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Netflix & Co: Deutsche geben weniger für Streaming aus

Die Deutschen geben weniger Geld für Audio- und Videostreaming aus. Das zeigt eine neue Untersuchung des Branchenverbands Bitkom.
Die Deutschen sparen bei Audio- und Videostreaming. Bild: Piotr Cichosz

Es ist kein Geheimnis, dass sich die Nachwirkungen der Corona-Pandemie immer noch im Alltag der Deutschen wiederfinden. In der Krise sind viele Preise, beispielsweise für Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs, angestiegen. Der Krieg in der Ukraine hat die Inflation weiter angefacht. So wundert es nicht, dass etwa der große Streaming-Boom mittlerweile abebbt. Die durchschnittlichen Ausgaben für Audio- und Videostreaming sind in Deutschland innerhalb eines Jahres um ganze 14 Prozent gesunken.

Das ist besonders bemerkenswert, da parallel viele Anbieter, wie DAZN, ihre Preise erhöht haben. Laut der Untersuchung des Branchenverbands Bitkom geben die Deutschen dennoch im Monat deutlich weniger Geld für Streaming aus. Aktuell investieren die Nutzer:innen monatlich im Schnitt 15,70 Euro in kostenpflichtige Video-Streamingdienste. Für Audiostreaming sind es 11,00 Euro. Das klingt durchaus beachtlich. Doch vor einem Jahr lagen die entsprechenden Werte noch bei 17,90 bzw. 13,10 Euro.

Welche Anbieter es aktuell am deutschen Markt gibt und wie wir deren Angebot im Vergleich einschätzen, siehst du anhand unserer Bestenliste:

Bei kostenpflichtigen Videostreaming-Abos liegen die monatlichen Ausgaben sogar leicht unter dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 (16,40 Euro). Insgesamt nutzen 59,4 Millionen Deutsche ab einem Alter von 16 Jahren wenigstens einen Streamingdienst, das entspricht 86 Prozent. 46,3 Millionen Deutsche ab 16 Jahren (67 Prozent) nutzen entweder einen kostenpflichtigen Video- oder einen kostenpflichtigen Audio-Streamingdienst.

Audio- und Videostreaming: Unterschiede bei den Altersgruppen

Die Gruppe der 30- bis 49-Jährigen gibt am meisten Geld für ihre Videostreaming-Abos aus (17,10 Euro), gefolgt von den 16- bis 29-Jährigen (15,80 Euro) und den über 65-Jährigen (15,10 Euro). Männer sind bei Videostreaming-Abos laut Bitkom zahlungsfreudiger (16,10 Euro) als Frauen (15,30 Euro). Auch bei On-Demand-Streams, also kostenpflichtigen Filmen und Serien, die nur einmal abgerufen werden, liegen die Ausgaben mit derzeit monatlich im Schnitt 12,80 Euro unter dem Niveau des Vorjahres (13,50 Euro).

Für kostenpflichtiges Audiostreaming ist die Zahlungsbereitschaft bei den über 65-jährigen Nutzer:innen am höchsten (12,70 Euro), während sie bei den 30- bis 49-Jährigen am niedrigsten ist (10,60 Euro). Zu diesen Ergebnissen ist die Bitkom über eine Telefonumfrage gekommen, bei der 1.165 Personen in Deutschland ab einem Alter von 16 Jahren befragt worden sind. Darunter waren 317 Nutzer:innen von kostenpflichtigen Videostreaming-Diensten als Abonnement, 451 Nutzer:innen von kostenpflichtigen On-Demand-Streams und 463 Nutzer:innen von kostenpflichtigen Audiostreaming-Diensten.

Die gestellten Fragen lauteten: „Wie viel geben Sie im Monat durchschnittlich für Ihre kostenpflichtigen Abos zum Schauen von Videos und Sendungen über das Internet aus?“, „Wie viel geben Sie im Monat durchschnittlich für das einmalige Abrufen von kostenpflichtigen Filmen oder Serien aus?“ und „Wie viel geben Sie im Monat durchschnittlich für Ihre kostenpflichtigen Audiostreaming-Dienste aus?“

Warum setzen die Deutschen beim Streaming die Schere an?

Jetzt fragst du dich möglicherweise, ob die Bitkom eine Erklärung für die abnehmenden Ausgaben für Audio- und Videostreaming hat? Das ist nicht der Fall, also kann man nur spekulieren. Wir nehmen an, dass neben der Inflation auch die zunehmende Fragmentierung des Marktes eine Rolle spielt. So buhlt mittlerweile ein ganzes Dickicht von Anbietern um deine Gunst. Neben Amazon Prime Video und Netflix sind mittlerweile ja auch Disney+, Paramount+, Apple TV+ sowie deutsche Plattformen wie Joyn oder RTL+ zu nennen. Da gibt vielleicht mancher Mensch mangels Übersichtlichkeit auf und kauft doch lieber wieder Discs oder greift gar zu illegalen Plattformen.

Ebenfalls denken wir, dass die jüngsten Preiserhöhungen vieler Streaming-Dienste auch zur Resignation beigetragen haben. Gut möglich, dass das einigen Kund:innen zu viel des Guten war und sie nun lieber gänzlich verzichten. Obendrein könnten die Maßnahmen gegen das Account-Sharing, die Netflix aufgefahren hat, ebenfalls zu einigen Kündigungen geführt haben.

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