CD-Spieler Rotel CD11 Tribute im Test: Mehr Klang fürs Geld

- Optisches Laufwerk
- CD
- Audio-Ausgänge
- Cinch (fixed), 1x digital Koax
- Gehäuse-Ausführungen
- silber, schwarz
- Gewicht
- 5,8 kg
- Preis
- 450 €
Das Klangtuning durch Ken Ishiwata hat einen ohnehin guten CD-Player noch besser gemacht. Dass der Tribute dabei nicht mal teurer ist als das Grundmodell, macht ihn zu einem absolut heißen Tipp.
- Stimmiger, musikalischer Klang
- Sehr leises Laufwerk
- Kein Kopfhörer-Ausgang
Seit den ersten Modellen Anfang der 90er Jahre war Rotel stets eine gute Adresse für erschwingliche, klanglich hoch kultivierte CD-Player. Mit dem CD11 Tribute bleibt der japanische Hersteller dieser Tradition treu. Und verabschiedet sich zugleich von dem in der weltweiten HiFi-Szene hochgeschätzten Klangmeister Ken Ishiwata, der dem Spieler kurz vor seinem Tod noch seinen Stempel aufgedrückt hat.
Den Rotel CD11 gibt es derzeit bei HiFi-Regler:

Musik ohne Grenzen: Der Rotel CD11 Tribute im Hörtest
Wir hatten den CD11 Tribute zusammen mit anderen Spielern aus derselben und auch höheren Preisklassen im Hörraum. Das Wichtigste vorweg: kein Player unter 500 hat je so gut geklungen, und nur ganz wenige bis 1000 Euro kommen an den Rotel CD11 Tribute heran.
Das Besondere am 450-Euro-Rotel ist nicht irgendeine Einzeldisziplin, sondern seine große Ausgewogenheit und das perfekte Zusammenspiel aller akustischer Komponenten. An guten Lautsprechern erleben wir einen seidig-milden Hochtonbereich, der bei Bedarf aber durchaus auch metallischen Biss vermitteln kann. Einen wunderbar strukturierten Mittelton, der Instrumente mit Körper, Kontur und anmutiger Feindynamik darstellt. Und einen zwar nicht mörderisch tiefen oder superhart kickenden, dafür aber verblüffend lebendig singenden und swingenden Bass.

In die Seele der Musik eintauchen
Klar: Auflösungsrekorde und sonstige isolierte Höchstleistungen bleiben richtig teuren Playern vorbehalten. Die können versuchen, klangliche Grenzen mit entsprechendem technischem Aufwand zu verschieben. Seinen mitreißenden musikalischen Fluss erreicht der Rotel CD11 Tribute aber nicht mit Gewalt, sondern nur über subtile Feinabstimmung. Gerade die technisch weniger brillanten, schwieriger zu erschließenden Aufnahmen zeigen die Qualitäten des Rotel-Players daher am Deutlichsten.
Para Vista Social Club etwa von Scott & Charlene’s Wedding ist alles andere als eine audiophile Produktion. Eher das Gegenteil, nämlich brillante Songs unter dem Tarnmantel eines krachigen Proberaum-Mitschnitts. Aber mit dem Rotel steht vor uns eine richtige Band. Wir können den Melodien des Bassisten zuhören, uns am Wah-Wah-Sound des Gitarrensolos erfreuen und die Dringlichkeit der punkigen Vocals spüren. Das ergibt beim Rotel mehr Sinn, reißt mehr mit als mit den meisten doppelt so teuren Playern.
Du suchst einen anderen CD-Player? Wir haben viele Modelle getestet:

Kleiner Aufwand, große Wirkung: Der Aufbau des Rotel CD11 Tribute
Beim Rotel CD11 Tribute handelt es sich um einen puristischen CD-Player – einen Netzwerk-Zugang gibt es nicht, und dementsprechend auch kein Streaming von Spotify, Tidal & Co.
Das Laufwerk im Rotel-Spieler kennen wir schon: Es versieht auch in Marantz– und Denon-Spielern seinen Dienst. Und zwar vorbildlich: Der Trackzugriff ist schnell, das Betriebsgeräusch angenehm niedrig, die Fehlerkorrektur tolerant.
Netzteil-, Steuerungs- und Audio-Baugruppen teilen sich eine Platine. Letztere benötigt dabei nur wenige Quadratzentimeter. Denn nach dem DAC, einem Burr-Brown PCM5102 folgen bereits direkt die Ausgangsbuchsen. Separate Ausgangsverstärker erübrigen sich, da diese bereits im Wandlerchip integriert sind.

Behutsames Tuning
Tuning-Guru Ken Ishiwate fand dann auch entsprechend wenige Ansatzpunkte für Bauteil-Verbesserungen. Sie beschränken sich auf rund ein Dutzend Kondensatoren in Ausgangsfilter und Stromversorgung, die gegenüber der bisherigen Version des CD11 geändert wurden. Was dem Original-Elfer auch fehlt, sind die hier verwendeten Bitumenstreifen zur Ruhigstellung des Gehäusedeckels.

Verarbeitung und Praxis
Für einen CD-Player seiner Preisklasse ist der Rotel CD11 Tribute sehr gut verarbeitet. Gehäusewanne und -deckel bestehen aus verwindungssteifem und einstreusicherem Stahlblech, die Frontplatte aus Aluminium. Das LC-Display ist groß und gut ablesbar – der Kontrast ist aber bauartbedingt etwas stärker vom Betrachtungswinkel anhängig.

Ob mit der großen, übersichtlichen Fernbedienung oder direkt am Gerät – der Rotel CD11 Tribute lässt sich sehr einfach steuern. Was die Handhabung betrifft, könnte er auch ein Modell von vor 20 oder 30 Jahren sein – im positiven Sinn. Gewöhnungsbedürftig ist allenfalls der einrastende Vor- und Rücklauf. Hast du mal heraus, dass du zum Weiterhören einfach wieder Play drücken musst, ist es so sogar praktischer. Auch weil du die Suchgeschwindigkeit damit gezielt in vier Stufen wählen kannst.
Fazit: Puristischer Player mit überragendem Preis-Klang-Verhältnis
Der Rotel CD11 war schon in der seit einigen Jahren verkauften Standardversion einer der attraktivsten CD-Player seiner Preisklasse. Die Tribute-Version klingt fürs Geld nun schon fast sensationell gut – nämlich effektfrei, musikalisch schlüssig und berührend. Ein würdiger Abschiedsgruß an Ken Ishiwata. Und ein Geschenk für dich, wenn du audiophil hören möchtest, aber nicht viel Geld verprassen kannst.
Aktuelle Angebote
Technische Daten | |
Optisches Laufwerk | CD |
Eingänge | – |
Audio-Ausgänge | Cinch (fixed), 1x digital Koax |
Chromecast Built-In | – |
Quellen kabellos | – |
Integrierte Streamingdienste | – |
MQA | – |
Roon ready | – |
Multiroom | – |
Raumeinmessung | – |
Netzwerk | – |
Gehäuse-Ausführungen | silber, schwarz |
Abmessungen (BxHxT) | 43 x 9,8 x 31,4 cm |
Mitgeliefertes Zubehör | Fernbedienung, Anschlusskabel |
Gewicht | 5,8 kg |
Preis | 450 € |
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