Netflix trotz Sperre an mehreren Standorten nutzen: So geht’s!

Mit strikten Regelungen geht Netflix gegen Account-Sharing vor. Für Personen mit Zweitwohnsitz gibt es jedoch eine Lösung.

Constantin Jacob 3.9.2023 – 17:01 Uhr Lesezeit ca. 3 Minuten

Bild: Netflix

Lange kündigte es Netflix an, schnell erfolgte die Umsetzung: Das problemlose Teilen eines Netflix-Accounts mit Freunden und Familien ist seit Ende Mai 2023 Geschichte. Wer dennoch großzügig sein Passwort weitergibt, den erwarten möglicherweise Sperren. Für Personen mit Zweitwohnsitz gibt es jedoch eine Lösung, um Filme und Serien auch außerhalb der Erstadresse zu schauen.

Netflix schiebt Riegel vor: Account-Teilen nur am Hauptwohnsitz

Über die IP-Adresse deines Hauptwohnsitzes erkennt Netflix den Erststandort und die genutzte Internetverbindung. Alle Personen, die in diesem Haushalt leben und über die Netzverbindung eingeloggt sind, können problemlos den Account des Besitzers nutzen und über eigene Devices auf das Profil zugreifen. Geräte, die sich außerhalb dieses Radius befinden, sind von der Nutzung nach den neuen Vorgaben von Netflix ausgeschlossen.

Pendler, die einen Zweitwohnsitz besitzen, oder Reisende, die in Ferienunterkünften unterkommen, dürfen dennoch aufatmen. Wie Netflix offiziell in einem eigenen Hilfe-Beitrag erläuterte*, ist das Einloggen im eigenen Account auf fremden Geräten weiterhin möglich. Trotz aller Einschränkungen genießt du somit im Urlaub oder auf Reisen aktuelle Serien und Filme ohne Zwangspause.

App von Netflix auf einem Tablet — Netflix ist als App für mobile Geräte erhältlich. | Bild: Netflix

Kleiner Umweg: Netflix erkennt Mobilgeräte als Check-Device

Damit du deinen Account am Zweitwohnsitz oder in der Ferienwohnung korrekt aktivierst, bereite dich schon vor der Abreise vor. Es ist zwingend notwendig, dass du dich in deinen Account am Hauptstandort auf TV und per App einloggst. Verwende dabei immer das gleiche Konto. Über das Abgleichen der IP erkennt der Streamingdienst die Zusammengehörigkeit beider Geräte. Gleiches Netz plus gleicher Account ergibt maximale Unterhaltung mit Netflix.

Am Zweitwohnsitz oder dem vorübergehenden Reiseziel wiederholst du den Anmeldeprozess. Logge dich zuerst auf dem TV im WLAN sowie in deinem Konto ein und gehe nach gleicher Anleitung auf deinem Mobilgerät vor. Nun ist dein Account für 30 Tage verifiziert. Du bleibst länger auf Reisen? Wiederhole den Vorgang einfach alle 30 Tage, um weiterhin zu streamen. Ob es sich bei deinem Zweitgerät um ein Mobiltelefon oder ein Tablet handelt, spielt dabei keine Rolle.

In- und Ausland: Netflix unterscheidet Inhalte

Innerhalb Deutschlands greifst du auf alle üblichen Inhalte zu, die Netflix hierzulande anbietet. Zieht es dich ins Ausland, besteht die Möglichkeit, dass einige Inhalte gesperrt oder in veränderter Form in deinem Profil erscheinen. Fehlende Tonspur, andere Untertitel? Aufgrund der länderbeschränkten Lizenzvergaben variieren die angebotenen Inhalte. Ein Vorteil bringt diese Regelung aber mit sich: Die Chance, dass du neue Titel entdeckst, die in Deutschland nicht abrufbar sind, ist hoch.

Dies gilt übrigens für alle Anbieter. Amazon, Disney+ oder die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen sowie privaten TV-Sender setzen für ausgewählte Inhalte geobasierte Sperren ein. Falls deine Lieblingssendung betroffen ist, sieh es positiv: Vorfreude auf kommende Binge-Abende ist die schönste Freude. Du möchtest ein noch besseres Klangerlebnis genießen? In unserem Ratgeber erklären wir dir, wie du Dolby Atmos auf Netflix aktivierst.

Ein Nutzer scrollt durch seinen Netflix-Account. — Je nach Land unterscheiden sich die Inhalte in deinem Account. | Bild: Netflix

Achtung vor Warnhinweisen: Handeln statt ignorieren

Verlangt Netflix trotz aller Schritte zur Verifizierung weitere Angaben von dir oder schickt dir einen Warnhinweis, handle lieber. Wenn du Warnungen ignorierst, riskierst du eine Sperre deines Accounts. Stichproben einzelner Konten sind keine Seltenheit, um zu prüfen, ob es sich wirklich um Zweitwohnsitze oder vorübergehende Aufenthalte handelt. Nimm es nicht persönlich!

Mit der aktuellen Strategie hat sich Netflix viel vorgenommen und geht streng gegen sämtliche Verstöße der Nutzungsbedingungen vor. Nach jahrelanger Duldung ist der Spaß für den einstigen Platzhirsch aus Amerika vorbei.

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