, gut funktionierenden App. Letztere erlaubt auch eine wirkungsvolle Anpassung des schon an sich guten Klangbilds an persönliche Vorlieben.
Da der Hörer keine wirklich hochauflösenden Übertragungsstandards unterstützt, ist die Soundqualität über Bluetooth allerdings nur gehobenes Mittelmaß – dabei zeigt der Kabelbetrieb, dass die verbauten Treiber mühelos in der Lage wären, auch klanglich Spitzenleistungen zu liefern.
Technische Daten | |
Kopfhörertyp | Ohrumschließend |
Preis | 299,00 Euro |
Gewicht | 296 g |
Akku-Laufzeit | 36 Std. |
Schnellladefunktion | 15 Min. Ladezeit für 5 Std. Laufzeit |
Akku-Ladezeit | 2,5 Std. |
Bluetooth-Standard | Bluetooth 5.0 |
Audio-Codecs | SBC / AAC |
Steuerungs-App | Ja |
Faltbar | Nein |
NFC | Nein |
Mitgeliefertes Zubehör | USB-C Ladekabel, 3,5 mm Klinkenkabel |
Hier findest du weitere Noise Cancelling Kopfhörer, die in unserem Testlabor von unseren Expert*innen geprüft wurden:
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